Lerninhalte finden
Features
Entdecke
© StudySmarter 2024, all rights reserved.
In einem Szenario musst Du als Manager einer mittelgroßen Firma über zwei mögliche Investitionsprojekte entscheiden. Projekt A verspricht bei Erfolg einen Nettogewinn von 150.000€, hat jedoch eine Erfolgswahrscheinlichkeit von nur 60%. Projekt B hat eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit von 80%, führt aber nur zu einem Nettogewinn von 100.000€. Dabei kannst Du davon ausgehen, dass die Nutzenfunktion der Firma einfach der erzielte monetäre Gewinn ist. Bei der Entscheidung für ein Projekt solltest Du die Prinzipien der Rational Choice Theory anwenden.
Erläutere, wie kognitive Verzerrungen wie der Verfügbarkeitsheuristik oder der Verlustaversion die Entscheidung beeinflussen könnten, selbst wenn die Rational Choice Theory die Wahl von Projekt A empfiehlt.
Lösung:
Obwohl die Rational Choice Theory die Wahl von Projekt A aufgrund des höheren erwarteten Nutzens empfiehlt, könnten kognitive Verzerrungen wie Verfügbarkeitsheuristik und Verlustaversion die Entscheidung des Managers beeinflussen:
Diese kognitiven Verzerrungen zeigen, dass Entscheidungen in der Realität oft nicht rein rational sind und dass Emotionen sowie mentale Abkürzungen eine wichtige Rolle spielen können. Trotz der Empfehlungen der Rational Choice Theory könnte der Manager sich daher letztendlich für das Projekt B entscheiden, um sich emotional sicherer zu fühlen.
Diskutiere die Annahme der Rational Choice Theory, dass Individuen und Organisationen immmer rational und eigeninteressiert handeln. Kann es in der Realität plausible Gründe geben, ein Projekt mit einem niedrigeren erwarteten Nutzen zu wählen?
Lösung:
Die Rational Choice Theory basiert auf der Annahme, dass Individuen und Organisationen stets rational und eigeninteressiert handeln, das heißt, sie wählen die Option mit dem höchsten erwarteten Nutzen. Diese Annahme unterstellt, dass alle relevanten Informationen vollständig und korrekt vorliegen und dass die Entscheidungsträger in der Lage sind, diese Informationen objektiv zu analysieren. In der Realität gibt es jedoch mehrere Gründe, warum diese Annahme nicht immer zutreffend sein könnte und warum ein Projekt mit einem niedrigeren erwarteten Nutzen gewählt werden könnte:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rational Choice Theory in der Realität oft durch menschliche und organisatorische Faktoren eingeschränkt wird. Dies kann zu Entscheidungen führen, die auf subjektiven, emotionalen oder strategischen Überlegungen basieren, anstatt sich strikt am maximalen erwarteten Nutzen zu orientieren.
Führe eine Sensitivitätsanalyse durch, um zu untersuchen, wie sich Änderungen in den Erfolgswahrscheinlichkeiten von Projekt A und B auf die Entscheidungsfindung auswirken könnten. Stelle diese Änderungen graphisch dar. Erörtere, wie robust die Entscheidung für eins der Projekte unter veränderten Erfolgswahrscheinlichkeiten ist.
Lösung:
Um eine Sensitivitätsanalyse der Erfolgswahrscheinlichkeiten von Projekt A und B durchzuführen, untersuchen wir, wie Änderungen dieser Wahrscheinlichkeiten die erwarteten Nutzen für beide Projekte beeinflussen und die Entscheidung des Managers verlagern könnten. Die Berechnungen und die grafische Darstellung werden uns dabei helfen, die Robustheit der Entscheidung unter verschiedenen Szenarien zu beurteilen.
Die erwarteten Nutzen berechnen sich wie folgt:
\[ E(U_A) = p_A \times U_A \]
\[ E(U_B) = p_B \times U_B \]
Wir variieren die Erfolgswahrscheinlichkeiten \( p_A \) und \( p_B \) in 10%-Schritten von 0 bis 1 und berechnen die entsprechenden erwarteten Nutzen. Die Ergebnisse stellen wir grafisch dar.
