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Numerik I für Ingenieure - Exam
Numerik I für Ingenieure - Exam Aufgabe 1) In dieser Übung behandeln wir das Thema der arithmetischen Rundungsfehler und deren Handhabung. Du wirst verschiedene Aspekte von Rundungsfehlern in Computern analysieren und berechnen, basierend auf folgenden Informationen: Abschnittsfehler: Fehler durch Abrunden nach bestimmter Anzahl von Stellen Fehlerfortpflanzung: Rundungsfehler können sich durch Rec...

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Numerik I für Ingenieure - Exam

Aufgabe 1)

In dieser Übung behandeln wir das Thema der arithmetischen Rundungsfehler und deren Handhabung. Du wirst verschiedene Aspekte von Rundungsfehlern in Computern analysieren und berechnen, basierend auf folgenden Informationen:

  • Abschnittsfehler: Fehler durch Abrunden nach bestimmter Anzahl von Stellen
  • Fehlerfortpflanzung: Rundungsfehler können sich durch Rechenoperationen verstärken.
  • Formel: \[\text{Fehler} = \frac{\text{ungefähres Ergebnis} - \text{genaues Ergebnis}}{\text{genaues Ergebnis}}\]
  • Stabilität eines Algorithmus: Wie anfällig ist er für Rundungsfehler?
  • Vermeidungstechniken: Kahan-Summationsalgorithmus, Verwendung von mehr Stellen
  • Maschinengenauigkeit: Kleinster Unterschied zwischen darstellbaren Zahlen
  • Formel der Maschinengenauigkeit: \[\text{Maschinengenauigkeit} = \frac{1}{2}^{\text{Anzahl der Bits}}\]

a)

Berechne den Abschnittsfehler, wenn Du die Zahl 0.142857 nach 4 Dezimalstellen rundest. Was ist der prozentuale Fehler gemäß der Formel \[\text{Fehler} = \frac{\text{ungefähres Ergebnis} - \text{genaues Ergebnis}}{\text{genaues Ergebnis}}\]?

Lösung:

Berechnung des Abschnittsfehlers und des prozentualen Fehlers

Schritt 1: Gegebener Wert und Rundung
  • Exakter Wert: 0.142857
  • Nach 4 Dezimalstellen gerundet: 0.1429
Schritt 2: Berechnung des Abschnittsfehlers
  • Formel: \[\text{Fehler} = \frac{\text{ungef\u00e4hres Ergebnis} - \text{genaues Ergebnis}}{\text{genaues Ergebnis}}\]
  • Anwendung der Formel: \[\text{Fehler} = \frac{0.1429 - 0.142857}{0.142857}\]
  • Numerisch: \[\text{Fehler} = \frac{0.000043}{0.142857}\]
  • Berechnung: \[\text{Fehler} \approx 0.000301\]
  • Prozentualer Fehler: \[\text{Prozentualer Fehler} = 0.000301 \times 100 = 0.0301\%\]
Ergebnis: Der Abschnittsfehler beträgt ungefähr 0.0301%.

b)

Nehmen wir an, Du möchtest eine Summe von 1.0, 1.1, und 1.2 berechnen, jedoch weißt Du, dass jede Zahl aufgrund von Rundungsfehlern um einen Betrag \pm 0.0001 variiert. Berechne die mögliche maximale und minimale Summe und stelle dar, wie sich die Fehler fortpflanzen können.

Lösung:

Berechnung der möglichen maximalen und minimalen Summe und Analyse der Fehlerfortpflanzung

