Optische Übertragungstechnik - Cheatsheet
Grundlagen der Lichtwellenleiter
Definition:
Grundprinzip: Übertragung von Lichtsignalen durch flexible Glas- oder Kunststofffasern, basiert auf Totalreflexion.
Details:
- Brechungsindex: Wichtige Größen sind Kern (hoher Index) und Mantel (niedriger Index).
- Dämpfung: Verlust von Signalstärke über Entfernung, gemessen in dB/km.
- Moden: Singlemode (SM) und Multimode (MM) Fasern.
- Dispersion: Chromatische und Polarisationsmodendispersion (PMD) verringert Signalqualität.
- Kapazität: Hohe Bandbreite und Datenrate, geeignet für Fernübertragungen.
- Kopplung und Spleißen: Methoden zur Verbindung von Fasern.
- Lichtquellen: LED und Laser, je nach Anwendungsfall.
Einführung in optische Sender und Empfänger
Definition:
Optische Sender und Empfänger sind wesentliche Komponenten in der optischen Übertragungstechnik, die für die Umwandlung von elektrischen Signalen in optische Signale und umgekehrt verantwortlich sind.
Details:
- Sender wandeln elektrische Signale in optische Signale: z.B. Laser, LEDs.
- Empfänger wandeln optische Signale zurück in elektrische Signale: z.B. Photodioden.
- Wichtige Parameter der Sender: Wellenlänge, Ausgangsleistung
- Wichtige Parameter der Empfänger: Empfindlichkeit, Bandbreite
- Dämpfung und Verstärkung müssen berücksichtigt werden
- Analoge und digitale Modulationsverfahren: Amplitude, Frequenz, Phase
Modulationstechniken in der optischen Übertragung
Definition:
Verfahren zur Veränderung des Lichtsignals, um Daten zu übertragen.
Details:
- Amplitude Shift Keying (ASK): Veränderungen der Amplitude des optischen Signals.
- Frequency Shift Keying (FSK): Veränderungen der Frequenz des optischen Signals.
- Phase Shift Keying (PSK): Veränderung der Phase des optischen Signals.
- Quadrature Amplitude Modulation (QAM): Kombination von ASK und PSK zur Erhöhung der Datenrate.
- On-Off Keying (OOK): Basisform der Modulation mit An/Aus-Zuständen für binäre Datenübertragung.
- Optical OFDM: Verwendet Orthogonal Frequency Division Multiplexing zur Erhöhung der Spektraleffizienz.
- Puls Amplituden Modulation (PAM): Nutzt verschiedene Amplituden zur Darstellung von mehr als 2 Bit pro Symbol.
Multiplexverfahren: CWDM und DWDM
Definition:
Definition der Multiplexverfahren CWDM (Coarse Wavelength Division Multiplexing) und DWDM (Dense Wavelength Division Multiplexing)
Details:
- Beide Techniken erhöhen die Datenübertragungskapazität optischer Netzwerke durch Mehrfachübertragung verschiedener Wellenlängen auf einer einzigen Glasfaser
- CWDM: verwendet größere Kanalabstände (20 nm), geeignet für kürzere Distanzen (bis 70 km), geringere Kosten
- DWDM: verwendet kleinere Kanalabstände (0,8 nm bis 1,6 nm), geeignet für längere Distanzen (> 70 km), höhere Dichte an Kanälen
- Beide Systeme benötigen optische Filter und Multiplexer/Demultiplexer
- Wellenlängenbereich CWDM: 1270 nm - 1610 nm
- Wellenlängenbereich DWDM: C-Band (1525 nm - 1565 nm) und manchmal L-Band (1570 nm - 1610 nm)
- DWDM bietet höhere Skalierbarkeit und Bandbreite
Optische Verstärker und deren Funktionsweise
Definition:
Optische Verstärker verstärken Lichtsignale in Glasfasernetzen ohne Umwandlung in elektrische Signale.
Details:
- Drei Haupttypen: Erbium-dotierter Faserverstärker (EDFA), Halbleiteroptischer Verstärker (SOA), Raman-Verstärker.
- EDFA: Verstärkung durch stimulierte Emission in erbium-dotierten Fasern (häufig bei 1550 nm).
- SOA: Halbleitermaterial verstärkt Licht direkt (niedrige Verstärkung, hohe Rauschzahl).
- Raman-Verstärker: Pumplicht in Glasfaser erzeugt Verstärkung durch Raman-Streuung.
- Wichtige Kenngrößen: Verstärkung (\textit{gain}), Rauschzahl (\textit{noise figure}), Sättigungsleistung (\textit{saturation power}).
Netzwerkplanung und -design für optische Netzwerke
Definition:
Grundlagen der Planung und des Designs von optischen Netzwerken unter Berücksichtigung von Kapazität, Latenz, Verfügbarkeit und Redundanz; Fokus auf Topologie und Schnittstellen.
Details:
- Topologieauswahl: Stern, Ring, Mesh
- Kapazitätsplanung basierend auf Bandbreitenanforderungen
- Wellenlängenmultiplexing (WDM) zur Erhöhung der Übertragungsrate
- Verfügbarkeitsdesign: Redundante Pfade zur Erhöhung der Netzwerksicherheit
- Latenzoptimierung durch Minimierung der Signalwege
- Nutzung von Amplifiern und Repeatern zur Signalverstärkung
- Schnittstellen und Protokolle: SDH, Ethernet-over-Optical
- Berücksichtigung von Ausfallszenarien und Plannung von Schutzmechanismen
Fehlertoleranzmechanismen in optischen Systemen
Definition:
Mechanismen, um Fehler in optischen Übertragungssystemen zu erkennen und zu korrigieren.
Details:
- Vorwärtsfehlerkorrektur (FEC): Erkennung und Korrektur von Bitfehlern durch Hinzufügen redundanter Daten
- Automatische Leistungsregelung (APC): Anpassung der Sendestärke zur Minimierung von Fehlerraten
- Optische Verstärker: Kompensation von Signalverlusten zur Erhöhung der Signalstärke
- Bitfehlerrate (BER): Messung der Fehlerhäufigkeit; niedrigere BER durch Fehlertoleranzmechanismen
- Proaktives Netzwerkmanagement: Überwachung und Fehlerdiagnose zur schnellen Fehlerbehebung
- Differenzielle Phasenumtastung (DPSK): Kodierungstechnik zur Erhöhung der Fehlertoleranz
Simulation und praktische Anwendungen in der Optischen Übertragungstechnik
Definition:
Simulation und praktische Anwendungen in der optischen Übertragungstechnik beinhalten die Nutzung von Software-Tools und technischen Geräten zur Modellierung, Analyse und Optimierung von optischen Kommunikationssystemen.
Details:
- Simulationstools: OptiSystem, VPI Transmission Maker, MATLAB
- Praktische Anwendungen: Netzplanung, Fehleranalyse, Systemoptimierung
- Wichtige Parameter: Bitfehlerrate (BER), Signal-Rausch-Verhältnis (SNR), Dispersion
- Relevante Techniken: Wellenlängenmultiplexverfahren (WDM), Verstärkertechnologien (EDFA), Modulationsformate (QAM, PSK)