Für die grafische Darstellung wählen wir:
**Beispielhafte Berechnung und Darstellung:**
\( p_A \) | \( E(U_A) \) | \( E(U_B) \) |
---|---|---|
0,0 | 0 | 80.000 € |
0,1 | 15.000 € | 80.000 € |
0,2 | 30.000 € | 80.000 € |
0,3 | 45.000 € | 80.000 € |
0,4 | 60.000 € | 80.000 € |
0,5 | 75.000 € | 80.000 € |
0,6 | 90.000 € | 80.000 € |
0,7 | 105.000 € | 80.000 € |
0,8 | 120.000 € | 80.000 € |
0,9 | 135.000 € | 80.000 € |
1,0 | 150.000 € | 80.000 € |
**Graphische Darstellung:**
Eine entsprechende Grafik könnte so aussehen, sofern sie visualisiert wird:
Die Entscheidung für Projekt A bleibt robust, solange der erwartete Nutzen von Projekt A (\( E(U_A) \)) höher ist als der von Projekt B (\( E(U_B) \)). Dies ist der Fall, wenn:
\[ 0,6 \times 150.000 € > 0,8 \times 100.000 € \]
Das bedeutet, dass \( p_A \) mindestens 0,53 (53 %) betragen muss, damit Projekt A weiterhin bevorzugt wird. Der Punkt, an dem beide erwarteten Nutzen gleich sind, lässt sich durch Gleichsetzen von \( E(U_A) \) und \( E(U_B) \) bestimmen:
\[ p_A \times 150.000 € = 0,8 \times 100.000 € \]
\[ p_A = \frac{80.000 €}{150.000 €} = 0,53 \]
In der Realität sollten auch andere Faktoren wie Risiken und Unsicherheiten betrachtet werden. Dennoch zeigt die Sensitivitätsanalyse, dass die Entscheidung für Projekt A robust bleibt, solange seine Erfolgswahrscheinlichkeit bei mindestens 53 % liegt.
Prospect TheoryDie Prospect Theory ist eine von Kahneman und Tversky entwickelte Theorie, die beschreibt, wie Menschen Entscheidungen unter Unsicherheit treffen. Ein zentrales Element dieser Theorie ist die Verlustaversion, welches besagt, dass Verluste für Personen stärker wiegen als Gewinne. Ein weiterer Aspekt ist die S-Wertungsfunktion, die für Gewinne konkav und für Verluste konvex verläuft. Zudem werden Wahrscheinlichkeiten laut der Prospect Theory nicht linear verarbeitet.Die Formel für den subjektiven Wert eines Outcomes lautet: lbs## DieGrundformel b1%
Ein Investor überlegt, ob er in ein Projekt investieren soll. Sollte das Projekt erfolgreich sein, würde der Gewinn bei 100.000 Euro liegen ( alpha=0.88). Sollte das Projekt fehlschlagen, beträgt der Verlust 50.000 Euro ( lambda=2.25 beta=0.88). Berechne den subjektiven Wert des Investments gemäß der Prospect Theory.
Lösung:
Prospect TheoryDie Prospect Theory ist eine von Kahneman und Tversky entwickelte Theorie, die beschreibt, wie Menschen Entscheidungen unter Unsicherheit treffen. Ein zentrales Element dieser Theorie ist die Verlustaversion, welches besagt, dass Verluste für Personen stärker wiegen als Gewinne. Ein weiterer Aspekt ist die S-Wertungsfunktion, die für Gewinne konkav und für Verluste konvex verläuft. Zudem werden Wahrscheinlichkeiten laut der Prospect Theory nicht linear verarbeitet.Die Formel für den subjektiven Wert eines Outcomes lautet: Subexercise Lösung:Ein Investor überlegt, ob er in ein Projekt investieren soll. Sollte das Projekt erfolgreich sein, würde der Gewinn bei 100.000 Euro liegen (\(\text{alpha} = 0.88\)). Sollte das Projekt fehlschlagen, beträgt der Verlust 50.000 Euro (\(\text{lambda} = 2.25, \text{beta} = 0.88\)). Berechne den subjektiven Wert des Investments gemäß der Prospect Theory.
Erkläre, weshalb die Gewichtungsfunktion in der Prospect Theory nicht linear ist und welche Auswirkungen dies auf Entscheidungen bei kleinen und großen Wahrscheinlichkeiten haben kann.
Lösung:
Prospect TheoryDie Prospect Theory ist eine von Kahneman und Tversky entwickelte Theorie, die beschreibt, wie Menschen Entscheidungen unter Unsicherheit treffen. Ein zentrales Element dieser Theorie ist die Verlustaversion, welches besagt, dass Verluste für Personen stärker wiegen als Gewinne. Ein weiterer Aspekt ist die S-Wertungsfunktion, die für Gewinne konkav und für Verluste konvex verläuft. Zudem werden Wahrscheinlichkeiten laut der Prospect Theory nicht linear verarbeitet.Die Formel für den subjektiven Wert eines Outcomes lautet: lbs## DieGrundformel b1%Subexercise Lösung:Erkläre, weshalb die Gewichtungsfunktion in der Prospect Theory nicht linear ist und welche Auswirkungen dies auf Entscheidungen bei kleinen und großen Wahrscheinlichkeiten haben kann.