Schritt 1: Gegebene Werte und Fehlerberücksichtigung
  • Ursprüngliche Zahlen: 1.0, 1.1, und 1.2
  • Rundungsfehler: \pm 0.0001
Schritt 2: Berechnung der maximalen Summe
  • Maximaler Fehler addiert sich zu den positiven Fehlern:
  • 1.0 + 0.0001 = 1.0001
  • 1.1 + 0.0001 = 1.1001
  • 1.2 + 0.0001 = 1.2001
  • Maximale Summe: 1.0001 + 1.1001 + 1.2001 = 3.3003
Schritt 3: Berechnung der minimalen Summe
  • Minimaler Fehler addiert sich zu den negativen Fehlern:
  • 1.0 - 0.0001 = 0.9999
  • 1.1 - 0.0001 = 1.0999
  • 1.2 - 0.0001 = 1.1999
  • Minimale Summe: 0.9999 + 1.0999 + 1.1999 = 3.2997
Schritt 4: Analyse der Fehlerfortpflanzung
  • Ursprüngliche Summe ohne Fehler: 1.0 + 1.1 + 1.2 = 3.3
  • Maximale Summe mit Fehlern: 3.3003
  • Minimale Summe mit Fehlern: 3.2997
  • Fehlerfortpflanzung: Der Summenwert schwankt aufgrund der Rundungsfehler im Bereich von 3.2997 bis 3.3003, was bedeutet, dass die Summe einen maximalen Fehlerbereich von \pm 0.0003 hat.
Ergebnis: Die möglichen Maximal- und Minimalsummen aufgrund der Rundungsfehler sind 3.3003 und 3.2997. Die Fehlerfortpflanzung zeigt einen maximalen Fehlerbereich von 0.0003.

c)

Die Maschinengenauigkeit für ein System mit 32-Bit Gleitkommazahlen kann gemäß der Formel \[\text{Maschinengenauigkeit} = \frac{1}{2}^{\text{Anzahl der Bits}}\] berechnet werden. Bestimme die Maschinengenauigkeit und erläutere, wie dies die Stabilität eines Algorithmus beeinflussen könnte. Bringe auch eine mögliche Vermeidungstechnik ein.

Lösung:

Berechnung der Maschinengenauigkeit und Analyse ihrer Auswirkungen auf die Stabilität eines Algorithmus

Schritt 1: Gegebene Formel und Anwendung auf 32-Bit Gleitkommazahlen
  • Formel zur Berechnung der Maschinengenauigkeit: \[\text{Maschinengenauigkeit} = \left(\frac{1}{2}\right)^{\text{Anzahl der Bits}}\]
  • Anzahl der Bits in der Mantisse bei 32-Bit Gleitkommazahlen: 23 Bits (da ein 32-Bit Gleitkommawert 1 Bit für das Vorzeichen, 8 Bits für den Exponenten und 23 Bits für die Mantisse verwendet)
  • Maschinengenauigkeit: \[\text{Maschinengenauigkeit} = \left(\frac{1}{2}\right)^{23} \]
Schritt 2: Berechnung der Maschinengenauigkeit
  • \[\text{Maschinengenauigkeit} = \left(\frac{1}{2}\right)^{23} \approx 1.19209 \times 10^{-7} \]
Schritt 3: Analyse der Auswirkungen auf die Stabilität eines Algorithmus
  • Stabilität eines Algorithmus: Ein Algorithmus ist stabil, wenn kleine Änderungen in den Eingabewerten zu kleinen Änderungen in den Ergebniswerten führen.
  • Einfluss der Maschinengenauigkeit: Bei Gleitkommazahlen können Rundungsfehler auftreten, deren Größe durch die Maschinengenauigkeit bestimmt wird. In einem System mit hoher Maschinengenauigkeit besteht ein geringeres Risiko signifikater Fehlerfortpflanzung.
Schritt 4: Vermeidungstechnik – Kahan-Summationsalgorithmus
  • Eine Möglichkeit, Rundungsfehler zu minimieren, ist die Verwendung des Kahan-Summationsalgorithmus.
  • Dieser Algorithmus addiert eine Korrektur zu jeder Addition, um den Einfluss der Rundungsfehler zu vermindern.
Ergebnis:
  • Die Maschinengenauigkeit für ein System mit 32-Bit Gleitkommazahlen beträgt ca. \(1.19209 \times 10^{-7}\).
  • Bei der Implementierung numerischer Algorithmen ist es wichtig, die Maschinengenauigkeit zu berücksichtigen, um Fehlerfortpflanzung zu minimieren und stabile Algorithmen zu entwickeln.
  • Der Kahan-Summationsalgorithmus ist eine bewährte Technik zur Reduzierung von Rundungsfehlern in numerischen Summationen.

