Produktionstechnik I und II - Cheatsheet
Fertigungsverfahren: Unterschiede zwischen additiven und subtraktiven Methoden
Definition:
Additive Verfahren fügen Material schichtweise hinzu, subtraktive Verfahren entfernen Material von einem Ausgangsblock.
Details:
- Additive Methoden: z.B. 3D-Druck
- Subtraktive Methoden: z.B. Fräsen, Drehen
- Additiv: Flexibilität in der Geometrie, geringere Materialverschwendung
- Subtraktiv: Höhere Präzision, bessere Oberflächenqualität
- Parameter beeinflussen beide Methoden (z.B. Geschwindigkeit, Materialeigenschaften)
Werkstoffprüfung und -analyse: Verfahren zur Bestimmung von Materialeigenschaften
Definition:
Werkstoffprüfung und -analyse: Verfahren zur Bestimmung von Materialeigenschaften
Details:
- Zugversuch: Bestimmung der Zugfestigkeit, Streckgrenze und Elastizitätsmodul
- Härteprüfung: Vickers-, Brinell- und Rockwell-Verfahren
- Kerbschlagbiegeversuch: Messung der Energieaufnahme bei Stoßeinwirkung
- Metallografie: Untersuchung der Mikrostruktur von Materialien durch mikroskopische Analysen
- Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA): Elementaranalyse durch Röntgenstrahlen
- Spektroskopie: Analytische Methoden zur Bestimmung der chemischen Zusammensetzung
- Thermische Analysen: DSC, TGA zur Bestimmung von Schmelzpunkt, Glasübergangstemperatur und Zersetzungsverhalten
Prozessoptimierung: Methoden zur Effizienzsteigerung in Produktionsprozessen
Definition:
Prozessoptimierung: Reduktion von Verschwendung, Erhöhung der Produktionseffizienz, Qualität und Durchsatz
Details:
- Lean Production: Eliminierung von Verschwendung (Muda), kontinuierliche Verbesserung (Kaizen)
- Six Sigma: Reduzierung von Prozessvariationen, Anwendung des DMAIC-Zyklus (Define, Measure, Analyze, Improve, Control)
- Just-in-Time (JIT): Minimierung der Lagerbestände durch bedarfsgerechte Produktion
- Total Quality Management (TQM): Einbeziehung der gesamten Organisation in kontinuierliche Qualitätsverbesserung
- Value Stream Mapping (VSM): Visualisierung und Analyse des Wertstroms zur Identifizierung von Verschwendung und Optimierungspotenzialen
- Automatisierung: Einsatz von Technologien zur Automatisierung von Produktionsprozessen, um Effizienz und Genauigkeit zu erhöhen
- Wertanalyse: Systematische Bewertung und Verbesserung der Herstellungsprozesse unter wirtschaftlichen und funktionalen Aspekten
- Engpass-Management (Theory of Constraints): Identifikation und Beseitigung von Engpässen zur Maximierung des Durchsatzes
- Kennzahlen und KPIs: Überwachung der Prozessleistung mittels Kennzahlen (z.B. OEE - Overall Equipment Effectiveness)
Robotik in der Automatisierungstechnik: Einsatz und Programmierung von Industrierobotern
Definition:
Industrieroboter in der Automatisierungstechnik verwendbar zur Durchführung von Fertigungsprozessen. Programmierung zur Steuerung und Synchronisation der Robotikvorgänge unerlässlich.
Details:
- Einsetzbarkeit: Schweißen, Lackieren, Montage, Materialhandhabung
- Programmiersprachen: RAPID, KRL, PDL
- Sensorikintegration zur Anpassung an Umgebungsbedingungen
- Freiheitsgrade berechnen: Denavit-Hartenberg-Parameter
- Kinematik: Vorwärts- und Inverskinematik zur Positions- und Bewegungssteuerung
- Mathematische Formeln: Trajektorienplanung \(\mathbf{x}(t) = (x(t), y(t), z(t))\)
- Herausforderungen: Genauigkeit, Wiederholgenauigkeit, Kollisionsvermeidung
Qualitätsmanagement: Statistische Prozesskontrolle und kontinuierliche Verbesserung
Definition:
Methoden zur Überwachung von Produktionsprozessen und zur systematischen Verbesserung dieser Prozesse.
Details:
- SPC: Statistische Methoden zur Überwachung und Steuerung eines Prozesses.
- Kontinuierliche Verbesserung: Zyklischer Prozess zur schrittweisen Verbesserung (Plan-Do-Check-Act).
- Wichtige Werkzeuge: Kontrollkarten, Histogramme, Pareto-Diagramme.
- Messgrößen: Mittlere Werte \(\bar{x}\), Standardabweichung \(\text{S}\), Prozessfähigkeit \(\text{C}_{p}, \text{C}_{pk}\).
Spanende vs. spanlose Fertigung: Techniken und Anwendungsgebiete
Definition:
Spanende Fertigung: Materialabtrag durch Schneiden. Spanlose Fertigung: Formgebung ohne Materialabtrag.
Details:
- Spanende Fertigung
- Drehen, Fräsen, Bohren
- Hohe Präzision, komplexe Formen
- Anwendung: Maschinenbau, Luftfahrt
- Spanlose Fertigung
- Schmieden, Pressen, Gießen
- Geräte für hohe Stückzahlen
- Anwendung: Automobilindustrie, Konsumgüter
Thermische und mechanische Behandlung von Werkstoffen: Einfluss auf Materialeigenschaften
Definition:
Beanstandungen von Materialien durch Wärme- oder Kraftmittel - verbessern oder ändern Materialeigenschaften.
Details:
- Thermische Behandlung: Glühen, Härten, Anlassen
- Mechanische Behandlung: Walzen, Schmieden, Ziehen
- Einfluss auf: Härte, Festigkeit, Duktilität
- Einflussgrößen: Temperatur, Deformationsgrad, Kühlgeschwindigkeit
- Formeln: Einfluss der Temperatur auf Fließspannung \( \tau = C \times e^{(-Q/RT)} \)
Produktionsplanung und -überwachung: Integration und Koordination der Produktionsschritte
Definition:
Integration und Koordination der Produktionsschritte zur effizienten Produktionsplanung und -überwachung.
Details:
- Zentrale Aufgabe: Sicherstellung eines reibungslosen Produktionsablaufs.
- Planung: Ressourcenallokation, Zeitplanung, Materialbedarfsplanung.
- Überwachung: Erfassung und Analyse von Produktionsdaten.
- Wichtige Kennzahlen: Auslastung, Produktionseffizienz, Durchlaufzeiten.
- Softwaretools: ERP-Systeme, MES (Manufacturing Execution Systems).
- Ziel: Maximierung der Produktivität, Minimierung der Kosten.