Swarm Intelligence - Cheatsheet
Definition und Konzepte der Schwarmintelligenz
Definition:
Schwarmintelligenz bezieht sich auf das kollektive Verhalten von dezentralen, selbstorganisierten Systemen, typischerweise natürlicher oder künstlicher Agenten wie Ameisenkolonien, Vogelschwärmen oder Robotergruppen.
Details:
- Lokale Interaktionen führen zu globalem Verhalten.
- Einzelne Agenten folgen einfachen Regeln.
- Keine zentrale Kontrolle erforderlich.
- Beispiele: Ameisenalgorithmus, Partikelschwarmoptimierung.
- Hauptkonzepte: Selbstorganisation, Dezentralität, Robustheit, Flexibilität.
Ameisenalgorithmus (Ant Colony Optimization, ACO)
Definition:
Metaheuristisches Verfahren, das von dem Verhalten von Ameisen inspiriert ist und zur Lösung von Optimierungsproblemen verwendet wird.
Details:
- Ameisen hinterlassen eine Pheromonspur auf ihrem Weg, die von anderen Ameisen gefolgt wird.
- Wahrscheinlichkeit, einen bestimmten Weg zu wählen, hängt von der Intensität der Pheromonspur und einer Heuristik ab.
- Hauptkomponenten: Pheromon-Update, Wahlregel, Verdunstung.
- Wahlregel: \[ p_{ij}(t) = \frac{ [\tau_{ij}(t)]^\alpha [ \eta_{ij}]^\beta }{ \sum_{k \in A} [\tau_{ik}(t)]^\alpha [ \eta_{ik}]^\beta } \]
Partikelschwarmoptimierung (Particle Swarm Optimization, PSO)
Definition:
Optimierungsalgorithmus, basierend auf kollektives Verhalten von Teilchen (Partikeln) zur Lösung kontinuierlicher nicht-linearer Probleme.
Details:
- Jede Partikel positioniert in einem n-dimensionalen Suchraum, repräsentiert potentielle Lösung.
- Aktualisierung der Geschwindigkeit (\textbf{v}), basierend auf eigener bester Position (\textbf{p}) und globaler bester Position (\textbf{g}): \[ v_{i}(t+1) = w \times v_{i}(t) + c_1 \times r_1 \times (p_i - x_i) + c_2 \times r_2 \times (g - x_i) \]
- Neue Position des Partikels: \[ x_{i}(t+1) = x_{i}(t) + v_{i}(t+1) \]
- Gewichtsparameter: Trägheit (w), kognitive (c1), und soziale Komponente (c2).
Kooperative Robotersysteme
Definition:
Robotersysteme, die zusammenarbeiten, um gemeinsame Ziele effizienter zu erreichen.
Details:
- Verteilen Aufgaben und koordinieren Aktionen von mehreren Robotern.
- Basiert auf Kommunikation und Synchronisation zwischen Robotern.
- Nutzbar in vielfältigen Anwendungen, z.B. Rettungsmissionen, Landwirtschaft, Lagerlogistik.
- Verwendet Algorithmen aus der Schwarmintelligenz.
Lösungsverfahren für kombinatorische Optimierung
Definition:
Lösungsverfahren für kombinatorische Optimierung nutzen oft Metaheuristiken wie Schwarmintelligenz, um nahe optimale Lösungen für Probleme zu finden, die durch eine große Anzahl an möglichen Kombinationen gekennzeichnet sind.
Details:
- Schwarmintelligenz: Inspiriert durch das Verhalten von sozialen Insekten oder Tieren (z.B. Ameisenkolonien, Bienenschwärme)
- Beispiele: Ameisenalgorithmus (Ant Colony Optimization, ACO), Partikelschwarmoptimierung (Particle Swarm Optimization, PSO)
- Ziel: Globale Optimierung durch Kooperation und dezentrale Kontrolle
- Vorteile: Parallelisierung, Anpassungsfähigkeit, Robustheit
Stochastische Prozesse und Wahrscheinlichkeitstheorie
Definition:
Analyse von Systemen, die Zufallsvariablen verwenden; Grundlegende Methoden zur Beschreibung und Steuerung stochastischer Phänomene.
Details:
- Wichtige Begriffe: Zufallsvariable, Erwartungswert, Varianz, Verteilung
- Stochastische Prozesse: Zeitabhängige Zufallsvariablen
- Wahrscheinlichkeitstheorie: Berechnung der Wahrscheinlichkeiten verschiedener Ereignisse
- Gesetze der großen Zahlen und zentraler Grenzwertsatz
- Anwendung in Schwarmintelligenz für Zufallsbewegungen, Entscheidungsfindung
- Beispiel: Markov-Prozesse, Brown’sche Bewegung
Emergente Eigenschaften und kollektives Verhalten
Definition:
Emergente Eigenschaften: Eigenschaften, die auf Systemebene auftreten und nicht direkt aus den individuellen Elementen des Systems abgeleitet werden können. Kollektives Verhalten: Das Verhalten, das durch die Interaktionen vieler individuen in einem System entsteht.
Details:
- Beispiel: Fischschwarm, Ameisenkolonie
- Selbstorganisation
- Positive und negative Rückkopplung
- Dezentrale Kontrolle
- Mathematische Modelle: z.B. Boids-Modell
- Formel: \(\text{Kollektives Verhalten} = f(\text{Interaktion der Individuen})\)
Mathematisch fundierte Modellierung der Schwarmalgorithmen
Definition:
Mathematische Modellierung von Schwarmalgorithmen zielt darauf ab, das kollektive Verhalten von Agenten mit Hilfe von Differentialgleichungen und Optimierungstechniken präzise zu beschreiben.
Details:
- Schwarmalgorithmen basieren auf natürlichen Phänomenen (z.B. Vogelschwärme, Fischschwärme).
- Verwendung von Differentialgleichungen zur Modellierung der Dynamik.
- Optimierungsprobleme werden mit Hilfe von Schwarmalgorithmen gelöst.
- Zentrale Gleichung:
- Aktualisierungsregel (z.B. PSO): \[ v_{i}(t+1) = w v_{i}(t) + c_1 r_1 (p_{i}^{best}-x_{i}(t)) + c_2 r_2 (g^{best}-x_{i}(t)) \] \[ x_{i}(t+1) = x_{i}(t) + v_{i}(t+1) \]