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Monetäre Ökonomik - Exam
Monetäre Ökonomik - Exam Aufgabe 1) Betrachte einen Markt für Laptops, der durch folgende Funktionen beschrieben wird: Die Nachfragefunktion ist gegeben durch \(Q_d = 1000 - 2P\) und die Angebotsfunktion durch \(Q_s = 4P\).Angenommen, der Markt befindet sich im Gleichgewicht. a) Bestimme den Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge auf diesem Markt. Gehe dabei wie folgt vor: Gib die Gleichu...

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Monetäre Ökonomik - Exam

Aufgabe 1)

Betrachte einen Markt für Laptops, der durch folgende Funktionen beschrieben wird: Die Nachfragefunktion ist gegeben durch \(Q_d = 1000 - 2P\) und die Angebotsfunktion durch \(Q_s = 4P\).Angenommen, der Markt befindet sich im Gleichgewicht.

a)

Bestimme den Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge auf diesem Markt. Gehe dabei wie folgt vor:

  • Gib die Gleichungsbedingungen an
  • Löse die Gleichgewichtsbedingung \((Q_d = Q_s)\) nach dem Preis \( P \) auf
  • Berechne die Gleichgewichtsmenge \( Q \)

Lösung:

Bestimmung des Gleichgewichtspreises und der Gleichgewichtsmenge:Um den Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge auf diesem Markt zu bestimmen, folgen wir diesen Schritten:1. Gleichungsbedingungen angeben

  • Nachfragefunktion: \(Q_d = 1000 - 2P\)
  • Angebotsfunktion: \(Q_s = 4P\)
2. Gleichgewichtsbedingung lösenIm Gleichgewicht gilt \(Q_d = Q_s\). Daher setzen wir die beiden Gleichungen gleich:\[1000 - 2P = 4P\]Auflösen nach dem Preis (\(P\)):\[1000 = 6P\]\[P = \frac{1000}{6} = 166,67\]3. Gleichgewichtsmenge berechnenSetze den Gleichgewichtspreis \(P = 166,67\) in eine der beiden Funktionen ein. Wir nutzen hier die Nachfragefunktion:\[Q_d = 1000 - 2 \times 166,67\]\[Q_d = 1000 - 333,34 = 666,66\]Daher sind der Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge:
  • Gleichgewichtspreis \(P\): 166,67\Euro
  • Gleichgewichtsmenge \(Q\): 666,66\Stück

Aufgabe 2)

In der Quantitätstheorie des Geldes wird die Fisher'sche Gleichung als grundlegend betrachtet:

  • Fisher'sche Gleichung: MV = PT
  • M = Geldmenge
  • V = Umlaufgeschwindigkeit des Geldes
  • P = Preisniveau
  • T = Transaktionsvolumen
Basierend auf diesem Modell wird davon ausgegangen, dass, wenn sich einer der Parameter ändert, dies direkte Auswirkungen auf die anderen Parameter hat.

a)

Angenommen, die Geldmenge (M) verdoppelt sich bei gleichbleibender Umlaufgeschwindigkeit (V) und konstantem Transaktionsvolumen (T). Was passiert mit dem Preisniveau (P)? Begründe Deine Antwort mathematisch.

Lösung:

In der Quantitätstheorie des Geldes wird die Fisher'sche Gleichung als grundlegend betrachtet:

  • Fisher'sche Gleichung: \(MV = PT\)
  • \(M\) = Geldmenge
  • \(V\) = Umlaufgeschwindigkeit des Geldes
  • \(P\) = Preisniveau
  • \(T\) = Transaktionsvolumen

Basierend auf diesem Modell wird davon ausgegangen, dass, wenn sich einer der Parameter ändert, dies direkte Auswirkungen auf die anderen Parameter hat.

