International finance - Cheatsheet
Arten und Bestimmung von Wechselkursen (nominal, real, flexibel, fix, Kaufkraftparität, Zinsparität)
Definition:
Definiton/Erklärung der Arten und Bestimmung von Wechselkursen
Details:
- Nominaler Wechselkurs: Verhältnis zweier Währungen zueinander.
- Realer Wechselkurs: Berechnet unter Berücksichtigung von Preisniveaus: \[ RER = \frac{E \times P^*}{P} \] wobei E der nominale Wechselkurs, \(P \) das heimische Preisniveau und \(P^* \) das ausländische Preisniveau ist.
- Flexibler Wechselkurs: Wechselkurs, der durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird.
- Fester Wechselkurs: Wechselkurs, der durch staatliche Intervention festgelegt wird.
- Kaufkraftparität (PPP): Theorie, dass Wechselkurse sich so anpassen, dass identische Warenkörbe in verschiedenen Ländern denselben Preis haben: \[ E = \frac{P}{P^*} \]
- Zinsparität: Zusammenhang zwischen Wechselkursen und Zinsdifferenzen: \[ F = E \times \frac{(1 + i_{dom})}{(1 + i_{for})} \] wobei \(F \) der Termin-Wechselkurs, \(E \) der aktuelle Wechselkurs, \(i_{dom} \) der heimische Zinssatz und \(i_{for} \) der ausländische Zinssatz ist.
Einflussfaktoren auf Wechselkurse (Inflation, Zinssätze, politische Risiken)
Definition:
Die wichtigsten Einflussfaktoren auf Wechselkurse umfassen Inflation, Zinssätze und politische Risiken.
Details:
- Inflation: Hohe Inflationsraten führen zu einer Abwertung der Währung.
- Zinssätze: Höhere Zinssätze locken Kapital an, was die Währung aufwertet.
- Politische Risiken: Instabilität und Unsicherheiten mindern das Vertrauen und senken den Wert einer Währung.
Wechselkurssysteme (feste, flexible, Hybrid-Systeme)
Definition:
Wechselkurssysteme regeln, wie der Wechselkurs einer Währung gegenüber anderen Währungen bestimmt wird.
Details:
- Feste Wechselkurssysteme: Wechselkurs fixiert, Zentralbank interveniert zur Kursfixierung (z.B.: Bretton Woods System)
- Flexible Wechselkurssysteme: Wechselkurs durch Marktkräfte (Angebot und Nachfrage) bestimmt.
- Hybrid-Systeme: Kombination aus festen und flexiblen Systemen, teilweise kontrolliert (z.B.: Managed Float)
Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf Wirtschaft (Exporte, Importe, BIP)
Definition:
Wechselkursänderungen beeinflussen Handelsbilanz und Wirtschaftswachstum.
Details:
- Exporte: Abwertung erhöht Nachfrage nach Exporten (günstiger), Aufwertung verringert Nachfrage (teurer)
- Importe: Abwertung verteuert Importe (teurer), Aufwertung macht Importe günstiger
- BIP: Abwertung fördert BIP durch gesteigerte Exporte, Aufwertung kann BIP senken durch erhöhte Importe und geringere Exporte
Erfassung und Bedeutung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und Nettoexporte (NX)
Definition:
BIP misst den Gesamtwert aller in einem Land produzierten Güter und Dienstleistungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Nettoexporte (NX) sind die Differenz zwischen Exporte (X) und Importe (I).
Details:
- BIP = C + I + G + NX, wobei C Konsum, I Investitionen, G Staatsausgaben und NX Nettoexporte sind.
- Bedeutung: Zeigt wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes.
- NX = X - I
- Positive NX wenn Exporte > Importe, negative NX wenn Importe > Exporte.
- Wichtiger Indikator für internationale Wettbewerbsfähigkeit.
- NX beeinflusst BIP direkt; höhere Exporte steigern BIP.
- Erfassung durch nationale Statistiken und internationale Organisationen wie die Weltbank.
Kapitalbilanz und internationale Kapitalflüsse (Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen)
Definition:
Definiert den Teil der Zahlungsbilanz, der finanzielle Transaktionen erfasst. Unterteilt in Direktinvestitionen und Portfolioinvestitionen.
Details:
- Kapitalbilanz: Erfassung von Kapitalströmungen.
- Direktinvestitionen: Langfristige Beteiligungen, z.B. Betriebsstätten oder Tochtergesellschaften.
- Portfolioinvestitionen: Kurzfristige Kapitalanlagen, z.B. Aktien oder Anleihen.
- \textbf{Formeln}:
- Bilanzgleichung: \( K = DI + PI \) wobei \( K \) die Kapitalbilanz, \( DI \) die Direktinvestitionen und \( PI \) die Portfolioinvestitionen sind.
Struktur und Funktion der internationalen Finanzmärkte und Rolle von Institutionen (IWF, Weltbank)
Definition:
Struktur und Funktion der internationalen Finanzmärkte und Rolle von Institutionen (IWF, Weltbank)
Details:
- Internationale Finanzmärkte: Netzwerk aus Finanzinstitutionen, -instrumenten und -märkten, die internationale Kapitalbewegungen ermöglichen.
- Funktion: Allokation von Kapital, Risikodiversifikation, Preisbildung und Liquiditätssicherung.
- IWF (Internationaler Währungsfonds): Fördert internationale Währungskooperation, sichert finanzielle Stabilität, erleichtert internationalen Handel und fördert nachhaltiges Wirtschaftswachstum.
- Weltbank: Bereitstellung von Finanz- und Beratungsdienstleistungen für Entwicklungsländer zur Förderung langfristiger wirtschaftlicher Entwicklung und Armutsminderung.
Aufgaben und Funktionen von Zentralbanken und Geldpolitik in der internationalen Wirtschaft
Definition:
Zentralbanken verwalten Währungsreserven, kontrollieren Geldmengen und beeinflussen Zinssätze, um wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.
Details:
- Ziel: Preisstabilität, hohe Beschäftigung, Finanzstabilität
- Werkzeuge: Offenmarktgeschäfte, Mindestreserveanforderungen, Leitzinsen
- Geldpolitische Strategien: Inflationssteuerung, Wechselkursstrategien
- Internationale Funktionen: Koordination mit anderen Zentralbanken, Devisenmarktinterventionen
- Zinspolitik: Beeinflusst Konsum, Investitionen, Wechselkurse
- Formeln:
- Geldmengensteuerung: \(M = C + D\)
- Zinsberechnung: \(I=Prt\)