Vertiefungsmodul Gegenwartssprache/DAF (Ling VM 2) - Exam
Aufgabe 1)
Basierend auf den Themen Grundlagen der Akustik und Artikulation, die in der Vorlesung behandelt wurden, beantworte die folgenden Fragen. Beachte dabei insbesondere die Konzepte der Schallproduktion, -übertragung und -wahrnehmung sowie die Prozesse der Artikulation durch die Bewegungen der Sprechorgane.
a)
Schallwellen Erläutere die physikalischen Eigenschaften von Schallwellen. Dabei solltest Du die Konzepte der Frequenz, Amplitude und Wellenlänge einbeziehen. Berechne die Wellenlänge eines Tones mit einer Frequenz von 400 Hz in Luft bei 20°C. Verwende dabei die gegebene Schallgeschwindigkeit.
Lösung:
- Physikalische Eigenschaften von Schallwellen:
- Frequenz: Die Frequenz einer Schallwelle ist die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde, gemessen in Hertz (Hz). Sie bestimmt die Tonhöhe des Geräuschs, wobei höhere Frequenzen höhere Töne und niedrigere Frequenzen tiefere Töne erzeugen.
- Amplitude: Die Amplitude beschreibt die maximale Auslenkung einer Welle von ihrer Ruhelage, was als Maß für die Lautstärke dient. Eine größere Amplitude bedeutet eine höhere Lautstärke.
- Wellenlänge: Die Wellenlänge ist der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Punkten gleicher Phase (z.B. von einem Gipfel zum nächsten). Sie hängt sowohl von der Frequenz als auch von der Geschwindigkeit des Schalls ab.
Berechnung der Wellenlänge eines Tones mit einer Frequenz von 400 Hz in Luft bei 20°C: - Die Schallgeschwindigkeit in Luft bei 20°C beträgt ungefähr 343 m/s.
- Die Wellenlänge (\(\lambda\)) kann mit der Gleichung \( \lambda = \frac{v}{f} \) berechnet werden, wobei \(v\) die Schallgeschwindigkeit und \(f\) die Frequenz ist.
- Einsetzen der Werte: \( \lambda = \frac{343 \text{ m/s}}{400 \text{ Hz}} \)
- Berechnung: \( \lambda = \frac{343}{400} = 0.8575 \text{ m} \)
- Daher beträgt die Wellenlänge eines Tones mit einer Frequenz von 400 Hz in Luft bei 20°C ungefähr 0,8575 Meter.
b)
Grundfrequenz Die Grundfrequenz des menschlichen Sprechens variiert im Durchschnitt zwischen 85 Hz und 255 Hz. Erkläre, welchen Einfluss diese Grundfrequenz auf die Wahrnehmung der Stimme hat. Warum kann die Grundfrequenz als Indikator für das Geschlecht oder das Alter der sprechenden Person dienen?
Lösung:
- Einfluss der Grundfrequenz auf die Wahrnehmung der Stimme:
- Tonhöhe der Stimme: Die Grundfrequenz, gemessen in Hertz (Hz), ist die Frequenz der Vibrationen der Stimmlippen während des Sprechens. Eine höhere Grundfrequenz führt zu einer höheren wahrgenommenen Tonhöhe der Stimme, während eine niedrigere Frequenz eine tiefere Tonhöhe ergibt.
- Wahrnehmung des Geschlechts: Generell haben Männer aufgrund längerer und schwerer Stimmlippen tiefere Stimmen mit einer niedrigeren Grundfrequenz, typischerweise im Bereich von 85 Hz bis 180 Hz. Frauen haben kürzere und leichtere Stimmlippen, was zu höheren Stimmen mit Grundfrequenzen im Bereich von 165 Hz bis 255 Hz führt. Daher kann die Grundfrequenz helfen, das Geschlecht des Sprechers zu bestimmen.
- Alter der sprechenden Person: Kinder haben in der Regel höhere Grundfrequenzen als Erwachsene, da ihre Stimmlippen kleiner sind. Mit zunehmendem Alter, besonders nach der Pubertät, nehmen die Unterschiede in der Grundfrequenz deutlicher zu, was auf die hormonellen Veränderungen und das Wachstum der Stimmlippen zurückzuführen ist. Die Grundfrequenz kann somit altersabhängige Veränderungen der Stimme widerspiegeln.
