Makroökonomie - Cheatsheet
Definition und Bedeutung der Makroökonomie
Definition:
Makroökonomie untersucht gesamtwirtschaftliche Phänomene, einschließlich Inflation, Arbeitslosigkeit und Wirtschaftswachstum.
Details:
- Untersucht die Wirtschaft als Ganzes.
- Analysiert aggregierte Indikatoren wie BIP, Arbeitslosenquote und Preisniveaus.
- Zwei Hauptbereiche: Fiskalpolitik (Regierungsausgaben und Steuern) und Geldpolitik (Zentralbankaktivitäten).
- Wichtige Modelle: IS-LM, AD-AS und Phillips-Kurve.
Bruttoinlandsprodukt (BIP) und seine Komponenten
Definition:
Gesamtwert aller Güter und Dienstleistungen, die in einem Land in einem bestimmten Zeitraum produziert werden.
Details:
- Verwendungsgleichung: Y = C + I + G + (X - M)
- Y: BIP
- C: Konsumausgaben
- I: Investitionsausgaben
- G: Staatsausgaben
- X: Exporte
- M: Importe
- Nominales BIP: Bewertet zu laufenden Preisen
- Reales BIP: Bewertet zu konstanten Preisen
Inflation und Preisniveaustabilität
Definition:
Inflation: Anstieg des allgemeinen Preisniveaus über längere Zeit. Preisniveaustabilität: Keine signifikante Preisänderung. Ziel: geringe und stabile Inflation.
Details:
- Messung der Inflation: Verbraucherpreisindex (VPI), Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI)
- Berechnung der Inflationsrate: % Änderung im VPI \[ \text{Inflationsrate} = \frac{VPI_t - VPI_{t-1}}{VPI_{t-1}} \times 100 \]
- Ursachen der Inflation: Nachfrageinflation, Kostendruckinflation
- Konsequenzen der Inflation: Kaufkraftverlust, Unsicherheit, Auswirkungen auf Löhne und Zinsen
- Preisniveaustabilität fördern: Geldpolitische Maßnahmen (z. B. Zinssätze, Offenmarktgeschäfte)
Keynesianische und Neoklassische Konjunkturtheorien
Definition:
Theorien zum Verständnis von Wirtschaftszyklen, Einfluss von Staat und Märkten auf Konjunkturverläufe.
Details:
- Keynesianische Theorie: Fokus auf Nachfragesteuerung zur Stabilisierung der Wirtschaft.
- Kerngedanke: Gesamtwirtschaftliche Nachfrage bestimmt Produktion und Beschäftigung.
- Staatliche Eingriffe und Fiskalpolitik als Instrumente.
- \text{AD-AS-Modell: } \textit{aggregate demand } (AD) und \textit{aggregate supply } (AS).
- Neoklassische Theorie: Fokus auf Angebotsseite, Märkte tendieren zu Gleichgewicht.
- Kerngedanke: Flexible Preise und Löhne führen langfristig zu Vollbeschäftigung.
- Minimaler staatlicher Eingriff, Betonung der Selbstregulierung der Märkte.
- \text{IS-LM-Modell: } \textit{investment-saving} (IS) und \textit{liquidity preference-money supply} (LM).
Aufgaben und Werkzeuge der Zentralbank
Definition:
Hauptaufgabe: Stabilität des Geldwertes sicherstellen.
Details:
- Geldpolitik: Steuerung der Geldmenge und Zinssätze.
- Finanzstabilität: Überwachung und Regulierung des Finanzsystems.
- Bankenaufsicht: Kontrolle und Überwachung der Geschäftsbanken.
- Währungen: Verwaltung und Operationen in Devisenmärkten.
Werkzeuge:- Offenmarktgeschäfte: Kauf und Verkauf von Wertpapieren.
- Leitzinsen: Festlegung der Zinssätze für Zentralbankkredite.
- Mindestreserven: Festlegung der Mindestreserveanforderungen für Banken.
- Deviseninterventionen: Eingriffe in den Devisenmarkt zur Stabilisierung des Wechselkurses.
Expansive und restriktive Geldpolitik
Definition:
Expansive (locker) und restriktive (straff) Geldpolitik: Zentralbankinstrumente zur Beeinflussung der Geldmenge und Zinsen, um wirtschaftliche Ziele zu erreichen.
Details:
- Expansive Geldpolitik: Erhöhung der Geldmenge durch Zinssenkungen, Anleihenkäufe, senkt Arbeitslosigkeit, kann Inflation erhöhen.
- Restriktive Geldpolitik: Verringerung der Geldmenge durch Zinsanhebungen, Anleihenverkäufe, zielt auf Inflationseindämmung, kann Wachstum bremsen.
- Formel: Quantitätsgleichung des Geldes: MV = PY
- Zielindikatoren: Inflation, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum.
- Zinssätze: Leitzinsen, Einlagezinsen, Spitzenrefinanzierungssätze.
Steuerpolitik und Staatsausgaben
Definition:
Maßnahmen der Regierung zur Beeinflussung der Wirtschaftsaktivität durch Steuern und staatliche Ausgaben. Ziel: Stabilisierung und Wachstum der Wirtschaft.
Details:
- Fiskalpolitik: Kombination aus Steuerpolitik und Staatsausgaben.
- Steuern: Direkte und indirekte. Direkte Steuern (Einkommen, Vermögen), indirekte Steuern (Mehrwertsteuer, Verbrauchsteuer).
- Staatsausgaben: Öffentliche Güter und Dienstleistungen, Investitionen, Transferleistungen.
- Expansionäre Fiskalpolitik: Erhöhung der Staatsausgaben oder Senkung der Steuern, führt zu höherer Gesamtnachfrage.
- Restriktive Fiskalpolitik: Senkung der Staatsausgaben oder Erhöhung der Steuern, führt zu niedrigerer Gesamtnachfrage.
- Multiplikatoreffekt: Erhöhung der Staatsausgaben führt zu einer überproportionalen Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage.
- Finanzierung: Steuereinnahmen, Kreditaufnahme, Geldschöpfung.
- Staatshaushalt: Ausgeglichener Haushalt, Defizit (Steuereinnahmen < Ausgaben), Überschuss (Steuereinnahmen > Ausgaben).
Internationale Kapitalströme und Finanzmärkte
Definition:
Flüsse von Finanzmitteln zwischen Ländern; beeinflussen Wechselkurse und Zinssätze.
Details:
- Kapitalbilanz: Differenz von Kapitalzuflüssen und -abflüssen.
- Direktinvestitionen: Langfristige Kapitalanlagen in ausländischen Unternehmen.
- Portfolioinvestitionen: Kurzfristige Investitionen in ausländische Wertpapiere.
- Funktionsweise der Finanzmärkte: Marktplätze (z.B. Börsen), auf denen Kapital gehandelt wird.
- Wechselkursdynamiken: Modelliert durch Zinsparitätstheorie \( \text{PPP} \) und Portfolio-Ansätze.
- Zinsparität: \[ (1 + i_d) = (1 + i_f) \frac{E_{t+1}}{E_t} \]