Lass uns die gegebene Teilaufgabe lösen:

1. Die ursprüngliche Fisher'sche Gleichung lautet:

MV = PT

2. Angenommen, die Geldmenge \(M\) verdoppelt sich. Das bedeutet:

M_{neu} = 2M

3. Die Umlaufgeschwindigkeit \(V\) und das Transaktionsvolumen \(T\) bleiben konstant:

V = konstantT = konstant

4. Setze die neuen Werte in die Gleichung ein:

2M \times V = P_{neu} \times T

5. Vergleiche dies mit der ursprünglichen Gleichung:

MV = PT

6. Um die neue Gleichung zu lösen, teilen wir beide Seiten durch \(T\), um das neue Preisniveau \(P_{neu}\) zu isolieren:

P_{neu} = \frac{2M \times V}{T}

7. Vergleiche dies mit der ursprünglichen Gleichung:

P = \frac{M \times V}{T}

8. Daraus folgt, dass:

P_{neu} = 2 \times \frac{M \times V}{T} = 2P

Somit verdoppelt sich das Preisniveau \(P\), wenn sich die Geldmenge \(M\) bei gleichbleibender Umlaufgeschwindigkeit \(V\) und konstantem Transaktionsvolumen \(T\) verdoppelt.

b)

Nehme an, dass die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (V) aufgrund einer technologischen Verbesserung im Bankensystem um 20 % steigt. Wenn das Preisniveau (P) konstant bleibt und sich das Transaktionsvolumen (T) nicht ändert, wie beeinflusst dies die Geldmenge (M)? Begründe oder berechne Deine Antwort.

Lösung:

In der Quantitätstheorie des Geldes wird die Fisher'sche Gleichung als grundlegend betrachtet:

  • Fisher'sche Gleichung: \(MV = PT\)
  • \(M\) = Geldmenge
  • \(V\) = Umlaufgeschwindigkeit des Geldes
  • \(P\) = Preisniveau
  • \(T\) = Transaktionsvolumen

Basierend auf diesem Modell wird davon ausgegangen, dass, wenn sich einer der Parameter ändert, dies direkte Auswirkungen auf die anderen Parameter hat.

Lass uns die gegebene Teilaufgabe lösen:

1. Die ursprüngliche Fisher'sche Gleichung lautet:

MV = PT

2. Angenommen, die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes \(V\) steigt um 20 %, d.h.:

V_{neu} = 1.2V

3. Das Preisniveau \(P\) bleibt konstant und das Transaktionsvolumen \(T\) ändert sich nicht:

P = konstantT = konstant

4. Setze die neuen Werte in die Gleichung ein:

M_{neu} \times 1.2V = P \times T

5. Vergleiche dies mit der ursprünglichen Gleichung:

M \times V = P \times T

6. Um die neue Gleichung zu lösen, teilen wir beide Seiten durch \(1.2V\), um die neue Geldmenge \(M_{neu}\) zu isolieren:

M_{neu} = \frac{P \times T}{1.2V}

7. Vergleiche dies mit der ursprünglichen Gleichung:

M = \frac{P \times T}{V}

8. Daraus folgt, dass:

M_{neu} = \frac{M}{1.2}

9. Dies bedeutet, dass die neue Geldmenge \(M_{neu}\) 83,33 % der ursprünglichen Geldmenge \(M\) beträgt:

M_{neu} = 0.8333M

Somit muss die Geldmenge \(M\) um rund 16,67 % reduziert werden, wenn die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes \(V\) aufgrund einer technologischen Verbesserung im Bankensystem um 20 % steigt, während das Preisniveau \(P\) und das Transaktionsvolumen \(T\) konstant bleiben.

c)

In einem geschlossenen Wirtschaftssystem steigt das Transaktionsvolumen (T) um 10 % und das Preisniveau (P) um 5 %. Wie wirkt sich dies auf das Produkt von Geldmenge (M) und Umlaufgeschwindigkeit (V) aus, wenn beide Parameter zusammengenommen unverändert bleiben sollen?

Lösung:

In der Quantitätstheorie des Geldes wird die Fisher'sche Gleichung als grundlegend betrachtet:

  • Fisher'sche Gleichung: \(MV = PT\)
  • \(M\) = Geldmenge
  • \(V\) = Umlaufgeschwindigkeit des Geldes
  • \(P\) = Preisniveau
  • \(T\) = Transaktionsvolumen

Basierend auf diesem Modell wird davon ausgegangen, dass, wenn sich einer der Parameter ändert, dies direkte Auswirkungen auf die anderen Parameter hat.

