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Sie sind der Finanzdirektor eines mittelständischen Unternehmens, das kürzlich die Mehrheit der Anteile an einem kleineren Tochterunternehmen erworben hat. Das Mutterunternehmen bilanziert nach HGB. Ihre Aufgabe ist es nun, erstmalig einen Konzernabschluss zu erstellen.
Du sollst die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns darstellen:
Lösung:
Erwerbsmethode zur Konsolidierung
Um die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns darzustellen, musst Du die Erwerbsmethode anwenden. Hier ist ein Schritt-für-Schritt-Leitfaden, wie Du vorgehen kannst:
Schritte zur Durchführung der Erwerbsmethode:Besondere Schritte:
Innerhalb des Konsolidierungsprozesses besteht die Notwendigkeit der Schuldenkonsolidierung:
Lösung:
Schuldenkonsolidierung im Rahmen der Konzernabschlusserstellung:
Die Schuldenkonsolidierung ist ein essentieller Bestandteil des Konsolidierungsprozesses in der Erstellung eines Konzernabschlusses. Hier sind die notwendigen Informationen und Schritte:
Die Schuldenkonsolidierung zielt darauf ab, konzerninterne Schulden und Forderungen zu eliminieren, um zu verhindern, dass diese mehrfach im Konzernabschluss ausgewiesen werden. Ohne diese Eliminierung würden die Verbindlichkeiten und Forderungen des Konzerns aufgebläht und somit die Vermögens- und Finanzlage des Konzerns unzutreffend dargestellt. Durch die Schuldenkonsolidierung wird sichergestellt, dass nur die externen Schulden und Forderungen des Konzerns im Abschluss erscheinen.
Gehen wir davon aus, dass zwischen Mutter- und Tochterunternehmen ein Betrag von -100.000 EUR an Konzernverbindlichkeiten besteht. Hier ist ein Schritt-für-Schritt-Prozess zur Eliminierung dieser internen Schulden:
Als Erstes müssen die internen Verbindlichkeiten und Forderungen zwischen Mutter- und Tochterunternehmen identifiziert werden. In diesem Fall beträgt die Verbindlichkeit -100.000 EUR.
Jetzt musst Du diese internen Schulden ausbuchen. Dies erfolgt durch eine Gegenbuchung, um die Schulden und die korrespondierenden Forderungen zu neutralisieren.
Angenommen, die Muttergesellschaft hat eine Forderung von 100.000 EUR gegen die Tochtergesellschaft und die Tochtergesellschaft hat eine entsprechende Verbindlichkeit von 100.000 EUR gegenüber der Muttergesellschaft. Diese müssen wie folgt eliminiert werden:
Forderung gegen Tochtergesellschaft (Aktivseite): 100.000 EUR
Verbindlichkeit gegenüber Muttergesellschaft (Passivseite): 100.000 EUR
Nach diesen Buchungen sind die internen Schulden und Forderungen neutralisiert, und im Konzernabschluss werden nur noch die externen Verbindlichkeiten und Forderungen ausgewiesen.
Im Rahmen der Ertragskonsolidierung:
Lösung:
Ertragskonsolidierung im Rahmen der Konzernabschlusserstellung:
Zur Ertragskonsolidierung gehört auch die Aufwands- und Ertragskonsolidierung. Hier sind die Details:
Die Aufwands- und Ertragskonsolidierung hat das Ziel, alle internen Erträge und Aufwendungen, die zwischen den Konzernunternehmen entstanden sind, zu eliminieren. Dies verhindert, dass konzerninterne Gewinne doppelt ausgewiesen werden, und stellt sicher, dass der Konzernabschluss nur die Erträge und Aufwendungen gegenüber externen Dritten darstellt.
Angenommen, das Mutterunternehmen hat Waren im Wert von 200.000 EUR an das Tochterunternehmen verkauft, und diese Waren wurden noch nicht weiterveräußert. In diesem Fall ist eine Eliminierung der internen Umsätze und der damit verbundenen Aufwendungen erforderlich.
Umsätze (Mutterunternehmen): 200.000 EUR
Warenbestand (Tochterunternehmen): 200.000 EUR
Eliminierung der Umsätze: -200.000 EUR (Soll: Umsatzerlöse)
Eliminierung der Aufwendungen: -200.000 EUR (Kredit: Bestandsveränderungen oder Aufwendungen für Waren)
Durch diese Konsolidierungsbuchungen stellst Du sicher, dass die internen Verkäufe im Konzernabschluss eliminiert werden, so dass der Konzernabschluss nur noch die Umsätze und Aufwendungen gegenüber externen Parteien anzeigt.
Falls die Waren am Bilanzstichtag noch nicht weiterveräußert wurden, führt das auch zu einer Anpassung der Bestandsveränderungen im Konzernabschluss.
zusätzliche Konsolidierungsbuchung bei nicht veräußerten Waren:
Interner Gewinnanteil im Warenbestand: Hier muss geprüft werden, ob ein interner Gewinnanteil, z.B. eine Marge, enthalten ist, und dieser muss eliminiert werden.