Während einer Krisensituation muss ein Manager eine wichtige Entscheidung treffen. Er fühlt sich gestresst und ängstlich wegen der möglichen negativen Auswirkungen seiner Wahl. Der Manager weiß, dass seine Emotionen seine Entscheidungsfindung beeinflussen können und versucht, rationale Überlegungen anzustellen. Es liegt eine alternative Investitionsmöglichkeit vor, die langfristig hohe Gewinne verspricht, aber mit einem kurzfristigen Risiko von Verlusten verbunden ist. Die andere Möglichkeit ist eine konservative Investition mit geringen, aber sicheren Gewinnen. Der Manager setzt sich intensiv mit seinen Emotionen auseinander und überlegt, wie er affektive Heuristiken und affektives Prognostizieren effektiv einsetzen kann.
Beurteile, wie Affekte und Emotionen die Entscheidung des Managers in dieser Situation beeinflussen könnten. Diskutiert die Rolle von affektiver Heuristik und affektivem Prognostizieren in diesem Kontext und erläutere, wie diese zu systematischen Abweichungen von rationalen Entscheidungsmodellen führen können. Nutze Beispiele, um Deine Antworten zu untermauern.
Lösung:
Beurteilung der Auswirkungen von Affekten und Emotionen auf die Entscheidung des Managers:
Affekte und Emotionen spielen eine entscheidende Rolle in der Entscheidungsfindung, besonders in stressigen und unsicheren Situationen. In der gegebenen Situation könnte der Manager aufgrund seiner Angst und seines Stresses dazu neigen, eine weniger risikobehaftete Entscheidung zu treffen, selbst wenn die rationale Wahl die Investition mit langfristig höheren Gewinnen wäre. Diese emotionalen Reaktionen können dazu führen, dass der Manager die möglichen negativen Auswirkungen der risikoreichen Investition überbewertet und die sicheren, aber geringeren Gewinne bevorzugt.
Diese affektiven Prozesse können zu systematischen Abweichungen von rationalen Entscheidungsmodellen führen, indem sie die Risikoabwägung verzerren und zu übermäßiger Vorsicht oder einem übermäßigen Streben nach Sicherheit führen. Letztlich zeigen Beispiele und Forschungsergebnisse, dass affektive Einflüsse oft zu suboptimalen Entscheidungen führen, da sie die objektive Bewertung von Risiken und Chancen beeinträchtigen.
Der Manager überlegt, verschiedene Strategien zur emotionalen Regulation anzuwenden, um die Einflüsse seiner Emotionen zu steuern. Erläutere zwei mögliche Strategien und diskutiere, wie diese Strategien dem Manager helfen könnten, eine ausbalancierte Entscheidung zwischen der risikoreichen und der konservativen Investition zu treffen.
Lösung:
Erläuterung von Strategien zur emotionalen Regulation und deren Effektivität:
Um die Einflüsse seiner Emotionen zu steuern und eine ausbalancierte Entscheidung zu treffen, könnten folgende zwei Strategien zur emotionalen Regulation für den Manager hilfreich sein:
Diese Strategien helfen dem Manager, sich nicht ausschließlich von seinen negativen Emotionen leiten zu lassen. Sie ermöglichen es ihm, sowohl die risikoreiche als auch die konservative Investition rationaler zu bewerten und somit zu einer ausbalancierteren Entscheidung zu gelangen. In einer stressigen Situation können solche Techniken den Manager dabei unterstützen, eine objektivere Sichtweise einzunehmen und die Vor- und Nachteile jeder Option klarer zu erkennen.
Verfügbarkeit und RepräsentativitätIn Bezug auf die Entscheidungsfindung spielen Heuristiken eine wichtige Rolle. Die Verfügbarkeit und Repräsentativität sind zwei wesentliche Heuristiken, die häufig genutzt werden. Die Verfügbarkeitsheuristik besagt, dass Menschen die Wahrscheinlichkeit von Ereignissen basierend auf der Leichtigkeit einschätzen, mit der ihnen Beispiele in den Sinn kommen. Leicht erinnerbare Ereignisse werden daher als wahrscheinlicher eingeschätzt. Ein Beispiel ist die Wahrnehmung von Unfallwahrscheinlichkeit durch häufige Medienberichte. Die Repräsentativitätsheuristik hingegen beschreibt, wie Menschen Wahrscheinlichkeiten oder Häufigkeiten von Ereignissen durch den Vergleich mit Prototypen oder Stereotypen beurteilen. Typischerweise werden Ereignisse bewertet, indem sie mit typischen Fällen verglichen werden, wie zum Beispiel die Annahme, dass ein sportlicher Mensch eher ein Athlet ist, obwohl die Basisrate sehr gering ist. Wichtige Begriffe in diesem Zusammenhang sind die Basisratenvernachlässigung und die Stereotypenbildung.
