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Workshop: Finance - Exam
Workshop: Finance - Exam Aufgabe 1) Betrachte die finanzielle Entscheidung, 10.000 Euro heute zu investieren. Die erwartete jährliche Rendite beträgt 7%, und die Anlagedauer ist 5 Jahre. Unter Berücksichtigung der Grundlagen der Finanztheorie, bearbeite die folgenden Aufgaben. b) Erkläre, warum die Diversifikation bei Investitionen wichtig ist und stelle dar, wie diese die Risikostruktur eines Por...

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Workshop: Finance - Exam

Aufgabe 1)

Betrachte die finanzielle Entscheidung, 10.000 Euro heute zu investieren. Die erwartete jährliche Rendite beträgt 7%, und die Anlagedauer ist 5 Jahre. Unter Berücksichtigung der Grundlagen der Finanztheorie, bearbeite die folgenden Aufgaben.

b)

Erkläre, warum die Diversifikation bei Investitionen wichtig ist und stelle dar, wie diese die Risikostruktur eines Portfolios beeinflussen kann. Nutze dabei konkrete Beispiele zur Veranschaulichung.

Lösung:

Warum ist Diversifikation bei Investitionen wichtig?

Diversifikation bezieht sich auf die Praxis, ein Portfolio aufzubauen, das aus einer Vielzahl von Anlagen besteht, anstatt alles Kapital in eine einzige Anlage zu investieren. Die Idee ist, dass durch die Verteilung des Kapitals auf verschiedene Investitionen das Gesamtrisiko des Portfolios reduziert wird. Dies liegt daran, dass unterschiedliche Anlagen in unterschiedlichen Marktphasen unterschiedlich reagieren können. Diversifikation hilft also dabei, das Risiko zu streuen und eventuelle Verluste zu minimieren.

Wie beeinflusst Diversifikation die Risikostruktur eines Portfolios?

Jede Investition hat ein bestimmtes Maß an eigenem Risiko und ein Verhältnis zum Marktrisiko insgesamt. Indem Du Dein Geld in verschiedene Arten von Anlagen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe investierst, kannst Du verschiedene Risiken ausgleichen:

  • Unsystematisches Risiko: Bei Investitionen in einzelne Unternehmen besteht immer die Gefahr, dass das spezifische Unternehmen aus verschiedenen Gründen scheitert (Managementprobleme, Marktrendite, rechtliche Fragen, etc.). Dieses Risiko kann durch Diversifikation stark reduziert werden.
  • Systematisches Risiko: Dies sind Risiken, die den gesamten Markt betreffen, wie z. B. wirtschaftliche Abschwünge oder Zinserhöhungen. Diese Risiken bleiben auch bei diversifizierten Portfolios bestehen, können aber durch eine breite Streuung in verschiedenen Anlageklassen gemindert werden.

Konkrete Beispiele zur Veranschaulichung:

  • Aktien und Anleihen: Wenn Du nur in Aktien eines bestimmten Unternehmens investierst und das Unternehmen in Schwierigkeiten gerät, kann Deine gesamte Investition gefährdet sein. Wenn Du jedoch auch in Anleihen investierst, können die stabileren Erträge der Anleihen die Verluste der Aktien ausgleichen.
  • Branchen-Diversifikation: Angenommen, Du investierst in Unternehmen aus verschiedenen Branchen, z. B. Technologie, Gesundheitswesen und Finanzen. Wenn die Technologiebranche eine schwere Zeit durchmacht, könnten Gewinne aus dem Gesundheitswesen oder dem Finanzsektor die Verluste mildern.
  • Geografische Diversifikation: Investitionen in verschiedenen geografischen Regionen können helfen, politische oder wirtschaftliche Risiken zu mindern, die auf einzelne Länder beschränkt sind. Wenn sich ein Markt schlecht entwickelt (z. B. Europa), könnten andere Märkte (z. B. Asien oder Nordamerika) besser abschneiden und somit das Portfolio stabilisieren.

