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Einführung in die Bioinformatik für die Translationale Medizin - Cheatsheet
Einführung in die Bioinformatik für die Translationale Medizin - Cheatsheet Definition und Geschichte der Bioinformatik Definition: Bioinformatik: Anwendung von Informatikmethoden zur Analyse biologischer Daten. Ursprünge in den 1960er Jahren aufgrund der Notwendigkeit, molekularbiologische Daten effizient zu verarbeiten. Details: 1960er: Erste Auswertungen von DNA/RNA-Sequenzen. 1970er: Entwicklu...

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Einführung in die Bioinformatik für die Translationale Medizin - Cheatsheet

Definition und Geschichte der Bioinformatik

Definition:

Bioinformatik: Anwendung von Informatikmethoden zur Analyse biologischer Daten. Ursprünge in den 1960er Jahren aufgrund der Notwendigkeit, molekularbiologische Daten effizient zu verarbeiten.

Details:

  • 1960er: Erste Auswertungen von DNA/RNA-Sequenzen.
  • 1970er: Entwicklung von Algorithmen zur Sequenzanalyse.
  • 1980er: Wachstum durch Human Genome Project und Datenbanken wie GenBank.
  • 1990er+: Hochdurchsatzsequenzierung und -datenanalyse, integrative Ansätze in Genomics, Proteomics.

Alignments: Pairwise und Multiple Sequence Alignments

Definition:

Vergleich und Ausrichtung von zwei (Paarweiser) oder mehreren (Multiple) Sequenzen, um Ähnlichkeiten, Unterschiede und evolutionäre Beziehungen zu erkennen.

Details:

  • Pairwise Alignment: Vergleich zweier Sequenzen zur Bestimmung ihrer Ähnlichkeit.
  • Multiple Sequence Alignment (MSA): Gleichzeitiger Vergleich und Ausrichtung mehrerer Sequenzen.
  • Verwendete Algorithmen: Needleman-Wunsch (global), Smith-Waterman (lokal) für Paarweiser Alignment; Clustal Omega, MUSCLE für MSA.
  • Bewertung: Scoring-Matrizen wie PAM oder BLOSUM, Gap-Penalties.
  • Anwendungen: Homologie- und Funktionsvorhersage, evolutionsbiologische Studien.

3D-Strukturbestimmung mittels Röntgenkristallographie und NMR

Definition:

Bestimmung der dreidimensionalen Struktur von Molekülen mittels Röntgenkristallographie und Kernspinresonanz (NMR).

Details:

  • Röntgenkristallographie: Kristallisation notwendig, Röntgenstrahlen erzeugen Beugungsmuster, Elektronendichtekarte wird erstellt, 3D-Struktur durch Modellierung aus der Elektronendichte.
  • NMR-Spektroskopie: Analysiert magnetische Eigenschaften von Atomkernen in einem Magnetfeld, Aufklärung der Struktur in Lösungen, multidimensionale NMR zur besseren Strukturaufklärung.
  • Beide Methoden liefern atomare Auflösung, komplementäre Techniken: Röntgen für feste Kristalle, NMR für flexible, lösliche Proteine.
  • Anwendung in der Medizin: Design von Medikamenten, Verständnis von Protein-Ligand-Interaktionen.

Machine Learning-Methoden in der Medizin

Definition:

Einsatz von Algorithmen und statistischen Modellen zur Analyse und Interpretation medizinischer Daten.

Details:

  • Beispiele: Entscheidungsbäume, Neuronale Netze, SVMs
  • Wichtige Anwendungen: Diagnostik, Prognose, personalisierte Medizin
  • Training und Validierung: Kreuzvalidierung, ROC-Kurve, AUC
  • Daten: EHRs, Genomdaten, Bilddaten
  • Herausforderungen: Datenqualität, Interpretierbarkeit, Datenschutz
  • Evaluation: Genauigkeit, Präzision, Reproduzierbarkeit

Personalisierte Medizin und Genomsequenzierung

Definition:

Individuell angepasste medizinische Behandlung basierend auf den genetischen Informationen des Patienten.

Details:

  • Genomsequenzierung: Untersuchung der vollständigen DNA-Sequenz eines Organismus.
  • Ziel: Optimierung der Diagnostik und Therapie.
  • Anwendungen: Krebsbehandlung, Pharmakogenetik.
  • Technologien: Next-Generation Sequencing (NGS), CRISPR.
  • Herausforderungen: Datenschutz, ethische Fragen.

Algorithmen wie Needleman-Wunsch und Smith-Waterman

Definition:

Algorithmen für Sequenzalignment (global: Needleman-Wunsch, lokal: Smith-Waterman); zentrale Tools in Bioinformatik für die Identifikation von Sequenzähnlichkeiten.

Details:

  • Needleman-Wunsch: globales Alignment
  • Smith-Waterman: lokales Alignment
  • Beide Algorithmen nutzen dynamische Programmierung
  • Ziel: Maximierung des Alignment-Scores
  • Scoring-Matrix: Belohnung für Übereinstimmungen, Bestrafung für Lücken und Fehlausrichtungen
  • Komplexität: beide \textit{O}(n^2)

Homologie-Modellierung und Ab initio Methoden

Definition:

Homologie-Modellierung: Strukturvorhersage basierend auf ähnlichen Proteinstrukturen (Templates); Ab initio Methoden: Strukturvorhersage nur aus der Aminosäuresequenz ohne Templates

Details:

  • Homologie-Modellierung: nutzt Sequenz-Homologie zu bekannten Strukturen.
  • Schritte der Homologie-Modellierung: Template-Erkennung, Sequenz-Ausrichtung, Modellbau, Verfeinerung und Validierung.
  • Ab initio Methoden: physikalisch-chemische Prinzipien und algorithmische Vorhersagen.
  • Verwendet Methoden wie Monte-Carlo-Simulationen, Molekulardynamik.
  • Vorteil Homologie-Modellierung: schnell und genau bei hohen Sequenzähnlichkeiten.
  • Vorteil Ab initio: unabhängig von bekannten Strukturen, nützlich für neue Proteine.

Omics-Technologien und ihre klinischen Anwendungen

Definition:

Technologien zur umfassenden Analyse biologischer Moleküle (Genomics, Proteomics, Metabolomics) zur Gewinnung tiefgehender Erkenntnisse für die Medizin.

Details:

  • Genomics: Analyse des gesamten Genoms, Sequenzierung
  • Proteomics: Untersuchung des Proteoms, Protein-Protein-Interaktionen
  • Metabolomics: Analyse von Metaboliten, Stoffwechselwege
  • Klinische Anwendungen: Personalisierte Medizin, Diagnose, Behandlung maßgeschneidert auf molekularer Ebene
  • Werkzeuge: NGS, Massenspektrometrie, Bioinformatik
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