Modul LieG: Lie-Gruppen - Cheatsheet
Definition und Grundbegriffe von Lie-Gruppen
Definition:
Lie-Gruppen sind glatte Mannigfaltigkeiten, die zusätzlich eine Gruppenstruktur besitzen, wobei die Gruppenoperationen glatt sind.
Details:
- Sei G eine Lie-Gruppe, dann sind die Abbildungen \( m: G \times G \rightarrow G, \, (g,h) \mapsto gh \) und \( i: G \rightarrow G, \, g \mapsto g^{-1} \) glatt.
- Lokale Struktur lässt sich durch eine Umgebung der Identität beschreiben, die kleinste Dimension heißt Lie-Algebra.
- Häufige Beispiele: \( GL(n, \mathbb{R}) \), \( SL(n, \mathbb{R}) \), \( SO(n) \), \( SU(n) \).
- Entsprechende Lie-Algebren: \( \mathfrak{gl}(n, \mathbb{R}) \), \( \mathfrak{sl}(n, \mathbb{R}) \), \( \mathfrak{so}(n) \), \( \mathfrak{su}(n) \).
- Wichtige Begriffe: Modul, Dimension, Verbindung, Darstellungen.
Zusammenhang von Lie-Gruppen und Lie-Algebren
Definition:
Lie-Gruppen sind differenzierbare Mannigfaltigkeiten mit einer Gruppenstruktur. Lie-Algebren sind Vektorräume mit einer Lie-Klammer (Bilineroperation), die zur tangentialen Betrachtung der Lie-Gruppe im Neutralen Element (\textbf{e}) verwendet wird.
Details:
- Lie-Gruppe: Eine Gruppe, die auch eine differenzierbare Mannigfaltigkeit ist.
- Lie-Algebra: Vektorraum \(\text{Lie}(\text{G})\) mit Lie-Klammer \([\cdot, \cdot]\).
- Verbindung: Die Lie-Algebra einer Lie-Gruppe ist der Tangentialraum am neutralen Element mit der Lie-Klammer als Kommutator der entsprechenden Matrixgruppen.
- Exponentialabbildung: \(\exp: \mathfrak{g} \rightarrow G\)
- Adjungierte Darstellung: \(\text{Ad}: G \rightarrow \text{Aut}(\mathfrak{g})\)
Homomorphismen und Isomorphismen von Lie-Gruppen
Definition:
Homomorphismen: Struktur erhaltende Abbildungen zwischen Lie-Gruppen. Isomorphismen: Bijektive Homomorphismen.
Details:
- Homomorphismus: Eine Abbildung \( \varphi: G \rightarrow H \) zwischen Lie-Gruppen, die die Gruppenoperation respektiert, d.h. \( \varphi(xy) = \varphi(x)\varphi(y) \) für alle \( x, y \in G \).
- Isomorphismus: Ein Homomorphismus \( \varphi \) der bijektiv ist. Dies impliziert, dass \( \varphi \) sowohl ein Homomorphismus als auch surjektiv und injektiv ist.
- Ker \( \varphi \): Der Kern eines Homomorphismus \( \varphi \) ist \( \{ g \in G \mid \varphi(g) = e_H \} \), wobei \( e_H \) das neutrale Element von \( H \) ist.
- Image \( \varphi \): Das Bild eines Homomorphismus \( \varphi \) ist \( \varphi(G) \subseteq H \).
Irreduzible und reduzible Darstellungen
Definition:
Eine Darstellung ist irreduzibel, wenn sie keine echten invarianten Unterräume außer den triviale besitzt. Andernfalls ist sie reduzibel.
Details:
- Sei \( V \) ein Vektorraum und \(\pi : G \to GL(V)\) eine Darstellung einer Lie-Gruppe \( G \).
- Irreduzibel: Kein nichttrivialer Unterraum von \( V \) invariant unter \( \pi(G) \).
- Reduzibel: Existiert mindestens ein echter invarianter Unterraum von \( V \).
Charaktere von Lie-Gruppen
Definition:
Charaktere von Lie-Gruppen sind homomorphe Abbildungen einer Lie-Gruppe in den Torus \({\mathbb{T}}\).
Details:
- Sei \(G\) eine Lie-Gruppe, dann ist ein Charakter eine stetige Gruppe-Homomorphismus von \(G\) nach \({\mathbb{T}}\).
- Für kompakte abelsche Lie-Gruppen: Charaktere sind die irreduziblen Darstellungen.
- Für nicht-kompakte oder nicht-abelsche Lie-Gruppen: Die Struktur der Charaktere ist komplizierter, aber fundamental für Analysen und Darstellungen.
- Die Menge aller Charaktere von \(G\) bildet eine Gruppe, die Charaktergruppe \(\widehat{G}\).
- Zum Beispiel: Für \({\mathbb{R}}\) ist jeder Charakter von der Form \(x \mapsto e^{i \lambda x}\) für ein festes \(\lambda \in \mathbb{R}\).
Symmetrien in der Quantenmechanik
Definition:
Symmetrien spielen eine zentrale Rolle in der Quantenmechanik und sind mit Erhaltungssätzen verbunden.
Details:
- Symmetrien führen zu Erhaltungssätzen (Noether-Theorem).
- Mathematisch beschrieben durch unitäre Operatoren \( U \).
- Raumsymmetrien: Translation (Impulsoperator), Rotation (Drehimpulsoperator).
- Zeitliche Symmetrien: Zeittranslation (Hamiltonoperator).
- Interne Symmetrien: z.B. Ladung (Konservierung der elektrischen Ladung).
- Lie-Gruppen und -Algebren beschreiben kontinuierliche Symmetrien.
Erhaltungsgrößen und Noether-Theorem
Definition:
Noether-Theorem erklärt Zusammenhang zwischen Symmetrien und Erhaltungsgrößen in Lagrangescher Mechanik.
Details:
- Gilt für Systeme mit differenzierbarer Wirkung
- Jede kontinuierliche Symmetrie korrespondiert mit einer Erhaltungsgröße
- Beispiele: Translationssymmetrie -> Impulserhaltung, Rotationssymmetrie -> Drehimpulserhaltung
- Noether'sche Ströme und zugehörige Ladungen
Algorithmen zur Berechnung von Lie-Algebrendarstellungen
Definition:
Algorithmen zur Berechnung von Darstellungen von Lie-Algebren
Details:
- Verwendung von Wurzelsystemen und Dynkin-Diagrammen
- Konstruktion von Darstellungen durch höchste Gewichte
- Verwendung von Casimir-Operatoren zur Bestimmung von Darstellungsmatrizen
- Implementierung numerischer Verfahren zur Berechnung spezieller Funktionen und Koeffizienten