Multiphysics Systems and Components - Cheatsheet
Einführung in Differentialgleichungen
Definition:
Einführung in Differentialgleichungen behandelt die Grundlagen der Formulierung und Lösung von Gleichungen, die Veränderungsraten beschreiben.
Details:
- Differentialgleichung: Gleichung, die eine unbekannte Funktion und ihre Ableitungen enthält.
- Typen: gewöhnliche Differentialgleichungen (ODEs) und partielle Differentialgleichungen (PDEs).
- Beispiel einer ODE erster Ordnung: \( \frac{dy}{dt} = ky \)
- Gängige Lösungsmethoden: Trennung der Variablen, charakteristische Gleichung, numerische Verfahren.
- Anwendung: Physik, Ingenieurwesen, Biologie, Finanzmathematik.
Grundlagen der Finite-Elemente-Methode
Definition:
Grundlagen der Finite-Elemente-Methode (FEM): Numerisches Verfahren zur Lösung von Differentialgleichungen durch Diskretisierung eines Gebietes in kleine, einfacher zu modellierende Untereinheiten (Finite Elemente).
Details:
- Diskretisierung: Zerlegung des kontinuierlichen Problems in diskrete Teilgebiete (Finite Elemente).
- Variationsprinzip: Verwendung von Ansatzfunktionen zur Annäherung der genauen Lösung.
- Schwache Formulierung: Umwandlung der Differentialgleichungen in Integralform.
- Assemblierung: Zusammenfügen der einzelnen Elementgleichungen zu einem globalen Gleichungssystem.
- Randbedingungen: Einbindung von Dirichlet- oder Neumann-Randbedingungen.
- Lösen des Gleichungssystems: Verwendung numerischer Methoden (z.B. Gauß-Elimination, Iterationsverfahren) zur Lösung des resultierenden Systems.
- Post-Processing: Interpretation und Visualisierung der numerischen Lösungen.
Kopplung verschiedener physikalischer Felder
Definition:
Kopplung unterschiedlicher physikalischer Felder, wie elektromagnetische, mechanische und thermische, zur Modellierung und Analyse komplexer Systeme.
Details:
- Multiphysikalische Systeme: Kombination verschiedener physikalischer Felder in einem Modell.
- Gekoppelte Differentialgleichungen: Darstellung der Interaktion zwischen Feldern.
- Anwendungsbereiche: Robotertechnik, Medizintechnik, Elektronik.
- Simulationswerkzeuge: COMSOL Multiphysics, ANSYS.
- Beispiel: Wechselwirkung von Wärme und mechanischer Spannung in Materialien.
Diskretisierungsverfahren für die Navier-Stokes-Gleichungen
Definition:
Diskretisierungsverfahren zur numerischen Lösung der Navier-Stokes-Gleichungen.
Details:
- Navier-Stokes-Gleichungen: Beschreiben das Strömungsverhalten von Flüssigkeiten und Gasen.
- Diskretisierungsmethoden: FDM (Finite-Differenzen-Methode), FEM (Finite-Elemente-Methode), FVM (Finite-Volumen-Methode).
- FDM: Approximiert Ableitungen durch Differenzenquotienten.
- FEM: Zerlegt das Gebiet in kleine Elemente und verwendet Testfunktionen.
- FVM: Integriert die Gleichungen über Kontrollvolumen.
- Zeitschrittverfahren: Explizit, implizit, und semi-implizit.
- Stabilität und Genauigkeit: CFL-Bedingung (Courant-Friedrichs-Lewy-Bedingung).
Turbulenzmodellierung
Definition:
Modellierung der Turbulenz in Fluidströmungen mit unterschiedlichen Methoden zur Beschreibung und Vorhersage turbulenten Verhaltens.
Details:
- Direkte Numerische Simulation (DNS): Löst die Navier-Stokes-Gleichungen vollständig. Hoher Rechenaufwand.
- Large Eddy Simulation (LES): Löst große Wirbel und modelliert kleinere. Weniger Rechenintensiv als DNS.
- Reynolds-gemittelte Navier-Stokes Gleichungen (RANS): Gemittelte Version der Navier-Stokes-Gleichungen. Häufig verwendet.
- Reynolds-Zahl: Maß für die Turbulenz. \( Re = \frac{\rho u L}{\mu} \).
Numerische Lösungsverfahren für Finite-Elemente-Systeme
Definition:
Numerische Methoden zur Lösung der Finite-Elemente-Gleichungssysteme in Multiphysik-Anwendungen. Wichtig für die Lösung von partiellen Differenzialgleichungen in diskreten Systemen.
Details:
- Diskretisierung von Rand- und Anfangsbedingungen mittels Finite-Elemente-Methode (FEM).
- Generierung von steifen und Massenmatrizen für FEM.
- Verwendung von Lösungsalgorithmen wie CG (Conjugate Gradient), GMRES (Generalized Minimal Residual) und direkter Löser.
- Iterative Verfahren zur Verbesserung der Lösungsgenauigkeit.
- Handhabung großer, dünnbesetzter Matrizen durch spezialisierte Datenstrukturen.
- Vektorisierung und Parallelisierung zur Effizienzsteigerung.
- Wahl geeigneter Solver je nach Problemart und Systemgröße.
Verwendung von Multiphysik-Simulationssoftware
Definition:
Einsatz von Softwaretools zur gleichzeitigen Simulation mehrerer physikalischer Phänomene (z.B. Strömung, Thermik, Struktur).
Details:
- Integration verschiedener physikalischer Modelle
- Simulationsumgebung zur Kopplung multiphysikalischer Prozesse
- Verwendung in Feldern wie Maschinenbau, Elektronik, Biomedizin
- Beispielsoftware: COMSOL Multiphysics, ANSYS, Abaqus
- Oft gekoppelte Differentialgleichungen zur Modellierung
- Erkenntnisse beeinflussen Designprozesse und Optimierungen