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Financial Reporting - Exam
Financial Reporting - Exam Aufgabe 1) Ein mittelständisches Unternehmen, ABC GmbH, steht vor der Entscheidung, eine große Investition in neue Maschinen zum Zweck der Expansion zu tätigen. Das Management hat die Finanzinformationen für das letzte Geschäftsjahr vorbereitet, die umfangreiche Daten zur Liquidität, Rentabilität und Solvenz umfassen. Die relevanten finanziellen Kennzahlen umfassen unter...

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Financial Reporting - Exam

Aufgabe 1)

Ein mittelständisches Unternehmen, ABC GmbH, steht vor der Entscheidung, eine große Investition in neue Maschinen zum Zweck der Expansion zu tätigen. Das Management hat die Finanzinformationen für das letzte Geschäftsjahr vorbereitet, die umfangreiche Daten zur Liquidität, Rentabilität und Solvenz umfassen. Die relevanten finanziellen Kennzahlen umfassen unter anderem die Eigenkapitalrendite (ROE), Gesamtkapitalrendite (GKR) und Return on Investment (ROI). Zusätzlich werden die Jahresabschlüsse gemäß den IFRS-Standards erstellt.

a)

Berechne die Eigenkapitalrendite (ROE) der ABC GmbH, wenn das Eigenkapital am Anfang des Jahres 1.500.000 € und am Ende des Jahres 1.800.000 € beträgt und der Jahresgewinn 300.000 € beträgt. Stelle die Formel dar, die Du verwendest.

Lösung:

Berechnung der Eigenkapitalrendite (ROE)

  • Kontext: Ein mittelständisches Unternehmen, ABC GmbH, muss seine finanzielle Performance analysieren, um eine Investitionsentscheidung zu treffen.
  • Gegebene Daten:
    • Anfangs-Eigenkapital: 1.500.000 €
    • End-Eigenkapital: 1.800.000 €
    • Jahresgewinn: 300.000 €
  • Formel: Die Eigenkapitalrendite (ROE) wird wie folgt berechnet:
     \( \text{ROE} = \frac{{\text{Jahresgewinn}}}{{\text{durchschnittliches Eigenkapital}}} \times 100 \) 
  • Durchschnittliches Eigenkapital:
     \( \text{Durchschnittliches Eigenkapital} = \frac{{\text{Anfangs-Eigenkapital} + \text{End-Eigenkapital}}}{{2}} = \frac{{1.500.000 € + 1.800.000 €}}{2} = 1.650.000 € \) 
  • Berechnung der ROE:
     \( \text{ROE} = \frac{{300.000 €}}{{1.650.000 €}} \times 100 = 18,18\text{%} \) 
  • Ergebnis: Die Eigenkapitalrendite (ROE) der ABC GmbH beträgt 18,18 %.

b)

Analysiere die Auswirkungen der neuen Investition auf die Rentabilität des Unternehmens. Angenommen, die Investition wird durch Aufnahme eines Darlehens mit 5% Zinsen finanziert. Diskutiere, wie sich diese Schulden auf die Gesamtkapitalrendite (GKR) auswirken könnten.

Lösung:

Analyse der Auswirkungen der neuen Investition auf die Rentabilität des Unternehmens

