Elektrische Antriebstechnik I - Cheatsheet
Physikalische Prinzipien elektrischer Antriebe
Definition:
Physikalische Prinzipien elektrischer Antriebe basieren auf der Umwandlung elektrischer Energie in mechanische Energie mithilfe elektromagnetischer Effekte.
Details:
- Heinrich-Hertz-Gesetz: \( U = R \cdot I \)
- Induktionsgesetz: \( \epsilon = -\frac{d\Phi}{dt} \)
- Stromkreis: Kirchhoffschen Regeln (Knotenregel und Maschenregel)
- Drehmoment: \( M = k_m \cdot I \)
- Leistung: \( P = U \cdot I \)
- Drehzahlregelung durch Frequenzumrichter: Anwendungen in verschiedenen industriellen Prozessen
- Verlustmechanismen: Kupferverluste, Eisenverluste, mechanische Verluste
Wechselwirkungen zwischen mechanischen und elektrischen Systemen
Definition:
Beschreibung der Interaktion zwischen mechanischen und elektrischen Komponenten in einem System, beispielsweise wie Elektrizität mechanische Bewegung erzeugt und umgekehrt.
Details:
- Elektromotoren: Wandeln elektrische Energie in mechanische Energie um
- Generatoren: Wandeln mechanische Energie in elektrische Energie um
- Gleichungen der Leistung: \( P = U \times I \)
- Effizienz: Verhältnis von Output zu Input, oft in Prozent
- Rückwirkung von mechanischer Belastung auf den elektrischen Strom
- Drehmoment (\tau): \( \tau = F \times r \)
- Newton'sche Gesetze und Kirchhoff'sche Gesetze als Grundlagen
Arten von Halbleiterbauelementen: Dioden, Transistoren, Thyristoren
Definition:
Verschiedene Halbleiterbauelemente einschließlich Dioden, Transistoren und Thyristoren, die in elektrischen Antriebssystemen verwendet werden.
Details:
- Dioden: Bauelemente, die Strom nur in eine Richtung fließen lassen. Wichtige Parameter: Sperrspannung, Durchlassstrom.
- Gleichrichterdiode: Wandelt Wechselstrom in Gleichstrom um.
- Z-Diode: Spannungsstabilisierung durch Zener-Effekt.
- Transistoren: Halbleiterschalter und Verstärker. Zwei Haupttypen: Bipolartransistor (BJT) und Feldeffekttransistor (FET).
- BJT: NPN oder PNP, Stromverstärkung durch Basis-Emitter-Strom.
- FET: Spannungsgesteuert (z.B. MOSFET), verwendet im Schaltbetrieb und als Verstärker.
- Thyristoren: Kontrollierte Halbleiterschalter; behalten Einschaltzustand bei, bis der Strom unter einen bestimmten Wert fällt. Typ: SCR (Silicon Controlled Rectifier), wird durch Gate-Signal ausgelöst.
Geschwindigkeits- und Drehmomentsteuerung
Definition:
Geschwindigkeits- und Drehmomentsteuerung referenziert die Kontrolle der Rotationsgeschwindigkeit und des Drehmoments eines elektrischen Antriebsmotors.
Details:
- Geschwindigkeitssteuerung: Ziel ist es, die Drehzahl des Motors auf einen gewünschten Wert \( \text{n}_{\text{Soll}} \) zu regeln.
- Drehmomentsteuerung: Hier wird das Drehmoment \( T \) des Motors gezielt geregelt, um eine bestimmte Last zu bewegen.
- Typische Regelstrategien: PID-Regler, Vektorregelung (u.a. Feldorientierte Regelung (FOR)).
- Mathematische Modelle des Motors notwendig für präzise Regelung.
- Umsetzung in der Praxis: Einsatz von Sensoren (Encoder, Drehmomentsensoren), Umrichtersteuerungen.
Verlustmechanismen und Schutzmaßnahmen in Halbleiterbauelementen
Definition:
Verluste in Halbleitern durch Schalt- und Leitungsverluste; Schutzmaßnahmen zur Erhöhung der Lebensdauer und Zuverlässigkeit.
Details:
- Schaltverluste: Energieverluste bei jedem Schaltvorgang \[ P_{sw} = \frac{1}{2} V_{GE} I_{c} t_{on} f_{sw} \]
- Leitungsverluste: \[ P_{on} = I_{c}^2 R_{on} \]
- Thermisches Management: Kühlkörper, aktive Kühlung
- Snubber-Schaltungen: Begrenzung von Überspannungen
- Zenerdioden und TVS-Dioden: Schutz vor transienten Spannungen
- Gate-Treiber: Optimierung der Schaltgeschwindigkeit
Energieeffiziente Schalttechniken
Definition:
Energieeffiziente Schalttechniken minimieren Leistungsverluste in elektrischen Antrieben durch optimierte Steuerungsstrategien und Schaltelemente.
Details:
- Verwendung von Soft-Switching-Techniken zur Reduktion von Schaltverlusten
- DC-DC-Wandler und verlustarme Transistoren (z.B. MOSFETs, IGBTs)
- Phasenanschnittsteuerung und Pulsweitenmodulation (PWM) zur effizienten Motorsteuerung
- Reduktion von Oberwellen und harmonischen Verzerrungen
- Wärmemanagement zur Verlängerung der Lebensdauer von Komponenten
Sensorlose Regelungsverfahren
Definition:
Regelungsverfahren für elektrische Antriebe ohne physische Sensoren zur Erfassung rotorbezogener Größen
Details:
- Drehzahl- und Positionsbestimmung durch Beobachter oder Beobachtungsalgorithmen
- Verfahren: EMK-Beobachter, Kalman-Filter, Modellbasierte Ansätze
- Vorteile: Kostenreduktion, erhöhte Zuverlässigkeit
- Nachteile: Erhöhte Komplexität, mögliche eingeschränkte Genauigkeit bei niedrigen Drehzahlen
- Beispielgleichung: Zustandsschätzung \(\frac{dx}{dt} = Ax + Bu + w\), \(y = Cx + Du + v\)
Fortgeschrittene Antriebskonzepte im Automobilbereich
Definition:
Fortschrittliche Antriebskonzepte wie Hybrid, Plug-in-Hybrid, vollelektrische Antriebe und Brennstoffzellen.
Details:
- Hybridantriebe: Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor
- Plug-in-Hybrid: Erweiterung des Hybridantriebs mit der Möglichkeit, die Batterie extern zu laden
- Elektrische Antriebe: Nutzung von Elektromotoren, Antriebsbatterien und Leistungselektronik
- Brennstoffzellenantriebe: Energiewandlung durch Wasserstoff und Sauerstoff
- Wichtige Parameter: Effizienz, Reichweite, Ladezeit, Umweltfreundlichkeit