Falls das Mutterunternehmen die Waren zu einem höheren Preis (mit Marge) verkauft hat, würde dies eine weitere Konsolidierung erfordern.Angenommen, der Verkaufspreis beinhaltet eine Marge von 20.000 EUR:
Buchung zur Eliminierung des internen Gewinns:
Das bedeutet, dass zusätzlich zur oben beschriebenen Eliminierung der internen Umsätze auch die interne Gewinnmarge im Warenbestand eliminiert wird, falls diese noch nicht realisiert wurde. Diese Konsolidierung sorgt dafür, dass die Vermögenslage des Konzerns realistischer dargestellt wird.
Du bist der Finanzleiter eines multinationalen Konzerns und musst den Konsolidierungskreis für den Konzernabschluss nach IFRS festlegen. Deine Aufgaben umfassen die Festlegung, welche Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden sowie die Anwendung der neuesten IFRS-Vorschriften. Der Konzern besteht aus einem Mutterunternehmen (A-GmbH) und mehreren Tochterunternehmen. Diese beinhalten die B-AG (100% Stimmrechte), die C-KG (30% Stimmrechte, jedoch beherrschender Einfluss), und die D-OHG (vorübergehende Beteiligung, 10% Stimmrechte). Zusätzlich existiert ein Gemeinschaftsunternehmen E-GmbH, an dem die A-GmbH 50%-Anteile hält.
Lösung:
Um die Unternehmen zu identifizieren, die im Konzernabschluss konsolidiert werden müssen, verwenden wir die folgenden Kriterien der Beherrschung nach den International Financial Reporting Standards (IFRS):
Basierend auf diesen Kriterien analysieren wir die verschiedenen Unternehmen im Konzern:
Daher sind die folgenden Unternehmen im Konzernabschluss zu konsolidieren:
Die D-OHG und die E-GmbH werden nicht vollständig konsolidiert:
Zusammengefasst werden B-AG und C-KG im Konzernabschluss konsolidiert, während D-OHG und E-GmbH nicht vollständig konsolidiert werden.
Lösung:
Nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) gibt es bestimmte Ausnahmen, die eine Nicht-Konsolidierung von Tochterunternehmen rechtfertigen können. Diese Ausnahmen sind in IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ und anderen relevanten IFRS-Normen dargelegt. Hier sind die Hauptausnahmen:
Basierend auf diesen Ausnahmen, analysieren wir die Unternehmen im Szenario:
Die anderen Unternehmen (B-AG und C-KG) müssen jedoch konsolidiert werden, da sie die Kriterien für beherrschende Einflussnahme erfüllen und keine der oben genannten Ausnahmen zutreffen.
Zusammengefasst könnten im oben genannten Szenario die folgenden Unternehmen von der Konsolidierung ausgeschlossen werden:
Lösung:
Die Quotenkonsolidierung ist eine Methode der Konsolidierung, die früher nach IAS 31 „Anteile an Joint Ventures“ für Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) angewendet wurde. Hierbei wurden die Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen eines Gemeinschaftsunternehmens anteilig nach dem Beteiligungsverhältnis des Mutterunternehmens konsolidiert.
Diese Methode wurde jedoch mit der Einführung von IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“ ersetzt, der IAS 31 ablöste. Nach IFRS 11 gibt es zwei Arten von gemeinsamen Vereinbarungen:
Im vorliegenden Szenario handelt es sich bei der E-GmbH um ein Gemeinschaftsunternehmen, da die A-GmbH 50 % der Anteile hält. Gemäß IFRS 11 müssen die Anteile an einem Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode erfasst werden und nicht durch eine vollständige oder anteilige Konsolidierung. Dies bedeutet, dass das Mutterunternehmen (A-GmbH) seinen Anteil an den Nettovermögenswerten des Gemeinschaftsunternehmens (E-GmbH) als einen einzigen Posten in seiner Bilanz und seinen Anteil an den Gewinnen oder Verlusten des Gemeinschaftsunternehmens in der Gewinn- und Verlustrechnung ausweist.
Zusammengefasst:
Daher muss die A-GmbH ihren Anteil an der E-GmbH in den Konzernabschluss nach der Equity-Methode konsolidieren, wobei die Beteiligung als ein einzelner Posten in der Bilanz und der Anteil am Ergebnis des Gemeinschaftsunternehmens in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen werden.
Lösung:
Die neuesten IFRS-Vorschriften, insbesondere IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ und IFRS 12 „Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen“, haben signifikante Änderungen eingeführt, die für die Erstellung des Konzernabschlusses relevant sind. Hier sind die wesentlichen Änderungen und ihre Anwendung auf unseren konkreten Fall:
In unserem Fall:
Im konkreten Fall bedeutet dies:
Zusammenfassend haben IFRS 10 und IFRS 12 wesentliche Änderungen in den Bereichen Konsolidierung und Offenlegung eingeführt. In unserem Fall führt IFRS 10 dazu, dass B-AG und C-KG konsolidiert werden, während die E-GmbH nach der Equity-Methode erfasst wird und D-OHG nicht konsolidiert wird. IFRS 12 erfordert umfassende Offenlegungen zu allen Arten von Beteiligungen, einschließlich konsolidierter Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und nicht konsolidierter Beteiligungen.