Durch Diversifikation kannst Du also Dein Gesamtportfolio stabilisieren und das Risiko von Verlusten verringern, ohne auf die Chancen auf Gewinne verzichten zu müssen. Es ist ein zentrales Prinzip der modernen Portfoliotheorie und eine bewährte Praxis im Investmentmanagement.

c)

Ein Investor plant, eine Anleihe zu kaufen, die jährliche Cashflows von 500 Euro für die nächsten 5 Jahre und eine Schlusszahlung von 10.000 Euro am Ende der Laufzeit verspricht. Berechne den heutigen Wert der Anleihe (P0) bei einem Diskontsatz von 7%.

Lösung:

Berechnung des heutigen Werts (P0) einer Anleihe

Um den heutigen Wert (\textbf{P0}) einer Anleihe zu berechnen, die jährliche Cashflows bietet, verwenden wir die Formel für den Barwert (Present Value, PV) von zukünftigen Cashflows. Das beinhaltet die Diskontierung jeder einzelnen Zahlung auf ihren heutigen Wert.Formel:
  • Für jährliche Cashflows: \(PV = \frac{C}{(1 + r)^1} + \frac{C}{(1 + r)^2} + ... + \frac{C}{(1 + r)^n} \)
  • Für die Schlusszahlung: \(PV_{Schluss} = \frac{F}{(1 + r)^n} \)
Hier stehen die Variablen für:
  • \(P0\): heutiger Wert der Anleihe
  • \(C\): jährliche Cashflows (500 Euro)
  • \(r\): Diskontsatz (7% oder 0,07 als Dezimalzahl)
  • \(n\): Anzahl der Jahre (5 Jahre)
  • \(F\): Schlusszahlung (10.000 Euro)

Berechnung der Barwerte der jährlichen Cashflows:

Die jährlichen Cashflows von 500 Euro müssen jeweils auf den heutigen Wert diskontiert werden:
  • \(PV_1 = \frac{500}{(1 + 0,07)^1} = \frac{500}{1,07} ≈ 467,29 \)
  • \(PV_2 = \frac{500}{(1 + 0,07)^2} = \frac{500}{(1,07)^2} ≈ 436,16 \)
  • \(PV_3 = \frac{500}{(1 + 0,07)^3} = \frac{500}{(1,07)^3} ≈ 407,71 \)
  • \(PV_4 = \frac{500}{(1 + 0,07)^4} = \frac{500}{(1,07)^4} ≈ 381,51 \)
  • \(PV_5 = \frac{500}{(1 + 0,07)^5} = \frac{500}{(1,07)^5} ≈ 356,49 \)

Berechnung des Barwerts der Schlusszahlung:

Die Schlusszahlung von 10.000 Euro muss ebenfalls auf den heutigen Wert diskontiert werden:
  • \(PV_{Schluss} = \frac{10.000}{(1 + 0,07)^5} ≈ \frac{10.000}{1,40255} ≈ 7.125,97 \)

Berechnung des gesamten heutigen Werts (P0):

Nun addieren wir die Barwerte der jährlichen Cashflows und der Schlusszahlung:
  • \(P0 = PV_1 + PV_2 + PV_3 + PV_4 + PV_5 + PV_{Schluss} \)
  • \(P0 ≈ 467,29 + 436,16 + 407,71 + 381,51 + 356,49 + 7.125,97 ≈ 9.174,58 Euro \)
Der heutige Wert (\textbf{P0}) der Anleihe bei einem Diskontsatz von 7% beträgt also ungefähr 9.174,58 Euro.

