Schaltnetzteile - Cheatsheet
Definition und Funktion von Schaltnetzteilen
Definition:
Elektronische Bauteile zur Umwandlung und Regelung von Spannungen. Nutzt Schalttransistoren statt linearer Regler.
Details:
- Eingangsspannung (AC oder DC) wird in eine hohe Frequenz umgewandelt.
- Verwendung von Transformatoren zur Spannungsanpassung.
- Ausgangsspannung wird durch Rückkopplung und PWM (Pulsweitenmodulation) geregelt.
- Hoher Wirkungsgrad (typischerweise 80-90%).
- Kleinere, leichtere Bauweise im Vergleich zu linearen Netzteilen.
- Sorgt für weniger Wärmeverlust und höhere Effizienz.
- Beispiel: \text{P} = \text{U} \times \text{I}
- \text{Wirkungsgrad}\thinspace (\text{η}) = \frac{\text{P}_{\text{out}}}{\text{P}_{\text{in}}}
Buck- und Boost-Konverter
Definition:
Buck- und Boost-Konverter sind Schaltregler, die die Ausgangsspannung gegenüber der Eingangsspannung reduzieren (Buck) oder erhöhen (Boost).
Details:
- Buck-Konverter: Senkt die Eingangsspannung (V_in) auf eine niedrigere Ausgangsspannung (V_out).
- Boost-Konverter: Erhöht die Eingangsspannung (V_in) auf eine höhere Ausgangsspannung (V_out).
- Buck: Hauptkomponenten - Transistor, Diode, Spule, Kondensator.
- Boost: Hauptkomponenten - Transistor, Diode, Spule, Kondensator.
- Arbeitsweise basiert auf dem Umschalten des Transistors, um Energie in der Spule zu speichern und freizugeben.
- Buck: \( V_{out} = V_{in} \times D \), wobei \(D\) das Tastverhältnis ist.
- Boost: \( V_{out} = \frac{V_{in}}{1 - D} \), wobei \(D\) das Tastverhältnis ist.
PWM (Pulsweitenmodulation) und PFM (Pulsfrequenzmodulation)
Definition:
PWM: Methode zur Regulierung der Leistung durch Variieren der Pulsbreite bei konstanter Frequenz. PFM: Methode zur Regulierung der Leistung durch Variieren der Pulsfrequenz bei konstanter Pulsbreite.
Details:
- PWM: Konstante Frequenz, variable Pulsbreite
- PFM: Konstante Pulsbreite, variable Frequenz
- PWM: \[\text{Duty Cycle} = \frac{t_{\text{on}}}{T} \] bei konstanter Periode \(T\)
- PFM: Variable Periode bei konstanter \(t_{\text{on}}\)
- PWM: Effiziente Steuerung bei konstanten Lastbedingungen
- PFM: Effiziente Steuerung bei variierenden Lastbedingungen
Feedback-Mechanismen und Stabilitätsanalyse
Definition:
Feedback-Mechanismen: Systeme zur Regelung der Ausgangsgröße basierend auf der Differenz zwischen Ist- und Sollwert. Stabilitätsanalyse: Untersuchung, ob ein System im Gleichgewicht bleibt oder ausbricht.
Details:
- Regelkreis: Besteht aus Sensor, Regler und Stellglied.
- Stabilität: Ein System ist stabil, wenn die Ausgangsgröße nach einer Störung wieder den Sollwert erreicht.
- Bode-Diagramm: Darstellung der Frequenzabhängigkeit von Amplitude und Phase zur Stabilitätsanalyse.
- Nyquist-Kriterium: Analyseverfahren zur Überprüfung der Stabilität in der Frequenzdomäne.
- Wichtige Parameter zur Stabilitätsbewertung: Phasenrand und Amplitudenrand.
- Typische Methoden: Wurzelortskurve, Bodediagramm, Nyquist-Diagramm.
- Pol-Nullstellen-Diagramm: Verfahren zur Untersuchung der Stabilität im Zeitbereich.
- Beispiele: PID-Regler, Lead-Lag-Compensation.
- Formeln: \(H(s) = \frac{Y(s)}{X(s)}\) für Übertragungsfunktion, \(|H(j\omega)|\) und \(\text{arg}(H(j\omega))\) für Bode-Diagramm, \(1 + H(j\omega)\) für Nyquist-Kriterium.
Kühlkörperdesign und -materialien
Definition:
Kühlkörper leiten Wärme von elektronischen Bauteilen ab, um Überhitzung zu vermeiden.
Details:
- Materialien: Aluminium, Kupfer (hohe Wärmeleitfähigkeit)
- Struktur: Rippen, Finnen zur Oberflächenvergrößerung
- Design: Minimierung des thermischen Widerstands \theta_{ja} = \theta_{jc} + \theta_c + \theta_{cs} + \theta_{sa}
- Montagemethoden: Verschrauben, Clips, Wärmeleitpaste
- Luftstrom: Passiv (natürlich) vs. Aktiv (Lüfter)
Thermische Analyse und Simulationstechniken
Definition:
Thermische Analyse und Simulationstechniken dienen zur Bewertung der Wärmeentwicklung und -verteilung in elektronischen Schaltungen wie Schaltnetzteilen.
Details:
- Ziel: Vermeidung thermischer Überlastung, Sicherstellung der Zuverlässigkeit und Verlängerung der Lebensdauer.
- Methoden: Finite-Elemente-Analyse (FEA), Computational Fluid Dynamics (CFD)
- Werkzeuge: ANSYS, COMSOL Multiphysics
- Parameter: Temperaturverteilung, Wärmewiderstand, Kühleffizienz
- Formel: \[ R_{th} = \frac{ \Delta T}{ P } \] für den thermischen Widerstand
Vergleich der Effizienz unterschiedlicher Topologien
Definition:
Vergleich der Effizienz von Schaltnetzteil-Topologien basierend auf Faktoren wie Wirkungsgrad, Leistungsdichte und Komplexität.
Details:
- Wirkungsgrad: Verhältnis der Ausgangsleistung zur Eingangsleistung (\frac{P_{out}}{P_{in}}\times 100\text{%}). Wichtige Topologien: Buck, Boost, Buck-Boost, Flyback, Forward.
- Leistungsdichte: Leistung pro Volumeneinheit (\frac{P}{Volumen}). Hohe Leistungsdichte oft bei Resonanzwandlern.
- Komplexität und Kosten: Mehr Bauteile und Schaltungsdesign können Effizienz verbessern, aber Kosten und Komplexität erhöhen.
- Verlustquellen: Schaltverluste, Leitungsverluste, Kernverluste bei Transformatoren und Drosseln.
- Typische Anwendungsszenarien und Anforderungen beeinflussen Wahl der Topologie.
Energieeffizienz und Wirkungsgrad
Definition:
Verhältnis der Ausgangsleistung zur Eingangsleistung in Schaltnetzteilen.
Details:
- Energieeffizienz beschreibt die Effizienz im Umgang mit Energie.
- Wirkungsgrad \( \eta = \frac{P_{out}}{P_{in}} \) quantifiziert dies.