Health services management I - Cheatsheet
Einführung in das Gesundheitswesen und seine Strukturen
Definition:
Grundlegende Einführung in die Organisation und Funktionsweise des deutschen Gesundheitswesens.
Details:
- Gesundheitswesen in DE: öffentlich rechtlich, privat
- Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und Private Krankenversicherung (PKV)
- Strukturen: Krankenhäuser, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen
- Finanzierung: Beiträge, Steuern, Eigenbeteiligung
- Wichtige Akteure: Ärzte, Pflegepersonal, Krankenkassen, Patienten
- Regulierung und politische Rahmenbedingungen
Vergütungssysteme und Finanzierungsmodelle im Gesundheitswesen
Definition:
Kostenkontrolle im Gesundheitswesen durch verschiedene Modelle zur Finanzierung und Vergütung von Gesundheitsleistungen.
Details:
- DRG-Systeme: Vergütung durch Fallpauschalen
- Einzelleistungsvergütung: Bezahlung pro erbrachter Leistung
- Kapitation: Pauschalbetrag pro Patient unabhängig von der tatsächlich erbrachten Leistung
- Globalbudget: Feste Budgets für bestimmte Zeiträume oder Bereiche
- Private vs. gesetzliche Krankenkassen: Unterschiede in Abrechnung und Leistungserbringung
- Einfluss auf Qualität, Effizienz und Zugang zu Gesundheitsleistungen
- Regulierung und Reformbestrebungen für Kostenkontrolle und Qualitätssicherung
Qualitätsmanagementsysteme und -normen (z.B. ISO 9001, EFQM)
Definition:
Verwenden eines systematischen Ansatzes zur kontinuierlichen Verbesserung von Dienstleistungen und Prozessen in Gesundheitseinrichtungen.
Details:
- ISO 9001: Internationale Norm für Qualitätsmanagement; Grundsätze: Kundenorientierung, Führung, Einbindung der Personen, Prozessansatz, Verbesserung, faktengestützte Entscheidungsfindung, Beziehungsmanagement.
- EFQM-Modell: Europäisches Modell zur ganzheitlichen Bewertung und Verbesserung der Organisationsleistung; basiert auf neun Kriterien (Führung, Strategie, Menschen, Partnerschaften & Ressourcen, Prozesse/Produkte/Dienstleistungen, Kundenergebnisse, Mitarbeiterergebnisse, Gesellschaftsergebnisse, Geschäftsergebnisse).
- Vorteile: Erhöhte Patientenzufriedenheit, Effizienzsteigerung, Risikominimierung, Compliance mit gesetzlichen Anforderungen.
Patientensicherheit und Risikomanagement
Definition:
Details:
- Patientensicherheit: Schutz vor vermeidbaren Schäden während der medizinischen Versorgung
- Risikomanagement: Systematische Identifikation, Analyse, Bewertung und Kontrolle von Risiken
- Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit: Checklisten, standardisierte Protokolle, Schulungen
- Fehlermeldesysteme: Anonyme Berichterstattung und Analyse von Vorfällen
- Kontinuierliche Überprüfung und Anpassung von Sicherheitsprozessen
- Schlüsselindikatoren: Infektionsraten, Medikationsfehler, Stürze
- Rechtliche Rahmenbedingungen und Standards: z.B. QM-Richtlinie der G-BA
Strategieformulierung und -umsetzung
Definition:
Prozess zur Festlegung und Implementierung von Zielen und Handlungsplänen für Organisationen im Gesundheitssektor.
Details:
- SWOT-Analyse: Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken identifizieren.
- Ziele: Spezifisch, Messbar, Erreichbar, Relevant, Zeitgebunden (SMART).
- Strategieentwicklung: Langfristige Ausrichtung und Taktiken zur Erreichung der Ziele.
- Umsetzung: Maßnahmenpläne, Ressourcenallokation, Verantwortung.
- Evaluierung: Regelmäßiges Monitoring und Nachjustierung.
Operative Umsetzung der Strategien und Überwachung
Definition:
Strategien in die Praxis umsetzen und deren Fortschritt verfolgen.
Details:
- Umsetzungsplanung: Schritte und Verantwortlichkeiten definieren
- Ressourcenmanagement: Budget, Personal, Materialien
- Qualitätsmanagement: Maßnahmen zur Qualitätssicherung
- Kommunikation: Transparenz und Information aller Stakeholder
- Fortschrittskontrollen: Regelmäßige Überprüfung der Meilensteine
- Anpassungen: Flexibilität bei Planänderungen
Wichtige rechtliche Normen und Regelungen im Gesundheitswesen
Definition:
Wichtige Gesetze und Verordnungen, die das Gesundheitssystem, insbesondere seine Organisation, Finanzierung sowie Patientensicherheit und -rechte, regeln.
Details:
- SGB V: Gesetzliche Krankenversicherung reguliert Leistungen, Struktur und Finanzierung der Kassen.
- SGB XI: Pflegeversicherung definiert Leistungen und Anforderungen für Pflegebedürftige.
- Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG): Regelung der Krankenhausplanung und -finanzierung durch Bund und Länder.
- Arzneimittelgesetz (AMG): Überwachung der Herstellung, Zulassung und Abgabe von Medikamenten.
- Infektionsschutzgesetz (IfSG): Prävention und Management übertragbarer Krankheiten.
- Patientenrechtegesetz: Stärkung der Rechte von Patienten bezüglich Aufklärung, Dokumentation und Schadensersatz.
- Berufsordnungen: Vorschriften für medizinische Berufe, z.B. Ärzte, Pfleger.
Ethische Prinzipien und Dilemmata im Gesundheitswesen
Definition:
Ethik im Gesundheitswesen behandelt moralische Prinzipien und Dilemmata bei der Patientenversorgung und Entscheidungsfindung.
Details:
- Autonomie: Respekt vor der Selbstbestimmung der Patienten
- Gutes tun (Benefizienz): Handlungen zum Wohl der Patienten
- Nicht schaden (Non-Malefizienz): Vermeidung von Schaden
- Gerechtigkeit: faire Verteilung von Ressourcen und Pflege
- Verschwiegenheit: Wahrung von Privatsphäre und Vertraulichkeit
- Ethikkommissionen: Beraten bei komplexen Entscheidungen
- Dilemmata: Konflikte zwischen ethischen Prinzipien, z.B. Autonomie vs. Benefizienz