Geometrie - Cheatsheet
Grundaxiome und Postulate der euklidischen Geometrie
Definition:
Grundsätze der euklidischen Geometrie; Set von unbewiesenen Aussagen, Basis für Beweisführungen.
Details:
- Axiom von der Geraden: Durch zwei Punkte verläuft genau eine Gerade.
- Axiom vom Kreismittelpunkt: Um jeden Punkt als Mittelpunkt kann ein Kreis mit beliebigem Radius gezeichnet werden.
- Axiom der Schnittpunkte: Zwei sich schneidende Geraden schneiden sich in genau einem Punkt.
- Axiom der Parallelen: Zu einer gegebenen Geraden und einem Punkt außerhalb dieser Geraden existiert genau eine Parallele durch den Punkt.
- Axiom der Verhältnisse: Rechte Linien können verlängert und verkürzt werden.
- Diese fünf Grundaxiome dienen als Fundament für alle weiteren Beweise und Konstruktionen in der euklidischen Geometrie.
Geometrische Konstruktionen (z.B. mit Zirkel und Lineal)
Definition:
Geometrische Konstruktionen sind präzise Zeichnungen geometrischer Figuren mittels Zirkel und Lineal.
Details:
- Elementare Konstruktionen: Punkte, Strecken, Winkel, Kreise
- Grundregeln: Nur Zirkel und Lineal verwenden, keine Maßeinheiten
- Konstruktionen: Winkelhalbierung, Lot fällen, Parallele ziehen
- Theoreme: Dreiecks-Konstruktionen (SSS, SAS, SAA), Mittelsenkrechte
- Unmögliche Konstruktionen: z.B. Winkel-Drittelung, Kreisquadrierung
- Methoden: Euklidische Konstruktionen basieren auf axiomatic system
- Hilfreich: Software für geometrische Konstruktionen (z.B. GeoGebra)
Homogene Koordinaten und ihre Anwendung
Definition:
Erweiterung des kartesischen Koordinatensystems durch eine zusätzliche Dimension.
Details:
- Homogene Darstellung eines Punktes: \(x, y, z\) wird durch \( (x, y, z, 1) \).
- Ermöglicht Modellierung von Translationen mit Matrizen.
- Verwendung projektiver Geometrie um Punkte im Unendlichen zu behandeln.
- Matrixdarstellung von Transformationen: \[ \begin{pmatrix} x' \ y' \ z' \ w' \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} a & b & c & d \ e & f & g & h \ i & j & k & l \ m & n & o & p \end{pmatrix} \begin{pmatrix} x \ y \ z \ w \end{pmatrix} \]
Kreuzverhältnis und projektive Transformationen
Definition:
Kreuzverhältnis: Invariante Größe unter projektiven Transformationen, wichtig in der projektiven Geometrie. Projektive Transformationen: Abbildungen, die Geraden in Geraden überführen und das Kreuzverhältnis invariant lassen.
Details:
- Kreuzverhältnis von vier Punkten A, B, C, D: \[ (A, B; C, D) = \frac{(A - C)(B - D)}{(A - D)(B - C)} \]
- Kreuzverhältnis bleibt unter projektiven Transformationen invariant.
- Projektive Transformationen beinhalten Translation, Skalierung, Drehung und perspektivische Abbildungen.
- Darstellung einer projektiven Transformation mittels Matrix: \[ P' = H \times P \] wobei \( P \) und \( P' \) Punkte im homogenen Koordinatensystem und \( H \) eine nicht-singuläre 3x3-Matrix ist.
Krümmung und Torsion von Kurven
Definition:
Krümmung misst die Änderung der Tangentenrichtung entlang der Kurve; Torsion gibt die Drehung der Kurve um ihre Tangente an.
Details:
- Krümmung \( \kappa(t) = \left| \frac{dT}{ds} \right| \) mit Tangentenvektor \( T \) und Bogenlänge \( s \).
- Torsion \( \tau(t) = \frac{(T' \times T'') \cdot T'''}{\left| T' \times T'' \right|^2} \) mit den Ableitungen des Tangentenvektors.
- Für regelmäßige Raumkurven: \( r(t) = (x(t), y(t), z(t)) \) mit nicht verschwindendem Tangentialvektor \( T(t) = r'(t) \).
- Hauptnormalvektor: \( N(t) = \frac{T'(t)}{\left| T'(t) \right|} \).
- Binormalvektor: \( B(t) = T(t) \times N(t) \).
- Frenet-Formeln: \( T' = \kappa N, N' = -\kappa T + \tau B, B' = -\tau N \).
Riemannsche Geometrie: Grundlagen und Anwendungen
Definition:
Theorie der gekrümmten Räume in der Differentialgeometrie.
Details:
- Grundlagen: Mannigfaltigkeit, Tangentialräume, Metrik, Levi-Civita-Zusammenhang.
- Krümmung: Riemann-Tensor, Ricci-Tensor, Skalar-Krümmung.
- Geodätische: Krümmungseinfluss auf kürzeste Wege.
- Anwendungen: Relativitätstheorie, Stringtheorie, Optimierungsprobleme.
- Formeln: \[ g_{ij} \text{ (Metrik)}, \quad R^k_{lij} \text{ (Riemann-Tensor)}, \quad R_{ij} \text{ (Ricci-Tensor)}, \quad R \text{ (Skalar-Krümmung)} \]
Fundamentalgruppen und ihre Relevanz in der Topologie
Definition:
Beschreibt die Fundamentalgruppe eines topologischen Raumes, wichtig für das Studium von dessen topologischen Eigenschaften.
Details:
- Fundamentalgruppe \(\pi_1(X, x_0)\) erfasst Schleifen mit Basispunkt \(x_0\) bis auf Homotopie.
- Schleifenoperation gibt Gruppenstruktur: Verkettung von Schleifen.
- Homöomorphe Räume haben isomorphe Fundamentalgruppen.
- Relevanz: Unterscheidung nicht-homöomorpher Räume, Studium von Überlagerungen und Klassifikation von Faserbündeln.
Beweisstrategien in der euklidischen Geometrie
Definition:
verschiedene Techniken, um geometrische Aussagen zu beweisen. Essenziell für den Aufbau und das Verständnis der euklidischen Geometrie.
Details:
- Direkter Beweis: Start mit bekannten Fakten und logische Schlussfolgerungen ziehen.
- Indirekter Beweis (Widerspruchsbeweis): Annahme des Gegenteils und Herbeiführung eines Widerspruchs.
- Beweis durch Zerlegung: Problem in Teilprobleme zerlegen und einzeln beweisen.
- Geometrische Konstruktion: Konstruktion von Hilfsfiguren zur Verdeutlichung des Beweises.
- Nutzung geometrischer Sätze: Anwendung bereits bekannter Sätze (z.B. Satz des Pythagoras, Kongruenzsätze).
- Ziele: Richtigkeit zeigen, strukturierter Aufbau, logische Folgerichtigkeit.