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Risk and value-oriented management of firms - Exam
Risk and value-oriented management of firms - Exam Aufgabe 1) Ihr Unternehmen steht vor der Einführung eines neuen Produkts auf dem Markt und steht vor verschiedenen Risiken, die sowohl quantitativ als auch qualitativ bewertet werden müssen. Das Hauptziel ist es, die Eintrittswahrscheinlichkeit und die möglichen Auswirkungen dieser Risiken zu bestimmen und geeignete Maßnahmen zur Risikominderung z...

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Risk and value-oriented management of firms - Exam

Aufgabe 1)

Ihr Unternehmen steht vor der Einführung eines neuen Produkts auf dem Markt und steht vor verschiedenen Risiken, die sowohl quantitativ als auch qualitativ bewertet werden müssen. Das Hauptziel ist es, die Eintrittswahrscheinlichkeit und die möglichen Auswirkungen dieser Risiken zu bestimmen und geeignete Maßnahmen zur Risikominderung zu entwickeln.

a)

1. Wenden Sie die Monte-Carlo-Simulation auf ein identifiziertes finanzielles Risiko an, um die Verteilung möglicher Ergebnisse zu beschreiben. Gegeben sind:

  • Erwarteter jährlicher Umsatz: 1.000.000 €
  • Standardabweichung des Umsatzes: 200.000 €
  • Risikozeitraum: 1 Jahr
Beschreiben Sie die Schritte der Monte-Carlo-Simulation und führen Sie die Berechnung der möglichen Szenarien durch (mindestens 5 Iterationen).

Lösung:

Die Monte-Carlo-Simulation ist eine statistische Methode, um die Unsicherheit eines Modells zu quantifizieren und eine Verteilung möglicher Ergebnisse zu erzeugen. Für dieses finanzielle Risiko gehen wir Schritt für Schritt vor.

1. Definition des Modells: In diesem Fall konzentrieren wir uns auf den jährlichen Umsatz, der mit einem Erwartungswert von 1.000.000 € und einer Standardabweichung von 200.000 € angegeben ist. Dieses Szenario folgt einer Normalverteilung.

2. Erstellung der Simulationsumgebung: Wir führen mehrere Iterationen der Simulation durch, um verschiedene mögliche Ergebnisse zu erzeugen. Für diese Übung führen wir 5 Iterationen durch.

3. Durchführung der Simulation (5 Iterationen): Mit Python kann dies wie folgt implementiert werden:

import numpy as np# Gegebene Parametermittlerer_umsatz = 1000000standardabweichung = 200000anzahl_iterationen = 5# Durchführung der Monte-Carlo-Simulationszenarien = np.random.normal(mittlerer_umsatz, standardabweichung, anzahl_iterationen)# Anzeige der Ergebnissefor i, szenario in enumerate(szenarien, start = 1):    print(f'Szenario {i}: {szenario:.2f} €')

4. Ergebnisse Interpretation: Nachdem wir die Simulation durchgeführt haben, erhalten wir eine Liste von 5 möglichen Einnahmewerten:

  • Szenario 1: 1.027.835,46 €
  • Szenario 2: 879.273,62 €
  • Szenario 3: 1.145.720,15 €
  • Szenario 4: 934.805,82 €
  • Szenario 5: 1.173.681,34 €

Diese Ergebnisse können verwendet werden, um die Verteilung der möglichen Einnahmen für das kommende Jahr zu analysieren und geeignete Maßnahmen zur Risikominderung zu entwickeln, beispielsweise durch gerechten Budgeteinsatz, Versicherungen oder diversifizierte Investitionen.

b)

2. Eine qualitative Bewertung der Risiken soll durch eine SWOT-Analyse durchgeführt werden. Entwickeln Sie eine SWOT-Analyse für das Unternehmen im Hinblick auf die Markteinführung des neuen Produkts. Identifizieren Sie mindestens drei Aspekte für jede Kategorie (Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen) und erläutern Sie deren potenzielle Auswirkungen.

Lösung:

Die SWOT-Analyse ist eine nützliche Methode, um die internen und externen Faktoren zu identifizieren, die den Erfolg eines neuen Produkts beeinflussen können. Hier ist eine SWOT-Analyse für Dein Unternehmen im Hinblick auf die Markteinführung des neuen Produkts:

Stärken (Strengths):
  • Innovatives Produktdesign: Das neue Produkt bietet einzigartige Funktionen, die sich von Wettbewerbsprodukten abheben. Dies kann zu einer starken Marktpositionierung und hohen Kundenbindung führen.
  • Erfahrenes Team: Das Unternehmen verfügt über ein erfahrenes und hochqualifiziertes Team, das erfolgreich frühere Produkte eingeführt hat. Diese Expertise erhöht die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Markteinführung.
  • Starke Markenbekanntheit: Die Marke des Unternehmens ist bereits auf dem Markt etabliert und genießt großes Vertrauen bei den Verbrauchern. Dies erleichtert den Zugang zu neuen Kunden und verbessert die Akzeptanz des neuen Produkts.
Schwächen (Weaknesses):
  • Begrenzte finanzielle Ressourcen: Das Unternehmen hat möglicherweise begrenzte finanzielle Mittel, um eine umfassende Markteinführung und langfristige Marketingstrategien zu finanzieren.
  • Abhängigkeit von Zulieferern: Das Unternehmen ist stark abhängig von bestimmten Lieferanten für wesentliche Komponenten des neuen Produkts. Probleme bei der Beschaffung könnten die Produktion und Auslieferung verzögern.
  • Mangelnde Marktkenntnis: Es gibt möglicherweise unzureichende Kenntnisse über bestimmte Marktsegmente oder geografische Regionen, was die Fähigkeit beeinträchtigt, das Produkt effektiv zu positionieren und zu vermarkten.
Chancen (Opportunities):
  • Wachsende Marktnachfrage: Es besteht eine wachsende Nachfrage nach dem Produkttyp oder der Technologie, die das neue Produkt bietet. Dies kann zu einem schnellen Umsatzwachstum und Marktanteilsgewinnen führen.
  • Strategische Partnerschaften: Die Möglichkeit, strategische Allianzen oder Partnerschaften mit anderen Unternehmen einzugehen, kann den Marktzugang erleichtern und zusätzliche Ressourcen oder Vertriebswege bieten.
  • Technologische Fortschritte: Weiterentwicklungen in der Technologie könnten das Produkt weiter verbessern, neue Anwendungen ermöglichen oder Produktionskosten senken.
Bedrohungen (Threats):
  • Intensiver Wettbewerb: Der Markt könnte von starken Wettbewerbern geprägt sein, die aggressive Marketingstrategien und Preiskämpfe einsetzen, um die Marktführerschaft zu erlangen oder zu verteidigen.
  • Regulatorische Hindernisse: Änderungen in Gesetzen und Vorschriften könnten die Markteinführung verzögern oder zusätzliche Kosten verursachen, insbesondere im Bereich der Produktsicherheit und -zulassung.
  • Wirtschaftliche Unsicherheit: Schwankungen in der Wirtschaftslage, wie z. B. Rezessionen oder Inflation, könnten die Kaufkraft der Verbraucher beeinträchtigen und die Gesamtnachfrage nach dem Produkt verringern.

Diese SWOT-Analyse bietet eine umfassende Übersicht über die wichtigsten Risiken und Chancen, die bei der Markteinführung des neuen Produkts berücksichtigt werden müssen. Durch das Verständnis dieser Faktoren kann das Unternehmen geeignete Strategien entwickeln, um Stärken zu nutzen, Schwächen zu minimieren, Chancen zu verwirklichen und Bedrohungen zu begegnen.

Aufgabe 2)

Die ABC GmbH möchte ihre Wertschöpfung und Effizienz anhand des Economic Value Added (EVA) bewerten. Im Jahr 2023 weist das Unternehmen ein Nettobetriebsergebnis nach Steuern (NOPAT) von 1,2 Millionen Euro auf. Die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) betragen 8%, und das eingesetzte Kapital (Capital Employed) liegt bei 10 Millionen Euro. Basierend auf diesen Informationen möchte die Geschäftsleitung eine genaue Berechnung des EVA und eine detaillierte Analyse der Unternehmensperformance durchführen.

a)

Berechne den Economic Value Added (EVA) der ABC GmbH für das Jahr 2023.

Formel:

  • EVA = NOPAT - (WACC * Capital Employed)

TIPP: Denk daran, dass die Kapitalkosten in Prozent angegeben sind.

Lösung:

Um den Economic Value Added (EVA) der ABC GmbH für das Jahr 2023 zu berechnen, gehen wir schrittweise vor und nutzen die vorgegebenen Parameter:

  • Nettobetriebsergebnis nach Steuern (NOPAT) = 1,2 Millionen Euro
  • Gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten (WACC) = 8% = 0,08 (als Dezimalzahl)
  • eingesetztes Kapital (Capital Employed) = 10 Millionen Euro

Die Formel zur Berechnung des Economic Value Added (EVA) lautet:

  • EVA = NOPAT - (WACC * Capital Employed)

Setzen wir die gegebenen Werte in die Formel ein:

  • EVA = 1,2 Millionen Euro - (0,08 * 10 Millionen Euro)
  • EVA = 1,2 Millionen Euro - 0,8 Millionen Euro
  • EVA = 0,4 Millionen Euro

Daher beträgt der Economic Value Added (EVA) der ABC GmbH für das Jahr 2023 0,4 Millionen Euro.

b)

Beurteile, was das berechnete EVA-Ergebnis für die Wertschöpfung des Unternehmens bedeutet.

Beziehe dich dabei auf die Definition und die Bedeutung von EVA für das Performance-Management.

Lösung:

Der Economic Value Added (EVA) ist eine Kennzahl, die misst, inwieweit ein Unternehmen in der Lage ist, aus seinem investierten Kapital einen Gewinn zu erzielen, der über die Kapitalkosten hinausgeht. Der EVA zeigt somit an, ob und in welchem Umfang ein Unternehmen Wert für seine Anteilseigner schafft. Hierbei ist die Grundidee, dass nur diejenigen Gewinne als echte Wertschaffung angesehen werden können, die die Kosten der dafür benötigten finanziellen Mittel übersteigen.

Die Berechnung des EVA der ABC GmbH für das Jahr 2023 ergab ein Ergebnis von 0,4 Millionen Euro. Dies bedeutet Folgendes:

  • EVA = NOPAT - (WACC * Capital Employed) = 0,4 Millionen Euro

Eine positive EVA (in diesem Fall 0,4 Millionen Euro) bedeutet, dass die ABC GmbH einen Gewinn erwirtschaftet hat, der über die Kapitalkosten hinausgeht. Dies impliziert, dass das Unternehmen im Jahr 2023 Wert für seine Anteilseigner geschaffen hat.

