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Gegeben sei das Funktional:
Aufgabe: Bestimme die Funktion y(x), die das gegebene Funktional minimiert und die am Rand \( y(0) = 0 \) und \( y(1) = 0 \) erfüllt.
(a) Leite die zugehörige Euler-Lagrange-Gleichung für das gegebene Funktional her.
Lösung:
Um die Euler-Lagrange-Gleichung für das gegebene Funktional herzuleiten, müssen wir die allgemeine Form der Euler-Lagrange-Gleichung verwenden:
Das gegebene Funktional hat die Form:
Hier ist \( L(y, y') = y'^2 - y^2 \). Nun müssen wir die partiellen Ableitungen von \( L \) bestimmen:
Daraus folgt:
Die Euler-Lagrange-Gleichung für das gegebene Funktional lautet somit:
(b) Löse die Euler-Lagrange-Gleichung mit den gegebenen Randbedingungen und bestimme die Extremalfunktion y(x).
Lösung:
Nachdem wir in Teil (a) die Euler-Lagrange-Gleichung hergeleitet haben:
müssen wir nun diese Gleichung lösen, um die Extremalfunktion \( y(x) \) zu finden, die das Funktional minimiert. Wir achten dabei auf die gegebenen Randbedingungen:
Die allgemeine Lösung der homogenen linearen Differentialgleichung \( y'' + y = 0 \) ist:
Um die Konstanten \( A \) und \( B \) zu bestimmen, wenden wir die Randbedingungen an.
Da sowohl \( A \) als auch \( B \) gleich Null sind, ist die Lösung der Differentialgleichung:
Somit ist die Extremalfunktion, die das gegebene Funktional minimiert und die Randbedingungen \( y(0) = 0 \) und \( y(1) = 0 \) erfüllt,:
(c) Überprüfe anschließend, ob die gefundene Lösung tatsächlich ein Minimum des Funktionals darstellt.
Lösung:
Um zu überprüfen, ob die gefundene Lösung \( y(x) = 0 \) tatsächlich ein Minimum des Funktionals darstellt, müssen wir die zweite Variation des Funktionals untersuchen. Für das Funktional:
sei \( y(x) = 0 \) die Lösung der Euler-Lagrange-Gleichung mit den Randbedingungen. Nun betrachten wir eine kleine Variation \( \eta(x) \) um \( y(x) \):
Wir nehmen an, dass \( \eta(0) = 0 \) und \( \eta(1) = 0 \) wie die ursprüngliche Funktion \( y(x) \).
Das Funktional wird dann:
Da \( y(x) = 0 \), vereinfacht sich das Funktional zu:
Nun müssen wir überprüfen, ob dieses Integral für alle geeigneten \( \eta(x) \) nicht-negativ ist. Das bedeutet, dass \( I[\eta] \geq 0 \) für alle \( \eta(x) \). Betrachten wir die Funktion \( \eta(x) \):
Das Integral \( \int_{0}^{1} \eta'(x)^2 \, \, \text{d}x \) ist immer nicht-negativ, da es sich um das Integral des Quadrats der Ableitung handelt. Hingegen ist das Integral \( -\int_{0}^{1} \eta(x)^2 \, \, \text{d}x \) immer negativ oder null. Es ist nur null, wenn \( \eta(x) = 0 \).
Um sicherzustellen, dass \( I[\eta] \) tatsächlich nicht-negativ ist, müssen wir zeigen, dass der positive Beitrag durch \( \eta'(x) \) immer größer oder gleich dem negativen Beitrag durch \( \eta(x) \) ist. Dies ist nicht allgemein der Fall, was bedeutet, dass das Funktional \( I[\eta] \) negativ sein kann. Daher ist \( y(x) = 0 \) eine Extremal-, aber nicht notwendigerweise eine Minimallösung des Funktionals.
Um zu überprüfen, ob \( y = 0 \) wirklich ein Minimum ist, müsste man eventuell die zweite Variation berechnen oder zusätzliche Bedingungen aus der Theorie der Variationsrechnung einsetzen.
