Biomedizinische Signalanalyse - Cheatsheet
Eigenschaften und Klassifizierung von biomedizinischen Signalen
Definition:
Eigenschaften und Klassifizierung biomedizinischer Signale - äußerst kurz gehalten für ein Spickzettel, ausgehend von jemandem, der bereits über grundlegende Kenntnisse verfügt.
Details:
- Multidimensionale Datenströme, reflektieren physiologische Prozesse.
- Häufige Signaltypen: EEG (Gehirnaktivität), EKG (Herzaktivität), EMG (Muskelaktivität).
- Charakteristika: Amplitude, Frequenz, Signal-Rausch-Verhältnis.
- Klassifizierungsmethoden:
- Zeitbereich (Zeitrepräsentation, z.B. CWT)
- Frequenzbereich (Frequenzanalyse, z.B. FFT)
- Ortsbereich (Räumliche Muster)
- Feature Extraction notwendig für Mustererkennung und Klassifikation: \textit{RMS}, \textit{Peak Detection}, \textit{Entropy}.
- Verwendung von Klassifikatoren: SVM, neuronale Netze.
Grundlagen der linearen Systemtheorie und ihre Anwendung auf biomedizinische Signale
Definition:
Analyse biomedizinischer Signale mithilfe von linearen Systemen; Annahme: Signale können als lineare Systeme modelliert werden
Details:
- Lineare Systemeigenschaften: Additivität, Homogenität, Zeitinvarianz
- Darstellung: Differentialgleichungen, Übertragungsfunktionen
- Fourier-Transformation: Umwandlung von Zeit- in Frequenzdomäne
- Spektralanalyse: Untersuchung der Frequenzkomponenten biomedizinischer Signale
- Anwendung: Filterung (z.B. Rauschunterdrückung), Signalverstärkung
- Beispiele: EKG, EEG, EMG
Bioelektrische Phänomene: EKG, EEG und EMG
Definition:
Details:
- EKG (Elektrokardiogramm): Messt die elektrische Aktivität des Herzens. Verwertbar zur Diagnose von Herzproblemen.
- EEG (Elektroenzephalogramm): Erfasst die elektrische Aktivität des Gehirns. Wichtig zur Erkennung von neurologischen Erkrankungen wie Epilepsie.
- EMG (Elektromyogramm): Registriert die elektrische Aktivität der Muskeln. Hilfreich zur Analyse von Muskel- und Nervenschäden.
- Signalerfassung und -analyse: Extrakorporale Elektroden nehmen Spannungsunterschiede auf. Filterung und Rauschentfernung erforderlich.
- Grundlagen: Potentialdifferenzen entstehen durch Ionenbewegungen. Wahrnehmung durch Elektroden, die empfindliche Verstärker benötigen.
- Wichtige Parameter: Amplituden, Frequenzbänder und Zeitverläufe der Signale.
Digitale Filter: Design und Implementierung von FIR- und IIR-Filtern
Definition:
Design und Implementierung von digitalen Filtern, speziell Finite Impulse Response (FIR) und Infinite Impulse Response (IIR) Filtern, im Kontext biomedizinischer Signalanalyse.
Details:
- FIR-Filter: Lineare Phasencharakteristik, immer stabil
- FIR-Filtergleichung: \[ y[n] = \sum\_{k=0}^{N-1} b[k]x[n-k] \]
- IIR-Filter: Können geringere Ordnung haben für ähnliche Filtercharakteristik, potenziell instabil
- IIR-Filtergleichung: \[ y[n] = \sum\_{k=0}^{M} b[k]x[n-k] - \sum\_{j=1}^{N} a[j]y[n-j] \]
- Designmethoden:
- FIR: Fensterfunktion, Parks-McClellan
- IIR: Bilineare Transformation, Impulsinvarianz
- Anwendungen: Rauschentfernung, Verstärkung spezifischer Frequenzen
- Implementierungsaspekte: Filterordnung, Rechenkomplexität, Echtzeitfähigkeit
Fourier-Transformation: DFT und FFT in der biomedizinischen Signalverarbeitung
Definition:
Fourier-Transformation (FT) wandelt ein Signal vom Zeitbereich in den Frequenzbereich um. DFT und FFT sind Algorithmen zur diskreten Fourier-Transformation.