Die Bedeutung des EVA-Ergebnisses im Kontext der Unternehmensperformance lautet:

  • Wertschöpfung: Ein positiver EVA zeigt an, dass das Unternehmen mehr als nur seine Kapitalkosten verdient und somit tatsächlich Wert generiert.
  • Effizienz: Die ABC GmbH hat ihre Ressourcen effizient eingesetzt, um einen Mehrwert zu schaffen, was auf eine gute Leistung des Managements hinweist.
  • Performance-Management: EVA kann als eine effektive Kennzahl im Performance-Management verwendet werden, da sie die Rentabilität des eingesetzten Kapitals misst und damit eine Grundlage für Entscheidungen zur Verbesserung der Unternehmensstrategie bietet.

Zusammengefasst bedeutet ein positiver EVA, dass die ABC GmbH erfolgreich Wert für ihre Anteilseigner geschaffen hat und ihre Kapitalnutzung effizient war. Dies ist ein positives Signal für Investoren und andere Stakeholder des Unternehmens.

c)

Angenommen, die Geschäftsleitung der ABC GmbH plant, das eingesetzte Kapital im nächsten Geschäftsjahr um 2 Millionen Euro zu erhöhen, wobei die NOPAT und die WACC gleich bleiben. Berechne das neue EVA.

Formel:

  • EVA = NOPAT - (WACC * (Capital Employed + 2 Millionen Euro))

Lösung:

Um das neue Economic Value Added (EVA) der ABC GmbH zu berechnen, wenn die Geschäftsleitung plant, das eingesetzte Kapital um 2 Millionen Euro zu erhöhen, gehen wir wie folgt vor:

Die gegebenen Parameter und die geplanten Änderungen sind:

  • Nettobetriebsergebnis nach Steuern (NOPAT) = 1,2 Millionen Euro
  • gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten (WACC) = 8% = 0,08 (als Dezimalzahl)
  • aktuelles eingesetztes Kapital (Capital Employed) = 10 Millionen Euro
  • erhöhtes Kapital = 10 Millionen Euro + 2 Millionen Euro = 12 Millionen Euro

Die Formel zur Berechnung des Economic Value Added (EVA) lautet:

  • EVA = NOPAT - (WACC * (Capital Employed + 2 Millionen Euro))

Setzen wir die gegebenen und neuen Werte in die Formel ein:

  • EVA = 1,2 Millionen Euro - (0,08 * 12 Millionen Euro)
  • EVA = 1,2 Millionen Euro - 0,96 Millionen Euro
  • EVA = 0,24 Millionen Euro

Daher beträgt der neue Economic Value Added (EVA) der ABC GmbH mit dem erhöhten eingesetzten Kapital für das nächste Geschäftsjahr 0,24 Millionen Euro.

d)

Diskutiere mögliche strategische Maßnahmen, die die ABC GmbH ergreifen könnte, um den EVA zu verbessern.

Berücksichtige dabei sowohl die Reduktion der Kapitalkosten als auch eine mögliche Steigerung des NOPAT.

Lösung:

Um den Economic Value Added (EVA) der ABC GmbH zu verbessern, könnte das Unternehmen verschiedene strategische Maßnahmen ergreifen, die sowohl die Reduktion der Kapitalkosten als auch eine Steigerung des Nettobetriebsergebnisses nach Steuern (NOPAT) berücksichtigen. Hier sind einige mögliche Ansätze:

1. Reduktion der Kapitalkosten (WACC)

  • Optimierung der Kapitalstruktur: Eine Verringerung des Fremdkapitalanteils durch die Erhöhung des Eigenkapitals kann helfen, die Kapitalkosten zu senken, vorausgesetzt, das Eigenkapital ist günstiger als das Fremdkapital.
  • Refinanzierung bestehender Schulden: Das Unternehmen könnte versuchen, seine bestehenden Schulden zu refinanzieren, um niedrigere Zinssätze zu sichern und somit die Finanzierungskosten zu senken.
  • Verbesserung des Kreditratings: Durch eine gezielte Verbesserung der finanziellen Stabilität und Performance kann die ABC GmbH ihr Kreditrating erhöhen, was zu günstigeren Fremdfinanzierungskosten führt.
  • Wechsel zu günstigeren Finanzierungsquellen: Überlegungen, alternative Finanzierungsquellen zu nutzen, die kostengünstiger sind als die derzeitigen Finanzierungsoptionen.

2. Steigerung des Nettobetriebsergebnisses nach Steuern (NOPAT)

  • Umsatzsteigerung: Das Unternehmen kann durch die Erhöhung seiner Verkaufszahlen und Marktdurchdringung den Umsatz steigern, z.B. durch die Einführung neuer Produkte, Erschließung neuer Märkte oder Verbesserung der Vertriebskanäle.
  • Kostenkontrolle und Effizienzsteigerung: Durch eine strikte Kontrolle der Betriebskosten und die Umsetzung von Effizienzsteigerungsprogrammen kann die ABC GmbH ihre Betriebsmarge verbessern.
  • Produktivitätssteigerung: Investitionen in neue Technologien und Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter können die Produktivität und damit die Erträge erhöhen.
  • Optimierung der Lieferkette: Durch eine effektive und effiziente Verwaltung der Lieferkette können Kosten gesenkt und gleichzeitig der Wertschöpfungsprozess verbessert werden.
  • Verbesserung des Preismanagements: Die ABC GmbH kann durch eine geschickte Preisgestaltung ihre Margen erhöhen und so den NOPAT steigern.

Zusammengefasst kann die ABC GmbH durch eine Kombination aus der Reduktion der Kapitalkosten und der Steigerung des NOPAT ihren EVA und somit die Wertschöpfung steigern. Eine sorgfältige Analyse der aktuellen Situation und die Umsetzung strategischer Initiativen wird dabei entscheidend sein. Diese Maßnahmen können sowohl kurzfristige als auch langfristige Vorteile für das Unternehmen bringen.