Aufgabe 2)

Betrachte die beiden Methoden zur Matrixzerlegung, die LU-Zerlegung und die Cholesky-Zerlegung. Die LU-Zerlegung zerlegt eine Matrix A in eine Produktform A = LU, wobei L eine untere Dreiecksmatrix und U eine obere Dreiecksmatrix ist. Diese Methode funktioniert für jede quadratische Matrix, kann jedoch Zeilenvertauschungen zur Pivotsuche erfordern. Im Gegensatz dazu zerlegt die Cholesky-Zerlegung eine symmetrische, positiv definite Matrix A in die Form A = LL^T, wobei L ebenfalls eine untere Dreiecksmatrix ist und L^T ihre Transponierte. Die Cholesky-Zerlegung ist effizienter als die LU-Zerlegung bei geeigneten Matrizen und erfordert weniger Rechenaufwand.

a)

Teilaufgabe 1:Gegeben ist die Matrix \begin{equation} A = \begin{pmatrix} 4 & 12 & -16 \ 12 & 37 & -43 \ -16 & -43 & 98 \end{pmatrix} \end{equation}

  • Zeige, dass die Matrix A symmetrisch und positiv definit ist.
  • Führe eine Cholesky-Zerlegung der Matrix A durch und bestimme die untere Dreiecksmatrix L.

Lösung:

Teilaufgabe 1:Gegeben ist die Matrix \[ A = \begin{pmatrix} 4 & 12 & -16 \ 12 & 37 & -43 \ -16 & -43 & 98 \end{pmatrix} \]

  • Zeige, dass die Matrix A symmetrisch und positiv definit ist.
  • Führe eine Cholesky-Zerlegung der Matrix A durch und bestimme die untere Dreiecksmatrix L.
Lösung:
  • Symmetrisch und Positiv DefinitEine Matrix A ist symmetrisch, wenn sie gleich ihrer Transponierten ist, also A = A^T. Wir überprüfen dies: \[ A^T = \begin{pmatrix} 4 & 12 & -16 \ 12 & 37 & -43 \ -16 & -43 & 98 \end{pmatrix} = A \] Da A gleich ihrer Transponierten ist, ist die Matrix symmetrisch.Eine Matrix A ist positiv definit, wenn für jeden nicht-null Vektor x gilt, dass \( x^T A x > 0 \).Wir berechnen die Determinanten der Hauptminoren: \[ \text{Hauptminor 1:} \ \text{Det}(A_1) = 4 > 0 \] \[ \text{Hauptminor 2:} \ \text{Det}(A_2) = \begin{vmatrix} 4 & 12 \ 12 & 37 \end{vmatrix} = 4 \times 37 - 12 \times 12 = 148 - 144 = 4 > 0 \] \[ \text{Hauptminor 3:} \ \text{Det}(A_3) = \begin{vmatrix} 4 & 12 & -16 \ 12 & 37 & -43 \ -16 & -43 & 98 \end{vmatrix} = 4 \times (37 \times 98 - (-43) \times (-43)) - 12 \times (12 \times 98 - (-43) \times (-16)) + (-16) \times (12 \times -43 - 37 \times (-16)) \ = 4 \times (3626 - 1849) - 12 \times (1176 + 688) - 16 \times (-516 - 592) \ = 4 \times 1777 - 12 \times 1864 - 16 \times (-1108) \ = 7108 - 22368 + 17728 \ = 468 \] Da alle Hauptminoren positiv sind, ist die Matrix positiv definit.
  • Cholesky-ZerlegungWir suchen eine untere Dreiecksmatrix L, sodass A = LL^T. \[ A = \begin{pmatrix} 4 & 12 & -16 \ 12 & 37 & -43 \ -16 & -43 & 98 \end{pmatrix}, \ L = \begin{pmatrix} l_{11} & 0 & 0 \ l_{21} & l_{22} & 0 \ l_{31} & l_{32} & l_{33} \end{pmatrix} \] \[ LL^T = \begin{pmatrix} l_{11}^2 & l_{11} l_{21} & l_{11} l_{31} \ l_{11} l_{21} & l_{21}^2 + l_{22}^2 & l_{21} l_{31} + l_{22} l_{32} \ l_{11} l_{31} & l_{21} l_{31} + l_{22} l_{32} & l_{31}^2 + l_{32}^2 + l_{33}^2 \end{pmatrix} \] Durch Gleichsetzen von LL^T mit A erhalten wir die folgenden Gleichungen:
    • \[ l_{11}^2 = 4 \Rightarrow l_{11} = 2 \]
    • \[ l_{11} l_{21} = 12 \Rightarrow 2 l_{21} = 12 \Rightarrow l_{21} = 6 \]
    • \[ l_{11} l_{31} = -16 \Rightarrow 2 l_{31} = -16 \Rightarrow l_{31} = -8 \]
    • \[ l_{21}^2 + l_{22}^2 = 37 \Rightarrow 36 + l_{22}^2 = 37 \Rightarrow l_{22} = 1 \]
    • \[ l_{21} l_{31} + l_{22} l_{32} = -43 \Rightarrow 6(-8) + 1(l_{32}) = -43 \Rightarrow -48 + l_{32} = -43 \Rightarrow l_{32} = 5 \]
    • \[ l_{31}^2 + l_{32}^2 + l_{33}^2 = 98 \Rightarrow 64 + 25 + l_{33}^2 = 98 \Rightarrow l_{33}^2 = 9 \Rightarrow l_{33} = 3 \]
    Schließlich erhalten wir die Matrix L: \[ L = \begin{pmatrix} 2 & 0 & 0 \ 6 & 1 & 0 \ -8 & 5 & 3 \end{pmatrix} \]