Betrachte das Funktional des Typs
Teilaufgabe 1: Gegeben sei das Funktional
Lösung:
Um die Euler-Lagrange-Gleichung und die transversale Bedingung für das gegebene Funktional zu finden, gehen wir Schritt für Schritt vor:
\[ J[y]=\int_{a}^{b}(y'^2 - y^2)dx \]
\[ y(a) = 2, \quad y(b) \text{ variabel} \]
Schritt 1: Formuliere die Euler-Lagrange-Gleichung:
Das Funktional lautet: \[ J[y]=\int_{a}^{b}L(x,y,y')dx \] wobei \[ L(x,y,y')=y'^2 - y^2 \] ist.
Die Euler-Lagrange-Gleichung lautet: \[ \frac{d}{dx}\frac{\partial L}{\partial y'} - \frac{\partial L}{\partial y} = 0. \] Für das gegebene \[ L \]: \[ \frac{\partial L}{\partial y'} = 2y', \quad \frac{\partial L}{\partial y} = -2y. \]
Daraus ergibt sich: \[ \frac{d}{dx}(2y') - (-2y) = 0, \] oder \[ 2y'' + 2y = 0, \] oder \[ y'' + y = 0. \]Somit ist die Euler-Lagrange-Gleichung für dieses Problem: \[ y'' + y = 0. \]
Schritt 2: Transversale Bedingung am Punkt \[ b \]
Die transversale Bedingung lautet: \[ L - y' \frac{\partial L}{\partial y'} = 0. \] Für \[ L \]: \[ L = y'^2 - y^2, \quad \frac{\partial L}{\partial y'} = 2y' \]
Also, die transversale Bedingung lautet: \[ y'^2 - y^2 - y' 2y' = 0, \] oder \[ y'^2 - y^2 - 2(y')^2 = 0, \] oder \[ - y'^2 - y^2 = 0, \] das ergibt: \[ (y')^2 + y^2 = 0. \] Da \[ (y')^2 \] und \[ y^2 \] beide immer größer oder gleich null sind (und mindestens eine der beiden Komponenten positiv sein muss), folgt: \[ y(b) = 0. \]Die transversale Bedingung am Punkt \[ b \] lautet also: \[ y(b) = 0. \]
Somit ist die vollständige Lösung für die gestellte Aufgabe gefunden.
Teilaufgabe 2: Gegeben sei das Brachistochrone Problem, bei dem ein Ende der Kurve variabel ist. Leite die Gleichung der transversalen Bedingung her und erkläre physikalisch, was diese Bedingung bedeutet.
Lösung:
Um die Gleichung der transversalen Bedingung für das Brachistochrone-Problem herzuleiten und ihre physikalische Bedeutung zu erklären, gehen wir Schritt für Schritt vor:
Schritt 1: Formuliere das Funktional für das Brachistochrone-Problem:
Die zu minimierende Funktion für die Zeit kann folgendermaßen formuliert werden: \[ L(x,y,y') = \frac{ \sqrt{1 + (y')^2} }{ \sqrt{2gy}} \] wobei \( g \) die Gravitationskonstante ist.
Schritt 2: Formuliere die transversale Bedingung:
Die allgemeine Form der transversalen Bedingung lautet: \[ L - y' \frac{\partial L}{\partial y'} = 0. \]
Für das Brachistochrone-Problem ergibt sich: \[ L = \frac{ \sqrt{1 + (y')^2} }{ \sqrt{2gy}} \] \[ \frac{\partial L}{\partial y'} = \frac{\partial}{\partial y'} \left( \frac{ \sqrt{1 + (y')^2 } }{ \sqrt{2gy} } \right) = \frac{ y' }{ \sqrt{2gy} \sqrt{ 1 + (y')^2 } } \]
Die transversale Bedingung ist daher: \[ \frac{ \sqrt{1 + (y')^2} }{ \sqrt{2gy} } - y' \cdot \frac{ y' }{ \sqrt{2gy} \sqrt{ 1 + (y')^2 } } = 0 \] oder \[ \frac{ \sqrt{1 + (y')^2} }{ \sqrt{2gy} } - \frac{ (y')^2 }{ \sqrt{2gy} \sqrt{ 1 + (y')^2 } } = 0 \] oder \[ \sqrt{1 + (y')^2} - \frac{ (y')^2 }{ \sqrt{1 + (y')^2} } = 0 \] oder \[ 1 + (y')^2 - (y')^2 = 0 \] oder \[ 1 = 0 \] Da dies immer als wahr angenommen werden kann, ergibt sich die transversale Bedingung auch hier als stets erfüllt.
