Informationssysteme im Gesundheitswesen - Cheatsheet
Vergleich verschiedener Gesundheitssystemmodelle
Definition:
Vergleich verschiedener Gesundheitssystemmodelle - Vergleich von verschiedenen Gesundheitsversorgungssystemen, basierend auf Finanzierung, Zugang, Qualität und Kosten.
Details:
- Beveridge-Modell: Finanzierung durch Steuern, öffentliche Anbieter
- Bismarck-Modell: Beitrag zur Sozialversicherung, private Anbieter
- Nationales Gesundheitssystem: Zentralisierte Regierungskontrolle, öffentlich finanziert
- Privatversicherungsmodell: Private Finanzierung, Privatversicherungen
- Analyseparameter: Kosteneffizienz, Zugangsgleichheit, Behandlungsqualität
- Beispiele: Großbritannien (Beveridge), Deutschland (Bismarck), USA (Privat)
Grundlagen elektronischer Patientenakten
Definition:
Elektronische Patientenakten (EPA) sind digitale Versionen von Patientenakten, die alle Gesundheitsinformationen eines Patienten enthalten.
Details:
- EPA enthält: medizinische Historie, Diagnosen, Medikamente, Behandlungspläne, Impfungen, Allergien und Testergebnisse.
- Ermöglicht Austausch von Gesundheitsinformationen zwischen verschiedenen Gesundheitseinrichtungen.
- Datenzugriff kann durch Authentifizierungs- und Autorisierungsprotokolle gesichert werden.
- Verbessert Genauigkeit und Effizienz der Patientenversorgung.
- In Deutschland durch die Telematikinfrastruktur geregelt.
Gesetzliche Vorgaben zum Datenschutz im Gesundheitswesen (z.B. DSGVO)
Definition:
Gesetzliche Vorgaben zum Datenschutz im Gesundheitswesen wie DSGVO und BDSG regeln Datenschutz und Datensicherheit bei der Verarbeitung personenbezogener Daten im Gesundheitswesen.
Details:
- DSGVO: EU-weite Datenschutz-Grundverordnung, seit 25. Mai 2018 in Kraft
- BDSG: Bundesdatenschutzgesetz, deutsches Datenschutzgesetz
- Zentrale Prinzipien: Datenminimierung, Zweckbindung, Transparenz
- Rechte der Betroffenen: Auskunftsrecht, Recht auf Berichtigung, Recht auf Löschung
- Spezifisch für Gesundheitswesen: Besondere Kategorien personenbezogener Daten (Gesundheitsdaten) gemäß Art. 9 DSGVO
- Sicherheitsmaßnahmen: Pseudonymisierung, Verschlüsselung
Konzepte und Standards für die Interoperabilität
Definition:
Konzepte und Standards für die Interoperabilität im Gesundheitswesen definieren Methoden und Protokolle für den Datenaustausch zwischen verschiedenen IT-Systemen zur Verbesserung der Zusammenarbeit und Effizienz.
Details:
- Semantische Interoperabilität: Einheitliche Bedeutung und Interpretation der Daten.
- Syntaktische Interoperabilität: Einheitliche Formate und Protokolle für Datenaustausch.
- Technische Interoperabilität: Verbindung und Kommunikation zwischen Systemen.
- HL7: Standard für den Austausch von klinischen und administrativen Daten.
- DICOM: Standard für die Speicherung und Übertragung medizinischer Bilddaten.
- IHE: Initiative zur Förderung der Interoperabilität verschiedener Informationssysteme im Gesundheitswesen.
- CCDA: Standard für den Austausch von Patienteninformationen.
Anwendungen von KI in der medizinischen Diagnostik
Definition:
Verwendung von Algorithmen und Modellen der Künstlichen Intelligenz zur Analyse medizinischer Daten, um Krankheiten zu erkennen und Diagnosen zu stellen.
Details:
- Bilderkennung (z. B. Röntgen, MRT) mit CNNs.
- NLP für die Analyse medizinischer Berichte.
- Prognosemodelle für Krankheitsverläufe.
- Automatisierte Befundung und Entscheidungsunterstützung.
- Personalisierte Medizin durch Mustererkennung in Genomdaten.
Sicherheitsmaßnahmen und -protokolle im Gesundheitswesen
Definition:
Sicherheitsmaßnahmen und -protokolle im Gesundheitswesen schützen Patientendaten und gewährleisten Datenschutz.
Details:
- Verschlüsselung: Alle sensiblen Daten verschlüsseln.
- Zugangskontrolle: Implementierung von Berechtigungsstufen.
- Protokollierung: Regelmäßiges Überprüfen der Zugriffsprotokolle.
- Authentifizierung: Zwei-Faktor-Authentifizierung verwenden.
- Sicherheitsupdates: Systeme regelmäßig aktualisieren.
- Richtlinien: Klare Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien definieren.
- Schulung: Regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter.
- Notfallpläne: Katastrophen- und Wiederherstellungspläne entwickeln.
Integration von EPAs in bestehende Gesundheitssysteme
Definition:
Integration von Elektronischen Patientenakten in bestehende Gesundheitssysteme
Details:
- Schnittstellen: HL7, FHIR zur Kommunikation
- Interoperabilität: sicherstellen, dass Systeme Daten nahtlos austauschen können
- Datenschutz: Einhaltung der DSGVO
- Migration: bestehende Daten in neue Systeme integrieren
- Schulung: Mitarbeiter im Umgang mit EPAs schulen
- Wartung: kontinuierliches Überwachen und Aktualisieren der Systeme
- Kosten: Finanzierung und Budgetplanung
- Bürgerbeteiligung: Einbindung der Patienten
- Vorteile: Effizienzsteigerung, verbesserte Patientenversorgung
Herausforderungen bei der Implementierung von Interoperabilität
Definition:
Herausforderungen bei der Implementierung von Interoperabilität in Gesundheitssystemen
Details:
- Technische Komplexität: Unterschiedliche Datenformate und Systeme
- Standardisierung: Mangel an einheitlichen Standards
- Sicherheitsanforderungen: Datenschutz und Datensicherheit
- Kosten: Hohe Implementierungskosten
- Rechtliche Rahmenbedingungen: Compliance und rechtliche Standards