- Stimmqualität und Gesundheit: Abweichungen von der normalen Grundfrequenz können auch auf bestimmte gesundheitliche Zustände oder Stimmstörungen hindeuten, die die Stimmlippen betreffen.
- Daher kann die Grundfrequenz als Indikator für das Geschlecht oder das Alter der sprechenden Person dienen, da sie enge Beziehungen zu den physischen Eigenschaften der Stimmlippen und zu hormonellen Veränderungen aufweist.
c)
Formanten Diskutiere die Bedeutung der Formantenfrequenzen für die Vokalqualität. Welche Rolle spielen die Formanten in der Wahrnehmung unterschiedlicher Vokale? Erkläre dies an einem Beispiel, das zwei unterschiedliche Vokale (z.B. /a/ und /i/) betrifft.
Lösung:
- Bedeutung der Formantenfrequenzen für die Vokalqualität:
- Formanten: Formanten sind die Resonanzfrequenzen des Vokaltrakts, die durch die spezifische Konfiguration der Artikulationsorgane (Zunge, Lippen, Gaumen, Kiefer) während der Lautproduktion entstehen. Die Formantenfrequenzen bestimmen die Klangfarbe und Qualität eines Vokals.
- Erster und Zweiter Formant (F1 und F2): Die wichtigsten Formanten für die Unterscheidung von Vokalen sind der erste Formant (F1) und der zweite Formant (F2). Der erste Formant (F1) ist hauptsächlich mit der Öffnung des Vokaltrakts (offene oder geschlossene Vokale) verbunden, während der zweite Formant (F2) stärker durch die Position der Zunge (vorne oder hinten im Mund) beeinflusst wird.
- Beispiel: Vergleich der Vokale /a/ und /i/:
- /a/: Bei der Produktion des Vokals /a/ (wie in „Vater“) befindet sich die Zunge relativ flach im Mund, und der Vokaltrakt ist weit geöffnet. Dies führt zu einem hohen ersten Formanten (F1) und einem relativ niedrigen zweiten Formanten (F2).
- /i/: Beim Vokal /i/ (wie in „Biene“) ist die Zunge nach oben und vorne gerichtet, wodurch der Mundraum enger wird. Dies resultiert in einem niedrigen ersten Formanten (F1) und einem hohen zweiten Formanten (F2).
- Auswirkung auf die Wahrnehmung: Die spezifischen Kombinationen von F1 und F2 ermöglichen dem Hörer, unterschiedliche Vokale zu erkennen und zu unterscheiden. Zum Beispiel, das /a/ hat eine andere Formantenstruktur als /i/, was diese beiden Laute akustisch unterscheidbar macht.
- Zusammenfassend spielen Formanten eine zentrale Rolle in der Wahrnehmung unterschiedlicher Vokale, da sie die Resonanzeigenschaften des Vokaltrakts widerspiegeln und somit die Klangfarbe und Qualität der Vokale bestimmen.
d)
Artikulationstypen Erkläre die verschiedenen Typen von Artikulation (Plosive, Nasale, Frikative, Affrikaten, Laterale, Approximanten). Wähle eine dynamische und eine statische Artikulationsorgane und beschreibe, wie diese spezifisch an der Lautbildung beteiligt sind.
Lösung:
- Arten von Artikulation:
- Plosive (Verschlusslaute): Diese Laute entstehen durch einen vollständigen Verschluss des Luftstroms im Vokaltrakt, gefolgt von einer plötzlichen Freigabe. Beispiele sind die Laute /p/, /b/, /t/, /d/, /k/ und /g/.
- Nasale (Nasallaute): Nasallaute entstehen, wenn der Luftstrom durch die Nase entweicht, anstatt durch den Mund. Dies geschieht durch Senken des Gaumensegels. Beispiele sind die Laute /m/, /n/ und /ŋ/.
- Frikative (Reibelaute): Frikative entstehen durch eine enge Verengung im Vokaltrakt, durch die die Luft hindurchströmt und dabei ein Reibegeräusch erzeugt. Beispiele sind die Laute /f/, /v/, /s/, /z/, /ʃ/ und /ʒ/.
- Affrikaten: Affrikaten sind Kombinationen aus einem Plosiv und einem Frikativ, die fast gleichzeitig artikuliert werden. Beispiele sind die Laute /tʃ/ und /dʒ/.
