Halbleitertechnologie I - Technologie integrierter Schaltungen (HLT I) - Cheatsheet.pdf

Halbleitertechnologie I - Technologie integrierter Schaltungen (HLT I) - Cheatsheet
Halbleitertechnologie I - Technologie integrierter Schaltungen (HLT I) - Cheatsheet Elektroden- und Lochmobilität in Halbleitern Definition: Maß für die Beweglichkeit von Elektronen und Löchern in einem Halbleitermaterial unter Einfluss eines elektrischen Feldes. Details: Mobilität von Elektronen (\mu_n) und Löchern (\mu_p) beeinflusst die elektrische Leitfähigkeit von Halbleitern. Unter Annahme l...

© StudySmarter 2024, all rights reserved.

Halbleitertechnologie I - Technologie integrierter Schaltungen (HLT I) - Cheatsheet

Elektroden- und Lochmobilität in Halbleitern

Definition:

Maß für die Beweglichkeit von Elektronen und Löchern in einem Halbleitermaterial unter Einfluss eines elektrischen Feldes.

Details:

  • Mobilität von Elektronen (\mu_n) und Löchern (\mu_p) beeinflusst die elektrische Leitfähigkeit von Halbleitern.
  • Unter Annahme leichter Dotierung gelten:\[ \sigma = q(n \mu_n + p \mu_p) \] wobei \sigma die Leitfähigkeit, q die Elementarladung, n die Elektronendichte und p die Lochdichte ist.
  • Typische Werte der Mobilität bei Raumtemperatur: Si (\mu_n \approx 1350 \frac{cm^2}{Vs}, \mu_p \approx 480 \frac{cm^2}{Vs}), GaAs (\mu_n \approx 8500 \frac{cm^2}{Vs}, \mu_p \approx 400 \frac{cm^2}{Vs}).
  • Starke Temperaturabhängigkeit: Mobilität sinkt mit steigender Temperatur.
  • Mobility model: Akzeptor- und Donatordotierung beeinflussen \mu_n und \mu_p.

Bandstruktur und Energiebänder

Definition:

Zusammenhang von Energieniveaus und Freiheitsgrad der Elektronen in einem Halbleiter. Wichtig für Verständnis der elektronischen Eigenschaften und Funktionalitäten integrierter Schaltungen.

Details:

  • Elektronen im Kristallgitter bilden Energiebänder durch Überlappung von Atomorbitalen.
  • Valenzband: Energieband, das bei 0 K vollständig mit Elektronen gefüllt ist.
  • Leitungsband: nächsthöheres Energieband, das Elektronen aufnehmen kann.
  • Bandlücke (\texttt{E\textsubscript{g}}): Energiedifferenz zwischen Valenz- und Leitungsband.
  • Halbleiter: Kleine Bandlücke, Elektronen können thermisch oder durch Doping ins Leitungsband angehoben werden.
  • Doping: gezielte Verunreinigung zur Erhöhung der Leitfähigkeit.
  • \texttt{k}-Raum: Darstellung der Elektronenenergie in Abhängigkeit vom Wellenvektor.
  • Fermi-Niveau (\texttt{E\textsubscript{F}}): Energielevel, bis zu dem Zustände bei 0 K besetzt sind.

Dotierungsmechanismen und deren Auswirkungen auf Halbleiter

Definition:

Dotierungsmechanismen sind Verfahren zur gezielten Veränderung der elektrischen Eigenschaften von Halbleitern durch Einbringen von Fremdatomen.

Details:

  • Hauptziel: Erhöhung der Leitfähigkeit.
  • n-Dotierung: Einbringen von Donatoren (z. B. Phosphor in Silizium), frei bewegliche Elektronen werden erzeugt.
  • p-Dotierung: Einbringen von Akzeptoren (z. B. Bor in Silizium), frei bewegliche Löcher werden erzeugt.
  • Konzentration der Dotanten beeinflusst die Leitfähigkeit gemäß \(\sigma = q \mu n\), wobei \(\sigma\) die Leitfähigkeit, \(q\) die Elementarladung, \(\mu\) die Beweglichkeit und \(n\) die Teilchenkonzentration ist.
  • Einfluss auf Bandstruktur: Dotierung verschiebt die Fermi-Niveau in Richtung Leitungsband (n-dotiert) oder Valenzband (p-dotiert).

Funktionsweise von pn-Übergängen und Zener-Dioden

Definition:

Halbleiterbauelemente mit pn-Übergang ermöglichen den Stromfluss in eine Richtung (Gleichrichterfunktion), während Zener-Dioden spezielle pn-Übergänge haben, die bei einer bestimmten Spannung in Sperrrichtung durchbrechen und Strom leiten.

