Financial and bank management - Cheatsheet
Definition und Einführung in Marktzinsrisiken
Definition:
Marktzinsrisiken beziehen sich auf die potenziellen Verluste, die ein Finanzinstitut durch Veränderungen der Marktzinsen erleiden kann.
Details:
- Entstehen durch Schwankungen im Zinsumfeld
- Beeinflussen den Wert von Zinsstrukturpapieren
- Können das Ergebnis und die Marktwertbilanz beeinträchtigen
- Messung durch Duration, Convexity und Value at Risk (VaR)
- Wichtige Risikokategorien: Repricing Risk, Basis Risk
- Durationsformel: \[ D = \frac{1}{P} \times \frac{\text{dP}}{\text{dy}} \]
- Convexitätsformel: \[ C = \frac{1}{P} \times \frac{\text{d}^2 P}{\text{dy}^2} \]
Methoden zur Risikomessung und -bewertung
Definition:
Details:
- Wichtige Methoden: Value at Risk (VaR), Conditional Value at Risk (CVaR), Stresstest, Sensitivitätsanalyse.
- Value at Risk (VaR): Schätzung des maximalen Verlustes über einen bestimmten Zeitraum bei gegebenem Konfidenzniveau.
- \[ VaR = \text{Quantil des Verlustverteilung} \]
- Conditional Value at Risk (CVaR): Durchschnittlicher Verlust, der über den VaR hinausgeht.
- \[ CVaR = E(L \text{ | } L > VaR) \]
- Stresstest: Analyse der Widerstandskraft gegen extreme Marktbedingungen.
- Sensitivitätsanalyse: Messung der Sensitivität eines Portfolios gegenüber kleinen Änderungen in Risikofaktoren.
Grundlagen von Derivaten
Definition:
Finanzinstrumente, deren Wert von einem Basiswert (z. B. Aktien, Rohstoffe) abhängt. Genutzt zur Absicherung oder Spekulation.
Details:
- Basiswert: zugrundeliegender Wert (Aktien, Rohstoffe, Zinssätze)
- Arten: Optionen, Futures, Swaps, Forwards
- Optionen: Recht, aber nicht Verpflichtung zum Kauf/Verkauf (zwei Typen: Call & Put)
- Futures & Forwards: Verpflichtung zukünftiger Kauf/Verkauf zu festgelegtem Preis
- Swaps: Austausch von Zahlungsströmen
- Hedging: Absicherung gegen Risiken
- Spekulation: Gewinn durch Preisänderungen
- Risiken: Gegenparteirisiko, Liquiditätsrisiko, Marktrisiko
- Bewertung: mit Black-Scholes-Modell für Optionen, Barwert-Berechnungen für Forwards & Swaps
Preismodelle für Optionen
Definition:
Preismodelle für Optionen bewerten den theoretischen Preis von Optionen basierend auf verschiedenen Annahmen und Inputparametern
Details:
- Black-Scholes-Modell: Basismodell zur Bewertung europäischer Optionen
- Formel: \[ C = S_0 N(d_1) - Xe^{-rt} N(d_2) \] mit \[ d_1 = \frac{\ln(S_0 / X) + (r + \sigma^2 / 2) t}{\sigma \sqrt{t}} \] und \[ d_2 = d_1 - \sigma \sqrt{t} \]
- Binomialmodell: Diskretes Zeitmodell, das die Preisentwicklung in Zeitintervallen simuliert
- Monte-Carlo-Simulation: Stochastisches Modell zur Bewertung komplexer Optionen, basiert auf der Simulation vieler Preiswege
Einführung in Value at Risk (VaR)
Definition:
Einführung in Value at Risk (VaR) - Maß zur Quantifizierung des finanziellen Risikos eines Portfolios über einen bestimmten Zeitraum bei einem bestimmten Konfidenzniveau.
Details:
- Berechnung bei einem Konfidenzniveau von 95% oder 99% üblich
- Formel (historische Methode): \[ VaR = - \min(P_t - P_0) \text{ für } P_t < P_0 \text{ in der historischen Datenreihe} \]
- Analytische Methode basiert auf Annahme normalverteilten Renditen
- Gleichung (analytisch): \[ VaR = Z_{\alpha} \cdot \sigma \cdot \sqrt{t} \]
- Monte-Carlo-Simulation verwendet zur Modellierung komplexer Portfolios
- Wichtige Annahmen: Marktrenditen stationär, konstante Korrelationen
- Risikoüberprüfung durch Backtesting essenziell
Methoden zur Berechnung von VaR
Definition:
Methoden zur Berechnung des Value-at-Risk (VaR) helfen, das potenzielle maximale Verlustrisiko einer Investition zu einem bestimmten Zeitpunkt zu quantifizieren.
Details:
- Historische Simulation: Nutze vergangene Marktdaten, berechne VaR aus historischen Renditen.
- Varianz-Kovarianz-Ansatz: Annahme normalverteilter Renditen, Berechnung durch Standardabweichung und Konfidenzniveau: \(\text{VaR} = \text{Portfolio Volatilität} \times Z_{\text{Score}}\text{ (Konfidenzniveau)}\).
- Monte-Carlo-Simulation: Modelliert viele mögliche Preispfade mithilfe zufälliger Variablen, analysiere resultierende Verteilung der Renditen.
- Parametrische Methoden: Erzeugt Verteilungen basierend auf Annahmen über die Verteilung von Risiken (z.B. normale Verteilung).
Struktur und Komponenten von Finanzsystemen
Definition:
Struktur und Komponenten von Finanzsystemen: beschreibt den Aufbau und die Elemente von Finanzmärkten und Finanzinstitutionen sowie ihre Interaktionen.
Details:
- Zentrale Komponenten: Finanzmärkte (Kapitalmärkte, Geldmärkte), Finanzinstitutionen (Banken, Versicherungen), und Finanzinstrumente (Aktien, Anleihen).
- Funktionen: Kapitalallokation, Risikomanagement, Zahlungsmittelbereitstellung.
- Regulierung: Nationale und internationale Steuerung durch Aufsichtsbehörden.
- Risiken: Markt- und Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken.
Risikomanagementsysteme in Finanzunternehmen
Definition:
Systeme zur Identifikation, Bewertung und Steuerung von Risiken in Finanzunternehmen.
Details:
- Identifikation: Erkennen von Kredit-, Markt-, Liquiditäts- und operationellen Risiken.
- Bewertung: Quantifizierung der Risiken mittels statistischer Methoden, z.B. Value-at-Risk (VaR).
- Steuerung: Risikostrategie und -politik, Implementierung von Maßnahmen zur Risikominderung.
- Überwachung: Kontinuierliches Monitoring und Reporting der Risikolage.
- Compliance: Einhaltung regulatorischer Anforderungen wie Basel III.
- Notfallpläne: Strategien für Krisen- und Katastrophenfälle.