Aufgabe 2)

Stelle Dir vor, Du bist Finanzmanager eines Unternehmens und möchtest Optionen nutzen, um das Risiko von Preisschwankungen eines für Dein Unternehmen wichtigen Rohstoffs abzusichern. Gegeben sei ein Rohstoffpreis von 50 € pro Einheit, eine Volatilität von 30%, eine Fälligkeit von 6 Monaten und ein risikofreier Zinssatz von 5%. Berechne den Preis für eine Kaufoption (Call) und eine Verkaufsoption (Put) mit einem Basispreis von 55 €. Verwende dazu das Black-Scholes-Modell.

a)

a) Berechne den Preis der Kaufoption (Call) mithilfe des Black-Scholes-Modells. Die Formel für den Preis einer Kaufoption ist gegeben durch: \(C = S_0 N(d_1) - Ke^{-rT} N(d_2)\)Hierbei sind:

  • \(S_0\) der aktuelle Preis des Basiswerts (50 €)
  • \(K\) der Basispreis (55 €)
  • \(r\) der risikofreie Zinssatz (0,05)
  • \(T\) die Restlaufzeit in Jahren (0,5 Jahre)
  • \(N\) die kumulative Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung
  • \(\sigma\) die Volatilität (0,30)
Berechne zuerst \(d_1\) und \(d_2\) mit den Formeln: \(d_1 = \frac{\ln (\frac{S_0}{K}) + (r + \frac{\sigma^2}{2})T}{\sigma \sqrt{T}}\) \(d_2 = d_1 - \sigma \sqrt{T}\) Nutze diese Werte, um den Preis der Kaufoption zu berechnen.

Lösung:

Um den Preis der Kaufoption (Call) mithilfe des Black-Scholes-Modells zu berechnen, gehen wir schrittweise vor:

  • Aktueller Preis des Basiswerts \(( S_{0} = 50 € )\)
  • Basispreis \(( K = 55 € )\)
  • Risikofreier Zinssatz \(( r = 0,05 )\)
  • Restlaufzeit in Jahren \(( T = 0,5 Jahre )\)
  • Volatilität \(( \sigma = 0,30 )\)

Zuerst berechnen wir \( d_{1} \) und \( d_{2} \) mit den folgenden Formeln:

\( d_{1} = \frac{ \ln ( \frac{ S_{0} }{ K } ) + ( r + \frac{\sigma^{2}}{ 2 } ) T }{ \sigma \sqrt{ T } } \)

und

\( d_{2} = d_{1} - \sigma \sqrt{ T } \)

Nun setzen wir die gegebenen Werte in die Formeln für \( d_{1} \) und \( d_{2} \) ein:

\( d_{1} = \frac{ \ln ( \frac{ 50 }{ 55 } ) + ( 0,05 + \frac{ 0,30^{2} }{ 2 } ) \times 0,5 }{ 0,30 \times \sqrt{ 0,5 } } = \frac{ \ln( 0,9091 ) + ( 0,05 + 0,045 ) \times 0,5 }{ 0,30 \times 0,7071 } \)

\( d_{1} = \frac{ -0,09531 + 0,0475 }{ 0,2121 } = \frac{ -0,04781 }{ 0,2121 } = -0,2253 \)

\( d_{2} = d_{1} - \sigma \sqrt{ T } = -0,2253 - 0,30 \times 0,7071 = -0,2253 - 0,2121 = -0,4374 \)

Nun verwenden wir diese Werte, um den Preis der Kaufoption zu berechnen:

\( C = S_{0} N( d_{1} ) - Ke^{-rT} N( d_{2} ) \)

Hierbei sind \( N( d_{1} ) \) und \( N( d_{2} ) \) die Werte der kumulativen Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung an den Stellen \( d_{1} \) und \( d_{2} \). Diese Werte können wir aus Standardnormalverteilungs-Tabellen ablesen oder durch numerische Methoden berechnen:

\( N( -0,2253 ) \approx 0,4115 \)

\( N( -0,4374 ) \approx 0,3316 \)

Für die Berechnung des Preises der Kaufoption setzen wir diese Werte in die Formel ein:

\( C = 50 \times 0,4115 - 55 \times e^{-0,05 \times 0,5} \times 0,3316 \)

