Lerninhalte finden
Features
Entdecke
© StudySmarter 2024, all rights reserved.
Betrachte die finanzielle Entscheidung, 10.000 Euro heute zu investieren. Die erwartete jährliche Rendite beträgt 7%, und die Anlagedauer ist 5 Jahre. Unter Berücksichtigung der Grundlagen der Finanztheorie, bearbeite die folgenden Aufgaben.
Erkläre, warum die Diversifikation bei Investitionen wichtig ist und stelle dar, wie diese die Risikostruktur eines Portfolios beeinflussen kann. Nutze dabei konkrete Beispiele zur Veranschaulichung.
Lösung:
Diversifikation bezieht sich auf die Praxis, ein Portfolio aufzubauen, das aus einer Vielzahl von Anlagen besteht, anstatt alles Kapital in eine einzige Anlage zu investieren. Die Idee ist, dass durch die Verteilung des Kapitals auf verschiedene Investitionen das Gesamtrisiko des Portfolios reduziert wird. Dies liegt daran, dass unterschiedliche Anlagen in unterschiedlichen Marktphasen unterschiedlich reagieren können. Diversifikation hilft also dabei, das Risiko zu streuen und eventuelle Verluste zu minimieren.
Jede Investition hat ein bestimmtes Maß an eigenem Risiko und ein Verhältnis zum Marktrisiko insgesamt. Indem Du Dein Geld in verschiedene Arten von Anlagen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe investierst, kannst Du verschiedene Risiken ausgleichen:
Durch Diversifikation kannst Du also Dein Gesamtportfolio stabilisieren und das Risiko von Verlusten verringern, ohne auf die Chancen auf Gewinne verzichten zu müssen. Es ist ein zentrales Prinzip der modernen Portfoliotheorie und eine bewährte Praxis im Investmentmanagement.
Ein Investor plant, eine Anleihe zu kaufen, die jährliche Cashflows von 500 Euro für die nächsten 5 Jahre und eine Schlusszahlung von 10.000 Euro am Ende der Laufzeit verspricht. Berechne den heutigen Wert der Anleihe (P0) bei einem Diskontsatz von 7%.
Lösung:
Stelle Dir vor, Du bist Finanzmanager eines Unternehmens und möchtest Optionen nutzen, um das Risiko von Preisschwankungen eines für Dein Unternehmen wichtigen Rohstoffs abzusichern. Gegeben sei ein Rohstoffpreis von 50 € pro Einheit, eine Volatilität von 30%, eine Fälligkeit von 6 Monaten und ein risikofreier Zinssatz von 5%. Berechne den Preis für eine Kaufoption (Call) und eine Verkaufsoption (Put) mit einem Basispreis von 55 €. Verwende dazu das Black-Scholes-Modell.
a) Berechne den Preis der Kaufoption (Call) mithilfe des Black-Scholes-Modells. Die Formel für den Preis einer Kaufoption ist gegeben durch: \(C = S_0 N(d_1) - Ke^{-rT} N(d_2)\)Hierbei sind:
Lösung:
Um den Preis der Kaufoption (Call) mithilfe des Black-Scholes-Modells zu berechnen, gehen wir schrittweise vor:
Zuerst berechnen wir \( d_{1} \) und \( d_{2} \) mit den folgenden Formeln:
\( d_{1} = \frac{ \ln ( \frac{ S_{0} }{ K } ) + ( r + \frac{\sigma^{2}}{ 2 } ) T }{ \sigma \sqrt{ T } } \)
und
\( d_{2} = d_{1} - \sigma \sqrt{ T } \)
Nun setzen wir die gegebenen Werte in die Formeln für \( d_{1} \) und \( d_{2} \) ein:
\( d_{1} = \frac{ \ln ( \frac{ 50 }{ 55 } ) + ( 0,05 + \frac{ 0,30^{2} }{ 2 } ) \times 0,5 }{ 0,30 \times \sqrt{ 0,5 } } = \frac{ \ln( 0,9091 ) + ( 0,05 + 0,045 ) \times 0,5 }{ 0,30 \times 0,7071 } \)
\( d_{1} = \frac{ -0,09531 + 0,0475 }{ 0,2121 } = \frac{ -0,04781 }{ 0,2121 } = -0,2253 \)
\( d_{2} = d_{1} - \sigma \sqrt{ T } = -0,2253 - 0,30 \times 0,7071 = -0,2253 - 0,2121 = -0,4374 \)
Nun verwenden wir diese Werte, um den Preis der Kaufoption zu berechnen:
\( C = S_{0} N( d_{1} ) - Ke^{-rT} N( d_{2} ) \)
Hierbei sind \( N( d_{1} ) \) und \( N( d_{2} ) \) die Werte der kumulativen Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung an den Stellen \( d_{1} \) und \( d_{2} \). Diese Werte können wir aus Standardnormalverteilungs-Tabellen ablesen oder durch numerische Methoden berechnen:
\( N( -0,2253 ) \approx 0,4115 \)
\( N( -0,4374 ) \approx 0,3316 \)
Für die Berechnung des Preises der Kaufoption setzen wir diese Werte in die Formel ein:
\( C = 50 \times 0,4115 - 55 \times e^{-0,05 \times 0,5} \times 0,3316 \)
Berechnen wir den zweiten Term:
\( 55 \times e^{-0,025} \approx 55 \times 0,9753 = 53,6415 \)
Also:
\( C = 50 \times 0,4115 - 53,6415 \times 0,3316 \)
\( C = 20,575 - 17,783 = 2,792 \)
Der Preis der Kaufoption (Call) beträgt somit 2,79 €.