- Laterale (Seitenlaute): Laterale entstehen, wenn der Luftstrom an den Seiten der Zunge vorbeifließt, während die Zungenspitze den Alveolarkamm berührt. Ein Beispiel ist der Laut /l/.
- Approximanten: Approximanten entstehen durch eine lockere Verengung im Vokaltrakt, ohne dass ein vollständiger Verschluss oder eine deutliche Reibung erzeugt wird. Beispiele sind die Laute /j/ und /w/.
- Dynamische und statische Artikulationsorgane:
- Dynamisches Artikulationsorgan: Zunge: Die Zunge ist ein hochgradig bewegliches Organ, das eine wichtige Rolle bei der Artikulation spielt. Sie kann sich in verschiedene Positionen heben, senken, nach vorne oder hinten bewegen und für die Bildung vieler Laute verantwortlich sein, einschließlich Plosiven (z.B. /t/, /d/), Frikativen (z.B. /s/, /ʃ/) und Approximanten (z.B. /j/).
- Statisches Artikulationsorgan: Alveolarkamm: Der Alveolarkamm ist ein stationärer Teil des oberen Mundraums, direkt hinter den oberen Schneidezähnen. Viele Laute werden durch Kontakt der Zungenspitze mit dem Alveolarkamm gebildet, wie z.B. die Plosive /t/ und /d/ sowie der Laterale /l/.
- Durch die Zusammenarbeit dieser dynamischen und statischen Organe können verschiedene Laute präzise produziert werden, indem der dynamische Teil (z.B. Zunge) relativ zu den statischen Strukturen (z.B. Alveolarkamm) bewegt wird.
Aufgabe 2)
Unter Verwendung von Phonologischen Prozessen und Regeln, wie Assimilation, Dissimilation, Tilgung (Elision), Einschub (Epenthese), und Nasalisierung, analysiere die folgenden phonologischen Veränderungen im Deutschen. Stelle sicher, dass Du erklärst, welche Prozesse und Regeln in jedem Beispiel angewendet werden.
a)
1. Analysiere und beschreibe den phonologischen Prozess in dem Wort 'Handtuch', wobei der Konsonant /d/ durch den stimmlosen Verschlusslaut /t/ beeinflusst wird. Identifiziere die Regel und formuliere sie mathematisch.
Lösung:
Um den phonologischen Prozess im Wort 'Handtuch' zu analysieren, in dem der Konsonant /d/ durch den stimmlosen Verschlusslaut /t/ beeinflusst wird, müssen wir den Prozess der Assimilation betrachten. Assimilation tritt auf, wenn ein Laut Eigenschaften von einem angrenzenden Laut übernimmt, um die Aussprache zu erleichtern.
Schritte zur Analyse:
- Im Wort 'Handtuch' folgt der Konsonant /d/ direkt nach dem Nasal /n/ und vor dem stimmlosen Verschlusslaut /t/.
- Der Prozess beginnt mit der Einwirkung des stimmlosen Verschlusslauts /t/ auf den stimmhaften Konsonanten /d/.
- Durch die Assimilation wird der stimmhafte Verschlusslaut /d/ stimmlos, um sich dem stimmlosen Charakter des /t/ anzupassen.
- Das resultierende Phonem ist daher der stimmlosen Laut /t/ anstelle des stimmhaften /d/.
Regelbeschreibung:
- Wir können diesen Prozess auf folgende Weise formulieren:
Die Assimilationsregel in diesem Fall lautet:
d \rightarrow t / n _ t
Diese Regel bedeutet, dass ein stimmhafter dentaler Plosiv (/d/) zu einem stimmlosen dentalen Plosiv (/t/) wird, wenn er zwischen einem Nasallaut (/n/) und einem stimmlosen dentalen Plosiv (/t/) steht.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Prozess der Assimilation im Wort 'Handtuch' dazu führt, dass der stimmhafte Konsonant /d/ stimmlos wird und somit als /t/ realisiert wird, um die phonologische Umgebung zu erleichtern.
b)
2. Betrachte die Aussprache des Wortes 'unbekannt'. Identifiziere jegliche Tilgungsprozesse, die auftreten, und beschreibe die phonologischen Regeln, die auf diese Tilgungen zutreffen. Stelle die Regeln auch in einer mathematischen Formel dar.