Details:

  • pn-Übergang: Grenzfläche zwischen p-dotiertem und n-dotiertem Halbleitermaterial.
  • Erzeugt eine interne elektrische Feld, das für die Diodenkennlinie wichtig ist.
  • Leiten bei Durchlassrichtung (p zu n) und sperren bei Sperrrichtung (n zu p).
  • Betrag der Flussspannung typischerweise \approx 0.7V für Silizium (Si).-
  • Zener-Diode: Spezielle Form des pn-Übergangs, die bei einer bestimmten Rückwärtsspannung (Zenerspannung, \(U_Z\)) durchbricht.
  • Genutzt zur Spannungsregulierung und -stabilisierung.
  • Durchbruchspannung über Dotierung kontrolliert (typisch 2.4V bis 200V).
  • Strom-Spannungs-Kennlinie zeigt steilen Anstieg bei \(U_Z\) in Sperrrichtung.
  • Auch funktionsfähig in Normalrichtung wie normale Diode.

MOSFETs: Aufbau, Funktion und Anwendungen

Definition:

MOSFET (Metal-Oxide-Semiconductor Field-Effect Transistor) ist ein Transistor, der elektrische Signale verstärkt oder schaltet, durch Steuerung eines kanals in einem Halbleiter.

Details:

  • Aufbau: Substrat (n- oder p-Typ), Drain, Source, Gate, Oxidschicht
  • Funktion: Spannung am Gate steuert Leitfähigkeit zwischen Source und Drain \(I_{DS} \, - \, V_{GS}\)
  • Typen: n-Kanal, p-Kanal
  • Anwendungen: Leistungsschalter, analoge Schaltungen, digitale Logik, Verstärker
  • Formeln: \[ I_{D} = \frac{W}{L} \frac{\text{μ}}{2} C_{\text{ox}} (V_{GS} - V_{th})^2 \]

Plasmatechnologien in der Halbleiterfertigung

Definition:

Plasma-basierte Prozesse für Ätzen, Abscheiden und Reinigen in der Halbleiterfertigung

Details:

  • Nutzen ionisierte Gase zur Erzeugung und Steuerung chemischer Reaktionen
  • Wichtige Prozesse: Plasmaätzen (trockene Ätzprozesse), PECVD (Plasma Enhanced Chemical Vapor Deposition) zur Schichtabscheidung
  • Ermöglichen präzise Kontrolle über Materialabtrag und -aufbau
  • Wesentlicher Bestandteil zur Herstellung von Transistoren und intergrierten Schaltungen
  • Parameter: Gasfluss, Druck, RF-Leistung, Plasmazusammensetzung

Epitaxie-Prozesse: Molekularstrahlepitaxie (MBE) und chemische Gasphasenabscheidung (CVD)

Definition:

Epitaxie-Prozesse zur Herstellung von Halbleiterschichten mit hoher Kristallqualität. Zwei Hauptmethoden: Molekularstrahlepitaxie (MBE) und chemische Gasphasenabscheidung (CVD).

Details:

  • MBE: physikalisch-basierter Prozess, bei dem Moleküle oder Atome in Hochvakuum auf ein Substrat kondensieren.
  • CVD: chemisch-basierter Prozess, bei dem gasförmige Vorläufer auf ein Substrat reagieren und eine feste Schicht bilden.
  • MBE bietet präzisere Kontrolle über Schichtdicke und Zusammensetzung.
  • CVD ermöglicht großflächige Beschichtung und hohe Wachstumsrate.
  • MBE besser für komplexe und feinxingeguene Materialien.
  • CVD weit verbreitet in der Halbleiterindustrie für multifunktionale Beschichtungen.

Reaktive Ionenätzen (RIE) und Fehleranalyse in der Lithographie

Definition:

RIE ist ein Plasmaätzverfahren in der Halbleiterfertigung, das sowohl chemische als auch physikalische Ätzmechanismen nutzt.

Details:

  • RIE = Reaktives Ionenätzen
  • Kombination aus chemischem Ätzen und Ionenbeschuss
  • Typischerweise in Anisotropie-Ätzung verwendet
  • Hochfrequenz (RF)-Plasma: generiert reaktive Spezies
  • Verwendung von CF4, SF6, O2 - gängigen Gasen
  • Fehleranalyse:
    • Defekte: Mikrorauch, Unterätzung, Gräben
    • Ursachen: Maskenfehler, Prozessparameter
    • Messmethoden: REM, AFM, EDX
Sign Up

Melde dich kostenlos an, um Zugriff auf das vollständige Dokument zu erhalten

Mit unserer kostenlosen Lernplattform erhältst du Zugang zu Millionen von Dokumenten, Karteikarten und Unterlagen.

Kostenloses Konto erstellen

Du hast bereits ein Konto? Anmelden