Seminar on cooperatives - Cheatsheet
Definition und Merkmale von Genossenschaften
Definition:
Genossenschaften sind rechtliche Gemeinschaften, deren Mitglieder gemeinsame wirtschaftliche, soziale oder kulturelle Bedürfnisse durch einen gemeinsamen Geschäftsbetrieb fördern.
Details:
- Mitgliederprinzip: Jedes Mitglied hat unabhängig von Kapitalanteilen eine Stimme (Demokratieprinzip).
- Förderprinzip: Ziel ist die wirtschaftliche Förderung der Mitglieder, nicht die Gewinnmaximierung.
- Identitätsprinzip: Mitglieder sind sowohl Eigentümer als auch Nutzer der Genossenschaft.
- Haftungsprinzip: Begrenzte Haftung der Mitglieder, abhängig von der Satzung.
- Offene Mitgliedschaft: Freiwilliger und offener Beitritt zu den Bedingungen der Satzung.
- Rückvergütungen: Gewinne werden oft als Rückvergütungen an die Mitglieder ausgezahlt.
Prinzipien wie Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Demokratie
Definition:
Grundprinzipien von Genossenschaften, die ihre Autonomie und demokratische Struktur gewährleisten.
Details:
- Selbsthilfe: Mitglieder unterstützen sich gegenseitig, um gemeinsame ökonomische, soziale und kulturelle Bedürfnisse zu erfüllen.
- Selbstverantwortung: Mitglieder tragen Verantwortung für ihre Entscheidungen und Handlungen innerhalb der Genossenschaft.
- Demokratie: Entscheidungen werden demokratisch getroffen, oft nach dem Prinzip 'ein Mitglied, eine Stimme'.
Historische Entwicklung der Genossenschaftsbewegung im 19. Jahrhundert
Definition:
Entstehung und Entwicklung von Genossenschaftsbewegungen im 19. Jahrhundert
Details:
- Ursprünge in der Industrialisierung: Reaktion auf soziale Missstände.
- Erste Genossenschaften: 1844 Rochdale Society of Equitable Pioneers.
- Verbreitung in Europa: Deutschland, Frankreich, Italien.
- Hermann Schulze-Delitzsch: Gründung der ersten deutschen Genossenschaft 1850.
- Friedrich Wilhelm Raiffeisen: Förderer ländlicher Genossenschaften.
- Gesetzliche Rahmenbedingungen: Genossenschaftsgesetz 1889 in Deutschland.
- Prinzipien: Mitgliederförderung, wirtschaftliche Selbsthilfe.
Unterscheidung zwischen verschiedenen Rechtsformen von Genossenschaften
Definition:
Unterscheidung von Genossenschaften nach ihrer rechtlichen Struktur.
Details:
- eG (eingetragene Genossenschaft): freiwillige Mitgliedschaft, wirtschaftliche Förderung der Mitglieder
- BGB-Gesellschaft: einfache Gründungsverfahren, keine eigene Rechtspersönlichkeit
- AG (Aktiengesellschaft) & GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung): Kombination von Genossenschaft und Kapitalgesellschaft möglich
- SE (Societas Europaea): für grenzüberschreitende Aktivitäten in der EU
Wirtschaftliche Nutzen und Finanzierungsmodelle von Genossenschaften
Definition:
Wirtschaftlicher Nutzen und Finanzierungsmodelle von Genossenschaften im Überblick. Ziel: Mitglieder wirtschaftlich fördern.
Details:
- Wirtschaftlicher Nutzen:
- Mitgliederförderung
- Verbesserung der Marktstellung
- Teilhabe und Mitbestimmung
- Finanzierungsmodelle:
- Mitgliederanteile
- Rücklagenbildung
- Eigen- und Fremdkapital
Nachhaltigkeit und langfristige Wertschöpfung
Definition:
Nachhaltigkeit und langfristige Wertschöpfung beziehen sich auf Praktiken, die ökologische, soziale und ökonomische Aspekte integrieren, um Wert auf lange Sicht zu schaffen und zu erhalten.
Details:
- Dreieck der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie, Soziales
- Langfristige Strategien vs. kurzfristige Gewinne
- Ressourcenschonung: Effizienz und Erneuerbarkeit
- Soziale Verantwortung: Mitarbeiterwohl, Gemeinschaftseinbindung
- Messmethoden: ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung)
- Bedeutung für Genossenschaften: Mitgliederwohlfahrt und soziale Gerechtigkeit
- Mögliche KPIs: CO2-Fußabdruck, langfristige Profitabilität, Mitarbeiterzufriedenheit
Innovative Modelle und Anpassungen an lokale Gegebenheiten
Definition:
Innovative Modelle und Anpassungen an lokale Gegebenheiten beziehen sich darauf, wie Genossenschaften ihre Geschäftsstrategien und Organisationsstrukturen an spezifische lokale Bedürfnisse und Bedingungen anpassen und dabei innovative Ansätze nutzen.
Details:
- Lokale Anpassungen: Anpassung an lokale Kultur, Bedürfnisse, regulatorische Rahmenbedingungen.
- Innovative Modelle: Nutzung neuer Technologien, Geschäftsmodelle und Managementansätze.
- Sektorenspezifische Innovationen: Anpassungen je nach Branche wie Landwirtschaft, Energie, Wohnen.
- Beispiel Genossenschaften: Regional angepasste gemeinschaftliche Landnutzung oder dezentrale Energieversorgung.
- Erfolgsfaktoren: Flexibilität, Einbeziehung der Gemeinschaft, kontinuierliche Verbesserung.
Technologische Entwicklungen und digitale Transformation
Definition:
Technologische Entwicklungen & Digitalisierung verändern Arbeitsprozesse und Geschäftsmodelle durch den Einsatz neuer Technologien wie IoT, KI und Big Data.
Details:
- Verbesserung von Effizienz und Produktivität
- Einführung neuer Geschäftsmodelle
- Automatisierung von Prozessen
- Veränderung der Arbeitswelt
- Erhöhte Datenverfügbarkeit & Nutzung von Big Data
- Integration von IoT und KI in betriebliche Abläufe
- Notwendigkeit ständiger Weiterbildung/Anpassung der Mitarbeiter