Lösung:
Um die Aussprache des Wortes 'unbekannt' zu analysieren und jegliche Tilgungsprozesse (Elisionen) zu identifizieren, müssen wir die spezifischen Laute betrachten und beobachten, welche Laute im Sprachfluss möglicherweise weggelassen werden.
Schritte zur Analyse:
- Das Wort 'unbekannt' besteht aus den Morphemen 'un' (Negationspräfix) und 'bekannt' (Adjektiv).
- Wenn 'unbekannt' ausgesprochen wird, kann der Nasallaut /n/ von 'un' in Schnell- oder Umgangssprache ausgelassen werden.
- Dies resultiert in einer Aussprache, die eher wie 'ubekannt' klingt.
Regelbeschreibung:
- Der Tilgungsprozess betrifft hier den Laut /n/, der nach dem Vokal /u/ im Präfix ausgelassen wird.
- Dies wird typischerweise in informeller oder schneller Sprache beobachtet.
Die Regel für diesen Tilgungsprozess kann wie folgt formuliert werden:
n \rightarrow Ø / u _ b
Diese Regel bedeutet, dass der Nasallaut /n/ ausgelassen wird, wenn er zwischen einem Vokal /u/ und einem stimmhaften bilabialen Plosiv /b/ steht.
Zusammenfassend führt der Tilgungsprozess im Wort 'unbekannt' dazu, dass der Nasallaut /n/ in bestimmten Kontexten ausgelassen wird, um die Aussprache zu erleichtern, wodurch das Wort eher wie 'ubekannt' klingt.
c)
3. Untersuche das Wort 'Gemüse' und analysiere jegliche Vokalnasalisierungen, die auftreten könnten. Gib die Regel an und beschreibe sie detailliert, einschließlich einer mathematischen Darstellung.
Lösung:
Um das Wort 'Gemüse' zu analysieren und zu untersuchen, ob irgendwelche Vokalnasalisierungen auftreten, müssen wir die Laute und ihre phonologischen Umgebungen betrachten.
Schritte zur Analyse:
- Das Wort 'Gemüse' besteht aus den Lauten /ɡəˈmyːzə/.
- Der betonte Vokal im Wort ist /yː/, und es gibt keinen Nasallaut in unmittelbarer Nähe dieses Vokals.
- Da Vokalnasalisierungen typischerweise durch angrenzende Nasallaute (wie /m/, /n/ oder /ŋ/) verursacht werden können, müssen wir prüfen, ob solche Laute vorhanden sind und einen Einfluss ausüben.
- In 'Gemüse' gibt es jedoch keine Nasallaute in der Umgebung des betonten Vokals /yː/. Daher tritt keine Vokalnasalisierung auf.
Regelbeschreibung:
- Da keine Nasallaute im Einflussbereich des Vokals vorhanden sind, tritt kein Prozess der Vokalnasalisierung in diesem Wort auf.
Die Regel für Vokalnasalisierung kann allgemein wie folgt formuliert werden:
V \rightarrow Ṽ / _ N
Diese Regel bedeutet, dass ein Vokal (V) nasaliert wird (zu Ṽ), wenn er vor einem Nasallaut (N) steht.
Da im Wort 'Gemüse' keine Nasallaute vorhanden sind, wird diese Regel nicht angewendet, und es tritt keine Vokalnasalisierung auf.
d)
4. Bei der Wortbildung in der deutschen Sprache tritt bei der Pluralbildung oft der Prozess der Epenthese auf, z. B. bei 'Kind' -> 'Kinder'. Untersuche und erkläre diesen Prozess. Formuliere die phonologische Regel und stelle sie mathematisch dar.
Lösung:
Um den Prozess der Epenthese bei der Pluralbildung im Deutschen zu untersuchen, wie z.B. bei 'Kind' -> 'Kinder', müssen wir verstehen, wie und warum zusätzliche Laute eingefügt werden. Epenthese tritt auf, um die Aussprache zu erleichtern und zu vereinfachen, indem ein zusätzlicher Laut zwischen bestehende Laute eingefügt wird.
Schritte zur Analyse:
- Das Singularwort 'Kind' wird als /kɪnt/ ausgesprochen.