Lass uns die gegebene Teilaufgabe lösen:

1. Die ursprüngliche Fisher'sche Gleichung lautet:

MV = PT

2. Angenommen, das Transaktionsvolumen \(T\) steigt um 10 %, d.h.:

T_{neu} = 1.1T

3. Das Preisniveau \(P\) steigt um 5 %, d.h.:

P_{neu} = 1.05P

4. Setze die neuen Werte in die Gleichung ein:

MV = P_{neu} \times T_{neu}

5. Ersetze \(P_{neu}\) und \(T_{neu}\) in der Gleichung:

MV = 1.05P \times 1.1T

6. Führe die Multiplikation durch, um die Gesamtauswirkung auf das Produkt von \(P\) und \(T\) zu ermitteln:

MV = 1.05 \times 1.1 \times PT

7. Berechne das Produkt:

1.05 \times 1.1 = 1.155

8. Daher lautet die neue Gleichung:

MV = 1.155 \times PT

9. Das bedeutet, dass das Produkt von \(MV\) um 15,5 % steigen muss, um die Erhöhung von \(P\) und \(T\) auszugleichen:

MV_{neu} = 1.155 \times MV_{alt}

Zusammengefasst: Um die Erhöhung des Transaktionsvolumens \(T\) um 10 % und des Preisniveaus \(P\) um 5 % auszugleichen, muss das Produkt aus Geldmenge \(M\) und Umlaufgeschwindigkeit \(V\) um 15,5 % steigen.

Aufgabe 3)

Vergleiche die keynesianische und die monetaristische Geldtheorie und ihre jeweiligen Ansätze zur Stabilisierung der Konjunktur. Gehe dabei insbesondere auf die Rolle der Geld- und Fiskalpolitik ein.

a)

Erkläre die Hauptunterschiede zwischen der keynesianischen und der monetaristischen Geldtheorie im Kontext der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und der Inflation. Nutze dabei die Fisher-Gleichung \(M \times V = P \times Y\), um die jeweilige Sichtweise beider Theorien zu illustrieren.

Lösung:

Erklärung der Hauptunterschiede zwischen der keynesianischen und der monetaristischen Geldtheorie im Kontext der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und der Inflation:Die Keynesianische und die Monetaristische Geldtheorie bieten unterschiedliche Ansätze zur Erklärung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und der Inflation. Um die Hauptunterschiede zu verdeutlichen, nutzen wir die Fisher-Gleichung:

  • \( M \times V = P \times Y \)
Die Fisher-Gleichung besagt, dass das Produkt aus Geldmenge \( M \) und Umlaufgeschwindigkeit des Geldes \( V \) gleich dem Produkt aus Preisniveau \( P \) und gesamtwirtschaftlichem Output \( Y \) ist.Keynesianische Theorie:
  • Fokus: Die keynesianische Geldtheorie legt großen Wert auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage als treibende Kraft der Wirtschaft.
  • Inflation: Nach keynesianischer Sicht entsteht Inflation hauptsächlich aus Nachfrageüberhängen (Nachfrageinflation). Wenn die Nachfrage höher ist als das Angebot, steigen die Preise.
  • Geldpolitik: Keynsianer empfehlen eine aktive Geldpolitik, um die Konjunktur zu stabilisieren. So könnte die Zentralbank beispielsweise die Zinsen senken, um die Investitionen und den Konsum zu stimulieren. \[Wenn die Zentralbank die Geldmenge \( M \) erhöht, während \( V \) konstant bleibt, könnte dies zu einem Anstieg von \( P \) (Preisniveau) und \( Y \) (Output) führen, was Wirtschaftswachstum und eventuell Inflation bedeutet.\]
  • Fiskalpolitik: Zusätzlich zur Geldpolitik legen Keynesianer großen Wert auf die Fiskalpolitik, wie Staatsausgaben und Steuern, um die Nachfrage zu steuern.
Monetaristische Theorie:
  • Fokus: Monetaristen setzen einen stärkeren Fokus auf die Geldmenge \( M \) als Hauptfaktor für die Wirtschaft und Inflation.
  • Inflation: Aus monetaristischer Sicht wird Inflation hauptsächlich durch zu starkes Wachstum der Geldmenge verursacht (monetäre Inflation). Wenn die Geldmenge schneller wächst als der Output, führt dies zu einem Anstieg des Preisniveaus \( P \).
  • Geldpolitik: Monetaristen plädieren für eine regelgebundene und weniger interventionistische Geldpolitik. Sie befürworten z. B. ein konstantes Wachstum der Geldmenge. \[Wenn \( V \) (Umlaufgeschwindigkeit) und \( Y \) (Output) konstant bleiben, führt ein Anstieg von \( M \) zwangsläufig zu einem Anstieg von \( P \) (Preisniveau), was Inflation bedeutet.\]
  • Fiskalpolitik: Im Gegensatz zu den Keynesianern sehen Monetaristen die Fiskalpolitik als weniger effektiv an und betonen stattdessen die Bedeutung der Geldpolitik zur Kontrolle der Inflation.
Zusammenfassung:
  • Keynesianer setzen auf eine Kombination von Geld- und Fiskalpolitik zur Steuerung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage, um Wirtschaftswachstum und Vollbeschäftigung zu erreichen.
  • Monetaristen betonen die Bedeutung einer stabilen und kontrollierten Geldpolitik, um die Inflation zu kontrollieren und langfristiges Wirtschaftswachstum zu gewährleisten.
Durch die Nutzung der Fisher-Gleichung wird ersichtlich, dass unterschiedliche theoretische Ansätze zu unterschiedlichen Vorschlägen und Maßnahmen zur Steuerung der Wirtschaft führen.

