Leistungselektronik - Cheatsheet
Grundlagen der elektrischen Energieumwandlung
Definition:
Wandlung von elektrischer Energie mittels Leistungselektronik-Komponenten - wesentlicher Bestandteil der Informatik.
Details:
- Umwandlung erfolgt durch Schaltelemente
- Hauptkomponenten: Gleichrichter, Wechselrichter, DC-DC Wandler
- Ziel: Effiziente Umwandlung und Steuerung elektrischer Energie
- Grundlagen: Ohmsches Gesetz, Kirchhoffschen Regeln, Leistungsgesetze
- Typische Anwendungen: Netzteile, Motorsteuerungen, erneuerbare Energien
- Parameter: Eingangsspannung/ -strom, Ausgangsspannung/ -strom, Wirkungsgrad
- Regelung und Steuerung der Energieflüsse durch PWM (Pulsweitenmodulation) und andere Techniken
Verluste und Effizienz in leistungselektronischen Systemen
Definition:
Verluste und Effizienz in leistungselektronischen Systemen beschreiben die nicht vollständig in nutzbare Energie umgewandelte Energie und das Verhältnis zwischen abgegebener und aufgenommener Leistung.
Details:
- Wirkungsgrad \( \eta \) ist definiert als: \[ \eta = \frac{P_{out}}{P_{in}} \]
- Verluste setzen sich zusammen aus Leitungsverlusten, Schaltverlusten und statischen Verlusten.
- Leitungsverluste: Wärmeverluste in Halbleitern und Induktivitäten
- Schaltverluste: Energieverluste während des Umschaltens
- Statische Verluste: Verluste durch Leckströme und Ruheverluste im Ruhezustand
- Höherer Wirkungsgrad => geringerere Verluste
Schaltverhalten und Verlustmechanismen von Halbleitern
Definition:
Verhalten von Halbleitern während des Schaltens und die damit verbundenen Energieverluste.
Details:
- Schaltzeiten:
- Einschaltzeit (\textit{turn-on time})
- Ausschaltzeit (\textit{turn-off time})
- Verlustmechanismen:
- \textit{Leitungsverluste} (\textit{conduction losses}): \(P_{cond} = I^2_{rms} \times R_{on}\)
- \textit{Schaltverluste} (\textit{switching losses}): \(P_{sw} = \frac{1}{2} V_{dc} I_{dc} (t_{on} + t_{off}) f_{sw}\)
- \textit{Erholungsverluste} (\textit{recovery losses}): auftreten während der Rekombination von Ladungsträgern
- \textit{Totzeiten} (\textit{dead times}) zwischen den Schaltvorgängen erforderlich um Kurzschlüsse zu vermeiden
Unterschiede zwischen hartem und weichem Schalten
Definition:
Unterschiede zwischen hartem und weichem Schalten in leistungselektronischen Schaltungen.
Details:
- Hartes Schalten: Schalten bei hohen Spannungen und Strömen; hohe Schaltverluste; schnelles Schalten; elektromagnetische Störungen (EMI); thermische Belastung.
- Weiches Schalten: Schalten bei minimalen Spannungen oder Strömen; niedrige Schaltverluste; reduzierter EMI; Verbesserte Effizienz; längere Lebensdauer der Bauteile.
- Formeln für Schaltverluste:
- Hart: \(P_{Schalt} = \frac{1}{2} V_{ds} I_{d} t_{on} f_{sw} + \frac{1}{2} V_{ds} I_{d} t_{off} f_{sw}\)
- Weich: \(P_{Schalt} \text{ nahezu 0 im Idealfall}\)
Temperaturmanagement von Halbleiterbauelementen
Definition:
Verwaltung und Kontrolle der Temperatur von Halbleiterkomponenten zur Vermeidung von thermischer Überlastung und Sicherstellung der optimalen Leistung und Lebensdauer.
Details:
- Wärmeleitung, Konvektion und Strahlung als grundlegende Mechanismen des Wärmetransfers.
- Optimale Wahl von Kühlkörpern und Wärmesenken.
- Einsatz von thermischen Schnittstellenmaterialien (TIMs) zur Reduzierung des Wärmewiderstands.
- Nutzung von Lüftern und Flüssigkeitskühlung für verbesserte Kühlleistung.
- \[P = IV = I^2R = \frac{V^2}{R} \] (Verlustleistung, die in Wärme umgewandelt wird).
- \[R_{\theta} = \frac{\Delta T}{P_{th}} \] (Thermischer Widerstand).
- \[T_{\text{Junction}} = T_{\text{Ambient}} + P_{\text{Diss}} \times R_{\theta} \] (Berechnung der Übergangstemperatur).
Leistungselektronik in der Automobilindustrie
Definition:
Leistungselektronik in der Automobilindustrie beschäftigt sich mit der Steuerung und Umwandlung elektrischer Energie in Fahrzeugen zur Effizienzsteigerung und Regelung von Antriebskomponenten.
Details:
- Effizienz: Verbesserung des Energieverbrauchs und der Leistung.
- Komponenten: Wechselrichter, Gleichspannungswandler, Ladegeräte, Steuergeräte.
- Anwendungen: E-Mobilität, Hybridantriebe, Assistenzsysteme.
- Formeln: \[ P = VI \] (Leistung), \[ V = IR \] (Ohmsches Gesetz)
- Trends: SiC und GaN Halbleiter für höhere Effizienz und geringere Verluste.
Normen und Standards in der Leistungselektronikanwendung
Definition:
Normen und Standards in der Leistungselektronikanwendung dienen der Sicherheit, Interoperabilität und Qualitätssicherung von elektronischen Bauteilen und Systemen.
Details:
- IEC 61800: Normreihe für drehzahlveränderbare elektrische Antriebe
- IEC 60950 bzw. IEC 62368: Sicherheitsstandards für IT- und Kommunikationsausrüstung
- IEC 62314: Norm für Halbleiter-Leistungsschalter
- EMV-Richtlinien: Beschränkung von elektromagnetischen Störungen
- RoHS: Beschränkung gefährlicher Stoffe in Elektronik
Messungen und Fehlersuche in leistungselektronischen Schaltungen
Definition:
Messungen und Diagnose von Fehlern in Schaltungen zur Energieumwandlung und -steuerung.
Details:
- Verwende ein Oszilloskop zur Messung von Spannungen (AC/DC), Strömen und Schaltwellenformen.
- Nutze Multimeter für grundlegende Spannungs-, Strom- und Widerstandsmessungen.
- Beachte Sicherheitsaspekte beim Umgang mit hohen Spannungen/Leistungen.
- Verwende Beschaltungstechniken wie Pull-Up/Pull-Down-Widerstände zur Diagnose.
- Anwenden der Kontinuitätsprüfung zur Fehlersuche.
- Simulation von Schaltungen zur Voranalyse und Fehlervorhersage.
- Verwende Fehlerprotokollierung und Debugging-Tools zur systematischen Fehlersuche.