- Bei der Pluralbildung wird das Pluralsuffix '-er' hinzufügt und das Wort wird zu 'Kinder' /ˈkɪndɐ/.
- Hierbei wird ein zusätzlicher Vokal, nämlich das /ə/, vor dem Pluralsuffix eingefügt, was den Lautübergang von /n/ zu /d/ erleichtert.
Regelbeschreibung:
- Die Epenthese erfolgt, um die Aussprache zu erleichtern und den Fluss der Laute zu verbessern. Ohne das epenthetische /ə/ würde das Wort schwerer auszusprechen sein, insbesondere der Übergang vom /n/ zum Suffix /ər/.
Die Regel für diese Art der Epenthese kann wie folgt formuliert werden:
Ø \rightarrow ə / n _ dɐ
Diese Regel bedeutet, dass ein zusätzlicher Vokal /ə/ zwischen den Konsonanten /n/ und /d/ eingefügt wird, bevor das Pluralsuffix /ɐ/ hinzugefügt wird.
Zusammenfassend zeigt die Pluralbildung im Deutschen, wie bei 'Kind' -> 'Kinder', ein typisches Beispiel der Epenthese. Hier wird ein epenthetischer Vokal /ə/ eingefügt, um die Aussprache zu erleichtern und den Übergang zwischen den Lauten zu verbessern.
Aufgabe 3)
Komplexe Satzstrukturen und ihre AnalyseAnalysiere den folgenden Satz in Bezug auf seine Satzglieder (Subjekt, Prädikat, Objekt, Ergänzungen) und identifiziere die Hauptsätze und Nebensätze sowie deren Abhängigkeiten. Verwende dabei die angegebenen Satzverknüpfungen (Parataxe, Hypotaxe) und Satzarten (kausale, konzessive, konditionale Strukturen) als Hilfestellung.Der Wissenschaftler, der gestern an der Konferenz teilgenommen hatte, nannte neue Daten, die die bisherigen Forschungsergebnisse widerlegen, obwohl er wusste, dass die Öffentlichkeit skeptisch reagieren würde.
a)
Identifiziere und benenne die Hauptsätze, Nebensätze und Relativsätze des Satzes. Ordne diese den Verknüpfungen Parataxe und Hypotaxe zu.
Lösung:
Komplexe Satzstrukturen und ihre AnalyseAnalysiere den folgenden Satz in Bezug auf seine Satzglieder (Subjekt, Prädikat, Objekt, Ergänzungen) und identifiziere die Hauptsätze und Nebensätze sowie deren Abhängigkeiten. Satz: Der Wissenschaftler, der gestern an der Konferenz teilgenommen hatte, nannte neue Daten, die die bisherigen Forschungsergebnisse widerlegen, obwohl er wusste, dass die Öffentlichkeit skeptisch reagieren würde.
- Hauptsatz
- Der Wissenschaftler nannte neue Daten. (Subjekt: Der Wissenschaftler, Prädikat: nannte, Objekt: neue Daten)
- Nebensatz:
- der gestern an der Konferenz teilgenommen hatte
- die die bisherigen Forschungsergebnisse widerlegen
- obwohl er wusste
- dass die Öffentlichkeit skeptisch reagieren würde
- Relativsätze:
- der gestern an der Konferenz teilgenommen hatte
- die die bisherigen Forschungsergebnisse widerlegen
- Parataxe und Hypotaxe:
- Hypotaxe: Es gibt mehrere untergeordnete Nebensätze, die den Hauptsatz ergänzen.
- Parataxe: Tritt in diesem Satz nicht auf, da keine gleichrangigen Hauptsätze miteinander verknüpft sind.
b)
Analysiere die Satzglieder (Subjekt, Prädikat, Objekt, Ergänzungen) des Hauptsatzes und der eingebetteten Nebensätze. Erläutere, wie die einzelnen Satzglieder zu den verschiedenen Satzarten (kausale, konzessive, konditionale Strukturen) beitragen.
Lösung:
Komplexe Satzstrukturen und ihre AnalyseAnalysiere den folgenden Satz in Bezug auf seine Satzglieder (Subjekt, Prädikat, Objekt, Ergänzungen) und identifiziere die Hauptsätze und Nebensätze sowie deren Abhängigkeiten. Satz: Der Wissenschaftler, der gestern an der Konferenz teilgenommen hatte, nannte neue Daten, die die bisherigen Forschungsergebnisse widerlegen, obwohl er wusste, dass die Öffentlichkeit skeptisch reagieren würde.