b)

Diskutiere, welche Implikationen die keynesianische und die monetaristische Geldtheorie für die praktische Wirtschaftspolitik haben. Erkläre, wie jeweils die Fiskal- und Geldpolitik genutzt werden sollte, um ökonomische Stabilität zu erreichen. Beschreibe konkrete Maßnahmen, die Vertreter jeder Theorie empfehlen würden.

Lösung:

Implikationen der keynesianischen und der monetaristischen Geldtheorie für die praktische Wirtschaftspolitik:Die keynesianische und die monetaristische Geldtheorie bieten unterschiedliche Ansätze für die Stabilisierung der Konjunktur, was entsprechend verschiedene wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Folge hat. Nachfolgend wird beschrieben, wie Fiskal- und Geldpolitik aus der Perspektive jeder Theorie genutzt werden sollten, um ökonomische Stabilität zu erreichen, einschließlich konkreter Maßnahmen, die Vertreter jeder Theorie empfehlen würden.Keynesianische Geldtheorie:

  • Fiskalpolitik: Aus keynesianischer Sicht spielt die Fiskalpolitik eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung der Wirtschaft. Die Regierung sollte während wirtschaftlicher Abschwünge die Staatsausgaben erhöhen oder die Steuern senken, um die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zu steigern. In Zeiten wirtschaftlicher Überhitzung sollten die Staatsausgaben gesenkt oder die Steuern erhöht werden, um die Nachfrage zu dämpfen.
    • Konkrete Maßnahmen:
      • Erhöhung der Staatsausgaben: Investitionen in Infrastrukturprojekte, Bildung und öffentliche Dienstleistungen, um Arbeitsplätze zu schaffen und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zu steigern.
      • Steuersenkungen: Einkommensteuererleichterungen für Haushalte und Unternehmen, um den Konsum und Investitionen zu fördern.
  • Geldpolitik: Die Geldpolitik sollte ebenfalls genutzt werden, um die Konjunktur zu stabilisieren. Die Zentralbank könnte die Zinssätze senken, um Kredite zu vergünstigen und Investitionen sowie Konsum zu fördern, oder die Zinssätze erhöhen, um die Inflation zu bekämpfen.
    • Konkrete Maßnahmen:
      • Zinssenkungen: Senkung der Leitzinsen, um den Zugang zu Krediten zu erleichtern und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zu stimulieren.
      • Quantitative Lockerung: Ankauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren durch die Zentralbank, um die Liquidität im Finanzsystem zu erhöhen.
Monetaristische Geldtheorie:
  • Geldpolitik: Monetaristen legen den Schwerpunkt auf eine konstante und vorhersehbare Geldpolitik. Sie plädieren für eine Regel, nach der die Geldmenge in einem festen Tempo wächst, um Preisstabilität und langfristiges Wirtschaftswachstum zu fördern. In dieser Theorie ist eine aktive und interventionistische Geldpolitik weniger hilfreich und kann schädlich sein.
    • Konkrete Maßnahmen:
      • Konstantes Geldmengenwachstum: Festlegung einer Wachstumsrate der Geldmenge, die mit dem langfristigen Wachstum der Wirtschaft übereinstimmt, um die Inflation zu kontrollieren.
      • Reduzierung von Markteingriffen: Minimierung von kurzfristigen Maßnahmen der Zentralbank, um die Marktkräfte frei arbeiten zu lassen.
  • Fiskalpolitik: Aus monetaristischer Sicht spielt die Fiskalpolitik eine untergeordnete Rolle in der Stabilisierung der Konjunktur. Stattdessen sollte die Regierung sich auf eine soundelijke Haushaltsführung konzentrieren und vermeiden, durch übermäßige Defizite wirtschaftliche Instabilität zu verursachen.
    • Konkrete Maßnahmen:
      • Haushaltsdisziplin: Vermeidung hoher Haushaltsdefizite und nachhaltiges Management der Staatsverschuldung.
      • Steuerreformen: Einführung von einfachen und transparenten Steuersystemen, um Investitionen und Wirtschaftswachstum zu fördern.
Zusammenfassung:
  • Die keynesianische Theorie betont die Notwendigkeit einer aktiven Fiskal- und Geldpolitik zur Steuerung der Nachfrage und zur Stabilisierung der Wirtschaft.
  • Die monetaristische Theorie legt den Schwerpunkt auf eine vorhersehbare und zurückhaltende Geldpolitik, während sie Fiskalpolitik als weniger effektiv ansieht.

