Analoge elektronische Systeme - Cheatsheet
Grundbegriffe der Elektrizität und Elektronik
Definition:
Grundlagen für das Verständnis analoger elektronischer Systeme.
Details:
- Ohmsches Gesetz: \(R = \frac{V}{I}\)
- Kirchhoffsches Gesetz: \(\sum V = 0\) (Spannungsgesetz), \(\sum I = 0\) (Stromgesetz)
- Leistung: \(P = V \cdot I\)
- Kapazität: \(C = \frac{Q}{V}\)
- Induktivität: \(L = \frac{N \cdot \Phi}{I}\)
- Wechselstrom: Spannung und Strom als sinusförmige Funktionen
- Gleichstrom: konstanter Strom und konstante Spannung
- Dioden: Halbleiterbauelemente, die den Strom in einer Richtung passieren lassen
- Transistoren: Verstärker und Schalter in der Elektronik
Kennlinien und Charakteristiken von elektronischen Bauelementen
Definition:
Kennlinien und Charakteristiken beschreiben das Verhalten und die Leistungsfähigkeit elektronischer Bauelemente unter verschiedenen Betriebsbedingungen.
Details:
- Kennlinie: Zusammenhang zwischen Strom und Spannung, meist grafisch dargestellt
- Charakteristik: Eigenschaften des Bauelements, z.B. Verstärkung, Frequenzgang
- Dioden-Kennlinie: Strom-Spannungs-Verhältnis, charakteristische Durchlass- und Sperrspannung
- Transistor-Kennlinie: Abhängigkeit von Strom und Spannung an den Terminals (BJT: Basis, Kollektor, Emitter; FET: Gate, Drain, Source)
- Operationsverstärker: Eingangskennlinie (Differenzeingang vs. Ausgang), Übertragungskennlinie
- Mathematische Modelle: Shockley-Gleichung für Dioden, Ebers-Moll-Modell für BJT
- \text{Shockley-Gleichung:} \[ I = I_S (e^{\frac{U_D}{nV_T}} - 1) \]
- \text{Ebers-Moll-Modell für BJT:} \[ I_C = I_S (e^{\frac{U_{BE}}{V_T}} - 1) - \alpha_R I_B e^{\frac{U_{BC}}{V_T}} \]
Ideale und reale Eigenschaften eines Operationsverstärkers
Definition:
Operationsverstärker: ideal vs. real. Ideale Verhaltensannahmen vs. reale physikalische Limitationen und Effekte.
Details:
- Ideale Eigenschaften: unendliche Eingangsimpedanz, null Ausgangsimpedanz, unendliche Verstärkung (\textit{A}), unendliche Bandbreite, null Offset-Spannung.
- Reale Eigenschaften: begrenzte Eingangsimpedanz, begrenzte Ausgangsimpedanz, endliche Verstärkung (\textit{A}), begrenzte Bandbreite, Nicht-Null-Offset-Spannung.
- Typische realistische Werte: Eingangsimpedanz im Megaohm-Bereich, Ausgangsimpedanz im Ohm-Bereich, Verstärkung (\textit{A}) im Bereich von $10^5$ bis $10^6$.
- Wichtige Effekte: Slew Rate, Verstärkungs-Bandbreiten-Produkt, Eingangsruhestrom, thermische Drift.
Invertierende und nicht-invertierende Verstärker
Definition:
Verstärkerschaltungen mit Operationsverstärker, wobei ein invertierender Verstärker eine umgedrehte Ausgangsspannung (\text{Output}) im Vergleich zur Eingangsspannung (\text{Input}) erzeugt, während ein nicht-invertierender Verstärker dieselbe Phasenlage beibehält.
Details:
- Invertierender Verstärker: Eingangssignal an den invertierenden Eingang (-).
- Spannungsverstärkung: \( V_{out} = - \frac{R_f}{R_{in}} V_{in} \).
- Nicht-invertierender Verstärker: Eingangssignal an den nicht-invertierenden Eingang (+).
- Spannungsverstärkung: \( V_{out} = \bigg(1 + \frac{R_f}{R_1}\bigg) V_{in} \).
