Entwurf integrierter Schaltungen I - Cheatsheet
Definition und Geschichte der integrierten Schaltungen
Definition:
Definition: Integrierte Schaltungen (ICs) sind elektronische Bauteile, die zahlreiche elektronische Komponenten wie Transistoren, Widerstände und Kondensatoren auf einer einzigen Halbleiterplatte integrieren.
Details:
- Erfinder: Jack Kilby (Texas Instruments) und Robert Noyce (Fairchild Semiconductor) in den späten 1950er Jahren
- 1958: Jack Kilby entwickelt den ersten funktionierenden IC
- 1960: Robert Noyce entwickelt monolithisches IC unter Verwendung von Silizium-Scheiben
- Fortschritte in Fertigungstechniken führten zu höherer Bauelementedichte und Leistungsfähigkeit
- Integrationstypen: SSI (Small-Scale Integration), MSI (Medium-Scale Integration), LSI (Large-Scale Integration), VLSI (Very-Large-Scale Integration), ULSI (Ultra-Large-Scale Integration)
- Moores Gesetz: Beobachtung, dass sich die Anzahl der Transistoren auf einem Chip etwa alle zwei Jahre verdoppelt
- Anwendungen: Computer, Smartphones, Automobilelektronik, Medizingeräte, uvm.
Unterschiede zwischen analogen und digitalen Schaltungen
Definition:
Unterschiede zwischen analogen und digitalen Schaltungen: Grundlegende Unterschiede in der Verarbeitung und Darstellung von Signalen.
Details:
- Analoge Schaltungen: Arbeiten mit kontinuierlichen Signalen, z.B. Spannungen oder Ströme, die jeden Wert innerhalb eines bestimmten Bereichs annehmen können.
- Digitale Schaltungen: Arbeiten mit diskreten Signalen, typischerweise binären Zuständen (0 und 1).
- Analoge Schaltungen: Empfindlich gegenüber Rauschen und Störungen, benötigen präzise Komponenten und Kalibrierung.
- Digitale Schaltungen: Robust gegenüber Rauschen und Störungen, ermöglichen einfache Vervielfältigung und Fehlerkorrektur.
- Wichtige Kennzahlen: ADC (Analog-Digital-Umsetzer) und DAC (Digital-Analog-Umsetzer) für die Signalumwandlung.
- Digitale Systeme: Vorteilhaft in der Informationsverarbeitung und Speicherung, z.B. in Computern und digitalen Netzwerken.
- Analoge Systeme: Vorteilhaft in der direkten Signalverarbeitung, z.B. Audioverstärker oder Radios.
Grundlagen der CMOS-Technologie
Definition:
CMOS-Technologie kombiniert p- und n-Kanal MOSFETs zur Schaltung von Logikpegeln bei geringem Stromverbrauch.
Details:
- p-Kanal MOSFETs: Schalten bei hoher Spannung ein
- n-Kanal MOSFETs: Schalten bei niedriger Spannung ein
- Vorteile: geringer Ruhestrom, hohe Schaltgeschwindigkeit, hohe Packungsdichte
- Nachteil: empfindlich gegenüber Strahlung
- Schaltung: CMOS-Inverter als grundlegende CMOS-Gatter
- Formeln: Übergangswiderstände und Timing
Verwendung von Simulationstools wie SPICE
Definition:
Verwendung von Simulationstools wie SPICE zur Analyse und Verifikation von integrierten Schaltungen.
Details:
- SPICE (Simulation Program with Integrated Circuit Emphasis) dient zur Simulation analoger und digitaler Schaltkreise.
- Ermöglicht präzise Analyse von Schaltungseigenschaften (z.B. Spannungen, Ströme).
- Eingabe über Netzlisten, Ausgabe in Form von Wellenformen und numerischen Daten.
- Kritisch für das Design von integrierten Schaltkreisen, um Fehler vor der Produktion zu identifizieren.
- Unterstützt verschiedene Analysen: DC, AC, Transient, Rauschen, etc.
Strategien zur Fehlerdiagnose
Definition:
Vorgehen zur Identifikation und Analyse von Fehlern in integrierten Schaltungen.
Details:
- Visuelle Inspektion: optische Überprüfung von Schaltungen.
- Elektrische Tests: Nutzung von Oszilloskopen, Multimetern etc.
- Simulation: Fehlergröße durch Testvektoren in Simulationsumgebungen identifizieren.
- Logikanalyse: Einsatz von Logikanalysatoren zum Überwachen digitaler Signale.
- Boundary-Scan-Test: JTAG-Technik zur Diagnose von Verbindungs- und Integritätsfehlern auf Baustein- und Board-Ebene.
- Failure Mode and Effect Analysis (FMEA): Strukturierte Analyse möglicher Fehler und deren Auswirkungen.
Rauschunterdrückung und Signalverstärkung
Definition:
Rauschunterdrückung minimiert unerwünschte Störungen; Signalverstärkung hebt schwache Signale an.
Details:
- Rauschunterdrückung: Einsatz von Filtern (z.B. Tiefpass, Hochpass), verwendet Operationsverstärker zur Glättung.
- Signalverstärkung: Nutzung von Verstärkern wie Transistoren oder Operationsverstärkern, Verstärkungsfaktor \(A_v = \frac{V_{out}}{V_{in}}\), wichtig für analoge Signale.
- Rauschabstand (SNR): \[ \text{SNR} = 10 \log \left( \frac{P_{Signal}}{P_{Rauschen}} \right) \space \text{dB} \], bewertet Signalqualität.
- Wichtige Kenngrößen: Bandbreite, Verzerrungsrate, Verstärkungsbandbreite-Produkt (GBW).
- Negative Rückkopplung: Stabilisiert Verstärkung, reduziert Verzerrung und erhöht Bandbreite.
Skalierungsgesetze und ihre Bedeutung
Definition:
Skalierungsgesetze beschreiben, wie die physikalischen Eigenschaften von Transistoren und integrierten Schaltungen (ICs) mit der Miniaturisierung (Skalierung) von Halbleitertechnologien variieren.
Details:
- Moore's Law: Verdopplung der Transistordichte ca. alle 2 Jahre.
- Dennard Scaling: Power Density bleibt bei Skalierung konstant, aber nur bis zu einer bestimmten Grenze wirksam.
- Auflösung technologischer Herausforderungen: Abnahme der Transistorgeschwindigkeit, Leckströme und Wärmeprobleme.
- Wichtige Parameter: Gate-Länge, Oxiddicke, Versorgungsspannung.
Einsatz von CAD-Tools im Schaltkreisentwurf
Definition:
Verwendung von Computer-Aided Design (CAD)-Tools zur Unterstützung des Entwurfs und der Optimierung von Schaltkreisen.
Details:
- Automatisierte Schaltplanerstellung und Layout-Synthese
- Simulation von Schaltkreisverhalten
- Verifikation und Validierung von Schaltungen
- VHDL/Verilog-Unterstützung für Hardware-Beschreibungen
- Timing-Analyse und Leistungsoptimierung
- Design Rule Checking (DRC) und Layout-Versus-Schematic (LVS) Checks