Sachverhalt: Die Futura GmbH (Muttergesellschaft) und die Nova AG (Tochtergesellschaft) gehören zum Konsolidierungskreis der Maxima Gruppe. Im Geschäftsjahr 2022 verkaufte die Futura GmbH Waren im Wert von 500.000 € an die Nova AG mit einem Aufschlag von 25 % auf die Anschaffungskosten. Am 31.12.2022 befanden sich noch 20 % dieser Waren im Lager der Nova AG.Angenommen, die Margen seien gleichmäßig verteilt über die gesamte Lieferung. Gleichzeitig existieren interne Forderungen der Futura GmbH an die Nova AG in Höhe von 150.000 € und Verbindlichkeiten in gleicher Höhe in der Bilanz der Nova AG.
Teilaufgabe 2: Bereinige die internen Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen der Futura GmbH und der Nova AG zum 31.12.2022. Erstelle die entsprechenden Buchungssätze zur Elimination der Intercompany-Transaktionen.
Lösung:
Teilaufgabe 2: Bereinige die internen Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen der Futura GmbH und der Nova AG zum 31.12.2022. Erstelle die entsprechenden Buchungssätze zur Elimination der Intercompany-Transaktionen.
Schritt-für-Schritt-Lösung:
1. Identifikation der internen Forderungen und Verbindlichkeiten:
Die internen Forderungen der Futura GmbH an die Nova AG betragen 150.000 €. In gleicher Höhe stehen Verbindlichkeiten der Nova AG an die Futura GmbH in der Bilanz.
2. Elimination der internen Forderungen und Verbindlichkeiten:
Um eine doppelte Erfassung in den konsolidierten Abschlüssen des Konzerns zu vermeiden, müssen die internen Forderungen und Verbindlichkeiten gegeneinander aufgerechnet und eliminiert werden.
Buchungssätze zur Elimination:
In den konsolidierten Abschlüssen wird die folgende Buchung vorgenommen:
Durch diese Buchung werden die internen Forderungen und Verbindlichkeiten in gleicher Höhe eliminiert und somit jegliche doppelte Erfassung in den konsolidierten Abschlüssen des Maxima Konzerns vermieden. Dies zeigt, dass der Konzern keine offenen internen Forderungen oder Verbindlichkeiten hat.
ABC AG, ein international agierender Konzern mit Sitz in Deutschland, erstellt sowohl nach IFRS als auch nach dem deutschen HGB konsolidierte Abschlüsse. In ihrem Jahresbericht für 2022 finden sich unterschiedliche Bewertungen und Darstellungen diverser Posten. Zwei der wichtigsten Unterschiede betreffen Goodwill und Leasingverhältnisse. Der Konzern hat ein Tochterunternehmen im Jahr 2021 erworben und dabei einen erheblichen Goodwill in den IFRS-Abschlüssen ausgewiesen. Zudem hat ABC AG diverse Leasingverträge unterhalten, die nach IFRS 16 bilanziert werden. Du bist als externer Berater beauftragt, eine detaillierte Analyse der Auswirkungen dieser Unterschiede auf die konsolidierten Abschlüsse gemäß IFRS und HGB durchzuführen.
Erläutere die Unterschiede in der Bilanzierung von Goodwill im Jahresabschluss nach IFRS und nach HGB. Gehe insbesondere auf die Ansatz- und Bewertungsmethoden ein, und erkläre, wie sich diese auf die konsolidierten Abschlüsse von ABC AG auswirken. Nutze konkrete Beispiele und zeige mögliche Auswirkungen mathematisch auf. Beispiel: Angenommen, der Kaufpreis für das Tochterunternehmen betrug 1.000.000 €, und die erworbenen Nettovermögenswerte haben einen beizulegenden Zeitwert von 700.000 €.
Lösung:
Die Bilanzierung von Goodwill unterscheidet sich erheblich zwischen den International Financial Reporting Standards (IFRS) und dem deutschen Handelsgesetzbuch (HGB). Diese Unterschiede beeinflussen die konsolidierten Abschlüsse eines Unternehmens erheblich. Im Folgenden werden die Ansatz- und Bewertungsmethoden für Goodwill nach IFRS und HGB erläutert und mögliche Auswirkungen mathematisch dargestellt.
Angenommen, der Kaufpreis für das Tochterunternehmen beträgt 1.000.000 €, und die erworbenen Nettovermögenswerte haben einen beizulegenden Zeitwert von 700.000 €. Daraus ergibt sich ein Goodwill von:
Dies bedeutet, dass im HGB-Abschluss jährlich 60.000 € abgeschrieben werden, was den Gewinn mindert. Im IFRS-Abschluss erfolgt jedoch nur eine Abschreibung, wenn eine Wertminderung festgestellt wird, was nicht jährlich sein muss.
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