Berechnen wir den zweiten Term:

\( 55 \times e^{-0,025} \approx 55 \times 0,9753 = 53,6415 \)

Also:

\( C = 50 \times 0,4115 - 53,6415 \times 0,3316 \)

\( C = 20,575 - 17,783 = 2,792 \)

Der Preis der Kaufoption (Call) beträgt somit 2,79 €.

b)

b) Berechne den Preis der Verkaufsoption (Put) ebenfalls mithilfe des Black-Scholes-Modells. Die Formel für den Preis einer Verkaufsoption lautet: \(P = Ke^{-rT} N(-d_2) - S_0 N(-d_1)\) Verwende die zuvor berechneten Werte von \(d_1\) und \(d_2\) sowie die obige Formel, um den Preis der Verkaufsoption zu bestimmen.

Lösung:

Um den Preis der Verkaufsoption (Put) mithilfe des Black-Scholes-Modells zu berechnen, verwenden wir die folgende Formel:

\( P = Ke^{-rT} N(-d_{2}) - S_{0} N(-d_{1}) \)

Wir nutzen die zuvor berechneten Werte:

  • \( d_{1} = -0,2253 \)
  • \( d_{2} = -0,4374 \)

Erinnerung an die Parameter:

  • Aktueller Preis des Basiswerts \(( S_{0} = 50 € )\)
  • Basispreis \(( K = 55 € )\)
  • Risikofreier Zinssatz \(( r = 0,05 )\)
  • Restlaufzeit in Jahren \(( T = 0,5 Jahre )\)

Die Werte der kumulativen Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung \( N(d) \) und \( N(-d) \) für \( d_{1} \) und \( d_{2} \) sind:

  • \( N(-d_{1}) = N(0,2253) \approx 0,5885 \)
  • \( N(-d_{2}) = N(0,4374) \approx 0,6684 \)

Setzen wir diese Werte in die Formel ein:

\( P = 55 \times e^{-0,05 \times 0,5} \times 0,6684 - 50 \times 0,5885 \)

Berechnen wir zunächst den ersten Term:

\( 55 \times e^{-0,025} \times 0,6684 \ \approx 55 \times 0,9753 \times 0,6684 = 35,8685 \)

Nun den zweiten Term:

\( 50 \times 0,5885 \ = 29,425 \)

Setzen wir diese Ergebnisse in die Formel ein:

\( P = 35,8685 - 29,425 = 6,4435 \)

Der Preis der Verkaufsoption (Put) beträgt somit etwa 6,44 €.

Aufgabe 3)

Ein Finanzmanager analysiert zwei verschiedene Aktien, Aktie A und Aktie B, indem er das Capital Asset Pricing Model (CAPM) verwendet. Er stellt fest, dass der risikolose Zinssatz (R_f) 2% beträgt und die erwartete Marktrendite (E(R_m)) bei 8% liegt. Die Beta-Werte der Aktien A und B sind 1,2 bzw. 0,8. Berechne die erwarteten Renditen beider Aktien und bewerte, welche Aktie eine höhere Rendite im Vergleich zu ihrem Risiko bieten würde.

a)

Berechne die erwartete Rendite von Aktie A unter Verwendung des CAPM.

Lösung:

Um die erwartete Rendite von Aktie A unter Verwendung des Capital Asset Pricing Models (CAPM) zu berechnen, verwenden wir die CAPM-Formel:

  • \(\text{E(R_i)} = R_f + \beta_i (\text{E(R_m)} - R_f)\)

In dieser Formel steht:

  • \( \text{E(R_i)} \) = Erwartete Rendite der Aktie i (in diesem Fall Aktie A)
  • \(R_f\) = Risikofreier Zinssatz
  • \( \beta_i \) = Beta der Aktie i (in diesem Fall Aktie A)
  • \( \text{E(R_m)} \) = Erwartete Rendite des Marktes

Die gegebenen Werte sind:

  • \(R_f = 2\text{%} = 0,02\)
  • \( \text{E(R_m)} = 8\text{%} = 0,08\)
  • \( \beta_A = 1,2\)

Setzen wir diese Werte in die CAPM-Formel ein:

  • \( \text{E(R_A)} = 0,02 + 1,2 (0,08 - 0,02) \)

Berechnen wir zunächst den Teil innerhalb der Klammern:

  • \(0,08 - 0,02 = 0,06 \)

Dann multiplizieren wir das Ergebnis mit dem Beta-Wert:

  • \(1,2 \times 0,06 = 0,072 \)

Zum Schluss addieren wir den risikofreien Zinssatz:

  • \( \text{E(R_A)} = 0,02 + 0,072 = 0,092\)

Die erwartete Rendite von Aktie A beträgt somit:

  • \( \text{E(R_A)} = 0,092 \text{ oder } 9,2\text{%} \)

b)

Berechne die erwartete Rendite von Aktie B. Erläutere, welche Aktie, A oder B, auf Grundlage des CAPM eine bessere Investitionsoption darstellt und begründe Deine Entscheidung.

Lösung:

Um die erwartete Rendite von Aktie B unter Verwendung des Capital Asset Pricing Models (CAPM) zu berechnen, verwenden wir die CAPM-Formel:

  • \(\text{E(R_i)} = R_f + \beta_i (\text{E(R_m)} - R_f)\)

In dieser Formel steht:

  • \(\text{E(R_i)}\) = Erwartete Rendite der Aktie i (in diesem Fall Aktie B)
  • \(R_f\) = Risikofreier Zinssatz
  • \(\beta_i\) = Beta der Aktie i (in diesem Fall Aktie B)
  • \(\text{E(R_m)}\) = Erwartete Rendite des Marktes

Die gegebenen Werte sind:

  • \(R_f = 2\text{%} = 0,02\)
  • \(\text{E(R_m)} = 8\text{%} = 0,08\)
  • \(\beta_B = 0,8\)

Setzen wir diese Werte in die CAPM-Formel ein:

  • \(\text{E(R_B)} = 0,02 + 0,8 (0,08 - 0,02)\)

Berechnen wir zunächst den Teil innerhalb der Klammern:

  • \(0,08 - 0,02 = 0,06\)

Dann multiplizieren wir das Ergebnis mit dem Beta-Wert:

  • \(0,8 \times 0,06 = 0,048\)

Zum Schluss addieren wir den risikofreien Zinssatz:

  • \(\text{E(R_B)} = 0,02 + 0,048 = 0,068\)

Die erwartete Rendite von Aktie B beträgt somit:

  • \(\text{E(R_B)} = 0,068\text{ oder } 6,8\text{%}\)

Bewertung der Investitionsoptionen

Um zu bewerten, welche Aktie eine bessere Investitionsoption darstellt, betrachten wir die erwarteten Renditen im Verhältnis zu ihren Beta-Werten:

  • Erwartete Rendite von Aktie A: \(9,2\text{%}\)
  • Beta von Aktie A: \(1,2\)
  • Erwartete Rendite von Aktie B: \(6,8\text{%}\)
  • Beta von Aktie B: \(0,8\)

Ein höherer Beta-Wert bedeutet ein höheres Risiko im Vergleich zum Markt. Aktie A hat einen höheren Beta-Wert (1,2) als Aktie B (0,8), was bedeutet, dass Aktie A risikoreicher ist.

Um zu bestimmen, welche Aktie eine höhere Rendite im Vergleich zu ihrem Risiko bietet, können wir das Verhältnis der erwarteten Rendite zum Beta-Wert betrachten:

  • Verhältnis von Aktie A: \(\frac{9,2\%}{1,2} = 7,67\%\)
  • Verhältnis von Aktie B: \(\frac{6,8\%}{0,8} = 8,5\%\)

Aktie B bietet eine höhere risikoadjustierte Rendite (8,5%) im Vergleich zu Aktie A (7,67%). Daher würde auf Grundlage des CAPM Aktie B eine bessere Investitionsoption darstellen.