  • Kontext: Ein mittelständisches Unternehmen, ABC GmbH, erwägt die Finanzierung einer neuen Investition durch Aufnahme eines Darlehens mit 5% Zinsen.
  • Relevante Kennzahlen: Die wichtigsten Kennzahlen zur Bewertung der Rentabilität sind die Eigenkapitalrendite (ROE), Gesamtkapitalrendite (GKR) und der Return on Investment (ROI).
  • Formel für die Gesamtkapitalrendite (GKR):
    •  \( \text{GKR} = \frac{\text{EBIT}}{\text{Gesamtkapital}} \times 100 \) 
    • Dabei ist EBIT der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Earnings Before Interest and Taxes) und Gesamtkapital ist das gesamte investierte Kapital.
  • Finanzierung durch Darlehen: Wenn die Investition durch ein Darlehen finanziert wird, das 5% Zinsen pro Jahr kostet, erhöht dies die Fremdkapitalkosten des Unternehmens.
  • EBIT und Zinsaufwendungen:
    • Angenommen, das neue Darlehen beträgt 1.000.000 €, dann betragen die jährlichen Zinsaufwendungen:
       \( \text{Zinsaufwendungen} = 5\% \times 1.000.000 € = 50.000 € \) 
    • Diese Zinsaufwendungen reduzieren den Gewinn vor Steuern, was sich direkt auf die EBIT und damit auf die Gesamtkapitalrendite (GKR) auswirkt.
  • Berechnung der Gesamtkapitalrendite nach Investition:
    • Angenommen, das EBIT vor der Investition beträgt 400.000 € und das Gesamtkapital vor der Investition beträgt 2.500.000 €.
    • Nach der Investition erhöht sich das Gesamtkapital auf 3.500.000 € (2.500.000 € + 1.000.000 €).
    • Das neue EBIT nach Berücksichtigung der Zinsaufwendungen wäre:
       \( \text{Neues EBIT} = \text{Altes EBIT} - \text{Zinsaufwendungen} = 400.000 € - 50.000 € = 350.000 € \) 
    • Die neue Gesamtkapitalrendite wäre:
       \( \text{Neue GKR} = \frac{350.000 €}{3.500.000 €} \times 100 = 10\% \) 
  • Diskussion: Die Aufnahme von Schulden reduziert das EBIT aufgrund der zusätzlichen Zinsaufwendungen. Zwar wird durch die Investition das Gesamtkapital erhöht, aber die zusätzlichen Zinskosten senken den Gewinn, was im Ergebnis die Gesamtkapitalrendite (GKR) verringern kann, sofern die durch die Investition erzielten zusätzlichen Erträge die Zinskosten nicht übersteigen.
  • Schlussfolgerung: Eine Darlehensfinanzierte Investition kann die Gesamtkapitalrendite (GKR) verringern, wenn die aus der Investition erzielten Erträge nicht ausreichen, um die zusätzlichen Zinsaufwendungen zu decken. Es ist daher entscheidend, die potenziellen Erträge der Investition gründlich zu analysieren, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.

c)

Erläutere, wie die Einhaltung der IFRS-Standards bei der Erstellung der Finanzinformationen dazu beiträgt, dass die bereitgestellten Daten relevant und verlässlich sind. Gehe insbesondere auf die Prinzipien der Fair Value-Bewertung und der Periodenabgrenzung ein.

Lösung:

Bedeutung der Einhaltung der IFRS-Standards für relevante und verlässliche Finanzinformationen

  • Kontext: Ein mittelständisches Unternehmen, ABC GmbH, plant eine große Investition und erstellt die Jahresabschlüsse gemäß den IFRS-Standards, um finanzielle Kennzahlen wie Liquidität, Rentabilität und Solvenz zu bewerten.
  • IFRS-Standards: Die International Financial Reporting Standards (IFRS) sind ein Satz von internationalen Rechnungslegungsstandards, die darauf abzielen, die Qualität und Konsistenz der Finanzberichte zu verbessern.
  • Relevanz und Verlässlichkeit der Finanzinformationen: Die Einhaltung der IFRS-Standards trägt dazu bei, dass die Finanzinformationen relevant und verlässlich sind, indem sie Transparenz, Vergleichbarkeit und Genauigkeit fördern.
    • Fair Value-Bewertung (Zeitwert):
      • Ein zentraler Aspekt der IFRS-Standards ist die Bewertung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zum Fair Value (Zeitwert), anstelle historischer Anschaffungskosten. Diese Methode reflektiert den aktuellen Marktwert und bietet eine realitätsnahe Einschätzung der Unternehmensressourcen.
      • Vorteile der Fair Value-Bewertung:
        • Aktuelle Marktinformationen: Die Fair Value-Bewertung sorgt dafür, dass die Finanzberichte die aktuellen Marktbedingungen widerspiegeln, was Investoren und Stakeholdern hilft, fundierte Entscheidungen zu treffen.
        • Wirtschaftliche Realität: Sie spiegelt die wirtschaftliche Realität besser wider, indem sie die aktuellen Werte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten darstellt.
    • Periodenabgrenzung (Accrual Accounting):
      • Die Periodenabgrenzung ist ein weiteres fundamentales Prinzip der IFRS-Standards, das sicherstellt, dass Einnahmen und Ausgaben in der Periode erfasst werden, in der sie tatsächlich anfallen, unabhängig vom Zeitpunkt der Zahlung.
      • Vorteile der Periodenabgrenzung:
        • Exakte Erfolgsermittlung: Sie ermöglicht eine genauere Erfolgsermittlung, da Einnahmen und Ausgaben der korrekten Berichtsperiode zugeordnet werden.
        • Verbesserte Vergleichbarkeit: Dies fördert die Vergleichbarkeit der Finanzinformationen über verschiedene Perioden hinweg, da die Ergebnisse konsistent und zeitnah abgebildet werden.
        • Richtige Abbildung von Verpflichtungen: Es stellt sicher, dass finanzielle Verpflichtungen und Vermögenswerte zum richtigen Zeitpunkt erkannt und dokumentiert werden.
    • Schlussfolgerung: Die Einhaltung der IFRS-Standards, insbesondere durch die Anwendung der Fair Value-Bewertung und der Periodenabgrenzung, trägt maßgeblich dazu bei, dass die Finanzinformationen der ABC GmbH transparent, relevant und verlässlich sind. Dies ist entscheidend für die Entscheidungsfindung der Unternehmensführung sowie für die Kommunikation mit Investoren und anderen Stakeholdern.

