Advanced Simulation Technology - Cheatsheet
Grundlagen der Systemmodellierung
Definition:
Grundprinzipien und Methoden zur Erstellung von Modellen komplexer Systeme für Analyse und Simulation
Details:
- System: Menge von miteinander interagierenden Elementen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.
- Modell: Vereinfachte Darstellung eines Systems zur Analyse oder Simulation.
- Abstraktionsebenen: Verschiedene Detaillierungsgrade (Mikro, Meso, Makro).
- Modelltypen: Deterministisch (ohne Zufallseinfluss), Stochastisch (mit Zufallseinfluss).
- Mathematische Modelle: Differentialgleichungen, Unterschiedsgleichungen, Zustandsraumdarstellungen.
- Zweck des Modellierens: Verstehen und Vorhersagen, Optimierung, Entscheidungsunterstützung.
- Validierung und Verifikation: Überprüfung der Modellgenauigkeit und -glaubwürdigkeit.
Lösungsmethoden für lineare und nichtlineare Gleichungen
Definition:
Methoden zur Lösung von GLs in der numerischen Mathematik, wichtig für Simulationen in der Informatik.
Details:
- Lineare Gleichungen: Ax = b
- Gauss-Algorithmus für direkte Lösungen
- LU-Dekomposition zur Effizienzsteigerung
- Iterative Methoden: Jacobi, Gauss-Seidel, und SOR
- Nichtlineare Gleichungen: f(x) = 0
- Newton-Raphson-Verfahren für schnell konvergierende Lösungen
- Bisections-, und Secantenverfahren als alternative Methoden
- Jacobi- und Gauss-Seidel-Verfahren: Updates für Elemente der Lösung schrittweise gerechnet
Diskrete Ereignissimulation
Definition:
Diskrete Ereignissimulation modelliert Systeme, deren Zustandsänderungen diskrete und voneinander abgegrenzte Ereignisse sind.
Details:
- Zeit wird in diskrete Schritte unterteilt oder Ereignisse finden bei bestimmten Zeitpunkten statt.
- Verwendet zur Analyse und Vorhersage des Verhaltens komplexer Systeme.
- Schlüsselfaktoren: Ereignisliste, Zustände, Abfertigungsregeln.
- Zwei Hauptarten: Veranstaltungskalender und Next-Event-Simulation.
- Beispielanwendungen: Warteschlangensysteme, Netzwerkmodellierung, Produktionsplanung.
- Wichtige Begriffe: Statemachine, Transitionssystem, Queue.
- Formalismen: Markov-Ketten, Petri-Netze, Zustandsdiagramme.
- Wichtigste Kennzahlen: Durchsatz, Wartezeit, Systemauslastung.
Hybride Simulationsmethoden
Definition:
Kombination von verschiedenen Simulationsmethoden, um die Stärken der einzelnen Techniken zu nutzen und deren Schwächen zu minimieren.
Details:
- Ziel: Realistischere und effizientere Simulationen
- Häufige Kombinationen: Diskrete und kontinuierliche Modelle
- Verwendet in verschiedenen Bereichen wie Ingenieurwesen, Physik, Biologie
- Beispiel: Koppeln von FEM (Finite-Elemente-Methode) und Molekulardynamik
- Wichtig: Interaktion und Datenübergabe zwischen den Methoden
Finite-Differenzen-Methoden
Definition:
Numerische Verfahren zur Approximation von Lösungen partieller Differentialgleichungen (PDEs) durch Diskretisierung.
Details:
- Grundprinzip: Ersetzt Ableitungen durch Differenzenquotienten
- Disretisierung des Definitionsbereiches: Gitterpunkte
- Zentrale Formel: Erste Ableitung: \ \( f'(x) \approx \frac{f(x+h) - f(x-h)}{2h} \) Zweite Ableitung: \ \( f''(x) \approx \frac{f(x+h) - 2f(x) + f(x-h)}{h^2} \)
- Klassische FDM-Schemata: Vorwärtsdifferenzen, Rückwärtsdifferenzen, Zentrale Differenzen
- Stabilität und Konvergenz sind wesentliche Aspekte
- Anwendungsgebiete: Wärmeleitungsgleichung, Wellengleichung, Poisson-Gleichung
- Fehlerschätzung und Gitterverfeinerung
Fallstudien aus der Automobilindustrie
Definition:
Praktische Anwendungen und Analysen von Simulationsmethoden in realen Automobilszenarien.
Details:
- Analyse von Fahrzeugdynamik und -sicherheit.
- Optimierung von Produktionsprozessen und Lieferketten.
- Simulation von Fahrassistenzsystemen und autonomen Fahrzeugen.
- Verwendung von CFD (Computational Fluid Dynamics) zur Aerodynamikoptimierung.
- Crash-Tests und Struktursimulationen.
Parallel- und verteilte Simulationen
Definition:
Parallel- und verteilte Simulationen sind Techniken zur Beschleunigung von Simulationsprozessen durch gleichzeitige Nutzung mehrerer Rechenressourcen.
Details:
- Verteilte Simulation: Aufteilung der Simulationsaufgaben auf verschiedene Computer, die über ein Netzwerk verbunden sind
- Parallele Simulation: Nutzung von mehreren Prozessoren auf einem Computer oder mehreren Prozessorkernen für gleichzeitige Berechnungen
- Ziel: Reduzierung der Rechenzeit, Erhöhung der Skalierbarkeit und Handhabung größerer Simulationsmodelle
- Konzepte: Lastverteilung, Synchronisation, Kommunikation zwischen Prozessen
- Wichtige Algorithmen: Time Warp, Conservative Synchronization
- Anwendung: Wissenschaftliche Berechnungen, Echtzeit-Simulationen, Netzwerk-Simulationen
Maschinelles Lernen in der Simulation
Definition:
Verwendung von maschinellem Lernen zur Optimierung und Verbesserung von Simulationsmodellen und -prozessen.
Details:
- Vereinigen von ML-Modellen zur Erhöhung der Vorhersagegenauigkeit und Effizienz von Simulationen.
- Verwendung von Daten aus Simulationsergebnissen zur Schulung und Verbesserung von ML-Modellen.
- Integration in verschiedenen Simulationsphasen: Initialisierung, Laufzeit und Post-Simulation Analyse.
- Typische Algorithmen: Überwachtes Lernen (z.B. Regression, Klassifikation), unüberwachtes Lernen (z.B. Clustering), Reinforcement Learning.
- Formel zur Verlustminimierung: \[\theta^* = \text{argmin}_\theta \frac{1}{m} \sum_{i=1}^{m} L( h_\theta(x^{(i)}), y^{(i)} )\]
- Beispiele: Vorhersage von Verkehrsmustern, Wettervorhersagemodelle, Optimierung industrieller Prozesse.