Logik-basierte Wissensrepräsentation für mathematisch/technisches Wissen - Cheatsheet
Aussagenlogik und Prädikatenlogik
Definition:
Aussagenlogik: Logiksystem zur Untersuchung von Wahrheitswerten von Aussagen, verwendet logische Operatoren. Prädikatenlogik: Erweiterung der Aussagenlogik, beinhaltet Quantoren und Prädikate zur Ausdrückung komplexer Aussagen.
Details:
- Aussagenlogik: Variablen repräsentieren Aussagen (true/false)
- Operatoren: ¬ (Nicht), ∧ (Und), ∨ (Oder), → (Implikation), ↔ (Äquivalenz)
- Wahrheitstafeln für logische Verknüpfungen
- Prädikatenlogik: Prädikate (P(x)) + Quantoren (∃, ∀)
- Quantoren: ∀ (für alle), ∃ (es gibt mindestens ein)
- Domänen: Bereich, auf den sich Prädikate beziehen
- Ermöglicht Aussage über Objekte und deren Eigenschaften
Syntax und Semantik von Wissensrepräsentationssprachen
Definition:
Analyse zur strukturellen Beschreibung (Syntax) und Bedeutung (Semantik) von Sprachen, die Wissen in formalen Systemen repräsentieren.
Details:
- Syntax: Regeln zur Bildung von gültigen Ausdrücken.
- Beispiel: Prädikatenlogik - Terme, Formeln, Variablen, Quantoren.
- Semantik: Bedeutung dieser Ausdrücke.
- Beispiel: Interpretation einer Formel als wahr/falsch in einem Modell.
- Äquivalenz von Syntax- und Semantikprüfungen für Konsistenz und Validität.
- Ensuring formale Konsistenz und Interpretierbarkeit in Anwendungsdomänen.
Schlussfolgerungstechniken und Algorithmen
Definition:
Techniken und Algorithmen, die genutzt werden, um aus gegebenem Wissen logische Konsequenzen abzuleiten.
Details:
- wichtige Techniken: Vorwärtsverkettung, Rückwärtsverkettung
- Vorwärtsverkettung: Start bei bekannten Fakten, Anwendung von Regeln um neue Fakten zu finden
- Rückwärtsverkettung: Start bei Ziel, Anwendung von Regeln um Voraussetzungen des Ziels zu bestimmen
- Algorithmus-Beispiele: Resolution (für Prädikatenlogik), SLD-Resolution (für Prolog), DPLL-Algorithmus (für SAT-Solver)
- Komplexität und Effizienz sind oft Hauptprobleme
Automatisierte Beweiser und SAT-Solver
Definition:
Automatisierte Beweiser und SAT-Solver sind Werkzeuge zur automatischen Überprüfung und Findung von Beweisen in logischen und formalen Systemen.
Details:
- Automatisierte Beweiser: Algorithmen, die formale Beweise ohne menschliches Eingreifen erzeugen.
- SAT-Solver: Spezialisierte Algorithmen zur Lösung des Erfüllbarkeitsproblems der Aussagenlogik (\textit{SAT = Satisfiability}).
- Anwendung: Verifikation von Software und Hardware, Beweisfindung in mathematischen Theorien.
- Beispiele: Z3, E-Prover, MiniSAT.
- Wichtig: Effizienz und Skalierbarkeit bei großen Problemgrößen.
Programmierung mit Prolog
Definition:
Logik-Programmierungssprache, die auf Prädikatenlogik basiert. Ideal für Wissensrepräsentation und KI.
Details:
- Syntax: Fakten, Regeln, Abfragen
- Logische Konnektoren: \texttt{:-} (wenn), \texttt{,} (und), \texttt{;} (oder)
- Backtracking zur Problemlösung
- Beispiel für Fakt: \texttt{mensch(sokrates).}
- Beispiel für Regel: \texttt{sterblich(X) :- mensch(X).}
- Beispiel für Abfrage: \texttt{?- sterblich(sokrates).}
Einsatz in der Künstlichen Intelligenz
Definition:
Verwendung von logik-basierter Wissensrepräsentation zur Modellierung und Lösung komplexer Probleme in der KI.
Details:
- Logik-basiert: Wissen durch formale Logik dargestellt.
- Prolog: Häufig genutzte Programmiersprache.
- Ableitung: Schlussfolgerungen durch logische Regeln.
- Wissensbasen: Sammlung formalisierter Fakten und Regeln.
- Anwendung: Expertensysteme, Planung, Diagnose.
Algebraische Strukturen und Logik
Definition:
Untersuchung von Strukturen wie Gruppen, Ringen, Feldern in der Informatik, speziell in der Wissensrepräsentation.
Details:
- Gruppen: Menge mit einer binären Operation, die Assoziativität, Existenz eines neutralen Elements und Inversen garantiert.
- Ringe: Erweiterung von Gruppen mit zwei Operationen (Addition und Multiplikation), wobei Addition eine abelsche Gruppe bildet.
- Felder: Ringe mit Multiplikation ohne Null, wo jedes Element ein multiplikatives Inverses hat.
- Logische Grundlagen: Aussagenlogik und Prädikatenlogik zur formalen Darstellung und Verarbeitung von Wissen.
- Aussagenlogik: Propositionen und logische Verknüpfungen (AND, OR, NOT).
- Prädikatenlogik: Erweiterung der Aussagenlogik um Quantoren und Prädikate zur detaillierteren Wissensrepräsentation.
Mathematische Modellierung und Simulation
Definition:
Verwendung mathematischer Modelle zur Darstellung und Analyse von Systemen und Prozessen; Simulation zur Untersuchung dieser Modelle unter verschiedenen Bedingungen.
Details:
- Mathematische Modelle: Systeme von Gleichungen oder Algorithmen
- Simulation: Durchführen von Modellen zur Vorhersage des Verhaltens
- Ziele: Optimierung, Vorhersage, Verständnis des Systems
- Verwendete Tools: MATLAB, Simulink, etc.
- Anwendungen: Physik, Ingenieurwesen, Ökonomie
- Modelltypen: diskret vs. kontinuierlich, deterministisch vs. stochastisch
- Validierung und Verifikation: Modelle auf Genauigkeit und Zuverlässigkeit prüfen