b) Berechne den Preis der Verkaufsoption (Put) ebenfalls mithilfe des Black-Scholes-Modells. Die Formel für den Preis einer Verkaufsoption lautet: \(P = Ke^{-rT} N(-d_2) - S_0 N(-d_1)\) Verwende die zuvor berechneten Werte von \(d_1\) und \(d_2\) sowie die obige Formel, um den Preis der Verkaufsoption zu bestimmen.
Lösung:
Um den Preis der Verkaufsoption (Put) mithilfe des Black-Scholes-Modells zu berechnen, verwenden wir die folgende Formel:
\( P = Ke^{-rT} N(-d_{2}) - S_{0} N(-d_{1}) \)
Wir nutzen die zuvor berechneten Werte:
Erinnerung an die Parameter:
Die Werte der kumulativen Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung \( N(d) \) und \( N(-d) \) für \( d_{1} \) und \( d_{2} \) sind:
Setzen wir diese Werte in die Formel ein:
\( P = 55 \times e^{-0,05 \times 0,5} \times 0,6684 - 50 \times 0,5885 \)
Berechnen wir zunächst den ersten Term:
\( 55 \times e^{-0,025} \times 0,6684 \ \approx 55 \times 0,9753 \times 0,6684 = 35,8685 \)
Nun den zweiten Term:
\( 50 \times 0,5885 \ = 29,425 \)
Setzen wir diese Ergebnisse in die Formel ein:
\( P = 35,8685 - 29,425 = 6,4435 \)
Der Preis der Verkaufsoption (Put) beträgt somit etwa 6,44 €.
Ein Finanzmanager analysiert zwei verschiedene Aktien, Aktie A und Aktie B, indem er das Capital Asset Pricing Model (CAPM) verwendet. Er stellt fest, dass der risikolose Zinssatz (R_f) 2% beträgt und die erwartete Marktrendite (E(R_m)) bei 8% liegt. Die Beta-Werte der Aktien A und B sind 1,2 bzw. 0,8. Berechne die erwarteten Renditen beider Aktien und bewerte, welche Aktie eine höhere Rendite im Vergleich zu ihrem Risiko bieten würde.
Berechne die erwartete Rendite von Aktie A unter Verwendung des CAPM.
Lösung:
Um die erwartete Rendite von Aktie A unter Verwendung des Capital Asset Pricing Models (CAPM) zu berechnen, verwenden wir die CAPM-Formel:
In dieser Formel steht:
Die gegebenen Werte sind:
Setzen wir diese Werte in die CAPM-Formel ein:
Berechnen wir zunächst den Teil innerhalb der Klammern:
Dann multiplizieren wir das Ergebnis mit dem Beta-Wert:
Zum Schluss addieren wir den risikofreien Zinssatz:
Die erwartete Rendite von Aktie A beträgt somit:
Berechne die erwartete Rendite von Aktie B. Erläutere, welche Aktie, A oder B, auf Grundlage des CAPM eine bessere Investitionsoption darstellt und begründe Deine Entscheidung.
Lösung:
Um die erwartete Rendite von Aktie B unter Verwendung des Capital Asset Pricing Models (CAPM) zu berechnen, verwenden wir die CAPM-Formel:
In dieser Formel steht:
Die gegebenen Werte sind:
Setzen wir diese Werte in die CAPM-Formel ein:
Berechnen wir zunächst den Teil innerhalb der Klammern:
Dann multiplizieren wir das Ergebnis mit dem Beta-Wert:
Zum Schluss addieren wir den risikofreien Zinssatz:
Die erwartete Rendite von Aktie B beträgt somit:
Um zu bewerten, welche Aktie eine bessere Investitionsoption darstellt, betrachten wir die erwarteten Renditen im Verhältnis zu ihren Beta-Werten:
Ein höherer Beta-Wert bedeutet ein höheres Risiko im Vergleich zum Markt. Aktie A hat einen höheren Beta-Wert (1,2) als Aktie B (0,8), was bedeutet, dass Aktie A risikoreicher ist.