    d)

    Die ABC GmbH plant, die Daten ihrer Cashflow-Statements zur strategischen Planung zu nutzen. Analysiere, wie die Informationen aus den operativen, investiven und finanziellen Tätigkeiten im Cashflow-Statement zur Budgetierung des nächsten Jahres beitragen können.

    Lösung:

    Analyse der Nutzung von Cashflow-Statements für die Budgetierung

    • Kontext: Die ABC GmbH plant eine große Investition in neue Maschinen und möchte die Daten aus den Cashflow-Statements zur strategischen Planung und Budgetierung für das nächste Jahr nutzen.
    • Bedeutung des Cashflow-Statements: Das Cashflow-Statement gibt einen Überblick über die Zahlungsströme eines Unternehmens und unterteilt diese in drei Hauptkategorien: operative Tätigkeiten, investive Tätigkeiten und finanzielle Tätigkeiten.
    • Operative Tätigkeiten:
      • Definition: Der Cashflow aus operativen Tätigkeiten umfasst die Zahlungsströme aus dem laufenden Geschäftsbetrieb, wie z.B. Einnahmen aus Verkäufen, Zahlung von Lieferanten und Gehältern.
      • Beitrag zur Budgetierung:
        • Liquiditätsplanung: Die Analyse der operativen Cashflows hilft bei der Planung der täglichen Liquiditätsanforderungen, indem sie zeigt, wie viel Bargeld durch das Tagesgeschäft generiert und verbraucht wird.
        • Kostenkontrolle: Sie bietet Einblicke in die wesentlichen Kostenfaktoren, was hilft, Kostensenkungsmöglichkeiten zu identifizieren und zukünftige Betriebsausgaben zu planen.
        • Einnahmenprognosen: Die Analyse kann auch helfen, zukünftige Einnahmen basierend auf historischen Trends und aktuellen Geschäftsentwicklungen zu prognostizieren.
    • Investive Tätigkeiten:
      • Definition: Der Cashflow aus investiven Tätigkeiten umfasst Zahlungsströme, die mit dem Erwerb und Verkauf von langfristigen Vermögenswerten verbunden sind, wie z.B. Investitionen in neue Maschinen oder den Verkauf von Anlagevermögen.
      • Beitrag zur Budgetierung:
        • Investitionsplanung: Die Analyse der investiven Cashflows unterstützt die Budgetierung künftiger Investitionen, indem sie die notwendigen Mittel für den Erwerb neuer Vermögenswerte oder die Modernisierung bestehender Anlagen identifiziert.
        • Kapitalrendite: Sie hilft bei der Bewertung der Kapitalrendite (ROI) vergangener Investitionen und liefert damit Entscheidungsgrundlagen für zukünftige Investitionen.
        • Liquiditätsauswirkungen: Der Cashflow aus investiven Tätigkeiten zeigt an, wie bestimmte Investitionen die kurzfristige Liquidität beeinflussen könnten und wie diese durch strategische Planung abgemildert werden können.
    • Finanzielle Tätigkeiten:
      • Definition: Der Cashflow aus finanziellen Tätigkeiten umfasst Zahlungsströme, die mit der Finanzierung des Unternehmens verbunden sind, wie z.B. die Aufnahme von Krediten, die Ausgabe von Aktien oder die Zahlung von Dividenden.
      • Beitrag zur Budgetierung:
        • Kapitalstruktur: Die Analyse hilft, die optimale Kapitalstruktur zu bestimmen, indem sie zeigt, wie das Unternehmen Fremd- und Eigenkapitalfinanzierungen nutzt.
        • Schuldenmanagement: Sie bietet Einblicke in die Rückzahlung von Schulden und zukünftigen Finanzierungsbedarf, was wichtig für die Planung von Kreditaufnahmen und -rückzahlungen ist.
        • Dividenden- und Gewinnverwendung: Die Planung der finanziellen Tätigkeiten kann auch die Ausschüttung von Dividenden oder die Reinvestition von Gewinnen in das Unternehmen beeinflussen.
    • Schlussfolgerung: Die Nutzung der Cashflow-Statements zur Budgetierung des nächsten Jahres bietet der ABC GmbH eine umfassende Grundlage zur Planung operativer Tätigkeiten, Investitionsentscheidungen und Finanzierungsstrategien. Durch die Analyse der Zahlungsströme aus operativen, investiven und finanziellen Tätigkeiten kann das Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen, die zur langfristigen Stabilität und Wachstumsförderung beitragen.

