Advanced seminar on Finance - Cheatsheet
Definition und Komponenten eines Geschäftsmodells
Definition:
Strukturiertes System, das beschreibt, wie ein Unternehmen Wert schafft, vermittelt und einfängt.
Details:
- Wertangebot: Produkt/Dienstleistung, die Kundenbedürfnisse befriedigt
- Kundensegmente: Zielgruppen, die bedient werden sollen
- Kanäle: Wege, über die Wertangebot an Kunden übermittelt wird
- Kundenbeziehungen: Interaktionsart mit Kunden
- Einnahmequellen: Einnahmen aus Wertangebot
- Schlüsselressourcen: Notwendige Ressourcen für Geschäftsmodell
- Schlüsselaktivitäten: Wichtige Tätigkeiten zur Wertgenerierung
- Schlüsselpartnerschaften: Externe Partnerschaften zur Unterstützung des Modells
- Kostenstruktur: Kosten, die bei der Geschäftsmodellausführung anfallen
Methoden zur Entwicklung und Bewertung innovativer Geschäftsmodelle
Definition:
Methoden zur Entwicklung und Bewertung innovativer Geschäftsmodelle bieten Werkzeuge und Frameworks, um neue Geschäftsmodelle zu schaffen und deren Potenzial zu bewerten. Fokus auf strukturierten Prozess und Validierung.
Details:
- Business Model Canvas: Visualisierung und Analyse von Geschäftsmodellen.
- Value Proposition Canvas: Fokus auf Kundennutzen und Marktbedürfnisse.
- Lean Startup: Iterativer Entwicklungsprozess basierend auf Kundenfeedback.
- SWOT-Analyse: Bewertung von Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen.
- PESTEL-Analyse: Analyse externer Einflussfaktoren (politisch, wirtschaftlich, sozial, technologisch, ökologisch, rechtlich).
- Finanzielle Modellierung: Prognose von Einnahmen, Ausgaben und Rentabilität.
- Risikoanalyse: Identifizierung und Bewertung potenzieller Risiken.
Kapitalmarktinstrumente und deren Anwendung
Definition:
Finanzinstrumente, die auf dem Kapitalmarkt gehandelt werden; dienen der Finanzierung und Anlage.
Details:
- Aktien: Anteile an Unternehmen, bieten Dividenden und Kapitalgewinne
- Anleihen: Schuldtitel, bringen feste Zinszahlungen und Rückzahlung des Nennwerts bei Fälligkeit
- Derivate: Kontrakte, basieren auf dem Wert eines Basiswerts (z.B. Futures, Optionen)
- Fonds: bündeln Anlagen vieler Investoren, verwaltet von Fondsmanagern
- ETFs: börsengehandelte Fonds, verfolgen Indexe
Portfoliotheorie und Asset Pricing Models
Definition:
Portfoliotheorie untersucht, wie Investoren ihre Vermögenswerte diversifizieren können, um das Risiko zu minimieren und die Rendite zu maximieren. Asset Pricing Models bewerten die Preise von Wertpapieren basierend auf Risiko und erwarteter Rendite.
Details:
- Markowitz Portfolio Selection: Maximierung der erwarteten Rendite bei gegebenem Risikoniveau oder Minimierung des Risikos bei gegebener erwarteter Rendite.
- Varianz und Kovarianz als Maß für Risiko: Berechnung des Portfoliorisikos.
- CAPM (Capital Asset Pricing Model): \[ E(R_i) = R_f + \beta_i (E(R_m) - R_f) \]
- APT (Arbitrage Pricing Theory): Mehrfaktorenmodell zur Bestimmung von Wertpapierpreisen.
- Effiziente Grenzlinie: Menge von Portfolios, die die beste Kombination aus Risiko und Rendite bieten.
- Beta ( \beta ): Maß für systematisches Risiko eines Wertpapiers im Vergleich zum gesamten Markt.
Venture Capital: Funktion und Finanzierung
Definition:
Risikokapital für junge, wachstumsorientierte Unternehmen, meist Technologie- und Innovationssektoren.
Details:
- Investoren bieten Kapital im Austausch für Eigenkapitalanteile.
- Fokus auf hohes Wachstumspotenzial und Skalierbarkeit.
- Finanzierungsrunden (Seed, Series A, B, etc.).
- Exit-Strategien: Börsengang (IPO), Übernahmen.
- Risiko: Hohe Ausfallrate, aber auch hohe Renditen möglich.
- Due Diligence: Sorgfältige Prüfung durch Investoren.
Werkzeuge und Techniken für Business Model Canvas
Definition:
Werkzeuge und Techniken, die zur Entwicklung und Analyse von Geschäftsmodellen anhand des Business Model Canvas (BMC) verwendet werden.
Details:
- Business Model Canvas (BMC): Strategiewerkzeug zur Visualisierung und Entwicklung von Geschäftsmodellen
- Neun Bausteine: Schlüsselpartner, Schlüsselaktivitäten, Schlüsselressourcen, Wertangebote, Kundenbeziehungen, Kanäle, Kundensegmente, Kostenstruktur, Einnahmequellen
- Techniken: SWOT-Analyse, PESTEL-Analyse, Value Proposition Design
- Software: Miro, Canvanizer, Strategyzer
- Anwendung: Workshop-Format, iterative Entwicklung, Teamarbeit
Risikomessung: Tools und Methoden
Definition:
Methoden zur Abschätzung und Analyse von finanziellen Risiken.
Details:
- Value at Risk (VaR): \[ VaR_{\alpha}(L) = \text{inf} \big\{l \in \text{R} | P(L > l) \leq 1-\alpha \big\} \]
- Conditional Value at Risk (CVaR): Erwarteter Verlust über VaR hinaus \[ CVaR_{\alpha}(L) = E[L | L > VaR_{\alpha}(L)] \]
- Stress Testing: Analyse extremer, aber plausibler Szenarien
- Monte-Carlo-Simulation: Stochastische Verfahren zur Risikomodellierung
- Sensitivitätsanalyse: Bewertung der Auswirkung von Parameteränderungen
Behavioral Finance: Psychologische Aspekte von Finanzentscheidungen
Definition:
Behavioral Finance: Untersuchung, wie psychologische Faktoren finanzielle Entscheidungen beeinflussen. Fokus auf kognitive Verzerrungen und emotionale Einflüsse.
Details:
- Ankern: Tendenz, sich zu stark auf die erste Information zu stützen.
- Selbstüberschätzung: Neigung, die eigenen Fähigkeiten zu überschätzen.
- Herdenverhalten: Investoren folgen der Mehrheit, oft irrational.
- Verlustaversion: Verluste schmerzen stärker als Gewinne gleicher Höhe erfreuen.
- Prospect Theory: Entscheidungen werden unter Risiko unterschiedlich bewertet.
- Dispositionseffekt: Tendenz, Gewinne zu früh zu realisieren und Verluste zu lange zu halten.