Details:
- Diskrete Fourier-Transformation (DFT): \[X(k) = \sum_{n=0}^{N-1} x(n) e^{-i 2\pi k n / N}\]
- Schnelle Fourier-Transformation (FFT): Effizientere Berechnung der DFT
- Anwendung in der biomedizinischen Signalverarbeitung: Frequenzanalyse von EKG, EEG, etc.
- FFT reduziert Rechenaufwand von \(O(N^2)\) auf \(O(N \log N)\)
Zeit-Frequenz-Analyse und ihre praktische Anwendung
Definition:
Analyse Signale simultan in Zeit- und Frequenzbereich zur Detektion dynamischer Spektrenänderungen.
Details:
- Gängige Methoden: Short-Time Fourier Transform (STFT), Wavelet-Transform
- STFT: Fensterfunktion anwenden, Fourier-Transform der gefensterten Segmente
- Wavelet-Transform: Skalierte und verschobene Wavelets zur Signalzerlegung
- Anwendungen: Diagnose von Herz- und Gehirnaktivitäten, Muskelimpulsanalyse
- Wichtige Formeln: STFT: \(\text{STFT}\{x(t)\} (\tau, f) = \int_{-\infty}^{\infty} x(t) w(t-\tau) e^{-j2\pi ft} dt\), Wavelet: \(W_x(a, b) = \int_{-\infty}^{\infty} x(t) \psi^*\left( \frac{t-b}{a} \right) dt\)
Rauschunterdrückung und Signalverstärkungstechniken
Definition:
Techniken zur Reduktion von Rauschen und Verstärkung schwacher biomedizinischer Signale.
Details:
- Rauschunterdrückung: Einsatz von Filtern (z.B. Tiefpass, Hochpass, Bandpass, Notch) zur Eliminierung unerwünschter Frequenzkomponenten.
- Signalverstärkung: Verwendung von Verstärkern (z.B. Operationsverstärker) zur Erhöhung der Amplitude schwacher Signale.
- Häufig verwendete Filtertypen und deren Übertragungsfunktionen:
- Tiefpassfilter: \(\frac{1}{1 + j\frac{f}{f_c}}\)
- Hochpassfilter: \(\frac{j\frac{f}{f_c}}{1 + j\frac{f}{f_c}}\)
- Bandpassfilter: Kombination aus Tiefpass und Hochpass
- Notch-Filter: \(\frac{s^2 + \frac{\text{BW}}{Q}s + 1}{s^2 + \frac{1}{Q}s + 1}\)
- Verstärkungsausdrücke:
- Operationsverstärker: \(\text{V}_{\text{out}} = \text{AV}_{\text{in}}\)
- Differenzverstärker: \(\text{V}_{\text{out}} = \frac{R_f}{R_{in}} (\text{V}_2 - \text{V}_1)\)
- Instrumentation-Verstärker: Hohe Gleichtaktunterdrückung (CMRR)
- Praktische Anwendung: Elektrokardiogramme (EKG), Elektroenzephalogramme (EEG)
Datenerfassung und -analyse in praktischen Laborübungen
Definition:
Datenerfassung und -analyse in Laborübungen beinhaltet das Sammeln biologischer Signale und deren Auswertung zur Interpretation und Weiterverarbeitung.
Details:
- Erfassen von biologischen Signalen (z.B. EKG, EEG, EMG) mit geeigneter Hardware.
- Nutzung von Softwares wie MATLAB oder Python für die Datenverarbeitung.
- Filterung, Segmentierung und Bereinigung der Rohdaten.
- Berechnung von statistischen und Frequenzmerkmalen.
- Visualisierung der Signale und Analyse-Ergebnisse.
- Interpretation der Ergebnisse und Vergleich mit Referenzdaten.