    Aufgabe 2)

    Ein mittelständisches Unternehmen hat am 01.01.2021 eine Maschine zur Herstellung von Produkten für 200.000€ (ohne MwSt.) erworben. Die geplante Nutzungsdauer der Maschine beträgt 10 Jahre. Aufgrund technischer Änderungen und Marktentwicklungen hat die Maschine am Bilanzstichtag 31.12.2023 nur noch einen beizulegenden Zeitwert von 120.000€. Stelle die notwendigen buchhalterischen Eintragungen unter Berücksichtigung der relevanten Bewertungsprinzipien (Anschaffungskosten- und Niederstwertprinzip) dar.

    a)

    Berechne zunächst die jährliche planmäßige Abschreibung der Maschine und den Buchwert der Maschine am 31.12.2023 ohne Berücksichtigung der Wertminderung.

    Lösung:

    Berechnung der jährlichen planmäßigen Abschreibung:

    Die jährliche planmäßige Abschreibung wird auf Basis der Anschaffungskosten und der geplanten Nutzungsdauer berechnet.

    • Anschaffungskosten: 200.000€
    • Geplante Nutzungsdauer: 10 Jahre

    Die jährliche planmäßige Abschreibung (lineare Abschreibung) kann wie folgt berechnet werden:

    • \(\text{Jährliche Abschreibung} = \frac{\text{Anschaffungskosten}}{\text{Nutzungsdauer}} = \frac{200.000 €}{10 \text{ Jahre}} = 20.000 € \text{ pro Jahr}\)

    Berechnung des Buchwerts der Maschine am 31.12.2023 ohne Berücksichtigung der Wertminderung:

    Zunächst müssen wir die Anzahl der Jahre berechnen, für die die Maschine bisher abgeschrieben wurde.

    • Zeitraum: 01.01.2021 bis 31.12.2023 (3 Jahre)

    Der Buchwert der Maschine kann dann wie folgt berechnet werden:

    • \(\text{Kumulative Abschreibung} = \text{Jährliche Abschreibung} \times \text{Anzahl der Jahre} = 20.000 € \text{ pro Jahr} \times 3 \text{ Jahre} = 60.000 €\)
    • \(\text{Buchwert am 31.12.2023} = \text{Anschaffungskosten} - \text{Kumulative Abschreibung} = 200.000 € - 60.000 € = 140.000 €\)

    Zusammengefasst:

    • Jährliche planmäßige Abschreibung: 20.000 € pro Jahr
    • Buchwert der Maschine am 31.12.2023: 140.000 €

    b)

    Zeige die buchhalterische Behandlung der dauerhaften Wertminderung nach dem Niederstwertprinzip und berechne den neuen Buchwert der Maschine am 31.12.2023.

