Computational Magnetic Resonance Imaging - Cheatsheet
Geschichte und Entwicklung der MRT-Technologie
Definition:
Entwicklung der Magnetresonanztomographie (MRT) von der Theorie zur klinischen Anwendung
Details:
- 1973: Erster MRT-Bildes von Paul Lauterbur
- 1977: erstes Ganzkörper-MRT-Bild
- 1980er: Kommerzielle MRT-Scanner auf dem Markt
- 2003: Nobelpreis für Lauterbur und Mansfield
- Weiterentwicklungen: höhere Magnetfeldstärken, schnellere Bildgebung, funktionelle MRT
NMR-Signalentstehung und Signalverarbeitung
Definition:
NMR-Signale entstehen durch die Wechselwirkung von Atomkernen mit einem externen Magnetfeld und hochfrequenten elektromagnetischen Wellen.
Details:
- Atomkerne in starkem Magnetfeld: Protonen richten sich entlang Feldlinien aus.
- Resonanzeffekt: Hochfrequente Radiowellen regen Protonen an und ändern deren Magnetisierungszustand.
- Detektion: Entspannung der Protonen erzeugt messbare Signale (FID: Free Induction Decay).
- Datenverarbeitung: Fourier-Transformation wandelt Zeitsignale in Frequenzspektren um.
- Bildrekonstruktion: Frequenzspektren werden zu Bilddaten verarbeitet (K-Raum).
- Mathematische Modelle und Algorithmen entscheidend für präzise Bildgebung.
Fourier-Transformation und ihre Anwendung in der Bildgebung
Definition:
Fourier-Transformation wandelt ein Signal von seinem Zeit- (oder Raum-)bereich in den Frequenzbereich um.
Details:
- Imaging: Umwandlung von Bilddaten zur Analyse und Rekonstruktion
- Mathematisch: \[ F(k) = \frac{1}{2\pi} \int_{-\infty}^{\infty} f(x) e^{-2 \pi i k x} dx \]
- Inverse Fourier-Transformation zur Rekonstruktion der ursprünglichen Daten:\[ f(x) = \int_{-\infty}^{\infty} F(k) e^{2 \pi i k x} dk \]
- Computational MRI: Frequenzbereichsanalyse zur Erzeugung hochaufgelöster Bilder
- Schnelle Fourier-Transformation (FFT) effizient für große Datensätze
Bildrekonstruktionstechniken in der MRT
Definition:
Techniken zur Rekonstruktion von Bildern aus rohen MRT-Daten. Wichtig für die Genauigkeit und Qualität der finalen Bilder.
Details:
- Fourier-Transformation: Basisalgorithmus zur Bildrekonstruktion. Formeln: \[ F(u,v) = \frac{1}{N} \frac{1}{M} \sum_{x=0}^{N-1} \sum_{y=0}^{M-1} f(x,y) e^{-i2\pi (ux/N + vy/M)} \]
- Filtered Back Projection (FBP): Häufig in CT, angepasst für MRT
- CS (Compressed Sensing): Reduziert benötigte Datenmenge. Konzept: \[ ||y - Ax||^2_2 + \lambda ||x||_1 \]
- Iterative Rekonstruktionsmethoden: Wiederholte Schätzung und Anpassung
- Bildqualitätsevaluation: SNR (Signal-zu-Rausch-Verhältnis), CNR (Kontrast-zu-Rausch-Verhältnis)
- Parallele Bildgebung: Mehrere Spulen erhöhen Geschwindigkeit
Diagnostische Anwendungen der MRT in der Neurologie und Kardiologie
Definition:
Verwendung von MRT-Techniken zur Diagnose von neurologischen und kardiologischen Erkrankungen.
Details:
- In der Neurologie: Identifikation von Hirntumoren, Schlaganfällen, Multiple Sklerose
- In der Kardiologie: Untersuchung von Herzstruktur, -funktion und -durchblutung
- Wichtige Bildgebungsverfahren: T1-, T2-gewichtete Bilder, DTI, fMRI
- Parameter: Relaxationszeiten, Diffusion, Perfusion
- Analyse mittels Algorithmen: Segmentierung, Klassifikation, Quantifizierung
Funktionelle MRT (fMRT) und ihre klinischen Anwendungen
Definition:
Verfahren zur Messung neuronaler Aktivität im Gehirn durch Erfassung von Veränderungen im Blutfluss.
Details:
- Basiert auf BOLD-Kontrast (Blood Oxygenation Level-Dependent)
- Nutzt magnetische Unterschiede zwischen oxygeniertem und deoxygeniertem Blut
- Wichtige Anwendungen:
- Hirn- und Tumordiagnostik
- Präoperative Planung in der Neurochirurgie
- Untersuchung von neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen
- Kennzahlen: Signaländerung oft nur wenige Prozent
Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen in der MRT
Definition:
Einsatz von KI und ML zur Verbesserung der Bildgebung und Datenauswertung in der MRT.
Details:
- KI-Algorithmen in der MRT zur Rauschunterdrückung, Bildrekonstruktion und Mustererkennung.
- ML-Methoden wie tiefe neuronale Netze (DNNs) für Segmentierung und Diagnose.
- Verbesserte Bildqualität und kürzere Scanzeiten durch KI-gestützte Rekonstruktionsverfahren.
- Supervised und unsupervised Learning für verschiedene Analysezwecke.
- Beachtung ethischer und datenschutzrechtlicher Aspekte.
Relaxationszeiten: T1- und T2-Relaxation
Definition:
Relaxationszeiten: T1- und T2-Relaxation bezeichnen die Zeitkonstanten für longitudinale bzw. transversale Magnetisierung in der MRT.
Details:
- T1-Relaxation: Zeit, in der die longitudinale Magnetisierung auf (1-1/e) des Gleichgewichtswerts ansteigt.
- T2-Relaxation: Zeit, in der die transversale Magnetisierung auf 1/e des Anfangswerts abfällt.
- T1 wird auch als Spin-Gitter-Relaxation bezeichnet.
- T2 wird auch als Spin-Spin-Relaxation bezeichnet.
- Formeln: \[ M_z(t) = M_0 (1 - e^{-t/T_1}) \] und \[ M_{xy}(t) = M_{xy}(0) e^{-t/T_2} \]
- T1 > T2 in den meisten Materialien.