Physikalische Bedeutung der transversalen Bedingung:
Im Kontext des Brachistochrone-Problems bedeutet die transversale Bedingung physikalisch, dass der Körper das konfigurierte Ende der Kurve am Punkt \( b \) erreicht unter minimaler Zeit. Diese Bedingung stellt sicher, dass die Trajektorie der Kurve optimal für die schnellste Reisedauer ist, im Einklang mit der Gravitationswirkung. Sie erlaubt uns zu verstehen, dass in einer idealen Situation, wenn die Endpunkte der Bahn variabel sind, keine zusätzlichen Optimierungen am Endpunkt notwendig sind.
Teilaufgabe 4: Setze voraus, dass der Punkt \(a\) im Funktional \(J[y]=\int_{a}^{b}L(x,y,y') dx\) ebenfalls variabel ist und leite die entsprechende transversale Bedingung für \(a\) ab. Vergleiche diese mit der Bedingung für \(b\). Diskutiere die Bedeutung der unterschiedlichen Randbedingungen für die Formulierung des Problems.
Lösung:
Um die transversale Bedingung für den Punkt \( a \), wenn dieser ebenfalls variabel ist, abzuleiten und mit der Bedingung für den Punkt \( b \) zu vergleichen, gehen wir systematisch vor:
\( J[y]=\int_{a}^{b}L(x,y,y')dx \)
\( y(a) = y_a, \quad y(b) = y_b \)
\( L - y'\frac{\partial L}{\partial y'} = 0 \)
Schritt 1: Transversale Bedingung am variablen Punkt \( b \)
Formulierung transversaler Bedingungen für den variablen Punkt \( b \): \( L - y'\frac{\partial L}{\partial y'} = 0 \)
Diese Bedingung wurde in früheren Beispielen bereits hergeleitet und lautet:Für das generell gegebene Funktional \( L \): \( L = L(x,y,y') \) und \( \frac{\partial L}{\partial y'} \)
Die transversale Bedingung lautet dann: \( L - y'\frac{\partial L}{\partial y'} = 0 \)Schritt 2: Transversale Bedingung am variablen Punkt \( a \)
Wenn auch der Punkt \( a \) variabel ist, wird eine ähnliche Bedingung wie bei Punkt \( b \) verwendet:
Die Variation der Aktion muss auch am Anfangspunkt berücksichtigt werden. Dafür ergibt sich:Für den Anfangspunkt \( a \) lautet die transversale Bedingung:
\( L - y'\frac{\partial L}{\partial y'} = 0 \)
Unterschiedliche Randbedingungen für die Formulierung des Problems:
Im Wesentlichen beschreibt die transversale Bedingung am variablen Punkt, dass die Funktion, die die Randpunkte verbindet, eine spezielle Relation zwischen Position und Ableitung (Geschwindigkeit) an diesen Punkten erfüllen muss. Dies kommt daher, dass bei variablen Randpunkten die Optimierung der Wegstrecke auch das Verhalten an den Rändern betrifft.
Betrachte ein physikalisches System, das durch die Lagrange-Dichte \(\mathcal{L}\) beschrieben wird. Die Lagrange-Dichte ist invariant unter der kontinuierlichen Transformation \(\delta q \rightarrow q + \epsilon f(q)\). Verwende das Noether-Theorem, um die entsprechenden Erhaltungssätze abzuleiten und zu analysieren.
Zeige, dass aus der Invarianz der Lagrange-Dichte unter der Transformation \(\delta q \rightarrow q + \epsilon f(q)\) ein konservierter Noether-Strom \(J^{\mu}\) folgt. Bestimme die Form des Noether-Stroms \(J^{\mu}\) in Abhängigkeit von der Lagrange-Dichte \(\mathcal{L}\) und der Transformation \(f(q)\).
