Pharmamanagement II - Cheatsheet
Definition und Einteilung von Arzneimittelklassen
Definition:
Definition und Kategorisierung von Arzneimitteln in verschiedene Klassen, basierend auf ihrer therapeutischen Wirkung und chemischen Eigenschaften.
Details:
- Therapeutische Klassen: Analgetika, Antibiotika, Antidepressiva, etc.
- Chemische Klassen: Betalactame, Benzodiazepine, Statine, etc.
- Einteilung nach ATC-Code: Anatomical Therapeutic Chemical Classification System
- Gebrauchsklassen: Verschreibungspflichtig (Rx), OTC (Over-the-counter), BtM (Betäubungsmittel)
- Wirkstoffe: Derivate und synthetische Verbindungen
Regulatorische Anforderungen für verschiedene Arzneimittelklassen
Definition:
Regulative Anforderungen für Arzneimittelkategorien umfassen gesetzliche und behördliche Vorschriften zur Sicherstellung von Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit.
Details:
- **Innovative Arzneimittel**: Lange und komplexe Zulassungsverfahren, klinische Prüfphasen I-III, Dossier nach Modulrichtlinien (CTD)
- **Generika**: Vereinfachte Zulassungsverfahren, Nachweis der Bioäquivalenz, kein vollständiges klinisches Studienset nötig
- **Biologika**: Spezifische Anforderungen, eingeschränkte Interchangeability, umfangreiche Charakterisierung und Qualitätssicherung
- **Biosimilars**: Nachweis der Ähnlichkeit zu Referenzprodukt, vergleichende Studien, detaillierte Characterisierungsstudien
- **OTC-Arzneimittel (Over-the-Counter)**: Vereinfachte Melde- und Zulassungsverfahren, Nachweis über sichere Anwendung ohne ärztliche Überwachung
- **Arzneimittel für seltene Krankheiten (Orphan Drugs)**: Beschleunigte Verfahren/Anreize, reduzierte klinische Anforderungen, Marktbereichsschutz
Wettbewerbsanalyse und Marktteilnehmer im Arzneimittelmarkt
Definition:
Untersuchung von Wettbewerbern und relevanten Akteuren im Arzneimittelmarkt, um Wettbewerbsfähigkeit und Marktposition zu bewerten.
Details:
- Hauptakteure: Pharmaunternehmen, Generikahersteller, Biotech-Unternehmen, Vertriebshändler
- Wettbewerbstrends analysieren: F&E-Investitionen, Patentabläufe, Markteinführungsstrategien
- Marktstruktur untersuchen: Oligopol, Monopol, freier Markt
- SWOT-Analyse durchführen: Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken
- PESTEL-Analyse anwenden: Politische, ökonomische, soziale, technologische, ökologische, gesetzliche Faktoren
- Markteintrittsbarrieren bewerten: Patentschutz, Regulierung, Kapitalbedarf
- Preisstrategien und Wettbewerbsvorteile analysieren
- Porter's Five Forces anwenden: Bedrohung durch neue Wettbewerber, Verhandlungsmacht der Lieferanten und Kunden, Bedrohung durch Ersatzprodukte, Wettbewerbsintensität
Preismechanismen und -strategien im Arzneimittelmarkt
Definition:
Mechanismen und Strategien zur Preisbildung und Preisgestaltung von Medikamenten auf dem Markt
Details:
- Preismechanismen: Determinieren durch Angebot, Nachfrage, Marktzugang und Regulierungen
- Preisstrategien: Skimming, Penetration, Wettbewerbsorientierte Preisgestaltung, Kostenorientierte Preisgestaltung
- Skimming: Hohe Anfangspreise, um Investitionskosten schnell zu amortisieren
- Penetration: Niedrige Anfangspreise, um Marktanteile zu gewinnen
- Regulierung: Preisbindung, Erstattungsfähigkeit, Marktüberwachungsbehörden
- Formeln: \[ \text{Preis} = \text{Kosten} + \text{Gewinnmarge} \]
Auswirkungen von Patenten und Generika auf die Preisbildung
Definition:
Preisbildung unter Einfluss von Patenten und Generika
Details:
- Monopolpreis durch Patentschutz: Unternehmen ohne Konkurrenz
- Preis sinkt nach Patentablauf: Markteintritt von Generika
- Generika fördern Wettbewerb
- Preiselastizität der Nachfrage beeinflusst Preisanpassung
- Preissenkungen durch Rabattverträge und Mengenrabatte
- Nachfrage nach Generika oft preissensitiver
- Preisbildungsformel: Kosten + Gewinnspanne + F & E-Kosten
- Preisdeckelung und Erstattungssysteme beeinflussen Endpreis
Erstattungssysteme und ihre Funktionsweise
Definition:
Systeme zur Kostenerstattung von Arzneimitteln im Gesundheitswesen.
Details:
- Unterscheidung in sozialversicherungspflichtige Erstattungssysteme und private Erstattungssysteme.
- Ermittlung des Erstattungsbetrags: oft basierend auf Referenzpreissystemen oder festgelegten Erstattungshöchstbeträgen.
- Wichtig für die Preisgestaltung und Markteinführung von Arzneimitteln.
- Zusammenarbeit zwischen pharmazeutischen Unternehmen, Krankenkassen und staatlichen Behörden.
- Relevante Gesetze und Verordnungen: Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG), Sozialgesetzbuch (SGB V).
Prozesse und Anforderungen für Arzneimittelzulassungen
Definition:
Prozesse und Anforderungen für Arzneimittelzulassungen - umfassende regulatorische Verfahren zur Sicherstellung der Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität von Arzneimitteln vor deren Marktzulassung.
Details:
- Präklinische Studien: Tierversuche, in-vitro Tests.
- Klinische Prüfungen: Phase I-IV.
- Zulassungsantrag: Dossier (CTD-Format, Modul 1-5).
- Zulassungsbehörden: EMA (EU), FDA (USA), BfArM (Deutschland).
- Bewertung: Qualität, Sicherheit, Wirksamkeit.
- Marktzulassung: Erteilung durch Behörden, Benachrichtigung der Hersteller.
- Überwachung nach der Zulassung: Pharmakovigilanz, Nebenwirkungsmeldungen.
GMP (Good Manufacturing Practice) und deren Umsetzung
Definition:
GMP (Good Manufacturing Practice) - Richtlinien zur Qualitätssicherung der Produktionsabläufe und -umgebung in der Herstellung von Arzneimitteln und Wirkstoffen.
Details:
- Sicherstellung der Produktqualität und -sicherheit
- Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (AMG, EU-GMP-Leitfaden)
- Dokumentation, Validierung und Qualifizierung aller Prozesse
- Schulung und Qualifikation des Personals
- Kontrolle und Überwachung der Herstellungsumgebung