b)

Teilaufgabe 2:Gegeben ist die Matrix \begin{equation} B = \begin{pmatrix} 2 & -1 & 0 \ -1 & 2 & -1 \ 0 & -1 & 2 \end{pmatrix} \end{equation}

  • Zeige, dass die LU-Zerlegung auf die Matrix B angewendet werden kann. Führe die LU-Zerlegung durch und bestimme die beiden Matrizen L und U.
  • Nutze die LU-Zerlegung von B, um das lineare Gleichungssystem \begin{equation} B \boldsymbol{x} = \begin{pmatrix} 1 \ 0 \ 1 \end{pmatrix} \end{equation} zu lösen.

Lösung:

Teilaufgabe 2:Gegeben ist die Matrix: \(B = \begin{pmatrix} 2 & -1 & 0 \ -1 & 2 & -1 \ 0 & -1 & 2 \end{pmatrix}\).

  • Zeige, dass die LU-Zerlegung auf die Matrix B angewendet werden kann. Führe die LU-Zerlegung durch und bestimme die beiden Matrizen L und U.
  • Nutze die LU-Zerlegung von B, um das lineare Gleichungssystem \( B \boldsymbol{x} = \begin{pmatrix} 1 \ 0 \ 1 \end{pmatrix}\) zu lösen.
Lösung:
  • LU-ZerlegungFür die LU-Zerlegung zerlegen wir die Matrix B in die Produktform B = LU, wobei L eine untere Dreiecksmatrix und U eine obere Dreiecksmatrix ist. Wir starten mit: \( L = \begin{pmatrix} 1 & 0 & 0 \ l_{21} & 1 & 0 \ l_{31} & l_{32} & 1 \end{pmatrix} \) und \( U = \begin{pmatrix} u_{11} & u_{12} & u_{13} \ 0 & u_{22} & u_{23} \ 0 & 0 & u_{33} \end{pmatrix} \). Aus der Gleichung LU = B ergeben sich die folgenden Beziehungen:
    • \( u_{11} = 2 \)
    • \( u_{12} = -1 \)
    • \( u_{13} = 0 \)
    • \( l_{21} \times u_{11} = -1 \Rightarrow l_{21} \times 2 = -1 \Rightarrow l_{21} = -\frac{1}{2} \)
    • \( u_{22} = 2 + l_{21} \times u_{12} = 2 + (-\frac{1}{2} \times -1) = 2 + \frac{1}{2} = 2.5 \)
    • \( u_{23} = -1 \)
    • \( l_{31} \times u_{11} = 0 \Rightarrow l_{31} = 0 \)
    • \( l_{32} \times u_{22} = -1 \Rightarrow l_{32} \times 2.5 = -1 \Rightarrow l_{32} = -\frac{2}{5} \)
    • \( u_{33} = 2 + l_{32} \times u_{23} = 2 + (-\frac{2}{5} \times -1) = 2 + \frac{2}{5} = 2.4 \)
    Damit erhalten wir die Matrizen L und U: \( L = \begin{pmatrix} 1 & 0 & 0 \ -\frac{1}{2} & 1 & 0 \ 0 & -\frac{2}{5} & 1 \end{pmatrix} \) und \( U = \begin{pmatrix} 2 & -1 & 0 \ 0 & 2.5 & -1 \ 0 & 0 & 2.4 \end{pmatrix} \).
  • Lineares Gleichungssystem lösenUm das lineare Gleichungssystem \( B \boldsymbol{x} = \begin{pmatrix} 1 \ 0 \ 1 \end{pmatrix} \) zu lösen, nutzen wir die LU-Zerlegung, um das System in zwei Schritte zu zerlegen:1. \( L \boldsymbol{y} = \begin{pmatrix} 1 \ 0 \ 1 \end{pmatrix} \)2. \( U \boldsymbol{x} = \boldsymbol{y} \)Wir lösen diese Gleichungen schrittweise:
    • \( L \boldsymbol{y} = \begin{pmatrix} 1 \ 0 \ 1 \end{pmatrix} \) ergibt die Gleichungen:
      • \( y_1 = 1 \)
      • \( -\frac{1}{2} y_1 + y_2 = 0 \Rightarrow -\frac{1}{2} (1) + y_2 = 0 \Rightarrow y_2 = \frac{1}{2} \)
      • \( -\frac{2}{5} y_2 + y_3 = 1 \Rightarrow -\frac{2}{5} \times \frac{1}{2} + y_3 = 1 \Rightarrow -\frac{1}{5} + y_3 = 1 \Rightarrow y_3 = 1 + \frac{1}{5} = 1.2 \)
      Also ist \( \boldsymbol{y} = \begin{pmatrix} 1 \ \frac{1}{2} \ 1.2 \end{pmatrix} \)Für \( U \boldsymbol{x} = \boldsymbol{y} \) ergibt sich:
      • \( 2.4 x_3 = 1.2 \Rightarrow x_3 = \frac{1.2}{2.4} = \frac{1}{2} \)
      • \( 2.5 x_2 - x_3 = \frac{1}{2} \Rightarrow 2.5 x_2 - \frac{1}{2} = \frac{1}{2} \Rightarrow 2.5 x_2 = 1 \Rightarrow x_2 = \frac{1}{2.5} = \frac{2}{5} \)
      • \( 2 x_1 - x_2 = 1 \Rightarrow 2 x_1 - \frac{2}{5} = 1 \Rightarrow 2 x_1 = 1 + \frac{2}{5} = \frac{7}{5} \Rightarrow x_1 = \frac{7/5}{2} = \frac{7}{10} \)
      Also ist \( \boldsymbol{x} = \begin{pmatrix} \frac{7}{10} \ \frac{2}{5} \ \frac{1}{2} \end{pmatrix} \)

    Aufgabe 3)

    Iterative Verfahren zur Lösung von linearen Gleichungssystemen: Gegeben sei ein lineares Gleichungssystem der Form\(Ax = b\) mit der Matrix \(A\) und dem Vektor \(b\). Zwei häufig verwendete iterative Verfahren zur Lösung solcher Systeme sind das Jacobi-Verfahren und das Gauss-Seidel-Verfahren.Das Jacobi-Verfahren basiert auf der Zerlegung von \(A\) in die Summe einer Diagonalmatrix \(D\) und einer Restmatrix \(R\), also \(A = D + R\). Die Iterationsvorschrift lautet: \( x^{(k+1)} = D^{-1}(b - Rx^{(k)}) \). Das Gauss-Seidel-Verfahren nutzt eine Zerlegung von \(A\) in eine untere Dreiecksmatrix \(L\) und eine obere Dreiecksmatrix \(U\) zusammen mit der Diagonalmatrix \(D\), sodass \(A = L + D + U\). Die Iterationsvorschrift lautet: \( x^{(k+1)} = (L + D)^{-1}(b - Ux^{(k)}) \).Beide Verfahren konvergieren bei strikt diagonaldominierten oder positiv definiten Matrizen.

    a)

    Gegeben sei das lineare Gleichungssystem\(Ax = b\) mit

    • \[A = \begin{pmatrix} 4 & -1 & 0 & 0 \ -1 & 4 & -1 & 0 \ 0 & -1 & 4 & -1 \ 0 & 0 & -1 & 4 \end{pmatrix} \]
    • \[b = \begin{pmatrix} 1 \ 0 \ 0 \ 1 \end{pmatrix} \]
    Bestimme die ersten beiden Iterationsschritte \(x^{(1)}\) und \(x^{(2)}\) mit dem Jacobi-Verfahren ausgehend von der Anfangsvermutung \(x^{(0)} = \begin{pmatrix} 0 \ 0 \ 0 \ 0 \end{pmatrix} \).