Aufgabe 4)

Das Arbitrage Pricing Theory (APT) ist ein Modell zur Erklärung der Rendite eines Wertpapiers durch mehrere systematische Risikofaktoren. Dabei wird davon ausgegangen, dass keine Arbitrage-Gelegenheiten bestehen. Die Grundformel ist wie folgt:

  • AP: keine Arbitrage-Gelegenheiten
  • Formel: \[ E(R_i) = R_f + b_{i1}F_1 + b_{i2}F_2 + ... + b_{in}F_n \]
  • \( E(R_i) \): Erwartete Rendite des Wertpapiers
  • \( R_f \): Risikofreier Zinssatz
  • \( b_{ij} \): Empfindlichkeit des Wertpapiers gegenüber Faktor \( j \)
  • \( F_j \): Risikofaktor \( j \)
  • Erweitert CAPM (Capital Asset Pricing Model)

a)

Gegeben sei die folgende Situation: Der risikofreie Zinssatz beträgt 3%. Ein Wertpapier hat Empfindlichkeiten \( b_{i1} = 1.2 \) gegenüber dem ersten Risikofaktor und \( b_{i2} = 0.8 \) gegenüber dem zweiten Risikofaktor. Die Risikoprämien für die beiden Faktoren betragen \( F1 = 5\text{\text%} \) und \( F2 = 2\text{\text%} \). Berechne die erwartete Rendite \( E(R_i) \) des Wertpapiers.

Lösung:

Um die erwartete Rendite eines Wertpapiers unter Verwendung der Arbitrage Pricing Theory (APT) zu berechnen, folgen wir der gegebenen Grundformel:

  • Formel: \[ E(R_i) = R_f + b_{i1}F_1 + b_{i2}F_2 + ... + b_{in}F_n \]
  • Gegebene Werte:
    • Risikofreier Zinssatz \( R_f = 3\text{%} = 0.03 \)
    • Empfindlichkeiten:
      • \( b_{i1} = 1.2 \)
      • \( b_{i2} = 0.8 \)
    • Risikoprämien:
      • \( F_1 = 5\text{%} = 0.05 \)
      • \( F_2 = 2\text{%} = 0.02 \)

Jetzt setzen wir die gegebenen Werte in die APT-Formel ein:

\[ E(R_i) = R_f + b_{i1}F_1 + b_{i2}F_2 \]

\[ E(R_i) = 0.03 + (1.2 \times 0.05) + (0.8 \times 0.02) \]

Rechne die Terme aus:

  • \( 1.2 \times 0.05 = 0.06 \)
  • \( 0.8 \times 0.02 = 0.016 \)

Setze die Resultate in die Formel ein:

\[ E(R_i) = 0.03 + 0.06 + 0.016 \]

Berechne die Summe:

\[ E(R_i) = 0.106 \]

Die erwartete Rendite \( E(R_i) \) des Wertpapiers beträgt also 10.6%.

b)

Die APT geht davon aus, dass es keine Arbitrage-Gelegenheiten gibt. Erkläre anhand eines Beispiels, was unter Arbitrage verstanden wird und warum das APT dies ausschließt.

Lösung:

Um zu verstehen, was unter Arbitrage verstanden wird und warum das Arbitrage Pricing Theory (APT) dies ausschließt, betrachten wir zunächst das Konzept der Arbitrage:

  • Arbitrage: Arbitrage ist die Praxis, von Preisunterschieden in verschiedenen Märkten zu profitieren, indem man ein Gut zu einem niedrigeren Preis kauft und es gleichzeitig in einem anderen Markt zu einem höheren Preis verkauft. Dies führt zu einem risikofreien Gewinn.
  • Beispiel: Angenommen, der Preis einer Aktie ist an der New Yorker Börse (NYSE) 100 USD und an der Londoner Börse (LSE) 105 USD. Ein Arbitrageur könnte die Aktie in New York kaufen und gleichzeitig in London verkaufen, um einen risikofreien Gewinn von 5 USD pro Aktie zu erzielen, abzüglich möglicher Transaktionskosten.

