Praktikum Photonik/Lasertechnik 1 - Cheatsheet
Einführung in die Physik des Lichts
Definition:
Einführung in die grundlegenden Konzepte und Eigenschaften des Lichts wie Wellen- und Teilchennatur.
Details:
- Lichtgeschwindigkeit: \( c = 3 \times 10^8 \text{ m/s} \) in Vakuum
- Wellenlänge (\( \lambda\)) und Frequenz (\( f \)): \( c = \lambda f \)
- Licht als elektromagnetische Welle: Wechselwirkung zwischen elektrischem und magnetischem Feld
- Photonenenergie: \( E = hf \) (mit \( h = 6.626 \times 10^{-34} \text{ Js} \))
- Brechung und Reflexion: Snell'sches Gesetz \( n_1 \sin(\theta_1) = n_2 \sin(\theta_2) \)
- Interferenz und Beugung: Überlagerung und Ablenkung von Lichtwellen
Wellen-Teilchen-Dualismus
Definition:
Beschreibt das Phänomen, dass Licht und Materie Eigenschaften sowohl von Teilchen als auch von Wellen aufweisen.
Details:
- Grundlage der Quantenmechanik.
- De Broglie Hypothese: \[ \lambda = \frac{h}{p} \]
- Heisenberg'sche Unschärferelation: \[ \Delta x \cdot \Delta p \geq \frac{h}{4\pi} \]
- Experimentelle Bestätigung: Doppelspaltexperiment.
Festkörperlaser, Gaslaser und Diodenlaser
Definition:
Verschiedene Arten von Lasertypen, die in der Photonik verwendet werden, unterscheiden sich hinsichtlich des Mediums, das die Lichtverstärkung ermöglicht.
Details:
- Festkörperlaser: Lasermedium ist ein fester Kristall oder Glas, dotiert mit Ionen. Beispiel: Nd:YAG-Laser.
- Gaslaser: Lasermedium ist ein Gas oder eine Gasgemisch, oft in einem Entladungsrohr. Beispiel: Helium-Neon-Laser.
- Diodenlaser: Halbleiterlaser, bei dem das Lasermedium eine p-n-Übergangsdiode ist. Beispiel: GaAs-Laser.
Linsensysteme und ihre Anwendungen
Definition:
Linsensysteme (Lens systems) bestehen aus mehreren Linsen, die Lichtstrahlen bündeln oder zerstreuen, um ein Bild zu formen oder optische Signale zu modifizieren.
Details:
- Linsenarten: Konvex (Sammellinse) und Konkav (Zerstreuungslinse)
- Brennweite (\f): Abstand, bei dem parallele Lichtstrahlen fokussiert werden
- Linsengleichung: \( \frac{1}{f} = \frac{1}{d_o} + \frac{1}{d_i} \) (f: Brennweite, \(d_o\): Objektabstand, \(d_i\): Bildabstand)
- Vergrößerung: \( M = \frac{d_i}{d_o} \)
- Anwendungen: Mikroskope, Teleskope, Kameras
- Aberrationen: Verzerrungen oder Unschärfen im Bild
Laserresonatoren und Modulatoren
Definition:
Laserresonatoren und Modulatoren regulieren die optische Verstärkung und die Ausgangsfrequenz eines Lasers.
Details:
- Laserresonator: Zwei Spiegel, die das Licht mehrfach reflektieren lassen, um die Verstärkung zu gewährleisten.
- Modulator: Gerät zur Steuerung der Eigenschaften des Laserstrahls (Amplitude, Frequenz, Phase).
- Formel Resonatorlänge: \( L = \frac{q \times \lambda}{2} \)
- Freie Spektralbereich (FSR): \( \text{FSR} = \frac{c}{2L} \)
- Modulationstechniken: Elektrooptisch, Akustooptisch
Optische Kohärenztomografie
Definition:
Optische Kohärenztomografie (OCT) ist ein bildgebendes Verfahren, das Kohärenz-Lichtstreuung nutzt, um hochaufgelöste Schnittbilder von Geweben zu erzeugen.
Details:
- Genutzt in Medizin, insbesondere Augenheilkunde.
- Hauptkomponenten: Breitspektrumlichtquelle, Interferometer, Detektor.
- Tiefenauflösung: Abhängig von der Kohärenzlänge der Lichtquelle.
- Punktweise Abtastung: Verschiebung der Probe oder des Referenzarms erforderlich.
- Detektionsmethoden: Time-Domain (TD-OCT), Spectral-Domain (SD-OCT), und Swept-Source (SS-OCT).
Photodetektoren und ihre Charakterisierung
Definition:
Photodetektoren wandeln Lichtsignale in elektrische Signale um. Charakterisierung umfasst Analyse von Empfindlichkeit, spektraler Reichweite und Ansprechzeit.
Details:
- Funktionsprinzip: Lichtabsorption erzeugt Ladungsträger
- Typen: Photodioden, Phototransistoren, Avalanche-Photodioden (APDs)
- Wichtigste Kenngrößen: Empfindlichkeit (\textit{responsivity}) \(R = \frac{I_{ph}}{P_{opt}}\)Dunkelstrom \(I_D\)Spektrale Reichweite
- Messmethoden: IV-Kennlinien Spektrale Messungen
Laserklassen und ihre Gefährdungspotentiale
Definition:
Laserklassen gemäß internationaler Normen klassifiziert, je nach Gefährdungspotential des Laserstrahls.
Details:
- Klasse 1: ungefährlich unter normalen Betriebsbedingungen.
- Klasse 1M: ungefährlich, außer bei Beobachtung mit optischen Hilfsmitteln (z.B. Lupe).
- Klasse 2: sichtbare Laserstrahlung, ungefährlich bei kurzzeitigem Augenkontakt (bis 0,25 s).
- Klasse 2M: wie Klasse 2, aber gefährlich bei Beobachtung mit optischen Hilfsmitteln.
- Klasse 3R: geringe Gefahr bei direktem Blick in den Strahl (bis 5 mW).
- Klasse 3B: gefährlich bei direktem Blick in den Strahl, diffuse Reflexionen meist ungefährlich (5 mW–500 mW).
- Klasse 4: sehr gefährlich, direkte und diffuse Reflexionen verursachen Augenschäden und Hautverbrennungen (> 500 mW).