Wissensrepräsentation und -verarbeitung - Cheatsheet
Definition und Erstellung von Ontologien
Definition:
Ontologien sind formale Darstellungen von Wissen innerhalb eines bestimmten Bereichs mit klar definierten Konzepten und Beziehungen.
Details:
- Formalisierung: Verwendung von formalen Sprachen (z.B. RDF, OWL)
- Komponenten: Klassen, Attribute, Instanzen, Beziehungen
- Sinnhaftigkeit: Unterstützt Verständnis und Austausch von Wissen
- Erstellung: Konzeptmodellierung, Entwicklung, Evaluierung, Wartung
- Nutzen: Erleichtert Datenintegration, Wissensmanagement, und semantische Suche
Prädikatenlogik und ihre Anwendungen
Definition:
Logik zur Darstellung und Manipulation von Wissen durch Verwendung von Prädikaten, Variablen und Quantoren.
Details:
- Prädikat: Funktion, die eine Aussage über Objekte macht (z.B. P(x)).
- Variablen: Platzhalter für Objekte (z.B. x, y).
- Quantoren: Allquantor (\forall) und Existenzquantor (\thereexists).
- Syntax: Regeln zur Konstruktion korrekter Formel; Semantik: Interpretation der Formel.
- Wichtig für die Wissensrepräsentation in der Informatik und KI.
- Anwendungen: Wissensbasierte Systeme, Datenbanken, natürliche Sprachverarbeitung.
RDF (Resource Description Framework)
Definition:
RDF (Resource Description Framework) ist ein Standard zum Austausch von Daten im Web. Es ermöglicht die Darstellung von Informationen über Ressourcen in Form von Tripeln (Subjekt-Prädikat-Objekt).
Details:
- Tripel: Grundeinheit in RDF, besteht aus Subjekt, Prädikat und Objekt.
- Subjekt: Bezeichnet die Ressource.
- Prädikat: Definiert die Eigenschaft der Ressource.
- Objekt: Gibt den Wert oder eine andere Ressource an.
- Syntaxis: RDF/XML, Turtle, N-Triples.
- URI: Eindeutige Identifizierung von Ressourcen.
- Graphen: RDF-Daten werden als gerichtete, beschriftete Graphen dargestellt.
- Vorteile: Interoperabilität, Erweiterbarkeit, Datenintegration.
SPARQL Query Language
Definition:
Query-Sprache zur Abfrage und Manipulation von RDF-Daten.
Details:
- Abkürzung für SPARQL Protocol and RDF Query Language
- Syntax, ähnlich SQL
- Unterstützt Auswahl, Konstruktion, Deskription und Abfrage
- Ergebnisse können als: Tabellen, RDF-Graphen oder JSON
- Wichtige Schlüsselwörter: SELECT, WHERE, FILTER, OPTIONAL, UNION
- Beispiel einer Abfrage: \begin{verbatim}SELECT ?name WHERE { ?person foaf:name ?name }\text {verbatim}
Automatische Schlussfolgerung: Algorithmen und Heuristiken
Definition:
Voller Einsatz von Algorithmen und Heuristiken zur Ableitung neuer Informationen aus bestehenden Wissensbasen.
Details:
- Ziel: Gewinnung neuer Informationen durch logische Schlussfolgerungsmechanismen.
- Forward Chaining: Beginne mit bekannten Fakten und wende Regeln zur Ableitung weiterer Fakten an.
- Backward Chaining: Beginne mit dem gewünschten Schluss und arbeite rückwärts, um festzustellen, welche Fakten bekannt sein müssen, um diesen zu erreichen.
- Resolution: Methode zur Herleitung neuer Aussagen durch kontradiktorische Paare, oft in der Prädikatenlogik verwendet.
- Heuristiken: Vereinfachungsstrategien, um die Lösungssuche effizienter zu gestalten, z.B. durch Priorisierung bestimmter Regeln oder Variablen.
- A*-Algorithmus: Pfadsuchealgorithmus, der die Kostenfunktion minimiert und Heuristiken zur Beschleunigung der Suche verwendet.
- Komplexität: Die Effizienz der Schlussfolgerungsmechanismen wird durch die Struktur der Wissensbasis und die Wahl der Heuristiken beeinflusst.
Komponenten wissensbasierter Systeme
Definition:
Komponenten wissensbasierter Systeme in der Vorlesung Wissensrepräsentation und -verarbeitung im Studiengang Informatik an der Universität Erlangen-Nürnberg
Details:
- Wissensbasis: Sammlung von Fakten und Regeln.
- Inference Engine (Inference-Maschine): Logikmaschine, die Schlussfolgerungen zieht.
- Benutzerschnittstelle: Ermöglicht Interaktion zwischen Benutzer und System.
- Erklärungskomponente: Erklärt Entscheidungen des Systems.
- Aquisitionkomponente: Unterstützt die Eingabe und Erfassung von neuem Wissen.
OWL (Web Ontology Language)
Definition:
Web Ontology Language, auch bekannt als OWL, ist eine Familie von Ontologiesprachen für das Semantische Web.
Details:
- Wird verwendet, um komplexe Wissensstrukturen und -beziehungen formal zu beschreiben.
- Auf RDF (Resource Description Framework) aufbauend.
- Unterstützt durch W3C-Standardeinträge (z.B. OWL 2).
- Verwendet, um Ontologien zu erstellen, die Datenaustausch und -integration erleichtern.
- Formale Semantik garantiert logische Konsistenz und automatische Schlussfolgerungen (Reasoning).
- Syntaxvarianten: RDF/XML, OWL/XML, Turtle.
- Teil des größeren Stacks der Semantic Web-Technologien.
- Wichtige Komponenten: Klassen (\textit{Classes}), Eigenschaften (\textit{Properties}), Individuen (\textit{Individuals}).
Verifikation und Validierung logischer Modelle
Definition:
Verifikation: Prüfung, ob Modell intern konsistent & korrekt; Validierung: Prüfung, ob Modell realitätsgetreu & nützlich.
Details:
- Verifikation stellt sicher, dass das Modell den formalen Spezifikationen entspricht und keine logischen Fehler enthält.
- Bei der Validierung wird das Modell anhand von realen Szenarien geprüft, um sicherzustellen, dass es praktikabel und realistisch ist.
- Typische Methoden: formale Beweise, Modellprüfer (z.B. Model Checker) für Verifikation; Testdaten, Experimente, Simulationen für Validierung.
- Verfahren oft iterativ durchgeführt.
- Mathematische Darstellung: Für Verifikation: \[ \forall \varphi (\text{wenn } M \models \varphi \text{, dann } \text{Spec} \models \varphi ) \]und für Validierung: \[ \forall s \in S (M(s) \approx R(s)) \]