Datenschutz, Compliance und Informationssicherheit - Cheatsheet
Datenschutzgesetze und -verordnungen, wie die DSGVO
Definition:
Datenschutzgesetze und -verordnungen, wie die DSGVO, regulieren die Erhebung, Speicherung, Nutzung und Weitergabe personenbezogener Daten durch Organisationen, um den Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten.
Details:
- DSGVO (EU-Datenschutz-Grundverordnung): Gilt für alle Unternehmen, die Daten von EU-Bürgern verarbeiten, unabhängig vom Standort des Unternehmens
- Erlaubt Rechte wie Auskunftsrecht, Recht auf Berichtigung, Recht auf Löschung (Recht auf Vergessenwerden)
- Strenge Vorschriften für Datensicherheit und Meldepflichten bei Datenpannen
- Bußgelder bei Nichteinhaltung können bis zu 4 % des weltweiten Jahresumsatzes betragen
- Erfordert die Implementierung von Datenschutz durch Technikgestaltung und durch datenschutzfreundliche Voreinstellungen
Prinzipien der Datensparsamkeit und Datenminimierung
Definition:
Definition und Erklärung des Themas - Prinzipien der Datensparsamkeit und Datenminimierung betonen die Notwendigkeit, nur die unbedingt erforderlichen personenbezogenen Daten zu erheben und zu verarbeiten.
Details:
- Datensparsamkeit: Vermeidung der Erhebung unnötiger Daten.
- Datenminimierung: Minimierung der Datenmenge und -umfang auf das erforderliche Maß.
- Bezug zur DSGVO: Art. 5(1)(c) verlangt, dass Daten auf das notwendige Maß beschränkt werden.
- Methoden: Anonymisierung, Pseudonymisierung und aggregierte Daten.
- Ziele: Schutz der Privatsphäre, Reduzierung von Risiken bei Datenschutzverletzungen.
Rechte der betroffenen Personen
Definition:
Rechte, die natürlichen Personen zustehen, deren personenbezogene Daten verarbeitet werden.
Details:
- Auskunftsrecht nach Art. 15 DSGVO: Betroffene haben das Recht, eine Bestätigung darüber zu verlangen, ob sie betreffende personenbezogene Daten verarbeitet werden.
- Recht auf Berichtigung nach Art. 16 DSGVO: Unrichtig oder unvollständig verarbeitete Daten können berichtigt werden.
- Recht auf Löschung (Recht auf Vergessenwerden) nach Art. 17 DSGVO: Unter bestimmten Bedingungen können personenbezogene Daten gelöscht werden.
- Recht auf Einschränkung der Verarbeitung nach Art. 18 DSGVO: Verarbeitung kann unter bestimmten Bedingungen eingeschränkt werden.
- Recht auf Datenübertragbarkeit nach Art. 20 DSGVO: Daten können in einem strukturierten, gängigen und maschinenlesbaren Format verlangt werden.
- Widerspruchsrecht nach Art. 21 DSGVO: Verarbeitung der personenbezogenen Daten kann widersprochen werden, wenn sie auf Basis von Art. 6 Abs. 1 lit. e oder f erfolgt.
- Recht, nicht einer automatisierten Entscheidung unterworfen zu werden nach Art. 22 DSGVO: Es besteht Schutz vor Entscheidungen, die ausschließlich auf automatisierter Verarbeitung beruhen und rechtliche Folgen haben.
Übersicht über nationale und internationale Datenschutzgesetze
Definition:
Überblick über die wichtigsten Datenschutzgesetze auf nationaler und internationaler Ebene.
Details:
- DSGVO (EU): Regelt Datenschutz in der EU, gilt seit Mai 2018.
- BDSG (Deutschland): Ergänzt und präzisiert die DSGVO in Deutschland.
- CCPA (Kalifornien): Stärkt die Datenschutzrechte der Verbraucher in Kalifornien.
- GDPR (EU): Allgemeine Datenschutz-Grundverordnung, harmonisiert Datenschutzgesetze in der EU.
- Privacy Shield: Ehemaliger Datenschutzrahmen für transatlantische Datentransfers, wurde für ungültig erklärt.
Definition und Bedeutung von IT-Compliance
Definition:
Einhaltung gesetzlicher, regulatorischer und unternehmensinterner Anforderungen an IT und deren Nutzung.
Details:
- Einhaltung von Datenschutzrichtlinien (z.B. DSGVO)
- Gewährleistung der Informationssicherheit
- Vermeidung von rechtlichen Sanktionen und Strafen
- Sicherstellung einer sicheren und regelkonformen IT-Infrastruktur
Sicherheitsrichtlinien und -verfahren
Definition:
Regeln und Maßnahmen zum Schutz von Informationssystemen.
Details:
- Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit gewährleisten
- Richtlinien: z.B. Passwort-Richtlinien, Zugriffskontrollen
- Verfahren: z.B. Backup-Prozesse, Verschlüsselung
- Compliance: Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Vorgaben
- Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeiter
- Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung
Methoden zur Risikobewertung in der IT
Definition:
Ansätze zur Einschätzung von Bedrohungen und Schwachstellen in IT-Systemen. Ziel: Risiko für Sicherheitsvorfälle bewerten und geeignete Maßnahmen entwickeln.
Details:
- Zwei Hauptmethoden: Qualitative und Quantitative Risikobewertung
- Qualitative Bewertung: Szenarien analysieren, Schweregrad und Wahrscheinlichkeit qualitativ einstufen
- Quantitative Bewertung: Statistische Methoden, Kosten-Nutzen-Analysen
- Tools: Risiko-Matrix, Monte-Carlo-Simulation, Fault Tree Analysis (FTA)
- Normen und Standards: ISO 27005, NIST SP 800-30
Best Practices für den Datenschutz und Fallstudien
Definition:
Best Practices und Fallstudien für Datenschutz in Informatik: Methoden und Beispiele zur sicheren Datenverarbeitung, um gesetzliche Anforderungen und Compliance zu erfüllen.
Details:
- Sicherheitsrichtlinien regelmäßig aktualisieren und implementieren
- Verschlüsselung von Daten im Ruhezustand und bei Übertragung
- Regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter zu Datenschutzthemen
- Durchführung von Datenschutz-Folgenabschätzungen (Data Protection Impact Assessments, DPIAs)
- Beispiele: Datenschutzvorfall in einem großen Unternehmen und Abhilfemaßnahmen, Best Practices im Umgang mit personenbezogenen Daten im Gesundheitswesen
- Relevante Gesetze und Vorschriften: DSGVO, BDSG
- Technische Maßnahmen: Firewalls, VPN, Zwei-Faktor-Authentifizierung
- Organisatorische Maßnahmen: Datenschutzbeauftragter, Dokumentation von Verarbeitungsaktivitäten