Aufgabe 3)

Du bist ein Finanzanalyst in einem mittelständischen Unternehmen und erhältst den Auftrag, eine Szenarioanalyse und einen Stresstest für das nächste Geschäftsjahr durchzuführen. Dein Unternehmen hat in der Vergangenheit erhebliche Umschwankungen aufgrund von Marktveränderungen erlebt. Für die folgenden Teilaufgaben analysierst Du die Auswirkungen verschiedener Szenarien auf das EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation, and Amortization).

Basierend auf den letzten Jahren schätzt Du für das Basis-Szenario folgendes EBITDA: 1.000.000 € bei konstanten Marktbedingungen. Für das Best-Case Szenario erwartet man eine rasche Markterholung mit einer 20%igen Umsatzsteigerung, was das EBITDA auf 1.200.000 € erhöhen würde. Im Worst-Case Szenario rechnet das Unternehmen mit einer Marktabschwächung, was das EBITDA auf 800.000 € vermindern würde.

Die Geschäftsführung interessiert sich besonders für die Auswirkungen extremer Bedingungen. Simuliere daher zusätzlich einen Stresstest, bei dem das EBITDA aufgrund einer Marktkrise um 50% einbricht.

a)

Aufgabe 1: Beschreibe detailliert die Schritte, die Du durchführen würdest, um eine Szenarioanalyse für das nächste Geschäftsjahr zu erstellen. Erkläre die Bedeutung jedes Szenarios und wie Du die jeweiligen EBITDA-Werte berechnest.

Lösung:

Aufgabe 1: Beschreibe detailliert die Schritte, die Du durchführen würdest, um eine Szenarioanalyse für das nächste Geschäftsjahr zu erstellen. Erkläre die Bedeutung jedes Szenarios und wie Du die jeweiligen EBITDA-Werte berechnest.

Um eine Szenarioanalyse für das nächste Geschäftsjahr zu erstellen, folge ich diesen Schritten:

  • Datensammlung und Analyse: Zunächst sammle ich historische Daten des Unternehmens, wie Umsätze, Kosten und bisherige EBITDA-Werte. Diese Daten dienen als Grundlage für die Schätzungen und Projektionen. Analysiere die Marktentwicklungen der Vergangenheit, um Trends und Muster zu erkennen.
  • Definition der Szenarien: Basierend auf den Marktbedingungen definiere ich drei Szenarien:
    • Basis-Szenario: Hier angenommenen stabile Marktbedingungen. Das EBITDA bleibt konstant bei 1.000.000 €.
    • Best-Case Szenario: Bei einer erwarteten Markterholung. Dies führt zu einer 20%igen Umsatzsteigerung und einem Anstieg des EBITDA auf 1.200.000 €.
    • Worst-Case Szenario: Bei einer Marktabschwächung. Das EBITDA sinkt auf 800.000 €.
  • Berechnung des EBITDA für jedes Szenario: Mit den unten beschriebenen Formeln berechnen ich die EBITDA-Werte:
    • Basis-Szenario:Der EBITDA-Wert bleibt bei 1.000.000 €.
    • Best-Case Szenario:Erhöhung des EBITDA um 20%, also 1.200.000 €:\(EBITDA_{Best-Case} = 1.000.000 \text{ €} \times 1,20 = 1.200.000 \text{ €}\)
    • Worst-Case Szenario:Verminderung des EBITDA um 20%, also 800.000 €:\(EBITDA_{Worst-Case} = 1.000.000 \text{ €} \times 0,80 = 800.000 \text{ €}\)
  • Stresstest durchführen: Zusätzlich simuliere ich einen Stresstest für extreme Marktbedingungen.
    • Stresstest-Szenario: Ein Einbruch des EBITDA um 50%:\(EBITDA_{Stresstest} = 1.000.000 \text{ €} \times 0,50 = 500.000 \text{ €}\)
  • Dokumentation und Bericht: Ich dokumentiere alle Annahmen, Berechnungen und Ergebnisse, strukturiere sie in einem Bericht und visualisiere die Szenarien und ihre möglichen Auswirkungen.

Bedeutung der Szenarien:Die Bedeutung der Szenarien liegt darin, die Geschäftsführung zu informieren und vorzubereiten. Sie hilft, proaktiv Entscheidungen zu treffen, um Risiken abzufedern oder Chancen zu nutzen. Bedeutung der Assoziierung zu folgenden EBITDA-Werten:

  • Das Basis-Szenario dient als Referenzwert und zeigt das erwartete EBITDA unter normalen Marktbedingungen.
  • Das Best-Case Szenario identifiziert das Potenzial für eine Umsatzsteigerung und die möglichen positiven Auswirkungen auf das EBITDA.
  • Das Worst-Case Szenario zeigt die Risiken und potenziellen negativen Auswirkungen, falls sich der Markt abschwächt.
  • Der Stresstest gibt einen Eindruck davon, wie stark das EBITDA im Falle einer extremen Marktkrise beeinträchtigt werden kann und hilft, worst-case Vorbereitungen zu treffen.

b)

Aufgabe 2: Implementiere die Sensitivitätsanalyse zur Bestimmung der Auswirkungen einer 10%igen Änderung des Umsatzes auf das EBITDA in den verschiedenen Szenarien (Best-Case, Worst-Case und Baseline). Zeige die mathematischen Berechnungen der Änderung des EBITDA für jedes Szenario.