- Hauptsatz
- Der Wissenschaftler nannte neue Daten.
- Subjekt: Der Wissenschaftler
- Prädikat: nannte
- Objekt: neue Daten
- Nebensätze
- der gestern an der Konferenz teilgenommen hatte (Relativsatz, nähere Bestimmung des Subjekts)
- Subjekt: der (bezieht sich auf „der Wissenschaftler“)
- Prädikat: hatte teilgenommen
- Ergänzung: gestern an der Konferenz
- die die bisherigen Forschungsergebnisse widerlegen (Relativsatz, nähere Bestimmung des Objekts)
- Subjekt: die (bezieht sich auf „neue Daten“)
- Prädikat: widerlegen
- Objekt: die bisherigen Forschungsergebnisse
- obwohl er wusste (Konzessivsatz, gibt einen Gegensatz an)
- Subjekt: er
- Prädikat: wusste
- dass die Öffentlichkeit skeptisch reagieren würde (Inhaltssatz, steht im Zusammenhang mit dem Wissen des Wissenschaftlers)
- Subjekt: die Öffentlichkeit
- Prädikat: würde reagieren
- Ergänzung: skeptisch
- Satzarten
- Kausale Strukturen: Fehlen in diesem Satz.
- Konditionale Strukturen: Fehlen in diesem Satz.
- Konzessive Strukturen: Der Ausdruck „obwohl er wusste“ stellt eine konzessive Struktur dar, da er einen Gegensatz beschreibt.
c)
Erstelle eine Konstituentenstrukturanalyse und eine Dependenzstrukturanalyse des Satzes. Zeige auf, wie die verschiedenen Satzteile hierarchisch und funktional miteinander verknüpft sind. Nutze dabei Diagramme und grafische Darstellungen zur Verdeutlichung.
Lösung:
Komplexe Satzstrukturen und ihre AnalyseAnalysiere den folgenden Satz in Bezug auf seine Satzglieder (Subjekt, Prädikat, Objekt, Ergänzungen) und identifiziere die Hauptsätze und Nebensätze sowie deren Abhängigkeiten. Satz: Der Wissenschaftler, der gestern an der Konferenz teilgenommen hatte, nannte neue Daten, die die bisherigen Forschungsergebnisse widerlegen, obwohl er wusste, dass die Öffentlichkeit skeptisch reagieren würde.
- Konstituentenstrukturanalyse
- Eine Konstituentenstrukturanalyse zeigt die hierarchische Struktur eines Satzes durch die Zerlegung in größere und kleinere Konstituenten (Subjekt, Prädikat, Objekt, Ergänzungen).
- Hauptsatz: Der Wissenschaftler nannte neue Daten
- Subjekt: Der Wissenschaftler
- Prädikat: nannte
- Objekt: neue Daten
- Nebensatz: der gestern an der Konferenz teilgenommen hatte (Attributsatz zum Subjekt)
- Subjekt: der (Der Wissenschaftler)
- Prädikat: hatte teilgenommen
- Ergänzungen: gestern an der Konferenz
- Nebensatz: die die bisherigen Forschungsergebnisse widerlegen (Attributsatz zum Objekt)
- Subjekt: die (neue Daten)
- Prädikat: widerlegen
- Objekt: die bisherigen Forschungsergebnisse
- Nebensatz: obwohl er wusste, dass die Öffentlichkeit skeptisch reagieren würde (Konzessivsatz)
- Subjekt: er
- Prädikat: wusste
- Nebensatz: dass die Öffentlichkeit skeptisch reagieren würde
- Subjekt: die Öffentlichkeit
- Prädikat: würde reagieren
- Ergänzungen: skeptisch
Dependenzstrukturanalyse - Eine Dependenzstrukturanalyse zeigt die Abhängigkeitsverhältnisse zwischen den Wörtern des Satzes.
- [nannte] ist das Hauptverb des Hauptsatzes.
- [Wissenschaftler] ist das Subjekt und hängt von [nannte] ab.
- [Daten] ist das Objekt und hängt von [nannte] ab.