Teilaufgabe 1:Angenommen, es ereignet sich eine Reihe von Flugzeugunglücken in kurzer Zeit, die intensiv in den Medien berichtet werden. Erkläre, wie die Verfügbarkeitsheuristik die Wahrnehmung der Flugzeugunglücks-Wahrscheinlichkeit in der Bevölkerung verändern könnte. Beziehe dich auf die Leichtigkeit des Abrufs von Informationen und illustriere Deine Antwort mit einem Beispiel.
Lösung:
Antwort:
Die Verfügbarkeitsheuristik besagt, dass Menschen die Wahrscheinlichkeit von Ereignissen basierend auf der Leichtigkeit einschätzen, mit der ihnen Beispiele in den Sinn kommen. Im Falle von Flugzeugunglücken bedeutet dies, dass die intensive Berichterstattung in den Medien dazu führt, dass diese Ereignisse besonders präsent im Gedächtnis der Menschen sind.
Da die Informationen über die Flugzeugunglücke leicht abrufbar sind, könnte die Bevölkerung die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses als höher einschätzen, als sie tatsächlich ist. Das liegt daran, dass durch die wiederholte Berichterstattung ein starker Eindruck hinterlassen wird, der im Gedächtnis bleibt und leicht abgerufen werden kann, wenn das Thema Fliegen oder Flugzeugunglücke zur Sprache kommt.
Beispiel:
Teilaufgabe 2:Betrachte die folgende Situation: Ein neuer Mitarbeiter in Deinem Unternehmen ist Mitte 20, trägt einen Anzug und eine Krawatte. Aufgrund seines Aussehens und Verhaltens nehmen viele Kollegen an, dass er eine Managementposition innehat, obwohl sie ihn nicht kennen. Erkläre, wie die Repräsentativitätsheuristik in dieser Situation wirkt und wie die Basisratenvernachlässigung hier eine Rolle spielt. Verwende mathematische Formeln um zu zeigen, wie die tatsächlichen Wahrscheinlichkeiten berechnet werden könnten, falls statistische Daten über die Verteilung der Positionen im Unternehmen bekannt sind.
Lösung:
Antwort:
Die Repräsentativitätsheuristik beschreibt, wie Menschen Wahrscheinlichkeiten oder Häufigkeiten von Ereignissen durch den Vergleich mit Prototypen oder Stereotypen beurteilen. In der gegebenen Situation führt der Anzug und die Krawatte des neuen Mitarbeiters dazu, dass seine Kollegen ihn einem Prototypen für eine Managementposition zuordnen. Diese Heuristik übersieht jedoch die tatsächliche Verteilung der verschiedenen Positionen im Unternehmen, die sogenannte Basisrate.
Die Basisratenvernachlässigung tritt auf, wenn die tatsächlichen Häufigkeiten der Kategorien nicht ausreichend berücksichtigt werden. Um dies zu verdeutlichen, nehmen wir an, es gibt statistische Daten über die Verteilung der Positionen im Unternehmen:
Wir verwenden den Satz von Bayes, um die tatsächliche Wahrscheinlichkeit zu berechnen, dass der neue Mitarbeiter ein Manager ist:
Gegeben:
1. Wahrscheinlichkeit, dass ein Manager formell gekleidet ist:
2. Wahrscheinlichkeit, dass ein Nicht-Manager formell gekleidet ist:
3. A-priori-Wahrscheinlichkeit, dass der neue Mitarbeiter ein Manager ist:
4. A-priori-Wahrscheinlichkeit, dass der neue Mitarbeiter kein Manager ist:
Mit dem Satz von Bayes können wir \(P(M|F)\) wie folgt berechnen:
\(P(F)\) ist die totale Wahrscheinlichkeit, dass der neue Mitarbeiter formell gekleidet ist und kann so berechnet werden:
\(P(M|F) = \frac{0.10 \cdot 0.1}{0.028} = 0.357\), also etwa 35.7%.
Dies zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der neue Mitarbeiter ein Manager ist, gegeben dass er formell gekleidet ist, tatsächlich nur 35.7% beträgt. Diese Wahrscheinlichkeit ist deutlich niedriger als das, was durch die Repräsentativitätsheuristik induziert wird, wenn man die Basisrate ignoriert.
Mit unserer kostenlosen Lernplattform erhältst du Zugang zu Millionen von Dokumenten, Karteikarten und Unterlagen.
Kostenloses Konto erstellenDu hast bereits ein Konto? Anmelden