Pharmamanagement I - Cheatsheet
Bedeutung der Forschung und Entwicklung in der pharmazeutischen Industrie
Definition:
Zentrale Bedeutung für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in der pharmazeutischen Industrie.
Details:
- Entwicklung neuer Medikamente
- Verbesserung bestehender Medikamente
- Hohe Investitionskosten und lange Entwicklungszyklen
- Risikomanagement und regulatorische Anforderungen
- Patentschutz und Marktposition
- Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungsinstituten
Zulassungsverfahren für Arzneimittel und relevante Gesundheitsbehörden
Definition:
Verfahren, durch das neue Arzneimittel von Gesundheitsbehörden geprüft und zugelassen werden.
Details:
- Ziel: Gewährleistung von Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität
- Phasen: Präklinische Studien, klinische Studien (I-III), Zulassungsantrag, Post-Marketing-Überwachung (Phase IV)
- Gesundheitsbehörden: EMA (Europa), FDA (USA), BfArM (Deutschland)
- Dossiers: Enthalten präklinische und klinische Daten, Herstellungsinformationen
- Auflagen: Pharmakovigilanz, Risikoüberwachung
- \textit{Innovative Arzneimittel}: Besondere Verfahren z.B. Beschleunigte Zulassung
AMNOG-Prozess und Preisfindung
Definition:
AMNOG-Prozess: Verfahren zur Nutzenbewertung neuer Arzneimittel in Deutschland. Preisfindung auf Basis von Nutzenbewertung.
Details:
- AMNOG = Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz
- Neues Arzneimittel: Dossier beim G-BA einreichen
- G-BA: Nutzenbewertung innerhalb von 6 Monaten
- IQWiG unterstützend bei der Bewertung
- Nutzen: Zusatznutzen gegenüber Standardtherapie
- Preisverhandlung: Hersteller und GKV-Spitzenverband
- Einigung: Gemeinsamer Bundesausschuss
- Erstattungsbetrag: Binnen 12 Monaten verhandelt
- Ergebnis: Preisfestlegung auf Basis des Zusatznutzens
Einfluss der Kostenträger im Gesundheitssystem
Definition:
Einfluss der Kostenträger im Gesundheitssystem bezieht sich auf die Rolle und den Einfluss von Akteuren wie Krankenkassen, Sozialversicherungsträgern und privaten Versicherungen bei der Finanzierung und Gestaltung von Gesundheitsdienstleistungen.
Details:
- Kostenträger bestimmen maßgeblich die Erstattung von Medikamenten und Behandlungen.
- Regulieren Preise und Erstattungsbeträge.
- Beeinflussen durch Budgetvorgaben und Verträge die Leistungsanbieter (Ärzte, Krankenhäuser).
- Setzen Anreize für Kosteneffizienz und Qualität durch verschiedene Vergütungsmodelle.
- Beispiele: Fallpauschalen (DRG-System), Selektivverträge.
Rolle der klinischen Studien in der Arzneimittelentwicklung
Definition:
Schlüsselschritte in der Entwicklung neuer Medikamente, überprüfen Sicherheit und Wirksamkeit
Details:
- Phase 1: Tests an kleinen Gruppen gesunder Freiwilliger um Sicherheit und Dosierung zu ermitteln.
- Phase 2: Tests an Patienten zur Ermittlung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen.
- Phase 3: Große Patientengruppen, Vergleich mit Standardbehandlungen.
- Phase 4: Nach Markteinführung, Langzeitwirkungen und seltene Nebenwirkungen beobachten.
- Essentiell für die Zulassung durch Aufsichtsbehörden wie FDA oder EMA.
Supply Chain Management in der pharmazeutischen Industrie
Definition:
Koordination und Verwaltung aller Aktivitäten, die zur Lieferung von pharmazeutischen Produkten von der Herstellung bis zum Endnutzer erforderlich sind
Details:
- Planung und Prognose der Nachfrage
- Beschaffung von Rohstoffen
- Produktionsplanung und -steuerung
- Lagerhaltung und Bestandsmanagement
- Verpackung und Konformität mit Vorschriften
- Transport und Distribution
- Rückverfolgbarkeit und Qualitätssicherung
- Risikomanagement und Nachhaltigkeit
Strategien und Geschäftsmodelle in der Pharmaindustrie
Definition:
Strategien und Geschäftsmodelle in der Pharmabranche, um Marktanteile zu sichern, Einnahmen zu maximieren & Innovationen zu fördern.
Details:
- Forschung & Entwicklung (F&E): Hohe Investitionen; Ziel, neue Medikamente zu entwickeln.
- Patentschutz: Sichert Exklusivität & Einnahmen für begrenzte Zeit.
- Generika: Markteintritt nach Patentablauf; geringere Kosten, aber auch geringere Preise.
- Vertikale Integration: Kontrolle über gesamte Wertschöpfungskette (u.a. Produktion & Vertrieb).
- Lizenzierung & strategische Partnerschaften: Zusammenarbeit zur gemeinsamen F&E und Markteintritt.
- Marktstrategien: Regional- oder Produktspezifische Anpassungen, Preisstrategien und Marketing.
- Regulierungen: Erfüllung gesetzlicher Anforderungen, z.B. klinische Studien & Sicherheitsauflagen.
- Mergers & Acquisitions (M&A): Wachstum durch Firmenübernahmen oder Fusionen.
Post-Marketing Überwachung und Qualitätskontrolle
Definition:
Post-Marketing Überwachung: Nach Markteinführung eines Arzneimittels kontinuierliche Überwachung der Sicherheit und Wirksamkeit. Qualitätskontrolle: Sicherstellen, dass jedes Produkt den erforderlichen Qualitätsstandards entspricht.
Details:
- Post-Marketing Überwachung (PMS): Pharmakovigilanz, Erfassung von Nebenwirkungen, Risikomanagement
- Qualitätskontrolle (QC): Analytische Tests, GMP-Standards, Freigabeprüfungen
- Regulatorische Anforderungen: EMA, FDA-Richtlinien
- Instrumente: Nebenwirkungsmeldungen, Periodic Safety Update Reports (PSUR)
- Ziel: Erhöhung der Patientensicherheit, kontinuierliche Verbesserung der Produktqualität