- [der] (Teil des Relativsatzes) hängt von [Wissenschaftler] ab.
- [hatte teilgenommen] (Relativsatz) hängt von [der] ab.
- [gestern], [an der Konferenz] sind Ergänzungen und hängen von [hatte teilgenommen] ab.
- [die] (Teil des Relativsatzes) hängt von [Daten] ab.
- [widerlegen] (Relativsatz) hängt von [die] ab.
- [Forschungsergebnisse] ist das Objekt und hängt von [widerlegen] ab.
- [obwohl] leitet den Konzessivsatz ein und hängt von [nannte] ab.
- [wusste] ist das Prädikat des Konzessivsatzes und hängt von [obwohl] ab.
- [er] ist das Subjekt des Konzessivsatzes und hängt von [wusste] ab.
- [dass] leitet den Inhaltssatz ein und hängt von [wusste] ab.
- [reagieren würde] ist das Prädikat des Inhaltssatzes und hängt von [dass] ab.
- [Öffentlichkeit] ist das Subjekt des Inhaltssatzes und hängt von [reagieren würde] ab.
- [skeptisch] ist die Ergänzung und hängt von [reagieren würde] ab.
Aufgabe 4)
In diesem Abschnitt werden wir uns mit den Konzepten der Wortbildung und Flexion im Deutschen befassen. Die Wortbildung umfasst Prozesse wie Komposition und Derivation, während die Flexion die Anpassung von Wörtern an grammatische Kategorien beinhaltet. Beispiele für Wortbildung sind die Kombination von Wörtern (z.B. 'Haustür') und die Erstellung neuer Wörter durch Hinzufügen von Präfixen oder Suffixen (z.B. 'Leser' von 'lesen'). Flexion beinhaltet die Deklination von Nomen, Artikeln und Adjektiven in verschiedenen Fällen (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) sowie die Konjugation von Verben in verschiedenen Personen, Zeiten, Modi und Diathesen.
a)
a) Erläutere den Unterschied zwischen Komposition und Derivation in der Wortbildung. Gib jeweils zwei Beispiele an.
Lösung:
a) Erläutere den Unterschied zwischen Komposition und Derivation in der Wortbildung. Gib jeweils zwei Beispiele an.
- Komposition: Bei der Komposition werden zwei oder mehr eigenständige Wörter zu einem neuen Wort zusammengefügt. Beide Ursprungswörter behalten ihre Bedeutung weitgehend bei und das neue Wort ergibt in der Regel eine spezifizierte Bedeutung. Beispiele:
- 'Haustür' (Haus + Tür)
- 'Schreibtisch' (Schreiben + Tisch)
- Derivation: Bei der Derivation wird ein neues Wort durch Hinzufügen von Präfixen oder Suffixen zu einem bestehenden Wort gebildet. Dadurch verändert sich die Bedeutung des ursprünglichen Wortes. Beispiele:
- 'Leser' (Von 'lesen' + '-er')
- 'unbekannt' (Von 'bekannt' + Präfix 'un-')
b)
b) Analysiere das Wort 'Schreibtischlampe' unter Verwendung der Konzepte der Wortbildung. Zerlege das Wort in seine Bestandteile und beschreibe den Wortbildungsprozess.
Lösung:
b) Analysiere das Wort 'Schreibtischlampe' unter Verwendung der Konzepte der Wortbildung. Zerlege das Wort in seine Bestandteile und beschreibe den Wortbildungsprozess.
Das Wort 'Schreibtischlampe' kann unter Verwendung der Konzepte der Wortbildung folgendermaßen analysiert werden:
- Bestandteile: Das Wort 'Schreibtischlampe' setzt sich aus drei selbstständigen Wortbestandteilen zusammen: 'Schreib', 'Tisch' und 'Lampe'.
- Wortbildungsprozess:
- Der erste Schritt ist die Komposition der Wörter 'Schreib' und 'Tisch' zu 'Schreibtisch'.
- 'Schreib' stammt vom Verb 'schreiben' und fungiert hier als Bestimmungswort.
- 'Tisch' ist das Grundwort, das angibt, dass es sich um eine Art von Tisch handelt, nämlich einen Tisch, an dem man schreibt.
- Der zweite Schritt ist die weitere Komposition des Wortes 'Schreibtisch' mit dem Wort 'Lampe' zu 'Schreibtischlampe'.
