Produktionstechnik I und II - Cheatsheet
Grundlagen der Produktionstechnik
Definition:
Grundlagen der Produktionstechnik beschäftigt sich mit den grundlegenden Konzepten, Methoden und Werkzeugen der Fertigung und Produktion.
Details:
- Wichtige Fertigungsverfahren: Urformen, Umformen, Trennen, Fügen, Beschichten, Stoffeigenschaft ändern
- Fertigungsplanung und -steuerung: Planung von Prozessen, Ressourcenmanagement, Zeit- und Kostenkalkulation
- Produktionssysteme und -organisation: Lean Production, Just-In-Time (JIT), Total Quality Management (TQM)
- Kenngrößen/Zahlen zur Bewertung von Produktionseffizienz: Produktivität, Wirtschaftlichkeit, Qualität
- Mathematische Modelle und Simulationen zur Optimierung von Produktionsprozessen
- Automatisierung und Digitalisierung: Einsatz von Robotik, IoT und Industrie 4.0
Methoden und Tools der Produktionsplanung
Definition:
Effiziente Werkzeuge und Methoden zur Organisation, Planung und Steuerung von Produktionsprozessen.
Details:
- Prognosemethoden: ARIMA, exponentielle Glättung, GARCH
- Kapazitätsplanung: Belastungs- und Kapazitätsabgleich, Netzplantechnik
- Materialbedarfsplanung (MRP): Part Bedarfsvorhersage und Verfügbarkeitsanalyse
- Produktionsprogrammplanung: Heuristiken wie Wagner-Whitin, Transportliniensysteme
- Feinplanung und -steuerung: Kanban, kurzfristige Auftragserstellung
- Simulations- und Optimierungssoftware: ARENA, AnyLogic, Simul8
- ERP-Systeme: SAP, Microsoft Dynamics
Schneid- und Umformtechniken
Definition:
Schneid- und Umformtechniken: Verfahren zur Fertigung und Bearbeitung von Werkstoffen durch Trennen oder Umformen.
Details:
- Schneidtechniken: Werkstofftrennung durch mechanische, thermische oder chemische Verfahren. Beispiele: Drehen, Fräsen, Bohren.
- Umformtechniken: Werkstoffänderung ohne Volumenverlust. Beispiele: Biegen, Ziehen, Walzen.
- Wichtige Parameter: Schnittgeschwindigkeit (v_c), Vorschub (f), Werkzeugstandzeit (T).
- Umformkraft: \[ F = k_f \times A \ \text{mit } k_f: \text{Umformkraftfaktor, } A: \text{Querschnittsfläche} \ \text{(bei gleichmäßiger Verformung)}\]
Statistische Prozesskontrolle
Definition:
Überwachung und Steuerung von Prozessen durch statistische Methoden zur Sicherstellung konstanter Produktqualität.
Details:
- SPC-Werkzeuge: Run-Charts, Kontrollkarten, Histogramme
- Zentrale Kennzahlen: Mittelwert \(\bar{x}\), Standardabweichung \(\sigma\)
- Kontrollkarten: \(\bar{x}\text{-Karte}\), R-Karte, p-Karte
- Oberer und unterer Kontrollgrenzen: \(\text{UCL} = \bar{x} + k \cdot \sigma\) und \(\text{LCL} = \bar{x} - k \cdot \sigma\)
Automatisierungssysteme und -komponenten
Definition:
Automatisierungssysteme und -komponenten sind zentrale Elemente der modernen Produktionstechnik. Sie umfassen die Hardware und Software, die zur Steuerung, Überwachung und Optimierung von Fertigungsprozessen erforderlich sind.
Details:
- Beispiele für Automatisierungskomponenten: Sensoren, Aktoren, Steuerungen (SPS), Mensch-Maschine-Schnittstellen (HMI).
- Wichtige Konzepte: Regelungstechnik, Steuerungstechnik, Prozessüberwachung.
- SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung): Zentrale Einheit in Automatisierungssystemen, programmierbar und flexibel einsetzbar.
- HMI: Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, zur Überwachung und Steuerung der Prozesse.
- Feldbus-Systeme: Kommunikationssysteme zur Vernetzung von Automatisierungskomponenten.
- Durch Automatisierung: Erhöhung der Effizienz, Reduktion der Fehlerquote, Verbesserung der Qualität.
Robotik und ihre Anwendungen in der Produktion
Definition:
Roboter in der Produktion eingesetzt zur Automatisierung und Effizienzsteigerung.
Details:
- Industrieroboter: Schweißroboter, Montageroboter, Lackierroboter
- Vorteile: Präzision, Geschwindigkeit, Konsistenz
- Anwendungen: Automobilindustrie, Elektronikfertigung, Verpackung
- Sensortechnik: Bildverarbeitung, Kraftsensoren
- Programmiermethoden: Online-Programmierung, Offline-Programmierung
- Kollaborative Roboter (Cobots): Zusammenarbeit mit Menschen
- Sicherheitsaspekte: Sicherheitszäune, Lichtschranken, Not-Aus-Schalter
Industrielle IT und Integration von Produktionssystemen
Definition:
Industrielle IT umfasst IT-Lösungen zur Optimierung von Produktionsprozessen. Integration von Produktionssystemen bedeutet die Verknüpfung verschiedener Systeme zur Steigerung der Effizienz.
Details:
- MES: Überwachung und Steuerung der Fertigung.
- ERP: Ressourcen- und Geschäftsprozessplanung.
- SCADA: Datenüberwachung und -kontrolle.
- SPS: Steuerung und Regelung technischer Prozesse.
- IIoT: Vernetzung von Maschinen für Datenaustausch und Prozessoptimierung.
- Integration: Harmonisierung von MES, ERP, SCADA und SPS zur Echtzeit-Datenanalyse und Entscheidungsfindung.
Innovative Fertigungsverfahren wie 3D-Druck
Definition:
Innovative Fertigungsverfahren wie 3D-Druck nutzen additive Verfahren zur Herstellung von Bauteilen durch schichtweises Auftragen von Material.
Details:
- Verfahren: FDM (Fused Deposition Modeling), SLS (Selective Laser Sintering), SLA (Stereolithographie)
- Materialien: Kunststoffe, Metalle, Keramiken
- Vorteile: Schnellere Prototypenentwicklung, komplexe Geometrien, Materialeinsparung
- Nachteile: Materialeinschränkungen, Oberflächenqualität, Produktionsgeschwindigkeit
- Anwendungen: Prototyping, Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie