Die Werkzeugmaschine als mechatronisches System - Cheatsheet
Definition und Historie der Mechatronik
Definition:
Mechatronik = Interdisziplinäres Feld: Mechanik, Elektronik, Informatik; Ziel: Entwicklung und Optimierung technischer Systeme
Details:
- Begriff: Erste Verwendung in 1969 (Yaskawa Electric Corporation)
- Mechatronik verbindet: Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik
- Anwendungen: Robotik, Automatisierungstechnik, Medizintechnik, u.a.
- Ziele: Effizienzsteigerung, Präzision, Flexibilität bei technischen Systemen
- Moderne Werkzeugmaschinen = mechatronische Systeme
Wechselwirkung zwischen Mechanik und Elektronik
Definition:
Interaktion zwischen mechanischen und elektronischen Systemen in einer Werkzeugmaschine, wodurch eine präzise und effiziente Steuerung und Überwachung ermöglicht wird.
Details:
- Bewegungssteuerung: Achsen und Motoren über Elektronik gesteuert
- Sensordaten: mechanische Zustände erfasst und zur Elektronik übertragen
- Signalverarbeitung: Elektronik wertet Sensordaten aus und passt Mechanik an
- Integration: nahtlose Umsetzung mechanischer Anforderungen durch elektronische Kontrolle
- Feedback-Schleifen: kontinuierliches Monitoring und Anpassung der Mechanik durch Elektronik
Schnittstellen zwischen mechanischen und elektronischen Komponenten
Definition:
Interaktion zwischen mechanischen und elektronischen Komponenten zur funktionalen Integration in mechatronischen Systemen.
Details:
- Signalübertragung: Analog oder digital
- Sensoren: Erfassen mechanischer Zustände und Umwandlung in elektrische Signale
- Aktoren: Umwandlung elektrischer Signale in mechanische Bewegungen
- Verbindungselemente: Kabel, Stecker, Bussysteme
- Kompatibilitätsanforderungen: Spannungen, Ströme, Datenformate
- EMV-Schutz: Maßnahmen gegen elektromagnetische Störungen
- Echtzeitfähigkeit: Synchronisation und Timing
Feedback- und Feedforward-Kontrollsysteme
Definition:
Feedback-Kontrolle: Systemreaktion auf Abweichungen durch rückwirkende Signale. Feedforward-Kontrolle: Vorverhalten aufgrund der Vorhersage möglicher Störungen.
Details:
- Feedback: Reagiert auf Abweichungen vom Sollwert.
- Regelkreis: Enthält Sensor, Regler, Aktuator.
- Feedforward: Nutzt vorab berechnete Signale zur Steuerung.
- Vorhersage: Basierend auf bekannten Störgrößen.
- Feedback: \[E(s) = R(s) - Y(s)\]
- Feedforward: \[U(s) = G_d(s) D(s)\]
- Oft Kombination beider Systeme in Werkzeugmaschinen.
Einsatz von Mikrocontrollern und SPS in der Steuerung
Definition:
Einsatz von Mikrocontrollern und speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) in der Steuerung von Werkzeugmaschinen für präzise und automatisierte Prozesse.
Details:
- Mikrocontroller: Einsatz in Embedded Systemen für Echtzeitanwendungen, z.B. Positionserfassung, Sensordatenverarbeitung.
- SPS: Programmiert in Sprachen wie AWL, FUP, SCL für die Automatisierung und Überwachung komplexer Steuerungsaufgaben.
- Integration: Kombination beider Systeme für flexible und leistungsfähige Steuerungslösungen.
- Vorteile: Hohe Zuverlässigkeit, Wiederverwendbarkeit von Programmen, einfache Anpassung an verschiedene Anwendungen.
- Anwendungsbeispiele: CNC-Maschinen, Robotik, Fertigungslinien.
Integration von Sensoren und Aktoren in mechatronische Systeme
Definition:
Integration von Sensoren und Aktoren in mechatronische Systeme: Kombination von Messtechnik und Antriebstechnik zur Steuerung und Regelung von Werkzeugmaschinen.
Details:
- Sensoren: Erfassen physikalischer Größen wie Position, Kraft, Temperatur.
- Aktoren: Umsetzen elektrischer Signale in mechanische Bewegung oder andere Aktionen.
- Signalverarbeitung: Rohdaten von Sensoren werden verstärkt, gefiltert und digitalisiert.
- Regelkreise: Rückkopplungsschleifen zur präzisen Steuerung von Bewegungen und Prozessen.
- Datenkommunikation: Per Bus-Systeme z.B. CAN, Profibus.
- Beispiele: Enkoder für Positionsmessung, Piezoaktoren für hochpräzise Bewegungen.
Fehlerdiagnose und -behebung in Sensorik und Aktorik
Definition:
Identifikation und Behebung von Fehlfunktionen in Sensoren und Aktoren in mechatronischen Systemen.
Details:
- Fehlererkennung: Identifikation abnormer Signale oder Verhalten.
- Fehlertypen: Verschleiß, Kalibrierungsfehler, Verdrahtungsprobleme.
- Diagnosetechniken: Signalüberwachung, Nutzung von Testsignalen, Sensorkalibrierung.
- Fehlerbehebung: Austausch defekter Komponenten, Neukalibrierung, Anpassungen in der Steuerungssoftware.
- Werkzeuge: Diagnosesoftware, Multimeter, Oszilloskop.
Detaillierte Fallstudien mechatronischer Systeme
Definition:
Detaillierte Untersuchung spezifischer mechatronischer Systeme in der Vorlesung. Veranschaulichung von Konzepten, Prozessen und Optimierungen anhand realer Beispiele.
Details:
- Analyse von Aufbau, Funktion und Integration mechatronischer Systeme
- Betrachtung der Wechselwirkungen mechanischer, elektrischer und softwaretechnischer Komponenten
- Meistens Verwendung von Werkzeugmaschinen als Hauptbeispiele
- Mathematische Modellierung und Simulation zur Optimierung
- Behandlung von Regelungstechnik und Steuerungskonzepten
- Einbindung von Sensorik und Aktorik
- Mögliche Themen: Zustandsüberwachung, Energieeffizienz, Prozessautomatisierung
- Analyse von Fehlerbildern und Störungsbehebungen