Aufgabe 4)

Im Rahmen der monetären Ökonomik spielt die Geldschöpfung eine zentrale Rolle. Sowohl Geschäftsbanken als auch Zentralbanken sind maßgeblich in diesen Prozess involviert. Durch die Vergabe von Krediten schaffen Geschäftsbanken neues Geld, ein Prozess, der mathematisch durch den Geldschöpfungsmultiplikator beschrieben werden kann. Zentralbanken beeinflussen die Geldmenge und Wirtschaftsstabilität durch Instrumente wie Mindestreserveanforderungen, Offenmarktgeschäfte und Leitzinsen.

b)

Erläutere die Rolle der Zentralbanken im Prozess der Geldschöpfung und wie sie durch Mindestreserveanforderungen, Offenmarktgeschäfte und Leitzinsen die Geldmenge und Wirtschaftsstabilität beeinflussen können. Gehe insbesondere auf die Mechanismen der Mindestreserveanforderungen und Offenmarktgeschäfte ein.

Lösung:

Die Zentralbanken spielen eine zentrale Rolle im Prozess der Geldschöpfung und der Stabilisierung der Wirtschaft. Sie nutzen verschiedene Instrumente wie Mindestreserveanforderungen, Offenmarktgeschäfte und Leitzinsen, um die Geldmenge zu steuern und die Wirtschaft zu stabilisieren.

1. Mindestreserveanforderungen

Die Mindestreserveanforderung ist der Prozentsatz der Einlagen, den Geschäftsbanken bei der Zentralbank als Reserve halten müssen. Dies beeinflusst direkt die Fähigkeit der Banken, Kredite zu vergeben, und damit die Geldmenge im Wirtschaftssystem.

  • Reduzierung der Mindestreserveanforderung: Wenn die Zentralbank die Mindestreserveanforderung senkt, können die Geschäftsbanken mehr Geld verleihen, was zu einer Erhöhung der Geldmenge führt.
  • Erhöhung der Mindestreserveanforderung: Eine Erhöhung der Mindestreserveanforderung bedeutet, dass die Banken mehr Geld als Reserve halten müssen, was die Fähigkeit zur Kreditvergabe einschränkt und die Geldmenge verringert.

2. Offenmarktgeschäfte

Offenmarktgeschäfte sind Käufe und Verkäufe von Wertpapieren durch die Zentralbank auf dem offenen Markt, um die Geldmenge zu steuern.

  • Kauf von Wertpapieren: Wenn die Zentralbank Wertpapiere kauft, erhöht sich die Geldmenge, da sie den Banken Geld gibt im Austausch für die Wertpapiere. Dies führt zu einer Erhöhung der Liquidität im Bankensystem und ermöglicht es den Banken, mehr Kredite zu vergeben.
  • Verkauf von Wertpapieren: Durch den Verkauf von Wertpapieren entzieht die Zentralbank dem Bankensystem Geld, was die Geldmenge verringert. Dies reduziert die Liquidität im Bankensystem und schränkt die Kreditvergabe der Banken ein.

3. Leitzinsen

Die Leitzinsen bestimmen die Kosten für die Kreditaufnahme von Banken bei der Zentralbank und beeinflussen damit die Zinssätze, die Banken ihren Kunden berechnen.