Grundarten von Filtern: Tiefpass, Hochpass, Bandpass und Bandsperre
Definition:
Filtern trennen Frequenzkomponenten eines Signals. Tiefpass: lässt niedrige Frequenzen passieren. Hochpass: lässt hohe Frequenzen passieren. Bandpass: lässt einen Frequenzbereich durch. Bandsperre: blockiert einen Frequenzbereich.
Details:
- Tiefpassfilter: Überträgt Frequenzen unterhalb einer Grenzfrequenz \( f_c \). Übertragungsfunktion: \( H(s) = \frac{1}{1+sRC} \).
- Hochpassfilter: Überträgt Frequenzen oberhalb einer Grenzfrequenz \( f_c \). Übertragungsfunktion: \( H(s) = \frac{sRC}{1+sRC} \).
- Bandpassfilter: Überträgt einen Frequenzbereich zwischen \( f_1 \) und \( f_2 \). Übertragungsfunktion: Kombination aus Hoch- und Tiefpass.
- Bandsperre (Notch-Filter): Blockiert einen Frequenzbereich zwischen \( f_1 \) und \( f_2 \). Übertragungsfunktion: Kombination aus Tief- und Hochpass.
RLC-Schwingkreise und Resonanz
Definition:
RLC-Schwingkreis: Parallelschaltung oder Reihenschaltung von Widerstand (R), Induktivität (L) und Kapazität (C) zur Erzeugung von Schwingungen. Resonanz: Zustand, bei dem die Frequenz der Erregerspannung die Eigenfrequenz des Schwingkreises erreicht.
Details:
- Eigenfrequenz: \( \omega_0 = \frac{1}{\sqrt{LC}} \)
- Impedanz bei Resonanz: Reihenschaltung minimale, Parallelschaltung maximale Impedanz
- Gütefaktor (Q): Maß für die Schärfe der Resonanz, \( Q = \frac{\omega_0 L}{R} \)
- Bandbreite (\( \Delta f \)): \( \Delta f = \frac{\omega_0}{Q} \)
- Dämpfung: Einfluss der Verluste im Schwingkreis, oft durch den Widerstand bestimmt
- Resonanzfrequenz: Frequenz bei der der Imaginärteil der Impedanz Null ist
Verschiedene Verstärkertypen: Klasse A, B, AB und D
Definition:
Verschiedene Verstärkerklassen in Bezug auf Effizienz, Verzerrung und Verwendung in analogen elektronischen Systemen
Details:
- Klasse A: Verstärker immer aktiv, hoher Stromverbrauch, geringe Verzerrung, Effizienz max. 30%.
- Klasse B: Zwei Transistoren arbeiten abwechselnd, reduziert Ruhestrom, Cross-Over-Verzerrung, Effizienz bis 78,5%.
- Klasse AB: Kombination aus Klasse A und B, minimierte Cross-Over-Verzerrung, besserer Kompromiss zwischen Effizienz und Verzerrung.
- Klasse D: Schaltverstärker (PWM), sehr hohe Effizienz (bis 90%), geringe Verzerrung bei richtiger Filterung.
- Effizienz: \(\text{Effizienz} = \frac{P_{out}}{P_{in}}\)
- Typische Anwendungen in Audiogeräten, Funktechnik und Leistungselektronik.
Techniken zur Rauschunterdrückung und Signalmodulation
Definition:
Techniken zur Rauschunterdrückung verbessern das Signal-Rausch-Verhältnis (SNR), während Signalmodulationstechniken die Übertragungseffizienz durch Anpassung von Amplitude, Frequenz oder Phase eines Trägersignals erhöhen.
Details:
- Rauschunterdrückung:
- Niedrigpassfilter: Unterdrücken höherer Frequenzen.
- Hochpassfilter: Unterdrücken niedrigerer Frequenzen.
- Bandpassfilter: Filterung eines spezifischen Frequenzbandes.
- Rauschunterdrückungsverfahren: Verwendung von Algorithmen wie Rauschanpassungsfilterung.
- Signalmodulation:
- Amplitudenmodulation (AM): Modulation der Signalamplitude.
- Frequenzmodulation (FM): Modulation der Signalfrequenz.
- Phasenmodulation (PM): Modulation der Signalphase.
- Quadratur-Amplitudenmodulation (QAM): Kombination von AM und PM.