- 'Schreibtisch' ist hier das Bestimmungswort, das erklärt, dass es sich um eine Lampe handelt, die auf oder für einen Schreibtisch verwendet wird.
- 'Lampe' ist das Grundwort, das angibt, dass es sich bei dem Objekt um eine Leuchte handelt.
Zusammenfassend handelt es sich bei 'Schreibtischlampe' also um eine Zusammensetzung (Komposition) von den Wörtern 'Schreib', 'Tisch', und 'Lampe', die zusammen eine Lampe charakterisieren, die für einen Schreibtisch bestimmt ist.
c)
c) Beschreibe die Flexion eines deutschen Verbs Deiner Wahl. Dekliniere es in den drei Zeitformen (Präsens, Präteritum, Perfekt) für die erste Person Singular. Erkläre kurz die Unterschiede in den Formen.
Lösung:
c) Beschreibe die Flexion eines deutschen Verbs Deiner Wahl. Dekliniere es in den drei Zeitformen (Präsens, Präteritum, Perfekt) für die erste Person Singular. Erkläre kurz die Unterschiede in den Formen.
Ich wähle das Verb 'gehen'. Hier ist die Flexion in den drei Zeitformen für die erste Person Singular:
- Präsens:
- Form: Ich gehe
- Beschreibung: Im Präsens zeigt das Verb eine gegenwärtige Handlung an. Die Grundform 'gehen' bleibt größtenteils erhalten, wobei nur die Endung angepasst wird: 'e'.
- Präteritum:
- Form: Ich ging
- Beschreibung: Im Präteritum (Vergangenheit) ändert sich der Stamm des Verbs (hier von 'geh' zu 'ging') und die Endung wird schlicht weggelassen. Dies zeigt eine abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit an.
- Perfekt:
- Form: Ich bin gegangen
- Beschreibung: Das Perfekt bildet eine abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit, die aber noch Einfluss auf die Gegenwart hat. Es wird mit einer Kombination aus dem Hilfsverb 'sein' (konjugiert im Präsens) und dem Partizip II 'gegangen' gebildet.
Zusammengefasst beschreibt die Präsensform eine gegenwärtige Handlung, die Präteritumform eine abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit, und die Perfektform eine vergangene Handlung, die noch Einfluss auf die Gegenwart hat.
d)
d) Wähle ein deutsches Nomen und beschreibe seine Deklination in allen vier Fällen im Singular und Plural. Füge Beispiele in Sätzen ein, um die Flexion klar darzustellen.
Lösung:
d) Wähle ein deutsches Nomen und beschreibe seine Deklination in allen vier Fällen im Singular und Plural. Füge Beispiele in Sätzen ein, um die Flexion klar darzustellen.
Ich wähle das Nomen 'Hund'. Hier ist die Deklination in allen vier Fällen im Singular und Plural:
- Nominativ:
- Singular: der Hund Beispiel: Der Hund bellt. (Der Hund ist das Subjekt des Satzes.)
- Plural: die Hunde Beispiel: Die Hunde bellen. (Die Hunde sind das Subjekt des Satzes.)
- Genitiv:
- Singular: des Hundes Beispiel: Der Knochen des Hundes ist vergraben. (Der Hund ist im Genitiv, um Besitz anzuzeigen.)
- Plural: der Hunde Beispiel: Die Spielsachen der Hunde liegen im Garten. (Die Hunde sind im Genitiv, um Besitz anzuzeigen.)
- Dativ:
- Singular: dem Hund Beispiel: Ich gebe dem Hund Futter. (Der Hund ist das indirekte Objekt im Dativ.)
- Plural: den Hunden Beispiel: Ich gebe den Hunden Futter. (Die Hunde sind das indirekte Objekt im Dativ.)
- Akkusativ:
- Singular: den Hund Beispiel: Ich sehe den Hund. (Der Hund ist das direkte Objekt im Akkusativ.)
- Plural: die Hunde Beispiel: Ich sehe die Hunde. (Die Hunde sind das direkte Objekt im Akkusativ.)
Diese Beispiele zeigen die unterschiedlichen Formen des Nomens 'Hund' in den vier Fällen (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) im Singular und Plural sowie ihre Verwendung in Sätzen.