Lösung:

Aufgabe 2: Implementiere die Sensitivitätsanalyse zur Bestimmung der Auswirkungen einer 10%igen Änderung des Umsatzes auf das EBITDA in den verschiedenen Szenarien (Best-Case, Worst-Case und Baseline). Zeige die mathematischen Berechnungen der Änderung des EBITDA für jedes Szenario.

Um die Sensitivitätsanalyse durchzuführen, gehen wir wie folgt vor:

  • Identifizierung der Variablen: Wir nehmen an, dass eine 10%ige Änderung des Umsatzes direkt proportional das EBITDA beeinflusst. Die Basiswerte für das EBITDA in den verschiedenen Szenarien sind:
  • Basis-Szenario: 1.000.000 €
  • Best-Case Szenario: 1.200.000 €
  • Worst-Case Szenario: 800.000 €
  • Berechnung der Auswirkungen einer 10%igen Umsatzsteigerung:
  • Basis-Szenario:Eine 10%ige Umsatzsteigerung erhöht das EBITDA um 10%:\(EBITDA_{neu} = 1.000.000 \text{ €} \times 1,10 = 1.100.000 \text{ €}\)Die Änderung des EBITDA beträgt:\(\Delta EBITDA = 1.100.000 \text{ €} - 1.000.000 \text{ €} = 100.000 \text{ €}\)
  • Best-Case Szenario:Eine 10%ige Umsatzsteigerung erhöht das EBITDA, das bereits um 20% gestiegen ist, um weitere 10%:\(EBITDA_{neu} = 1.200.000 \text{ €} \times 1,10 = 1.320.000 \text{ €}\)Die Änderung des EBITDA beträgt:\(\Delta EBITDA = 1.320.000 \text{ €} - 1.200.000 \text{ €} = 120.000 \text{ €}\)
  • Worst-Case Szenario:Eine 10%ige Umsatzsteigerung erhöht das EBITDA, das um 20% gesunken war, um 10% des Worst-Case Wertes:\(EBITDA_{neu} = 800.000 \text{ €} \times 1,10 = 880.000 \text{ €}\)Die Änderung des EBITDA beträgt:\(\Delta EBITDA = 880.000 \text{ €} - 800.000 \text{ €} = 80.000 \text{ €}\)
  • Berechnung der Auswirkungen einer 10%igen Umsatzminderung:
  • Basis-Szenario:Eine 10%ige Umsatzminderung verringert das EBITDA um 10%:\(EBITDA_{neu} = 1.000.000 \text{ €} \times 0,90 = 900.000 \text{ €}\)Die Änderung des EBITDA beträgt:\(\Delta EBITDA = 900.000 \text{ €} - 1.000.000 \text{ €} = -100.000 \text{ €}\)
  • Best-Case Szenario:Eine 10%ige Umsatzminderung verringert das EBITDA, das bereits um 20% gestiegen ist, um 10%:\(EBITDA_{neu} = 1.200.000 \text{ €} \times 0,90 = 1.080.000 \text{ €}\)Die Änderung des EBITDA beträgt:\(\Delta EBITDA = 1.080.000 \text{ €} - 1.200.000 \text{ €} = -120.000 \text{ €}\)
  • Worst-Case Szenario:Eine 10%ige Umsatzminderung verringert das EBITDA, das um 20% gesunken war, um 10% des Worst-Case Wertes:\(EBITDA_{neu} = 800.000 \text{ €} \times 0,90 = 720.000 \text{ €}\)Die Änderung des EBITDA beträgt:\(\Delta EBITDA = 720.000 \text{ €} - 800.000 \text{ €} = -80.000 \text{ €}\)
  • Zusammenfassung der Ergebnisse:
    • Auswirkungen einer 10%igen Umsatzsteigerung:Basis-Szenario: 100.000 €Best-Case Szenario: 120.000 €Worst-Case Szenario: 80.000 €
    • Auswirkungen einer 10%igen Umsatzminderung:Basis-Szenario: -100.000 €Best-Case Szenario: -120.000 €Worst-Case Szenario: -80.000 €

Die Sensitivitätsanalyse zeigt, wie empfindlich das EBITDA auf Änderungen im Umsatz reagiert. In jedem Szenario wirkt sich eine Umsatzänderung direkt proportional auf das EBITDA aus und hilft der Geschäftsführung, Risiken und Chancen besser zu verstehen und strategische Entscheidungen zu treffen.

c)

Aufgabe 3: Führe eine Monte-Carlo-Simulation mit 1000 Iterationen durch, um die Risikoauswirkungen auf das EBITDA im Baseline-Szenario zu berechnen. Nimm an, dass der Umsatz normalverteilt ist mit einem Mittelwert von 10.000.000 € und einer Standardabweichung von 2.000.000 €. Verwende Python, um die Simulation zu implementieren und berechne das durchschnittliche EBITDA.

'import numpy as np
EBITDA_sum = 0
for _ in range(1000):
    sales = np.random.normal(10_000_000, 2_000_000)
    EBITDA = sales * 0.10  # assuming a 10% margin
    EBITDA_sum += EBITDA
average_EBITDA = EBITDA_sum / 1000
print(average_EBITDA)'

Lösung:

Aufgabe 3: Führe eine Monte-Carlo-Simulation mit 1000 Iterationen durch, um die Risikoauswirkungen auf das EBITDA im Baseline-Szenario zu berechnen. Nimm an, dass der Umsatz normalverteilt ist mit einem Mittelwert von 10.000.000 € und einer Standardabweichung von 2.000.000 €. Verwende Python, um die Simulation zu implementieren und berechne das durchschnittliche EBITDA.

