Klinische Datenwissenschaften - Cheatsheet
Spezielle statistische Methoden für klinische Datenanalyse
Definition:
Fortgeschrittene statistische Techniken zur Analyse klinischer Studiendaten und zur Lösung spezifischer Fragestellungen.
Details:
- Überlebenszeitanalyse: Kaplan-Meier-Schätzer, Log-Rank-Test
- Regressionsmodelle: Cox-Regressionsmodell, logistisches Regressionsmodell
- Analyse von Längsschnittdaten: gemischte Modelle, GEE
- Multivariate Verfahren: Hauptkomponentenanalyse (PCA), Kanonische Korrelationsanalyse
- Handling von fehlenden Daten: Multiple Imputation, Maximum Likelihood
- Benötigte Software: R, SPSS, SAS
Visualisierungstechniken für klinische Daten
Definition:
Methoden zur grafischen Darstellung von Daten aus klinischen Studien und Behandlungen.
Details:
- Datenarten: Zeitreihen, kategorische Daten, numerische Daten.
- Haupttechniken: Histogramme, Boxplots, Heatmaps, Kaplan-Meier-Kurven.
- Wichtige Aspekte: Verständlichkeit, Genauigkeit, Datenintegrität.
- Software-Tools: R, Python (Matplotlib, Seaborn), Tableau.
- Beispiel für Kaplan-Meier-Kurve: \[ S(t) = \left( \frac{n - d}{n} \right) \]
- Datenvorbereitung notwendig (Bereinigung, Transformation).
Modelltraining und -evaluation im klinischen Kontext
Definition:
Training und Bewertung von Vorhersagemodellen mit klinischen Daten, um deren Leistung und Generalisierbarkeit zu bewerten.
Details:
- Trainingsdatensatz: Teilt Daten in Trainings- und Validierungsset
- Evaluierungsmethode: Verwendet Metriken wie Genauigkeit, Präzision, Recall und F1-Score
- Validierungsstrategien: Kreuzvalidierung, Hold-out-Verfahren
- Überanpassung vermeiden: Regularisierungstechniken wie Lasso und Ridge Regression
- Hyperparameteroptimierung: Grid Search, Random Search
Anwendung von Überwachtem und Unüberwachtem Lernen in klinischen Studien
Definition:
Anwendung von Techniken des überwachten und unüberwachten Lernens zur Analyse und Interpretation von Daten in klinischen Studien
Details:
- Überwachtes Lernen: Modelle werden mit gekennzeichneten Daten trainiert, um Vorhersagen über neue, unbekannte Daten treffen zu können, z. B. Klassifikation von Krankheitsergebnissen oder Vorhersage des Behandlungserfolgs.
- Unüberwachtes Lernen: Modelle werden mit ungekennzeichneten Daten trainiert, um Muster und Strukturen zu entdecken, z. B. Segmentierung von Patientengruppen oder Erkennung neuer Phänotypen.
- Algorithmen und Techniken: Entscheidungsbäume, Support Vector Machines, Neuronale Netze (Überwacht); Clusteranalyse, Hauptkomponentenanalyse (Unüberwacht).
- Ziele: Verbesserung der Diagnosegenauigkeit, Personalisierung von Behandlungen, Erkennung unbekannter Faktoren oder Zusammenhänge.
- Datenquellen: Elektronische Patientenakten, Genomics-Daten, Fragebögen, Bildgebende Verfahren.
Integration von klinischen Datensätzen
Definition:
Prozess der Zusammenführung verschiedener klinischer Datensätze. Ziel: Ganzheitliche Sicht auf Patientendaten zur Verbesserung der Patientenversorgung und unterstützung der Forschung.
Details:
- Normalisierung: Unterschiedliche Datensätze auf einen gemeinsamen Standard bringen.
- Semantische Interoperabilität: Sicherstellen, dass Daten gleicher Bedeutung gleich interpretiert werden.
- Datenqualität: Sicherstellung von Genauigkeit, Komplettheit und Konsistenz der integrierten Daten.
- Formale Methoden: Einsatz von Algorithmen und Modellen zur Datenintegration.
- Datenschutz: Einhaltung gesetzlicher Regelungen zum Schutz personenbezogener Daten (z. B. GDPR).
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und ihre Anwendung
Definition:
EU-Verordnung, die den Schutz personenbezogener Daten regelt.
Details:
- Regelt die Verarbeitung personenbezogener Daten durch private Unternehmen und öffentliche Stellen
- Gilt seit dem 25. Mai 2018
- Sorgt für mehr Transparenz und Kontrolle für Betroffene
- Erhöhte Anforderungen an Einverständniserklärungen und Datenschutz
- Strenge Meldepflichten bei Datenschutzverstößen
Anonymisierung und Pseudonymisierung von klinischen Daten
Definition:
Prozesse, um Patienteninformationen in klinischen Daten zu schützen.
Details:
- Anonymisierung: Entfernen oder Verändern von personenbezogenen Daten, sodass ein Rückschluss auf die Person unmöglich ist.
- Pseudonymisierung: Ersetzen von direkten Identifikatoren durch Pseudonyme, Rückverfolgbarkeit bleibt unter bestimmten Bedingungen möglich.
- Ziele: Datenschutz, Compliance mit DSGVO.
- Anonymisierung irreversible, Pseudonymisierung reversibel unter bestimmten Konditionen.
- Methoden: Hashing, Verschlüsselung, Datenmaskierung.
Verwendung von Software-Tools zur Datenanalyse und -visualisierung
Definition:
Verwendung von Software-Tools zur Datenanalyse und -visualisierung; relevant für die Auswertung und Darstellung klinischer Daten, um Muster zu erkennen und Ergebnisse zu kommunizieren.
Details:
- Python: Beliebt für Datenanalyse (pandas, numpy) und Visualisierung (matplotlib, seaborn).
- R: Leistungsstarke Statistik-Software mit Grafikbibliotheken (ggplot2).
- Tableau: Interaktive Datenvisualisierung und Dashboards.
- SQL: Datenbankabfragen und -manipulation.
- Wichtige Verfahren: Deskriptive Statistik, inferenzielle Statistik, maschinelles Lernen.
- Maßgeschneiderte Visualisierungen: Heatmaps, Boxplots, Streudiagramme.