Mathematik für INF 4 - Cheatsheet
Minimierung von Schaltnetzen mit Boolescher Algebra und Karnaugh-Diagrammen
Definition:
Minimierung von Schaltnetzen durch Anwendung von Boolescher Algebra und Karnaugh-Diagrammen zur Vereinfachung logischer Ausdrücke.
Details:
- Ziel: Reduktion der Anzahl der logischen Gatter und Verbindungen.
- Boolesche Algebra: Nutzung von Gesetzen wie Kommutativität, Assoziativität, Distributivität zur Vereinfachung.
- Karnaugh-Diagramm (K-Diagramm): Graphische Methode zur Darstellung und Minimierung von Booleschen Funktionen.
- Vorgehen im K-Diagramm: Zusammenfassung von 1-Quadraten (Minterms) zu größeren Blöcken (Potenz von 2) zur Reduktion des logischen Ausdrucks.
- Minimierte Funktion: Summe von Produkten (SOP) oder Produkt von Summen (POS) der resultierenden Blöcke.
Grundlagen zu Flip-Flops und deren Typen (SR, D, JK, T)
Definition:
Elektronische Schaltkreise, die Zustand speichern. Flip-Flops sind grundlegende Speicherbausteine in digitalen Schaltungen.
Details:
- SR-Flip-Flop: Speichert und setzt Rücksetzsignale. Wahrheitstabelle:
- Q' = Q, wenn S=0 und R=0
- Q' = 1, wenn S=1 und R=0
- Q' = 0, wenn S=0 und R=1
- undefiniert, wenn S=1 und R=1
- D-Flip-Flop: Daten werden direkt übernommen. Zustand durch Taktsignal bestimmt.
- JK-Flip-Flop: Kombination aus SR und T. Umgeht undefinierten Zustand bei S=1 und R=1.
- Q' = 0, wenn J=0 und K=1
- Q' = 1, wenn J=1 und K=0
- Q' = eg Q, wenn J=1 und K=1
- Q' = Q, wenn J=0 und K=0
- T-Flip-Flop: Taktflanken-gesteuert. Toggles Zustand.
- Q' = eg Q, wenn T=1
- Q' = Q, wenn T=0
Zustandsdiagramme und Zustandsübergänge in Schaltwerken
Definition:
Grafische Darstellung der Zustände und Übergänge eines Schaltwerks.
Details:
- Schaltwerke: Automaten (endliche Zustandsmaschinen)
- Zustandsdiagramm: Knoten = Zustände, Kanten = Übergänge
- Übergang durch: Eingaben/Trigger
- Ausgabe- und Übergangsfunktionen: Moore (nur Zustand zählt), Mealy (Zustand+Eingabe zählt)
Numerische Integrationsverfahren (Trapez- und Simpsonregel)
Definition:
Numerische Integrationsverfahren sind Techniken zur Annäherung des Integrals einer Funktion, wenn eine analytische Lösung schwierig oder unmöglich ist. Trapezregel und Simpsonregel sind zwei häufig verwendete Methoden.
Details:
- Trapezregel: \[ \int_a^b f(x) \, dx \approx \frac{b-a}{2} \left[ f(a) + f(b) \right] \]
- Verfeinerte Trapezregel: \[ \int_a^b f(x) \, dx \approx \frac{b-a}{2n} \left[ f(x_0) + 2 \sum_{i=1}^{n-1} f(x_i) + f(x_n) \right] \]
- Simpsonregel: \[ \int_a^b f(x) \, dx \approx \frac{b-a}{6} \left[ f(a) + 4f \left( \frac{a+b}{2} \right) + f(b) \right] \]
- Verfeinerte Simpsonregel: \[ \int_a^b f(x) \, dx \approx \frac{b-a}{6n} \Bigg[ f(x_0) + 4 \sum_{i=1,3,...}^{n-1} f(x_i) + 2 \sum_{i=2,4,...}^{n-2} f(x_i) + f(x_n) \Bigg] \]
- Beide Methoden teilen das Integrationsintervall in kleinere Abschnitte, um die Genauigkeit zu erhöhen.
Anwendung von Schieberegistern und Zählern
Definition:
Anwendung von Schieberegistern und Zählern in digitalen Schaltungen, um Daten zu speichern, zu verschieben und zu zählen.
Details:
- Schieberegister: Serie von Flip-Flops zur Datenverschiebung und -speicherung
- Zähler: Abfolge von Flip-Flops zur binären Zählung von Ereignissen
- Beispiel Schieberegister: Ringzähler, PN-Generatoren
- Beispiel Zähler: Modulo-Zähler, Binärzähler
- Formeln: Übergangsfunktion eines Zählers: \(Q_{n+1} = (Q_n + 1) \bmod 2^n\)
- Anwendungen: Frequenzteiler, Zeitgeber, digitale Signalverarbeitung