Self-Organized Networks - Cheatsheet
Definition und Merkmale von Selbstorganisation
Definition:
Dezentrale Methode der Netzwerkbildung ohne zentrale Steuerung, Eigenanpassung an sich ändernde Bedingungen.
Details:
- Verteilte Kontrolle
- Flexibilität und Robustheit
- Emergente Eigenschaften
- Autonome Einheitenausführung
- Zufällige und deterministische Prozesse
Vergleich zwischen zentralisierter und dezentralisierter Steuerung
Definition:
Vergleich zentralisierter und dezentralisierter Steuerung in selbst-organisierenden Netzwerken.
Details:
- Zentralisierte Steuerung: Eine zentrale Einheit trifft alle Entscheidungen und steuert das Netzwerk.
- Dezentralisierte Steuerung: Entscheidungen werden lokal an mehreren Knoten im Netzwerk getroffen.
- Vorteile zentralisiert: Weniger Redundanz, einfachere Implementierung, konsistente Entscheidungsfindung.
- Nachteile zentralisiert: Single-Point-of-Failure, schlechtere Skalierbarkeit, höherer Aufwand bei Fehlfunktionen.
- Vorteile dezentralisiert: Erhöhte Fehlertoleranz, bessere Skalierbarkeit, flexiblere Anpassung an lokale Bedingungen.
- Nachteile dezentralisiert: Komplexere Implementierung, mögliche Inkonsistenzen, erhöhte Kommunikationskosten unter Knoten.
Schwarmintelligenz und Agenten-basierte Modellierung
Definition:
Schwarmintelligenz: kollektives Verhalten dezentralisierter, selbstorganisierter Systeme. Agenten-basierte Modellierung: Simulation individueller Agenten und ihrer Interaktionen.
Details:
- Schwarmintelligenz: Ameisenkolonien, Vogelschwärme, Fischschwärme als Beispiele
- Agenten-basierte Modellierung: Nutzung in der Informatik zur Simulation komplexer Systeme
- Mathematische Modellierung: Differentialgleichungen und Wahrscheinlichkeitsmodelle
- Formel zur Wechselwirkung: \( f_i = \frac{{k}}{{r^2_{ij}}} (r_{ij} - r_{ij}^{min}) \)
- Parameter: Anzahl der Agenten, Interaktionsregeln, Umgebung
Routing-Protokolle wie OSPF und BGP
Definition:
Routing-Protokolle bestimmen den Weg von Datenpaketen durch ein Netzwerk.
Details:
- OSPF (Open Shortest Path First): Link-State-Routing-Protokoll, nutzt Dijkstra-Algorithmus, dynamische Updates, schneller Konvergenz, für interne Netzwerke.
- BGP (Border Gateway Protocol): Distance-Vector-Routing-Protokoll, nutzt Pfadlängenkriterium, für Routing zwischen autonomen Systemen (AS), nicht so schnelle Konvergenz wie OSPF, skaliert gut für sehr große Netzwerke.
Peer-to-Peer-Netzwerke und DHTs
Definition:
Technologien, die Peer-to-Peer (P2P) Netzwerke und verteilte Hashtabellen (DHTs) ermöglichen effizientes, dezentralisiertes Ressourcensharing ohne zentrale Server.
Details:
- P2P-Netzwerke: Gleichgestellte Knoten kommunizieren direkt.
- DHT: Verteiltes Speichersystem für Zuordnung Schlüssel zu Werten.
- P2P-Beispiel: BitTorrent, Skype.
- DHT-Beispiel: Kademlia, Chord.
- Routing: Algorithmus leitet Daten effizient.
- Vorteile: Skalierbarkeit, Fehlertoleranz, Redundanz.
- Herausforderungen: Sicherheit, Konsistenz, Netzwerkpartitionierung.
- Wichtige Eigenschaften: Load Balancing, geringe Latenz, hoher Durchsatz.
- Formeln:
- Zeitkomplexität Suchen in DHT: \text{O}(\text{log}(N))
- Knotenanzahl: \text{N}
Verteilte Algorithmen und Konsensprotokolle
Definition:
Verteilte Algorithmen koordinieren die Arbeitsweise mehrerer Prozesse zur Lösung eines Problems in verteilten Systemen. Konsensprotokolle dienen dazu, einen einheitlichen Zustand oder eine Entscheidung unter den beteiligten Knoten zu erreichen.
Details:
- Verteilte Algorithmen sind essenziell für die Robustheit und Skalierbarkeit in Netzwerken.
- Konsensprotokolle sorgen für Konsistenz trotz möglicher Fehler und Ausfälle.
- Bekannte Konsensprotokolle: Paxos, RAFT.
- Paxos: Hohe Fehlertoleranz und schwierig zu implementieren.
- RAFT: Einfacher zu verstehen und zu implementieren als Paxos.
- Formale Anforderungen: Sicherheit (Safety) und Lebendigkeit (Liveness).
- Safety: Kein Konsensbeschluss ist falsch.
- Liveness: Jede Anfrage wird irgendwann beantwortet.
- Wichtige Konzepte: Leader (Koordinator), Follower (Teilnehmer), Wahlverfahren bei RAFT.
- Quorum: Mindestanzahl von Knoten, die einer Entscheidung zustimmen müssen.
Selbstorganisierende Roboterschwärme
Definition:
Definiert eine Gruppe von Robotern, die ohne zentrale Kontrolle durch lokale Interaktionen Aufgaben bewältigen.
Details:
- Nutzen Prinzipien der Schwarmintelligenz.
- Interaktionen basieren oft auf einfachen Regeln.
- Typische Algorithmen: Boids, Particle Swarm Optimization (PSO).
- Mathematische Modellierung: Differentialgleichungen, Graphentheorie.
- Anwendungen: Such- und Rettungsmissionen, Landwirtschaft, Überwachung.
Stochastische Prozesse und Wahrscheinlichkeitsverteilungen
Definition:
Mathematische Modelle zur Beschreibung von zufälligen Vorgängen und deren Verteilungen. Kernkonzepte beinhalten die Zeitabhängigkeit und die statistischen Eigenschaften von Systemen mit Zufallseinflüssen.
Details:
- Stochastische Prozesse: Folge von Zufallsvariablen, z.B., Wiener-Prozess (Brownsche Bewegung).
- Wahrscheinlichkeitsverteilungen: Beschreiben die Verteilung von Zufallsvariablen, z.B. Normal-, Exponential-, Poisson-Verteilung.
- Parameter: Verteilung wird durch Parameter charakterisiert (z.B. Mittelwert \(\mu\) und Varianz \(\sigma^2\) der Normalverteilung).
- Erwartungswert \(\mathbb{E}[X]\): Durchschnittswert einer Zufallsvariablen.
- Varianz \(\text{Var}(X)\): Maß für die Streuung der Verteilung.
- Gesetz der großen Zahlen: Mittelwert von Stichproben konvergiert gegen den Erwartungswert bei großer Stichprobengröße.
- Zentrales Grenzwerttheorem: Summe vieler unabhängiger Zufallsvariablen nähert sich einer Normalverteilung, unabhängig von der Ausgangsverteilung.