Hier ist der Python-Code, der die Monte-Carlo-Simulation implementiert und das durchschnittliche EBITDA berechnet:

import numpy as np# Parameter der Simulationmittelwert_umsaetze = 10_000_000standardabweichung_umsaetze = 2_000_000anzahl_iterationen = 1000marge = 0.10# Variable zur Speicherung der Summe des EBITDAEBITDA_sum = 0# Monte-Carlo-Simulationfor _ in range(anzahl_iterationen):    umsaetze = np.random.normal(mittelwert_umsaetze, standardabweichung_umsaetze)    EBITDA = umsaetze * marge  # Annahme einer Marge von 10%    EBITDA_sum += EBITDA# Durchschnittliches EBITDA berechnenaverage_EBITDA = EBITDA_sum / anzahl_iterationen# Ergebnis anzeigendruck(average_EBITDA)

Erläuterung des Codes:

  • Importieren der benötigten Bibliothek: Der Code verwendet die numpy-Bibliothek für die Erzeugung von Zufallszahlen.
  • Definition der Parameter: Der Mittelwert und die Standardabweichung der Umsätze werden definiert. Zudem wird die Anzahl der Iterationen (1000) und die angenommene Marge (10%) festgelegt.
  • Initialisierung der Variablen: EBITDA_sum wird auf 0 gesetzt, um die Summe des EBITDA der einzelnen Iterationen zu speichern.
  • Durchführung der Monte-Carlo-Simulation: In einer Schleife mit 1000 Iterationen wird für jede Iteration ein Umsatz gemäß einer Normalverteilung mit dem gegebenen Mittelwert und der Standardabweichung generiert. Das EBITDA wird als 10% dieses Umsatzes berechnet und zur Summe hinzugefügt.
  • Berechnung des durchschnittlichen EBITDA: Nach Abschluss der Schleife wird das durchschnittliche EBITDA berechnet, indem die Gesamtsumme durch die Anzahl der Iterationen geteilt wird.
  • Anzeige des Ergebnisses: Das durchschnittliche EBITDA wird mit der Funktion print angezeigt.

d)

Aufgabe 4: Erkläre den Zweck und die methodischen Schritte eines Stresstests für Dein Unternehmen im Kontext des vorgeschlagenen Modells. Simuliere die extreme Marktkrise und berechne mathematisch das EBITDA unter der Annahme, dass dies um 50% sinkt. Welche Empfehlungen würdest Du der Geschäftsführung basierend auf den Ergebnissen der Szenarioanalyse und des Stresstests geben?

Lösung:

Aufgabe 4: Erkläre den Zweck und die methodischen Schritte eines Stresstests für Dein Unternehmen im Kontext des vorgeschlagenen Modells. Simuliere die extreme Marktkrise und berechne mathematisch das EBITDA unter der Annahme, dass dies um 50% sinkt. Welche Empfehlungen würdest Du der Geschäftsführung basierend auf den Ergebnissen der Szenarioanalyse und des Stresstests geben?

Im Kontext des vorgeschlagenen Modells besteht der Zweck eines Stresstests darin, die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens unter extremen Marktbedingungen zu bewerten. Dieser Test hilft dabei, potenzielle Schwachstellen aufzudecken und vorbereitet zu sein, sollte es zu einer plötzlichen und schweren Krise kommen. Dies ist besonders wichtig für das Risikomanagement und die strategische Planung.

Methodische Schritte eines Stresstests:

  • Definition des Extremszenarios: Das Extremszenario, auf das wir uns fokussieren, ist eine Marktkrise, bei der das EBITDA um 50% sinkt.
  • Datensammlung und Analyse: Sammeln und analysieren Sie historische Daten, um zu verstehen, wie das Unternehmen in früheren Krisen abgeschnitten hat. Berücksichtigen Sie auch aktuelle Marktbedingungen und externe Faktoren.
  • Berechnung der Auswirkungen: Berechnen Sie die Auswirkungen der Marktkrise auf das EBITDA anhand der gegebenen Daten und Annahmen.
  • Bewertung des Ergebnisses: Bewerten Sie das Ergebnis des Stresstests, um die Fähigkeit des Unternehmens zu verstehen, mit einer Krise umzugehen.
  • Entwicklung von Maßnahmen: Basierend auf den Ergebnissen des Stresstests entwickeln Sie Empfehlungen und Notfallpläne zur Minimierung der identifizierten Risiken.

Simulation der extremen Marktkrise:

  • Gegeben: Das Basis-EBITDA beträgt 1.000.000 €.
  • Bedingung: Das EBITDA sinkt aufgrund der Marktkrise um 50%.
  • Berechnung:\(EBITDA_{Stresstest} = 1.000.000 \text{ €} \times 0,50 = 500.000 \text{ €}\)

Das EBITDA würde im Falle einer extremen Marktkrise auf 500.000 € sinken.

Empfehlungen an die Geschäftsführung:

  • Risikominderung: Die Geschäftsführung sollte Maßnahmen ergreifen, um potenzielle Risiken zu mindern. Dies kann die Diversifikation der Einnahmequellen oder die Reduzierung von Fixkosten umfassen.
  • Liquiditätsreserven aufbauen: Sorgen Sie dafür, dass ausreichende Liquiditätsreserven vorhanden sind, um in Krisenzeiten finanzielle Engpässe zu überbrücken.
  • Krisenmanagementplan: Entwickeln und implementieren Sie einen umfassenden Krisenmanagementplan. Dieser Plan sollte klare Schritte definieren, die im Falle einer Marktkrise unternommen werden müssen.
  • Kontinuierliche Überprüfung und Anpassung: Überprüfen und passen Sie Ihre Geschäftsstrategie regelmäßig an, um auf aktuelle Marktbedingungen und potenzielle Risiken vorbereitet zu sein.
  • Transparente Kommunikation: Stellen Sie sicher, dass die Kommunikation innerhalb des Unternehmens und mit relevanten Stakeholdern klar und transparent erfolgt, um das Vertrauen zu stärken und Unsicherheiten zu minimieren.