Um zu bestimmen, welche Aktie eine höhere Rendite im Vergleich zu ihrem Risiko bietet, können wir das Verhältnis der erwarteten Rendite zum Beta-Wert betrachten:
Aktie B bietet eine höhere risikoadjustierte Rendite (8,5%) im Vergleich zu Aktie A (7,67%). Daher würde auf Grundlage des CAPM Aktie B eine bessere Investitionsoption darstellen.
Das Arbitrage Pricing Theory (APT) ist ein Modell zur Erklärung der Rendite eines Wertpapiers durch mehrere systematische Risikofaktoren. Dabei wird davon ausgegangen, dass keine Arbitrage-Gelegenheiten bestehen. Die Grundformel ist wie folgt:
Gegeben sei die folgende Situation: Der risikofreie Zinssatz beträgt 3%. Ein Wertpapier hat Empfindlichkeiten \( b_{i1} = 1.2 \) gegenüber dem ersten Risikofaktor und \( b_{i2} = 0.8 \) gegenüber dem zweiten Risikofaktor. Die Risikoprämien für die beiden Faktoren betragen \( F1 = 5\text{\text%} \) und \( F2 = 2\text{\text%} \). Berechne die erwartete Rendite \( E(R_i) \) des Wertpapiers.
Lösung:
Um die erwartete Rendite eines Wertpapiers unter Verwendung der Arbitrage Pricing Theory (APT) zu berechnen, folgen wir der gegebenen Grundformel:
Jetzt setzen wir die gegebenen Werte in die APT-Formel ein:
\[ E(R_i) = R_f + b_{i1}F_1 + b_{i2}F_2 \]
\[ E(R_i) = 0.03 + (1.2 \times 0.05) + (0.8 \times 0.02) \]
Rechne die Terme aus:
Setze die Resultate in die Formel ein:
\[ E(R_i) = 0.03 + 0.06 + 0.016 \]
Berechne die Summe:
\[ E(R_i) = 0.106 \]
Die erwartete Rendite \( E(R_i) \) des Wertpapiers beträgt also 10.6%.
Die APT geht davon aus, dass es keine Arbitrage-Gelegenheiten gibt. Erkläre anhand eines Beispiels, was unter Arbitrage verstanden wird und warum das APT dies ausschließt.
Lösung:
Um zu verstehen, was unter Arbitrage verstanden wird und warum das Arbitrage Pricing Theory (APT) dies ausschließt, betrachten wir zunächst das Konzept der Arbitrage:
Das APT-Modell geht jedoch davon aus, dass es keine Arbitrage-Gelegenheiten gibt. Das bedeutet:
Grund für den Ausschluss von Arbitrage: Das APT basiert auf der Annahme, dass die Märkte effizient sind und alle verfügbaren Informationen bereits in den Preisen der Wertpapiere reflektiert sind. Dies impliziert, dass alle Arbitrage-Gelegenheiten sofort genutzt und somit eliminiert werden. Dadurch bleibt nur das systematische Risiko, das durch die verschiedenen Risikofaktoren im APT-Modell erklärt wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Arbitrage die Existenz von Preisunterschieden ausnutzt, um risikofreie Gewinne zu erzielen. Das APT schließt dies aus und postuliert, dass alle erwarteten Renditen durch systematische Risikofaktoren bestimmt werden.
Vergleiche das APT mit dem Capital Asset Pricing Model (CAPM). Nenne und erläutere zwei wesentliche Unterschiede zwischen diesen beiden Modellen.
Lösung:
Das Arbitrage Pricing Theory (APT) und das Capital Asset Pricing Model (CAPM) sind beide Modelle zur Erklärung der Rendite eines Wertpapiers. Obwohl sie ähnliche Ziele verfolgen, weisen sie einige wesentliche Unterschiede auf:
Zusammengefasst sind die Hauptunterschiede: das CAPM berücksichtigt nur einen einzigen Marktrisikofaktor, während das APT mehrere systematische Risikofaktoren berücksichtigt. Zusätzlich hat das CAPM strengere Annahmen als das APT, welches weniger restriktiv ist und nur die Abwesenheit von Arbitrage annimmt.
Mit unserer kostenlosen Lernplattform erhältst du Zugang zu Millionen von Dokumenten, Karteikarten und Unterlagen.
Kostenloses Konto erstellenDu hast bereits ein Konto? Anmelden