    Lösung:

    Iterative Verfahren zur Lösung von linearen Gleichungssystemen:

    Gegeben sei ein lineares Gleichungssystem der Form Ax = b mit der Matrix A und dem Vektor b. Zwei häufig verwendete iterative Verfahren zur Lösung solcher Systeme sind das Jacobi-Verfahren und das Gauss-Seidel-Verfahren.Das Jacobi-Verfahren basiert auf der Zerlegung von A in die Summe einer Diagonalmatrix D und einer Restmatrix R, also A = D + R. Die Iterationsvorschrift lautet: x^{(k+1)} = D^{-1}(b - Rx^{(k)}). Das Gauss-Seidel-Verfahren nutzt eine Zerlegung von A in eine untere Dreiecksmatrix L und eine obere Dreiecksmatrix U zusammen mit der Diagonalmatrix D, sodass A = L + D + U. Die Iterationsvorschrift lautet: x^{(k+1)} = (L + D)^{-1}(b - Ux^{(k)}).Beide Verfahren konvergieren bei strikt diagonaldominierten oder positiv definiten Matrizen.

    Teilaufgabe:

    Gegeben sei das lineare Gleichungssystem Ax = b mit:
    • A = \begin{pmatrix} 4 & -1 & 0 & 0 \ -1 & 4 & -1 & 0 \ 0 & -1 & 4 & -1 \ 0 & 0 & -1 & 4 \end{pmatrix}
    • b = \begin{pmatrix} 1 \ 0 \ 0 \ 1 \end{pmatrix}
    Bestimme die ersten beiden Iterationsschritte x^{(1)} und x^{(2)} mit dem Jacobi-Verfahren ausgehend von der Anfangsvermutung x^{(0)} = \begin{pmatrix} 0 \ 0 \ 0 \ 0 \end{pmatrix}.

    Lösung:

    • Zunächst zerlegen wir die Matrix A in die Diagonalmatrix D und die Restmatrix R:
      • D = \begin{pmatrix} 4 & 0 & 0 & 0 \ 0 & 4 & 0 & 0 \ 0 & 0 & 4 & 0 \ 0 & 0 & 0 & 4 \end{pmatrix}
      • R = \begin{pmatrix} 0 & -1 & 0 & 0 \ -1 & 0 & -1 & 0 \ 0 & -1 & 0 & -1 \ 0 & 0 & -1 & 0 \end{pmatrix}
    • Die Inverse der Diagonalmatrix D ist einfach zu berechnen: D^{-1} = \begin{pmatrix} 1/4 & 0 & 0 & 0 \ 0 & 1/4 & 0 & 0 \ 0 & 0 & 1/4 & 0 \ 0 & 0 & 0 & 1/4 \end{pmatrix}
    • Ausgangsvermutung ist x^{(0)} = \begin{pmatrix} 0 \ 0 \ 0 \ 0 \end{pmatrix}
    • Erster Iterationsschritt: x^{(1)} = D^{-1}(b - Rx^{(0)})
      • Berechne b - Rx^{(0)}: b - Rx^{(0)} = \begin{pmatrix} 1 \ 0 \ 0 \ 1 \end{pmatrix} (da Rx^{(0)} ein Nullvektor ist)
      • Berechne x^{(1)}: x^{(1)} = D^{-1} \begin{pmatrix} 1 \ 0 \ 0 \ 1 \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 1/4 \ 0 \ 0 \ 1/4 \end{pmatrix}
    • Zweiter Iterationsschritt: x^{(2)} = D^{-1}(b - Rx^{(1)})
      • Berechne Rx^{(1)}: R \begin{pmatrix} 1/4 \ 0 \ 0 \ 1/4 \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 0 \ -1/4 \ -1/4 \ 0 \end{pmatrix}
      • Berechne b - Rx^{(1)}: b - Rx^{(1)} = \begin{pmatrix} 1 \ 0 \ 0 \ 1 \end{pmatrix} - \begin{pmatrix} 0 \ -1/4 \ -1/4 \ 0 \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 1 \ 1/4 \ 1/4 \ 1 \end{pmatrix}
      • Berechne x^{(2)}: x^{(2)} = D^{-1} \begin{pmatrix} 1 \ 1/4 \ 1/4 \ 1 \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 1/4 \ 1/16 \ 1/16 \ 1/4 \end{pmatrix}
    Ergebnis: Die ersten beiden Iterationsschritte sind:
    • x^{(1)} = \begin{pmatrix} 1/4 \ 0 \ 0 \ 1/4 \end{pmatrix}
    • x^{(2)} = \begin{pmatrix} 1/4 \ 1/16 \ 1/16 \ 1/4 \end{pmatrix}