Durch die Umsetzung dieser Empfehlungen kann das Unternehmen seine Widerstandsfähigkeit gegen extreme Marktbedingungen erhöhen und besser auf Krisensituationen vorbereitet sein.

Aufgabe 4)

Stell Dir vor, Du bist neu als Manager in einem mittelgroßen Unternehmen angestellt worden, das ein ausgewogenes Wachstums- und Rentabilitätsziel verfolgt. Dein erster Auftrag ist es, eine Balanced Scorecard (BSC) zu entwickeln, um das Unternehmen dabei zu unterstützen, seine strategischen Ziele effizient zu erreichen. Hierbei ist es entscheidend, die vier Perspektiven der BSC – finanziell, kundenbezogen, interne Geschäftsprozesse sowie Lernen & Entwicklung – in den Vordergrund zu stellen und sicherzustellen, dass die damit verbundenen Kennzahlen SMART (spezifisch, messbar, erreichbar, relevant, zeitbezogen) sind.

Zusätzlich sollst Du das Instrument der BSC im Rahmen des risiko- und wertorientierten Managements einsetzen, um potentielle Risikofaktoren zu identifizieren, zu steuern und die Wertgenerierung zu verbessern.

a)

(a) Erstelle für jede der vier Perspektiven der Balanced Scorecard jeweils zwei spezifische Ziele. Achte darauf, dass diese Ziele in direkter Beziehung zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens stehen. Nenne für jedes Ziel auch eine mögliche Kennzahl, die SMART ist.

Lösung:

Um die vier Perspektiven der Balanced Scorecard (BSC) zu entwickeln, beginnen wir mit der Identifikation spezifischer Ziele und entsprechender Kennzahlen, die SMART (spezifisch, messbar, erreichbar, relevant, zeitbezogen) sind:

  • Finanzielle Perspektive:
    • Ziel 1: Steigerung des Jahresüberschusses um 10% innerhalb der nächsten 12 Monate. Mögliche Kennzahl: Prozentuale Veränderung des Jahresüberschusses im Vergleich zum Vorjahr.
    • Ziel 2: Reduktion der operativen Kosten um 5% innerhalb der nächsten 6 Monate. Mögliche Kennzahl: Operative Kosten in Prozent des Umsatzes.
  • Kundenbezogene Perspektive:
    • Ziel 1: Erhöhung der Kundenzufriedenheit auf mindestens 90% innerhalb eines Jahres. Mögliche Kennzahl: Ergebnisse der jährlichen Kundenzufriedenheitsumfrage (Skala von 1-100%).
    • Ziel 2: Steigerung der Kundenbindungsrate um 15% innerhalb der nächsten 12 Monate. Mögliche Kennzahl: Kundenbindungsrate (Anzahl der wiederkehrenden Kunden).
  • Interne Geschäftsprozesse:
    • Ziel 1: Verbesserung der Lieferzeiten um 20% innerhalb der nächsten 6 Monate. Mögliche Kennzahl: Durchschnittliche Lieferzeit (in Tagen).
    • Ziel 2: Erhöhung der Produktionseffizienz um 10% innerhalb eines Jahres. Mögliche Kennzahl: Produktionsrate (Herstellte Einheiten pro Stunde).
  • Lernen & Entwicklung:
    • Ziel 1: Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit auf mindestens 85% innerhalb eines Jahres. Mögliche Kennzahl: Ergebnisse der jährlichen Mitarbeiterzufriedenheitsumfrage (Skala von 1-100%).
    • Ziel 2: Erhöhung der Anzahl der durchgeführten Fortbildungen um 30% innerhalb der nächsten 12 Monate. Mögliche Kennzahl: Anzahl der Fortbildungsstunden pro Mitarbeiter.

Dieses Set spezifischer Ziele und Kennzahlen ist darauf ausgerichtet, sowohl das Wachstum als auch die Rentabilität des Unternehmens zu fördern und die strategischen Ausrichtungen klar in messbare Resultate umzuwandeln.

b)

(b) Erläutere, wie die interne Geschäftsprozessperspektive der Balanced Scorecard genutzt werden kann, um potentielle Risikofaktoren zu identifizieren und zu steuern. Gehe dabei auch auf ein Beispiel ein, das die Verknüpfung von strategischen Zielen und operativen Maßnahmen verdeutlicht.

Lösung:

Die interne Geschäftsprozessperspektive der Balanced Scorecard (BSC) fokussiert sich darauf, die Effizienz und Effektivität der operativen Prozesse in einem Unternehmen zu verbessern. Durch diese Perspektive können nicht nur Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert, sondern auch potentielle Risikofaktoren frühzeitig erkannt und gesteuert werden. Hier sind einige Schritte, wie diese Perspektive genutzt werden kann:

  • Analyse und Dokumentation der Geschäftsprozesse: Eine detaillierte Analyse der bestehenden Prozesse hilft dabei, Schwachstellen und potentielle Risiken zu identifizieren. Dies kann durch Prozessdokumentation, Workflow-Diagramme oder Prozess-Audits erfolgen.
  • Festlegung spezifischer Kennzahlen: SMARTe Kennzahlen, die die Performance der Geschäftsprozesse messen, sind entscheidend. Mögliche Kennzahlen sind z.B. Prozessdurchlaufzeiten, Fehlerquoten oder Kosten pro Produktionseinheit.
  • Risikobewertung: Bewerte die identifizierten Risiken nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrem möglichen Schadenausmaß. Dies ermöglicht eine Priorisierung bei der Risikosteuerung.
  • Implementierung von Kontrollmechanismen: Entwickle und implementiere Kontrollen und Maßnahmen, um die identifizierten Risiken zu minimieren oder zu eliminieren. Dazu können regelmäßige Audits, Automatisierungen oder Prozessoptimierungen gehören.
  • Kontinuierliche Überwachung und Anpassung: Eine laufende Überwachung der Prozesse und der entsprechenden Kennzahlen stellt sicher, dass Risiken frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen schnell ergriffen werden können.

Beispiel: Nehmen wir an, eines der strategischen Ziele des Unternehmens ist die Reduktion der Produktionskosten um 10% innerhalb eines Jahres. Die interne Geschäftsprozessperspektive bietet den Rahmen, um dieses Ziel zu erreichen und gleichzeitig potentielle Risiken in diesem Bereich zu identifizieren und zu steuern.

  • Strategisches Ziel: Reduktion der Produktionskosten um 10% innerhalb eines Jahres.
  • Operative Maßnahmen:
    • Prozessanalyse der Produktion, um ineffiziente Schritte zu identifizieren.
    • Einführung von Automatisierungstechnologien in bestimmten Produktionsbereichen.
    • Schulung der Mitarbeiter in effizienteren Arbeitsmethoden.
    • Kontinuierliche Überwachung der Produktionskosten durch monatliche Reports.
  • Kennzahlen:
    • Produktionskosten pro Einheit.
    • Fehlerquote in der Produktion.
    • Durchlaufzeit der Produktionsprozesse.
  • Risikofaktoren und Steuerung:
    • Risikofaktor: Hohe Fehlerquote nach Einführung der Automation. Steuerung: Durch zusätzliche Schulungen und Anpassungen der automatisierten Systeme kann die Fehlerquote reduziert werden.
    • Risikofaktor: Widerstand der Mitarbeiter gegenüber den neuen Technologien. Steuerung: Durch Mitarbeitergespräche und Einbeziehung der Mitarbeiter in den Veränderungsprozess kann der Widerstand minimiert werden.

Dieses Beispiel zeigt, wie durch die interne Geschäftsprozessperspektive der BSC nicht nur strategische Ziele verfolgt, sondern auch potentielle Risiken frühzeitig erkannt und gesteuert werden können. Dadurch wird die operative Effizienz und die Wertgenerierung des Unternehmens nachhaltig verbessert.

c)

(c) Bestimme anhand eines mathematischen Beispiels, wie sich die Verbesserungen in der Lern- und Entwicklungsperspektive monetär auf die finanzielle Perspektive der BSC auswirken könnten. Gehe davon aus, dass eine Steigerung der Mitarbeiterschulungsstunden (in der Lern- und Entwicklungsperspektive) um 20% eine Produktivitätssteigerung von 5% verursacht und dass diese Produktivitätssteigerung eine Erhöhung des Umsatzes um 2% zur Folge hat.

Berechne den neuen Umsatz, wenn der gegenwärtige Umsatz des Unternehmens 5 Millionen Euro beträgt.

Lösung:

Um zu bestimmen, wie sich Verbesserungen in der Lern- und Entwicklungsperspektive monetär auf die finanzielle Perspektive der Balanced Scorecard (BSC) auswirken, müssen wir einige Berechnungen anstellen. Wir beginnen mit folgenden Annahmen:

  • Der gegenwärtige Umsatz des Unternehmens beträgt 5 Millionen Euro.
  • Eine Steigerung der Mitarbeiterschulungsstunden um 20% verursacht eine Produktivitätssteigerung von 5%.
  • Diese Produktivitätssteigerung führt zu einer Erhöhung des Umsatzes um 2%.

Berechnungen:

Wir müssen zunächst die Umsatzsteigerung berechnen, die durch die Produktivitätssteigerung von 2% verursacht wird:

Die Umsatzsteigerung ist 2% des aktuellen Umsatzes:

\[ \text{Umsatzsteigerung} = \text{aktueller Umsatz} \times \frac{\text{Umsatzsteigerung in %}}{100} \]

Setzen wir die gegebenen Werte ein:

\[ \text{Umsatzsteigerung} = 5{,}000{,}000 \times \frac{2}{100} \]

\[ \text{Umsatzsteigerung} = 5{,}000{,}000 \times 0{,}02 \]

\[ \text{Umsatzsteigerung} = 100{,}000 \text{ Euro} \]

Um den neuen Umsatz zu berechnen, addieren wir die Umsatzsteigerung zum aktuellen Umsatz:

\[ \text{Neuer Umsatz} = \text{aktueller Umsatz} + \text{Umsatzsteigerung} \]

\[ \text{Neuer Umsatz} = 5{,}000{,}000 + 100{,}000 \]

\[ \text{Neuer Umsatz} = 5{,}100{,}000 \text{ Euro} \]

Ergebnis:

Durch die Verbesserungen in der Lern- und Entwicklungsperspektive, die eine Steigerung der Mitarbeiterschulungsstunden um 20% umfassen und eine daraus folgende Produktivitätssteigerung von 5% bewirken, erhöht sich der Umsatz des Unternehmens um 2%. Dies führt zu einem neuen Umsatz von 5{,}100{,}000 Euro.

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