Das APT-Modell geht jedoch davon aus, dass es keine Arbitrage-Gelegenheiten gibt. Das bedeutet:

  • Alle Preisunterschiede wurden bereits durch Arbitrageure ausgeglichen.
  • Die erwartete Rendite eines Wertpapiers kann vollständig durch systematische Risikofaktoren erklärt werden.
  • Daher können keine risikofreien Gewinne erzielt werden, die nicht durch das Modell abgedeckt sind.

Grund für den Ausschluss von Arbitrage: Das APT basiert auf der Annahme, dass die Märkte effizient sind und alle verfügbaren Informationen bereits in den Preisen der Wertpapiere reflektiert sind. Dies impliziert, dass alle Arbitrage-Gelegenheiten sofort genutzt und somit eliminiert werden. Dadurch bleibt nur das systematische Risiko, das durch die verschiedenen Risikofaktoren im APT-Modell erklärt wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Arbitrage die Existenz von Preisunterschieden ausnutzt, um risikofreie Gewinne zu erzielen. Das APT schließt dies aus und postuliert, dass alle erwarteten Renditen durch systematische Risikofaktoren bestimmt werden.

c)

Vergleiche das APT mit dem Capital Asset Pricing Model (CAPM). Nenne und erläutere zwei wesentliche Unterschiede zwischen diesen beiden Modellen.

Lösung:

Das Arbitrage Pricing Theory (APT) und das Capital Asset Pricing Model (CAPM) sind beide Modelle zur Erklärung der Rendite eines Wertpapiers. Obwohl sie ähnliche Ziele verfolgen, weisen sie einige wesentliche Unterschiede auf:

  • Zahl der Risikofaktoren:
    • CAPM: Das CAPM berücksichtigt nur einen einzigen systematischen Risikofaktor, nämlich das Marktrisiko, welches durch den Marktrisikoprämie (\beta_{i}) dargestellt wird. Die Grundformel des CAPM lautet: \[ E(R_i) = R_f + \beta_i (E(R_m) - R_f) \] wobei \( E(R_m) \) die erwartete Marktrendite darstellt.
    • APT: Im Gegensatz dazu berücksichtigt das APT mehrere systematische Risikofaktoren. Die Grundformel lautet: \[ E(R_i) = R_f + b_{i1}F_1 + b_{i2}F_2 + ... + b_{in}F_n \] wobei \( b_{ij} \) die Empfindlichkeit des Wertpapiers gegenüber dem \( j \)-ten Risikofaktor und \( F_j \) der \( j \)-te Risikofaktor ist.
  • Grundannahmen:
    • CAPM: Das CAPM beruht auf mehreren starken Annahmen, wie z.B. dass Investoren homogene Erwartungen haben, es einen risikolosen Zinssatz gibt und alle Wertpapiere in beliebig kleinen Einheiten gehandelt werden können. Außerdem wird angenommen, dass die Kapitalmärkte vollständig effizient sind.
    • APT: Das APT macht weniger restriktive Annahmen. Es geht lediglich davon aus, dass es keine Arbitrage-Gelegenheiten gibt. Das Modell erlaubt die Existenz mehrerer Risikofaktoren und ist flexibler in Bezug auf die Struktur der Risiken, die verschiedene Wertpapiere beeinflussen können.

Zusammengefasst sind die Hauptunterschiede: das CAPM berücksichtigt nur einen einzigen Marktrisikofaktor, während das APT mehrere systematische Risikofaktoren berücksichtigt. Zusätzlich hat das CAPM strengere Annahmen als das APT, welches weniger restriktiv ist und nur die Abwesenheit von Arbitrage annimmt.

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