Sensorik - Cheatsheet
Definition und Klassifikation von Sensoren
Definition:
Sensoren sind Messgeräte, die physikalische oder chemische Größen erfassen und in elektrische Signale umwandeln.
Details:
- Einteilung nach Messgröße: z.B. Temperatur, Druck, Feuchte, Licht
- Einteilung nach Funktionsprinzip: z.B. resistiv, kapazitiv, induktiv, optisch
- Einteilung nach Anwendung: z.B. industrielle Automatisierung, medizinische Diagnostik, Umweltüberwachung
- Eigenschaften: Linearität, Empfindlichkeit, Messbereich, Auflösung, Genauigkeit
- Wichtig: Sensoren müssen kalibriert werden, um genaue Messungen zu gewährleisten
Grundlagen der Messung und Kalibrierung
Definition:
Grundlegende Prinzipien und Methoden der Messung und Kalibrierung von Sensoren in der Informatik.
Details:
- Messung: Prozess zur Bestimmung einer physikalischen Größe durch einen Sensor.
- Kalibrierung: Anpassung und Überprüfung eines Sensors zur Sicherstellung korrekter Messwerte.
- Formel zur Linearisierung: \[ Y = aX + b \] wobei a und b Kalibrierungsparameter sind.
- Absolute vs. relative Kalibrierung: Absolute Kalibrierung bezieht sich auf Standards, relative auf Vergleichsmessungen.
- Fehlerquellen: systematische und zufällige Fehler.
Optische Sensoren: Typen und Funktionsprinzipien
Definition:
Optische Sensoren verwenden Licht zur Messung und Erkennung physikalischer Größen.
Details:
- Typen: Fotodioden, Fototransistoren, LDRs, CCDs, CMOS-Sensoren
- Fotodioden: Umwandlung von Licht in elektrische Spannung
- Fototransistoren: Verstärkte Licht- zur Strom-Umwandlung
- LDRs: Widerstand abhängig von Lichtintensität
- CCDs: Umwandlung von Licht in elektrische Ladung und Übertragung zu Signal
- CMOS-Sensoren: Integrierte Lösung, schnelle Bildaufnahme und geringerer Stromverbrauch
- Anwendungen: Bildgebung, Abstandmessung, Lichtintensitätsmessung
- Funktionsweise: Basierend auf Photon-Emission oder -Detektion
- Gleichung (Fotostrom in Fotodioden): \(I_{ph} = q \times \text{Incident photons} \times QE\)
Thermoelemente und ihre Anwendungen
Definition:
Thermoelemente sind Sensoren zur Temperaturmessung basierend auf dem Seebeck-Effekt.
Details:
- Arbeiten durch Kontakt zweier unterschiedlicher Metalle
- Erzeugen eine Spannung proportional zur Temperaturdifferenz
- Anwendungen in Industrie, Medizin, und Automatisierung
- Typische Thermoelemente: Typ K, Typ J, Typ T
- Gleichung: \( V = S(T_1 - T_2) \) - wobei \( V \) die erzeugte Spannung, \( S \) die Seebeck-Konstante und \( T_1, T_2 \) die Temperaturen der beiden Kontaktstellen sind
Beschleunigungsmessung: Funktionsprinzipien und Anwendungen
Definition:
Beschleunigungsmessung ist die Erfassung der Änderung der Geschwindigkeit eines Objekts pro Zeiteinheit. Sensortechnologien messen diese Änderungen und liefern elektrische Signale zur Verarbeitung.
Details:
- Funktionsprinzipien:
- Mechanischer Sensor: Feder und Masse, misst Kräfte nach dem Hooke’schen Gesetz
- Piezoelektrische Sensoren: Wandeln mechanische Spannung in elektrische Signale um
- Kapazitive Sensoren: Änderung der Kapazität durch Verschiebung von Platten
- MEMS (Micro-Electro-Mechanical Systems): Miniaturisiert und integriert Sensorik und Elektronik
- Anwendungen:
- Kfz: Airbag-Auslösung, Stabilitätskontrolle
- Mobilgeräte: Bildschirmrotation, Gestenerkennung
- Industrie: Maschinenüberwachung, Schwingungsanalyse
- Sport und Gesundheit: Schrittzähler, Aktivitätstracking
Techniken der digitalen Signalverarbeitung
Definition:
Verarbeitung digitaler Signale durch Algorithmen zur Analyse, Filterung und Transformation.
Details:
- Diskrete Fourier-Transformation (DFT): \[ X[k] = \frac{1}{N} \bigg( \, \sum_{n=0}^{N-1} x[n] \, e^{-j2\pi kn/N} \bigg) \]
- Faltung: \[ (x * h)[n] = \sum_{k=-\infty}^{\infty} x[k] \, h[n-k] \]
- Z-Transformation: \[ X(z) = \sum_{n=-\infty}^{\infty} x[n] \, z^{-n} \]
- Filter: Entwurf und Einsatz von FIR- und IIR-Filtern zur Signalbearbeitung.
- Quantisierung: Runden und Reduzieren der Auflösung digitaler Signale.
- Spektralanalyse: Untersuchung der Frequenzkomponenten eines Signals.
Filtrationstechniken und Rauschunterdrückung
Definition:
Techniken, um unerwünschte Signalkomponenten zu entfernen und die Qualität des Sensorsignals zu verbessern.
Details:
- Tiefpassfilter: Lässt Signale unterhalb einer bestimmten Frequenz passieren, dämpft hohe Frequenzen.
- Hochpassfilter: Lässt Signale oberhalb einer bestimmten Frequenz passieren, dämpft niedrige Frequenzen.
- Bandpassfilter: Lässt Signale innerhalb eines bestimmten Frequenzbereichs passieren, dämpft Frequenzen außerhalb dieses Bereichs.
- Bandstopfilter: Unterdrückt Signale innerhalb eines bestimmten Frequenzbereichs.
- FIR-Filter: Endliche Impulsantwort, Linearkombination von Eingabewerten.
- IIR-Filter: Unendliche Impulsantwort, Feedback-Mechanismus.
- Rauschunterdrückung: Anwendung von Filtern zur Reduzierung von Rauschen im Sensorsignal.
- Beispiele für Anwendungen: Signalglättung, Entfernung von Störungen.
Sensor-Fusionstechniken und Datenfusion
Definition:
Techniken zur Kombination von Daten aus verschiedenen Sensoren, um genauere und zuverlässigeren Informationen zu erhalten.
Details:
- Ziele: Redundanz, Komplementarität, Synergie
- Ansätze: Kalman-Filter, Partikelfilter, Bayesianische Netze
- Kalman-Filter: lineare Systeme, Schätzung des Zustands eines Systems
- Partikelfilter: nicht-lineare Systeme, Nutzung von Partikel zur Schätzung von Wahrscheinlichkeiten
- Bayesianische Netze: Nutzung von Wahrscheinlichkeitstheorie zur Modellierung und Kombination von Unsicherheiten
- Gängige Anwendungsbereiche: autonome Fahrzeuge, Umweltüberwachung, Robotik