  • Senken der Leitzinsen: Niedrigere Leitzinsen machen es für Geschäftsbanken günstiger, sich bei der Zentralbank zu refinanzieren. Dies führt in der Regel zu niedrigeren Zinssätzen für Kredite und einer höheren Kreditnachfrage, was die Geldmenge erhöht.
  • Erhöhen der Leitzinsen: Höhere Leitzinsen machen die Kreditaufnahme für Geschäftsbanken teurer, was zu höheren Zinssätzen für Kredite führt. Dadurch wird die Kreditnachfrage gesenkt und die Geldmenge reduziert.

Zusammenfassend nutzen Zentralbanken die Mindestreserveanforderungen, Offenmarktgeschäfte und Leitzinsen, um die Geldmenge und Wirtschaftsstabilität zu steuern. Durch die Anpassung dieser Instrumente können sie direkt auf die Liquidität im Bankensystem und die Kreditvergabe der Geschäftsbanken Einfluss nehmen.

c)

Betrachte eine Situation, in der die Zentralbank den Leitzins senkt. Wie beeinflusst dies die Kreditvergabe der Geschäftsbanken und schließlich die Geldmenge in der Wirtschaft? Nutze sowohl qualitative als auch quantitative Argumente in Deiner Antwort.

Lösung:

Die Senkung des Leitzinses durch die Zentralbank hat signifikante Auswirkungen auf die Kreditvergabe der Geschäftsbanken und die gesamte Geldmenge in der Wirtschaft. Dies kann sowohl qualitativ als auch quantitativ erläutert werden.

Qualitative Auswirkungen

  • Günstigere Refinanzierung für Banken: Durch die Senkung des Leitzinses reduziert sich der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld von der Zentralbank leihen können. Dies senkt die Refinanzierungskosten der Geschäftsbanken erheblich.
  • Attraktivere Kreditkonditionen für Kunden: Da die Banken nun zu niedrigeren Zinssätzen Geld aufnehmen können, geben sie diese günstigeren Konditionen in Form niedrigerer Kreditzinsen an ihre Kunden weiter. Dadurch werden Kredite für Unternehmen und Privathaushalte attraktiver.
  • Erhöhte Kreditnachfrage: Günstigere Kreditkonditionen führen zu einer höheren Nachfrage nach Krediten, da es für Unternehmen attraktiver wird, Investitionen zu tätigen, und für Privatpersonen attraktiver, größere Anschaffungen zu finanzieren.
  • Wirtschaftsbelebung: Die erhöhte Kreditvergabe stimuliert Konsum und Investitionen, was zu einem Aufschwung der wirtschaftlichen Aktivitäten führen kann.

Quantitative Auswirkungen

Die quantitativen Auswirkungen können durch den Geldschöpfungsmultiplikator (GSM) erklärt werden. Der GSM wird wie folgt berechnet:

\ [ m = \frac{1}{r} \ ]

Hierbei steht r für die Mindestreserveanforderung.

Wenn die Mindestreserveanforderung z.B. 10% (0,10) beträgt, ergibt sich:

\ [ m = \frac{1}{0,10} = 10 \ ]

Angenommen, durch die Senkung des Leitzinses steigt die Kreditvergabe der Geschäftsbanken um einen bestimmten Betrag, z.B. um 1.000€. Dieser Betrag wird dann durch den Multiplikator verstärkt:

Berechnungsbeispiel:

  • Erste Kreditvergabe: Die Geschäftsbank vergibt einen Kredit von 1.000€.
  • Reservierung: Bei einer Mindestreserveanforderung von 10% werden 100€ als Reserve einbehalten.
  • Weiterverleihung: Die restlichen 900€ werden erneut verliehen und der Prozess setzt sich fort.

Dieser Prozess kann mathematisch wie folgt beschrieben werden:

\ [ \text{Gesamte geschaffene Geldmenge} = \text{Ursprünglicher Kredit} \times \text{Geldschöpfungsmultiplikator} \ ]
\ [ M = 1.000€ \times 10 = 10.000€ \ ]

Zusammenfassung

Durch die Senkung des Leitzinses fördert die Zentralbank die Kreditvergabe der Geschäftsbanken, indem diese sich zu günstigeren Konditionen refinanzieren können. Dies führt zu einer erhöhten Kreditnachfrage und letztendlich zu einer größeren Geldmenge im Wirtschaftssystem. Bei einer Mindestreserveanforderung von 10% kann ein anfänglicher Kreditbetrag von 1.000€ eine gesamte neue Geldmenge von 10.000€ schaffen. Dies stimuliert die wirtschaftlichen Aktivitäten und kann zu einem Wirtschaftsaufschwung führen.

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