Lösung:
Um zu zeigen, dass aus der Invarianz der Lagrange-Dichte unter der Transformation \(\delta q \rightarrow q + \epsilon f(q)\) ein konservierter Noether-Strom \(J^{\mu}\) folgt, und um die Form des Noether-Stroms \(J^{\mu}\) zu bestimmen, gehen wir schrittweise vor.
\[\delta \mathcal{L} = \epsilon \frac{d\mathcal{L}}{dq} f(q) = 0\]
\[\frac{\partial \mathcal{L}}{\partial q} - \partial_{\mu} \left(\frac{\partial \mathcal{L}}{\partial (\partial_{\mu} q)}\right) = 0\]
\[J^{\mu} = \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial (\partial_{\mu} q)} f(q)\]
Dies ist die Form des Noether-Stroms in Abhängigkeit von der Lagrange-Dichte \(\mathcal{L}\) und der Transformation \(f(q)\).
\[\partial_{\mu} J^{\mu} = 0\]
Gegeben ist die Lagrange-Dichte eines freien Teilchens: \(\mathcal{L} = \frac{1}{2} m \dot{q}^2 - V(q)\). Bestimme den Noether-Strom für die Zeittranslationssymmetrie und zeige, dass der erhaltene Noether-Strom der Energie des Systems entspricht.
Lösung:
Um den Noether-Strom für die Zeittranslationssymmetrie zu bestimmen und zu zeigen, dass der erhaltene Noether-Strom der Energie des Systems entspricht, betrachten wir die gegebene Lagrange-Dichte eines freien Teilchens:
\[\mathcal{L} = \frac{1}{2} m \dot{q}^2 - V(q)\]
\[\delta q = \dot{q} \epsilon\]
\[\delta \mathcal{L} = 0\]
\[J^{\mu} = \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial (\partial_{\mu} q)} \delta q - g^{\mu u} \mathcal{L} \epsilon\]
Für die Zeittranslation betrifft dies nur die Zeitkomponente des Stroms:
\[J^{0} = \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial \dot{q}} \dot{q} - \mathcal{L}\]
\[\frac{\partial \mathcal{L}}{\partial \dot{q}} = m \dot{q}\]
\[\frac{\partial \mathcal{L}}{\partial \dot{q}} \dot{q} = m \dot{q}^2\]
\[\mathcal{L} = \frac{1}{2} m \dot{q}^2 - V(q)\]
\[J^{0} = m \dot{q}^2 - \left( \frac{1}{2} m \dot{q}^2 - V(q) \right)\]
\[J^{0} = \frac{1}{2} m \dot{q}^2 + V(q)\]
\[E = \frac{1}{2} m \dot{q}^2 + V(q)\]
Demnach ist gezeigt, dass der erhaltene Noether-Strom der Energie des Systems entspricht.
Betrachte ein System mit zwei Freiheitsgraden \(q_1(t)\) und \(q_2(t)\), deren Lagrange-Dichte unter der kontinuierlichen Transformation \(q_1 \rightarrow q_1 + \epsilon \) invariant ist. Leite die erhaltene Größe aus dieser Symmetrie ab und interpretiere die physikalische Bedeutung dieser Größe im Kontext des Systems.
Lösung:
Um die erhaltene Größe aus der kontinuierlichen Transformation \(q_1 \rightarrow q_1 + \epsilon\) abzuleiten und deren physikalische Bedeutung zu interpretieren, gehen wir schrittweise vor.
\[\delta q_1 = \epsilon\]
und für \(q_2\) gilt:
\[\delta q_2 = 0\]
\[J^{\mu} = \sum_i \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial (\partial_{\mu} q_i)} \delta q_i\]
\[J = \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial \dot{q_1}} \delta q_1 + \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial \dot{q_2}} \delta q_2\]
\[J = \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial \dot{q_1}} \epsilon\]
\[J = \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial \dot{q_1}}\]
\[p_1 = \frac{\partial \mathcal{L}}{\partial \dot{q_1}}\]
Dies ist der kanonische Impuls, der zur Koordinate \(q_1\) gehört.
Anwendungen der Variationsrechnung in verschiedenen physikalischen Bereichen.
Leite die Lagrange-Gleichungen für ein Teilchen der Masse m her, das sich in einem Potentialfeld \(V(x)\) bewegt. Beginne mit dem Hamiltonschen Prinzip:
Lösung:
Die Herleitung der Lagrange-Gleichungen für ein Teilchen der Masse m in einem Potentialfeld V(x)
Nutze das Prinzip der kleinsten Wirkung \(\delta S = 0\), um die Schrödinger-Gleichung für ein Teilchen in einem Potentialfeld abzuleiten.
Lösung:
Herleitung der Schrödinger-Gleichung durch das Prinzip der kleinsten Wirkung
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