    Aufgabe 4)

    Zur Anpassung von Kurven oder Flächen werden Splines verwendet, welche aus stückweise definierten Polynomen bestehen und dabei glatte Übergänge gewährleisten. Kubische Splines sind besonders gebräuchlich, da sie eine glatte zweite Ableitung an den Knotenpunkten garantieren. Die allgemeine Form eines kubischen Splines ist gegeben durch \[ S_i(x) = a_i + b_i(x - x_i) + c_i(x - x_i)^2 + d_i(x - x_i)^3 \]. In dieser Aufgabe wollen wir Anwendungen von kubischen Splines untersuchen und ihre Eigenschaften analysieren.

    b)

    Erkläre die Bedeutung und den Anwendungsbereich von kubischen Splines in der Praxis. Nenne mindestens drei konkrete Anwendungsfälle, bei denen kubische Splines eine bedeutende Rolle spielen, und erläutere kurz, wie sie in diesen Kontexten eingesetzt werden.

    Lösung:

    Kubische Splines in der Praxis:

    Kubische Splines sind polynomische Funktionen, die stückweise definiert sind und glatte Übergänge zwischen den Knotenpunkten ermöglichen. Ihre Bedeutung liegt in der Fähigkeit, Kurven sehr genau zu interpolieren und dabei eine glatte erste und zweite Ableitung zu gewährleisten. Kubische Splines sind besonders nützlich in Bereichen, in denen eine präzise und glatte Rekonstruktion von Daten oder Kurven erforderlich ist.

    Hier sind drei konkrete Anwendungsfälle, bei denen kubische Splines eine bedeutende Rolle spielen:

    • Computergrafik und Animation: In der Computergrafik und Animation werden kubische Splines verwendet, um glatte Kurven und Bewegungen zu erzeugen. Beispielsweise können sie zur Erstellung von Pfaden für die Bewegung von Charakteren oder Objekten verwendet werden. Die Splines ermöglichen es, natürliche und geschmeidige Bewegungen zu modellieren, die realistisch und ästhetisch ansprechend sind.
    • Signalverarbeitung: In der Signalverarbeitung werden kubische Splines verwendet, um kontinuierliche Signale aus diskreten Datenpunkten zu rekonstruieren. Ein Beispiel ist die Glättung von Messdaten, um Rauschen zu entfernen und eine klarere Darstellung der zugrunde liegenden Signale zu erhalten. Dies ist besonders nützlich in der medizinischen Bildgebung, wie z.B. in der Computertomographie oder Magnetresonanztomographie.
    • Datenanalyse und -visualisierung: In der Datenanalyse und -visualisierung ermöglichen kubische Splines eine präzise Interpolation von Datenpunkten, um Trends und Muster in den Daten zu erkennen. Sie werden häufig verwendet, um glatte Kurven über Zeitreihen- oder Messdaten zu legen. Ein konkretes Beispiel ist die Darstellung von Klimadaten, bei denen die Temperaturverläufe über Jahre hinweg grafisch interpoliert werden.

    Kubische Splines bieten eine vielseitige und leistungsfähige Methode, um glatte Kurven durch gegebene Datenpunkte zu ziehen, und sind daher in vielen wissenschaftlichen, technischen und künstlerischen Anwendungen unverzichtbar.

    c)

    Zusätzlich zu den in den ersten beiden Aufgaben betrachteten Anwendungsgebieten können Splines auch zur Glättung experimenteller Daten verwendet werden. Leite die Bedingung für die zweite Ableitung an den Knotenpunkten her und erkläre, warum diese Bedingung die Glätte der Kurve gewährleistet.

