Data Collection Methods in the Social and Behavioral Sciences - Cheatsheet
Primär- und Sekundärdaten: Unterschiede und Beispiele
Definition:
Primärdaten: Originaldaten aus erster Hand. Sekundärdaten: Bereits vorhandene Daten, die von anderen gesammelt wurden.
Details:
- Primärdaten:
- Originaldaten gesammelt durch Experimente, Umfragen, Interviews
- Hohe Kontrollmöglichkeit und Genauigkeit
- Sekundärdaten:
- Bereits vorhandene Daten aus Publikationen, Berichten, Datenbanken
- Kosteneffizient, aber möglicherweise weniger genau und veraltet
- Beispiele:
- Primärdaten: Umfrageergebnisse einer Marktforschung
- Sekundärdaten: Statistiken aus dem Statistischen Bundesamt
Ethik in der Datensammlung: Richtlinien und Fallstricke
Definition:
Ethik in der Datensammlung umfasst die sorgfältige Berücksichtigung moralischer und rechtlicher Prinzipien bei der Erhebung, Speicherung und Nutzung von Daten, um Rechte und Integrität der Teilnehmer zu schützen.
Details:
- Einwilligung: Freiwillig, informiert, und widerrufbar
- Anonymisierung und Datenminimierung
- Transparenz bei der Datennutzung
- Konsequenzen unethischer Datensammlung: Reputationsschäden, rechtliche Maßnahmen
- Kulturelle und kontextuelle Unterschiede berücksichtigen
Messung und Skalenentwicklung: Techniken und Herausforderungen
Definition:
Messung und Skalenentwicklung: Prozess zur Erstellung und Validierung von Messinstrumenten in der Sozial- und Verhaltenswissenschaft.
Details:
- Definition von Messinstrumenten.
- Skalentypen: Nominal, Ordinal, Intervall, und Verhältnis.
- Reliabilität: Konsistenz der Messung (z. B. Cronbach's Alpha).
- Validität: Genauigkeit der Messung (z. B. Konstruktvalidität).
- Explorative und konfirmatorische Faktorenanalyse zur Skalenvalidierung.
- Herausforderungen: Verzerrungen, soziale Erwünschtheit, und kulturelle Unterschiede.
- Formeln:
- Reliabilität: \(\text{Cronbach's } \alpha = \frac{k}{k-1} \left(1- \frac{\sum \sigma_\text{item}^2}{\sigma_\text{total}^2}\right)\)
- Validität: \(r = \sqrt{\frac{\chi^2-\text{df}}{\text{ndata}-1}}\)
Sampling-Methoden: Zufalls- und nicht zufallsbasierte Techniken
Definition:
Sampling-Methoden bestimmen, wie Stichproben aus einer Population ausgewählt werden.
Details:
- Zufallsbasierte Techniken (probabilistisches Sampling): Jede Einheit der Population hat eine bekannte, positive Wahrscheinlichkeit ausgewählt zu werden.
- Nicht-zufallsbasierte Techniken (nicht-probabilistisches Sampling): Einheiten werden ohne bekannte Wahrscheinlichkeiten ausgewählt, oft subjektiv.
Qualitative Interviews und Fokusgruppen: Leitfaden und Durchführung
Definition:
Qualitative Interviews und Fokusgruppen sind Methoden der Datenerhebung, um tiefere Einsichten in die Gedanken, Meinungen und Einstellungen der Teilnehmer zu gewinnen.
Details:
- Leitfaden: Strukturierter oder halbstrukturierter Fragebogen zur Steuerung des Gesprächs
- Durchführung: Erfordert gutes Moderationsgeschick und Einfühlungsvermögen
- Ziel: Vertiefte qualitative Daten statt statistischer Repräsentativität
- Datenanalyse: Transkription und Kategorisierung der Aussagen
- Wichtigkeit: Kontextverständnis und detaillierte Einsicht in spezifische Themen
- Fokusgruppen: Gruppengespräch, um Diskussion und Interaktion zwischen Teilnehmern zu fördern
- Vergleich mit Interviews: Interviews sind meist individueller, Fokusgruppen nutzen aktive Diskussionen
Teilnehmende Beobachtung: Vorgehen und Dokumentation
Definition:
Teilnehmende Beobachtung: Datenerhebungsmethode, bei der der Beobachter aktiv am Alltag der untersuchten Gruppe teilnimmt, um authentische Einblicke zu gewinnen.
Details:
- Oft eingesetzt in ethnographischen Studien
- Erfordert detaillierte Feldnotizen
- Balanciert zwischen Teilnahme und Beobachtung
- Kann teilstrukturiert oder strukturfrei sein
- Ethik: Informierte Zustimmung und Anonymität wahren
- Dokumentation durch Audio/Video, Tagebücher und Notizen
- Datenanalyse: Induktiv & theoriebasiert
Inhaltsanalyse: Methoden und Anwendungsbereiche
Definition:
Methode zur systematischen und objektiven Analyse von Kommunikationsinhalten.
Details:
- Quantitative und qualitative Ansätze
- Kodierung von Texten, Bildern oder Multimedia-Inhalten
- Anwendung in Medienwissenschaft, Marketing, Psychologie
- Ziel: Muster, Themen, Bedeutungen identifizieren
- Voraussetzungen: Kodierleitfaden, Zuverlässigkeitstests
Codierung und Analyse qualitativer Daten: Tools und Software
Definition:
Verwendung von Softwaretools für die Codierung und Analyse qualitativer Daten in der Sozial- und Verhaltenswissenschaft.
Details:
- Häufige Tools: MAXQDA, NVivo, ATLAS.ti
- Unterstützung bei der Identifizierung und Kategorisierung von Mustern und Themen
- Ermöglicht visuelle Darstellungen und Kodierungsübersichten
- Erleichtert die Arbeit mit großen Datensätzen und kollaboratives Arbeiten
- Funktionen zur Transkription, Annotation, und Memo-Erstellung