Technische Produktgestaltung - Cheatsheet
Phasen des Produktlebenszyklus
Definition:
Verschiedene Phasen, durch die ein Produkt von der Entwicklung bis zum Marktaustritt durchläuft.
Details:
- Einführungsphase: Produkt wird auf den Markt gebracht, hohe Werbe- und Vertriebskosten.
- Wachstumsphase: Steigende Verkaufszahlen, Marktakzeptanz wächst, Profite erhöhen sich.
- Reifephase: Höchster Marktanteil, Wachstumsrate verlangsamt sich, Preiskämpfe möglich.
- Schrumpfungsphase: Verkaufszahlen und Profite sinken, Produkt wird möglicherweise vom Markt genommen.
- Technische Produktgestaltung: Anpassungen und Verbesserungen können während des gesamten Zyklus gemacht werden, um den Lebenszyklus zu verlängern.
Materialeigenschaften und Klassifikation
Definition:
Materialeigenschaften: mechanische/physikalische Eigenschaften von Werkstoffen, Klassifikation: systematische Einteilung von Materialien.
Details:
- Zugfestigkeit: \( \frac{F}{A} \)
- Härte: Widerstand gegen Eindringen
- Leitfähigkeit: elektrische/thermische
- Dichte: \( \frac{m}{V} \)
- Materialklassen: Metalle, Polymere, Keramiken, Verbundstoffe
Traditionelle und moderne Fertigungstechniken
Definition:
Details:
- Traditionelle Techniken: Drehen, Fräsen, Bohren
- Moderne Techniken: CNC-Bearbeitung, 3D-Druck, Laserschneiden
- Vorteile der traditionellen Techniken: Hohe Präzision bei einfachen Geometrien, etablierte Verfahren mit umfangreicher Erfahrung
- Nachteile der traditionellen Techniken: Zeitaufwändig, hohe Kosten bei komplexen Geometrien
- Vorteile der modernen Techniken: Komplexe Formen, schnelle Prototypenerstellung, weniger Materialverschwendung
- Nachteile der modernen Techniken: Hohe Anschaffungskosten, teilweise weniger präzise
- Anwendungsbereiche: Maschinenbau, Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt
Grundlagen des technischen Zeichnens und CAD
Definition:
Technisches Zeichnen und CAD (Computer-Aided Design) sind grundlegende Werkzeuge für die Erstellung und Visualisierung technischer Produkte.
Details:
- Technische Zeichnungen: Präzise Darstellung von Bauteilen und Baugruppen, standardisierte Symbolik, Maße und Toleranzen.
- CAD: Verwendung von Software zur Erstellung detaillierter 2D- und 3D-Modelle, ermöglicht Simulationen und virtuelle Tests.
- Normen: Einhaltung von DIN und ISO-Normen für Konsistenz und Verständlichkeit.
- Darstellung: Orthogonale Projektion, isometrische Sicht, Schnittansichten zur Verdeutlichung innerer Strukturen.
- Maßstäbe: Angabe von Verhältnissen zur realen Größe des Objekts, z.B. 1:1, 1:10.
- Vorteile: Effizienz in der Produktentwicklung, Genauigkeit, Wiederverwendbarkeit von Modellen, einfache Änderungen und Fehlervermeidung.
Nachhaltige Entwicklung und Lebenszyklusanalyse (LCA)
Definition:
Analyse der Umweltauswirkungen eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung.
Details:
- Nachhaltige Entwicklung: wirtschaftliche, soziale und ökologische Ziele in Einklang bringen
- LCA-Phasen: Ziel- und Untersuchungsrahmen (Definition von Zielen und Systemgrenzen), Sachbilanz (Daten über Material- und Energieflüsse), Wirkungsabschätzung (Bewertung der potenziellen Umweltauswirkungen), Auswertung
- Bedeutung: Identifikation von Umweltbelastungen, Verbesserungspotenziale aufdecken
- Normen: ISO 14040 und ISO 14044
- Hauptindikatoren: CO2-Fußabdruck, Energieverbrauch, Wasserverbrauch, Abfallproduktion
Digitalisierung und Automatisierung im Produktlebenszyklus
Definition:
Integration digitaler Technologien und automatisierter Prozesse in den gesamten Lebenszyklus eines Produkts.
Details:
- Produktlebenszyklus: Konzept, Entwicklung, Produktion, Nutzung, Entsorgung
- Ziel: Erhöhung der Effizienz, Qualität und Flexibilität
- Werkzeuge: CAD, CAM, PLM-Systeme, IoT, KI
- Automatisierte Fertigung: Roboter, CNC-Maschinen
- Predictive Maintenance durch Datenanalyse und IoT
- Digitale Zwillinge zur Simulation und Optimierung
Prozess der schrittweisen Produktentwicklung
Definition:
Ein methodischer Ansatz zur Entwicklung eines Produkts über mehrere Schritte und Iterationen, basierend auf regelmäßigen Rückmeldungen und Verbesserungen.
Details:
- Inkrementelle Entwicklung: Produkt wird in kleinen, überprüfbaren Schritten aufgebaut.
- Iterationen: Jede Iteration beinhaltet Analysieren, Entwerfen, Implementieren und Testen.
- Feedback: Regelmäßige Rückmeldungen von Nutzern und Stakeholdern.
- Anwendung von Modellen wie V-Modell, Spiralmodell oder Scrum.
- Ziel: Eine kontinuierliche Verbesserung und Anpassung des Produkts an die Anforderungen.
Qualitätskontrolle und -sicherung in der Produktion
Definition:
Teil der Technischen Produktgestaltung zur Sicherstellung der Produktqualität durch Überwachung und Evaluierung.
Details:
- Ziel: Fehlervermeidung und -erkennung
- Methoden: Stichprobenprüfung, 100%-Kontrolle, statistische Prozessregelung
- Werkzeuge: FMEA (Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse), SPC (Statistische Prozesskontrolle)
- Kennzahlen zur Qualität: ppm (parts per million), Ausschussquote