Management von Logistik- und SCM-Projekten - Cheatsheet
Planung und Steuerung von Materialflüssen
Definition:
Prozess zur Sicherstellung des optimalen Materialflusses von Rohstoffen bis zum Endprodukt.
Details:
- Ziele: Kostenreduktion, Zeitoptimierung, Bestandsminimierung
- Wichtige Werkzeuge: ERP-Systeme, MRP (Material Requirements Planning)
- KPIs: Durchlaufzeit, Bestandsreichweite, Lagerumschlagshäufigkeit
- Methoden: Just-in-time (JIT), Kanban, Push- und Pull-Prinzip
- Wichtige Berechnungen: Materialbedarf \(M_i = D_i + S_i - B_i\), Sicherheitsbestand \(SB = Z \times \text{Standardabweichung der Nachfrage}\)
Effizienzsteigerung durch Lieferketten-Optimierung
Definition:
Optimierung der Lieferkette zur Steigerung der Effizienz und Reduzierung von Kosten durch verbesserte Prozesse und Ressourcennutzung.
Details:
- Analyse und Verbesserung von Beschaffungs-, Produktions-, und Distributionsprozessen
- Nutzung von Technologien wie ERP-Systemen und AI für bessere Prognosen
- Implementierung von Lean Management und Just-In-Time (JIT)-Strategien
- Kooperation mit Lieferanten und strategischen Partnern zur gemeinsamen Effizienzsteigerung
- Benchmarking und regelmäßige Leistungsüberprüfungen
Agile Methoden im Projektmanagement (z.B. Scrum)
Definition:
Agile Methoden zielen auf Flexibilität und kontinuierliche Verbesserung im Projektmanagement bei dynamischen Umgebungen.
Details:
- Scrum: Iterative und inkrementelle Methodologie. Rolle: Product Owner, Scrum Master, Entwicklungsteam.
- Sprints: Kurze, regelmäßige Arbeitszyklen, meistens 2-4 Wochen.
- Daily Stand-ups: Tägliche Kurzmeetings zur Abstimmung.
- Backlogs: Aufgabenlisten, unterteilt in Product und Sprint Backlog.
- Review und Retrospektive: Sprints enden mit einer Review- und einer Retrospektivsitzung zur Verbesserung.
- Vorteile: Erhöhte Flexibilität, bessere Teamkommunikation, schnelle Reaktionsmöglichkeiten auf Änderungen.
Logistikinformationssysteme (LIS) und ihre Anwendung
Definition:
LIS sind IT-Systeme zur Erfassung, Speicherung, Verarbeitung und Bereitstellung von Daten in der Logistik.
Details:
- Unterstützen bei Planung, Steuerung und Kontrolle logistischer Prozesse
- Wichtige Module: Bestandsmanagement, Auftragsabwicklung, Transportmanagement
- Ziel: Effizienzsteigerung, Kostenreduktion, Verbesserung des Kundenservice
- Anwendung in SCM zur Synchronisation der Lieferkettenaktivitäten
- Integration von ERP-Systemen mit LIS für eine ganzheitliche Unternehmenssteuerung notwendig
- Nutzung von Technologien wie RFID, GPS und EDI zur Echtzeit-Datenübertragung
Green Logistics und Nachhaltigkeit in der Lieferkette
Definition:
Fokussiert auf umweltfreundliche und nachhaltige Praktiken zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks in Logistik und Lieferkette.
Details:
- Ziele: Energieeinsparung, Emissionsreduktion, Ressourceneffizienz
- Maßnahmen: Nutzung erneuerbarer Energien, Optimierung von Transportwegen, Einsatz umweltfreundlicher Fahrzeuge
- Strategien: Kreislaufwirtschaft, grüne Beschaffung, nachhaltige Verpackungen
- KPIs: CO2-Emissionen, Energieverbrauch, Recyclingquote
- Herausforderungen: Kosten, Technologie, Regulierung
Risikomanagement und Supply Chain Resilience
Definition:
Prozesse zur Identifikation, Bewertung und Steuerung potenzieller Risiken in Lieferketten, um deren Widerstandsfähigkeit zu verbessern.
Details:
- Ziel: Risiken minimieren, Supply Chain optimieren
- Schritte: Risikoidentifikation, Risikobewertung, Risikosteuerung, Risikoüberwachung
- Tools: SWOT Analyse, Szenario-Analyse, FMEA
- Resilience-Maßnahmen: Diversifikation, Lagerhaltung, flexible Verträge
- Wichtige Kenngrößen: Risikoprofile, Risikokennzahlen (\textit{KPIs})
Automatisierung und Robotik in der Logistik
Definition:
Automatisierung und Robotik in der Logistik bezieht sich auf den Einsatz von Technologien zur Automatisierung und Unterstützung logistischer Prozesse.
Details:
- Effizienzsteigerung durch Reduzierung manueller Tätigkeiten
- Typischer Einsatz: Lagerverwaltung, Kommissionierung, Transport
- Wichtige Technologien: AGVs (Automated Guided Vehicles), Roboterarme, KI-gesteuerte Systeme
- Ziele: Kostenreduktion, Fehlervermeidung, Geschwindigkeitszunahme
- Herausforderungen: Hohe Anfangsinvestitionen, Integration bestehender Systeme, Datensicherheit
Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Verpackungslösungen
Definition:
Kreislaufwirtschaft: Modell zur Minimierung von Abfällen durch Wiederverwendung, Reparatur, Aufarbeitung und Recycling von Materialien. Nachhaltige Verpackungslösungen: umweltfreundliche Verpackungen, die Abfall reduzieren und Ressourcen schonen.
Details:
- Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) basiert auf den Prinzipien Reduzieren, Wiederverwenden, Recyceln.
- Ziel: Verlängerung der Produktlebenszyklen und Ressourceneffizienz.
- Wichtige Konzepte: Cradle-to-Cradle, geschlossene Materialkreisläufe.
- Strategien: Design for Recycling, Nutzung von Sekundärrohstoffen, Lebenszyklusanalysen.
- Nachhaltige Verpackungslösungen: biologisch abbaubare Materialien, wiederverwendbare Verpackungen, Reduktion des Materialverbrauchs.
- Innovative Ansätze: Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen, intelligente Verpackungen mit minimalem Ressourceneinsatz.
- Wirtschaftlicher Nutzen: Kostensenkung durch weniger Materialeinsatz, Erfüllung gesetzlicher Vorgaben, Imageverbesserung.