    Lösung:

    Buchhalterische Behandlung der dauerhaften Wertminderung nach dem Niederstwertprinzip:

    Das Niederstwertprinzip verlangt, dass Vermögensgegenstände am niedrigeren Wert, entweder den historischen Anschaffungskosten oder dem beizulegenden Zeitwert, bewertet werden, wenn eine dauerhafte Wertminderung vorliegt.

    Hier sind die relevanten Werte:

    • Historische Anschaffungskosten: 200.000€
    • Beizulegender Zeitwert am 31.12.2023: 120.000€
    • Bereits gebuchte Abschreibung bis 31.12.2023 (ohne Wertminderung): 60.000€

    Buchwert der Maschine vor Berücksichtigung der Wertminderung:

    • Buchwert am 31.12.2023 = Anschaffungskosten - Kumulative Abschreibung
    • \(\text{Buchwert (vor Wertminderung)} = 200.000 € - 60.000 € = 140.000 €\)

    Da der beizulegende Zeitwert von 120.000€ unterhalb des Buchwerts von 140.000€ liegt, muss eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen werden, um den Buchwert auf den niedrigeren beizulegenden Zeitwert zu reduzieren.

    Berechnung der Wertminderung:

    • \(\text{Wertminderung} = \text{Buchwert (vor Wertminderung)} - \text{Beizulegender Zeitwert}\)
    • \(\text{Wertminderung} = 140.000 € - 120.000 € = 20.000 €\)

    Neuer Buchwert der Maschine am 31.12.2023 nach der Wertminderung:

    • \(\text{Neuer Buchwert} = \text{Beizulegender Zeitwert} = 120.000 € \)

    Buchhalterische Eintragungen:

    • Abschreibungen auf Sachanlagen (außerplanmäßig) an Sachanlagen: 20.000 €
    • Dadurch sinkt der Buchwert der Maschine um 20.000 € auf 120.000 €.

    Zusammengefasst:

    • Neue Berechnungen:
    • Anschaffungskosten: 200.000 €
    • Kumulative planmäßige Abschreibung bis 31.12.2023: 60.000 €
    • Buchwert vor Wertminderung (31.12.2023 ohne Wertminderung): 140.000 €
    • Beizulegender Zeitwert am 31.12.2023: 120.000 €
    • Wertminderung (außerplanmäßige Abschreibung notwendig): 20.000 €
    • Neuer Buchwert der Maschine am 31.12.2023: 120.000 €

    Aufgabe 3)

    Ein Unternehmen, die XYZ GmbH, hat im Jahr 2021 einen Unternehmenszusammenschluss durchgeführt und dabei einen Goodwill von 1.200.000 € gebucht. Zum Jahresende 2022 führt das Unternehmen den jährlichen Impairmenttest gemäß den Anforderungen von IAS 36 durch. Annahmen und zusätzliche Informationen:

    • Der erzielbare Betrag des Cash-Generating Units (CGU), dem der Goodwill zugeordnet ist, beträgt 1.000.000 €.
    • Die Veräußerungskosten betragen 50.000 €.
    • Die Geschäftsleitung geht davon aus, dass der Nutzungswert des CGU 900.000 € beträgt.

    a)

    Berechne, ob eine Wertminderung des Goodwills vorliegt. Bestimme hierzu den Fair Value abzüglich Veräußerungskosten sowie den höheren Wert aus Fair Value abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert.

    Zeige die relevanten Berechnungen und den Vergleich der ermittelten Werte.