    Lösung:

    Um die Glätte der Kurve bei der Verwendung von kubischen Splines zu gewährleisten, müssen die ersten und zweiten Ableitungen der Splines an den Knotenpunkten kontinuierlich sein. Schauen wir uns genauer an, wie die Bedingung für die zweite Ableitung abgeleitet wird und warum diese Bedingung wichtig ist.

    Die allgemeine Form eines kubischen Splines für das Intervall [ (x_{i}, x_{i+1}) ] ist gegeben durch:

    • S_i(x) = a_i + b_i(x - x_i) + c_i(x - x_i)^2 + d_i(x - x_i)^3

    Wir betrachten zwei benachbarte Splines, S_i(x) und S_{i+1}(x), die jeweils auf den Intervallen [x_{i}, x_{i+1}] und [x_{i+1}, x_{i+2}] definiert sind:

    • S_i(x) = a_i + b_i(x - x_i) + c_i(x - x_i)^2 + d_i(x - x_i)^3
    • S_{i+1}(x) = a_{i+1} + b_{i+1}(x - x_{i+1}) + c_{i+1}(x - x_{i+1})^2 + d_{i+1}(x - x_{i+1})^3

    Für die Glätte der Kurve müssen die Ableitungen an den Knotenpunkten x_{i+1} kontinuierlich sein.

    Erste Ableitung:

    • S'_i(x) = b_i + 2c_i(x - x_i) + 3d_i(x - x_i)^2
    • S'_{i+1}(x) = b_{i+1} + 2c_{i+1}(x - x_{i+1}) + 3d_{i+1}(x - x_{i+1})^2

    Am Knotenpunkt x_{i+1} muss gelten:

    • S'_i(x_{i+1}) = b_i + 2c_i(x_{i+1} - x_i) + 3d_i(x_{i+1} - x_i)^2
    • S'_{i+1}(x_{i+1}) = b_{i+1}

    Daher erhalten wir:

    • b_i + 2c_i(x_{i+1} - x_i) + 3d_i(x_{i+1} - x_i)^2 = b_{i+1}

    Zweite Ableitung:

    • S''_i(x) = 2c_i + 6d_i(x - x_i)
    • S''_{i+1}(x) = 2c_{i+1} + 6d_{i+1}(x - x_{i+1})

    Am Knotenpunkt x_{i+1} muss gelten:

    • S''_i(x_{i+1}) = 2c_i + 6d_i(x_{i+1} - x_i)
    • S''_{i+1}(x_{i+1}) = 2c_{i+1}

    Daher erhalten wir:

    • 2c_i + 6d_i(x_{i+1} - x_i) = 2c_{i+1}

    Nun warum ist diese Bedingung für die zweite Ableitung wichtig?

    • Glätte der Kurve: Kontinuität in der zweiten Ableitung stellt sicher, dass die Übergänge zwischen den polynomialen Segmenten der Splines glatt und nahtlos sind. Ohne diese Bedingung könnten Knicke oder sprunghafte Änderungen in der Krümmung der Kurve auftreten, was ihre Glätte beeinträchtigen würde.
    • Physikalische Modelle: In physikalischen Modellen, in denen die Krümmung (zweite Ableitung) eine Rolle spielt, wie z.B. bei der Bestimmung von Kräften bei Verformungen, ist die Glätte entscheidend. Die Kontinuität der zweiten Ableitung sorgt für realistischere und genauere Ergebnisse.
    • Ästhetik und Genauigkeit: Bei der Dateninterpolation, insbesondere in der Computergrafik oder bei der Datenvisualisierung, ist eine glatte Kurve oft nicht nur ästhetisch ansprechender, sondern auch repräsentativer für die tatsächlichen Daten. Unebenheiten können zu Missinterpretationen führen.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bedingung für die Kontinuität der zweiten Ableitung von zentraler Bedeutung für die Glätte der Kurve ist und dazu beiträgt, dass kubische Splines in vielen Anwendungsfeldern erfolgreich eingesetzt werden können.

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