Entwurf Integrierter Schaltungen II - Cheatsheet
Konzeption und Design digitaler Schaltungssysteme
Definition:
Aufbau und Gestaltung von digitalen Schaltungen, um spezifische Funktionen zu implementieren.
Details:
- Verwendung von Logikgattern: AND, OR, NOT, NAND, NOR, XOR, XNOR
- Entwurfsprinzipien: Top-Down- und Bottom-Up-Ansätze
- Verwendung von HDL (Hardware Description Languages) wie VHDL, Verilog
- Schaltungssimulation und -verifikation
- Synthese von Schaltungen aus HDL-Beschreibungen
- Optimierung: Leistungsaufnahme, Geschwindigkeit, Flächenbedarf
- Testbarkeit: Design for Testability (DfT)
Verwendung von Boolescher Algebra und Logiksynthese
Definition:
Identifikation und Minimierung von logischen Ausdrücken, Entwurf digitaler Schaltungen.
Details:
- Boolsche Algebra: Operationen wie AND (\text{\textasciicircum}), OR (\text{\textasciivert}), NOT (eg)
- Minimierung: Karnaugh-Map, Quine-McCluskey Algorithmus
- Logiksynthese: Transformation von Wahrheitswerttabellen zu logischen Schaltungen
- Ziel: Reduktion von Gatteranzahl und Komplexität
- Anwendung: Entwurf und Optimierung von digitalen Schaltungen, insbesondere bei ASICs und FPGAs
Timing-Analyse und Taktverteilungsnetzwerke
Definition:
Timing-Analyse bewertet Verzögerungen in Schaltkreisen. Taktverteilungsnetzwerke verteilen den Takt synchron in die Schaltung.
Details:
- Primäre Ziele: Setup-Time und Hold-Time Anforderungen erfüllen
- Statistische Timing-Analyse (STA) durchführt Timing-Checks zur Verifizierung der Anforderungen
- Clock Skew: Differenz in Ankunftszeiten des Taktsignals
- Clock Jitter: Schwankungen im zeitlichen Abstand aufeinanderfolgender Taktflanken
- Netzwerksarten: Baumstrukturen, H-Trees, Mesh-Netzwerke
- Formeln:
- Setup-Time: \( t_{clk} + t_{path} \leq t_s \)
- Hold-Time: \( t_{data} - t_{clk} \geq t_h \)
Simulationstechniken für digitale Schaltungen
Definition:
Simulationstechniken zur Analyse und Verifizierung digitaler Schaltungen.
Details:
- Zyklusbasierte Simulation: Effizient für synchrone Schaltungen, simuliert Signale in diskreten Zeitintervallen.
- Ereignisbasierte Simulation: Genau, da sie Signaländerungen asynchron behandelt; langsamer als zyklusbasierte.
- Verilog und VHDL: Häufig genutzte Hardwarebeschreibungssprachen für die Simulation.
- Gate-Level-Simulation: Überprüft Design nach Synthese auf korrekte Logikfunktionalität.
- Timing-Simulation: Berücksichtigt Verzögerungen, um Timing-Verhalten zu prüfen.
- Monte-Carlo-Simulation: Statistische Methode zur Analyse von Variabilitäten und Unsicherheiten in Schaltungen.
Verifikation mit formalen Methoden
Definition:
Verifikation von Schaltungen und Systemen mithilfe mathematischer Methoden und Techniken.
Details:
- Formal: Nutzung mathematischer Modelle zur Verifikation.
- Mögliche Techniken: Model Checking, Theorem Proving.
- Model Checking: Überprüfung eines Modells gegen eine Spezifikation.
- Theorem Proving: Mathematischer Beweis von Systemeigenschaften.
- Ziel: Vermeidung von Fehlern in Schaltungen vor Implementierung.
Design-Flow und Design-Methodiken für ASICs
Definition:
Ablaufschritte und Methoden zum Entwurf von anwendungsspezifischen integrierten Schaltungen.
Details:
- Lastenheft: Anforderungen und Spezifikationen
- RTL-Design: Hardwarebeschreibungssprache (HDL) wie VHDL oder Verilog
- Simulation und Verifikation: Überprüfung der Funktionalität
- Synthese: Umwandlung von HDL-Code in ein Netzlistendesign
- Placement und Routing: Platzierung und Verdrahtung der Logikblöcke
- Timing-Analyse: Sicherstellung der Einhaltung der Zeitvorgaben
- DFT (Design for Testability): Einfügen von Teststrukturen
- Fertigungsvorbereitung: Vorbereitung der Masken für die Produktion
Design-Tools und Sprachen für FPGA (VHDL, Verilog)
Definition:
Designwerkzeuge und -sprachen für FPGA-Entwicklung. VHDL und Verilog sind Hardware Description Languages (HDL) zur Modellierung und Synthese digitaler Schaltungen.
Details:
- VHDL: hohe Abstraktion, stark typisiert, verwendet in der Industrie und Forschung.
- Verilog: einfacher, weniger stark typisiert, populär in der Industrie.
- FPGA-Design-Tools: Quartus, Vivado, ModelSim.
- Wichtige Schritte: Coding, Simulation, Synthesis, Place and Route.
Clock Gating und Power Gating
Definition:
Techniken zur Reduzierung des Stromverbrauchs in integrierten Schaltungen.
Details:
- Clock Gating: Abschalten des Taktsignals für inaktive Schaltungsteile, um dynamische Leistung zu sparen.
- Power Gating: Ausschalten der Stromversorgung für inaktive Schaltungsteile, um statische Leistung zu reduzieren.
- Clock Gating verwendet Kontrollsignale zur Steuerung der Taktverteilung.
- Power Gating erfordert zusätzliche Schalter (PMOS/NMOS Transistoren) zur Trennung der Stromversorgung.
- Beide Techniken erfordern Designänderungen und erhöhen die Komplexität des Schaltungsentwurfs.