    Lösung:

    Um herauszufinden, ob eine Wertminderung des Goodwills vorliegt, müssen wir folgende Schritte durchführen:

    • Bestimmung des Fair Value abzüglich Veräußerungskosten
    • Vergleich zwischen dem Fair Value abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert
    • Berechnung des erzielbaren Betrags und Vergleich mit dem Buchwert des Goodwills

    Schritt 1: Bestimmung des Fair Value abzüglich Veräußerungskosten

    Der Fair Value des Cash-Generating Units (CGU) beträgt 1.000.000 €. Nach Abzug der Veräußerungskosten von 50.000 € berechnet sich der Fair Value abzüglich Veräußerungskosten wie folgt:

    \[ \text{Fair Value abzüglich Veräußerungskosten} = \text{Fair Value} - \text{Veräußerungskosten} = 1.000.000 \, € - 50.000 \, € = 950.000 \, € \]

    Schritt 2: Vergleich zwischen dem Fair Value abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert

    Der Nutzungswert des CGU beträgt 900.000 €. Der höhere Wert aus Fair Value abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert ist:

    \[ \text{Höherer Wert} = \text{max}(950.000 \, €, 900.000 \, €) = 950.000 \, € \]

    Schritt 3: Berechnung des erzielbaren Betrags und Vergleich mit dem Buchwert des Goodwills

    Der erzielbare Betrag des CGU beträgt somit 950.000 €. Der Buchwert des Goodwills beträgt weiterhin 1.200.000 €. Nun vergleichen wir den erzielbaren Betrag mit dem Buchwert:

    \[ \text{Wertminderung} = \text{Buchwert} - \text{Erzielbarer Betrag} = 1.200.000 \, € - 950.000 \, € = 250.000 \, € \]

    Da der erzielbare Betrag des CGU (950.000 €) geringer ist als der Buchwert des Goodwills (1.200.000 €), liegt eine Wertminderung in Höhe von 250.000 € vor.

    Ergebnis: Eine Wertminderung des Goodwills von 250.000 € ist erforderlich.

    b)

    Falls eine Wertminderung vorliegt, berechne den Betrag der Wertminderung, der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden muss. Erläutere die Einflüsse dieser Wertminderung auf die Finanzausweise der XYZ GmbH.

    Lösung:

    Um die Auswirkungen der Wertminderung des Goodwills auf die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Finanzausweise der XYZ GmbH zu bestimmen, folgen wir den unten aufgeführten Schritten:

    • Berechnung des Betrags der Wertminderung
    • Erfassung der Wertminderung in der Gewinn- und Verlustrechnung
    • Auswirkungen auf die Finanzausweise

    Schritt 1: Berechnung des Betrags der Wertminderung

    Wir haben bereits in der vorherigen Aufgabe festgestellt, dass eine Wertminderung vorliegt. Hier ist die Berechnung nochmal zur Bestätigung:

    Der Buchwert des Goodwills beträgt 1.200.000 €. Der erzielbare Betrag beträgt 950.000 €.

    \[ \text{Wertminderung} = \text{Buchwert} - \text{Erzielbarer Betrag} = 1.200.000 \, € - 950.000 \, € = 250.000 \, € \]

    Schritt 2: Erfassung der Wertminderung in der Gewinn- und Verlustrechnung

    Der Betrag der Wertminderung von 250.000 € muss in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Dies wirkt sich direkt auf das Betriebsergebnis (EBIT) und das Jahresergebnis aus.

    \[ \text{Aufwand} = 250.000 \, € \]

    Diese Wertminderung wird als „Wertminderungsaufwand“ verbucht.

    Schritt 3: Auswirkungen auf die Finanzausweise

    • Bilanz: Der Buchwert des Goodwills in der Bilanz wird um den Betrag der erfassten Wertminderung reduziert. Nach der Wertminderung beträgt der neue Buchwert des Goodwills:
    • \[ \text{Neuer Buchwert des Goodwills} = 1.200.000 \, € - 250.000 \, € = 950.000 \, € \]
    • Gewinn- und Verlustrechnung: Die Wertminderung wird als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, was das Betriebsergebnis (EBIT) sowie das Jahresergebnis um 250.000 € mindert.
    • Eigenkapital: Das reduzierte Jahresergebnis führt zu einer Reduktion des Eigenkapitals in der Bilanz.

    Zusammenfassung: Die Wertminderung des Goodwills in Höhe von 250.000 € muss in der Gewinn- und Verlustrechnung als Aufwand erfasst werden. Diese Wertminderung senkt sowohl das Betriebsergebnis (EBIT) als auch das Jahresergebnis der XYZ GmbH um 250.000 €. Zudem reduziert sich der Buchwert des Goodwills in der Bilanz auf 950.000 €, was auch zu einer Reduktion des Eigenkapitals führt.

    Aufgabe 4)

    Unternehmensabschluss nach Handelsgesetzbuch (HGB) Die Müller GmbH bereitet sich auf den Jahresabschluss gemäß den Regelungen des Handelsgesetzbuchs (HGB) vor. Beachten Sie dabei insbesondere die relevanten Paragraphen (§238 - §342) und die erforderlichen Abschlüsse (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung). Die Bilanz der Müller GmbH zum 31.12.2022 weist folgende Vermögenswerte und Schulden auf:

    • Aktiva: Sachanlagen 500.000 EUR, Forderungen 200.000 EUR, Bankguthaben 100.000 EUR
    • Passiva: Eigenkapital 400.000 EUR, Verbindlichkeiten 300.000 EUR, Rückstellungen 100.000 EUR
    Gehe von der Ansatz- und Bewertungsstetigkeit, dem Vorsichtsprinzip und dem Imparitätsprinzip aus. Die Leitlinie für die Erstellung des Jahresabschlusses ist es, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu vermitteln (§264 HGB).

    a)

    Erstelle die Bilanz der Müller GmbH zum 31.12.2022 unter Berücksichtigung der im Handelsgesetzbuch (HGB) geforderten Elemente. Stelle das Gesamtvermögen sowie die Gesamtschulden und Eigenkapital dar.

    Lösung:

    Bilanz der Müller GmbH zum 31.12.2022Unter Berücksichtigung der relevanten Paragraphen des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Prinzipien der Ansatz- und Bewertungsstetigkeit, des Vorsichtsprinzips und des Imparitätsprinzips erstellen wir die Bilanz für die Müller GmbH zum 31.12.2022.Aktiva

    • Sachanlagen: 500.000 EUR
    • Forderungen: 200.000 EUR
    • Bankguthaben: 100.000 EUR
    Passiva
    • Eigenkapital: 400.000 EUR
    • Verbindlichkeiten: 300.000 EUR
    • Rückstellungen: 100.000 EUR
    Bilanzsumme
    • Gesamtvermögen (Aktiva gesamt): 800.000 EUR
    • Gesamtschulden und Eigenkapital (Passiva gesamt): 800.000 EUR
    Die Bilanz zeigt, dass die Müller GmbH zum 31.12.2022 ein Gesamtvermögen von 800.000 EUR und entsprechende Gesamtschulden sowie Eigenkapital in gleicher Höhe aufweist. Damit entspricht die Bilanz den gesetzlichen Vorgaben des Handelsgesetzbuches (HGB) und vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

    b)

    Berechne den Gewinn oder Verlust der Müller GmbH für das Jahr 2022, wenn folgende zusätzliche Informationen gegeben sind: Der Umsatz beträgt 600.000 EUR und die Kosten (inklusive Zinsen und Steuern) belaufen sich auf 450.000 EUR. Erstelle anschließend die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) für das Jahr 2022 gemäß den Regeln des HGB.

    Lösung:

    Gewinn- und Verlustrechnung der Müller GmbH für das Jahr 2022Basierend auf den gegebenen Informationen berechnen wir zunächst den Gewinn oder Verlust der Müller GmbH für das Jahr 2022.Berechnung des Gewinns

    • Umsatz: 600.000 EUR
    • Kosten (inklusive Zinsen und Steuern): 450.000 EUR
    Gewinn:
    • Gewinn = Umsatz - Kosten
    • Gewinn = 600.000 EUR - 450.000 EUR
    • Gewinn = 150.000 EUR
    Der Gewinn der Müller GmbH für das Jahr 2022 beträgt somit 150.000 EUR.Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)Gemäß den Regeln des HGB erstellen wir nun die Gewinn- und Verlustrechnung für 2022:Gewinn- und Verlustrechnung der Müller GmbH für das Jahr 2022Erträge
    • Umsatzerlöse: 600.000 EUR
    Aufwendungen
    • Gesamtkosten (inkl. Zinsen und Steuern): 450.000 EUR
    Jahresüberschuss
    • Gewinn: 150.000 EUR
    Die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt, dass die Müller GmbH im Jahr 2022 einen Jahresüberschuss von 150.000 EUR erzielt hat.
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