Modul QM2: Quantenmechanik 2 - Cheatsheet
Heisenbergsche Unschärferelation
Definition:
Die Heisenbergsche Unschärferelation besagt, dass es unmöglich ist, Ort und Impuls eines Teilchens gleichzeitig mit beliebiger Genauigkeit zu bestimmen.
Details:
- Mathematisch formuliert: \[\triangle x \triangle p \geq \frac{\hbar}{2} \]
- \(\triangle x\): Standardabweichung der Ortsmessung
- \(\triangle p\): Standardabweichung der Impulsmessung
- \(\hbar\): Reduzierte Planck-Konstante
- Gilt auch für Energie und Zeit: \[ \triangle E \triangle t \geq \frac{\hbar}{2} \]
Prinzip der Superposition
Definition:
Prinzip der Überlagerung von Quantenzuständen; erlaubt die Darstellung eines Zustands als Linearkombination verschiedener Basiszustände.
Details:
- Grundlage der Quantenmechanik
- Mathematisch: Wenn \( |\theta_1\rangle \) und \( |\theta_2\rangle \) zwei mögliche Zustände eines Systems sind, dann ist auch \( a|\theta_1\rangle + b|\theta_2\rangle \) ein möglicher Zustand, wobei \( a \) und \( b \) komplexe Zahlen sind.
- Normierung: \( |a|^2 + |b|^2 = 1 \)
- Beispiel: Elektronenspin kann in einem Überlagerungszustand \( \frac{1}{\sqrt{2}}(|\theta_1\rangle + |\theta_2\rangle) \)
Interferenzmuster und Doppelspaltexperiment
Definition:
Interferenzphänomen von Wellen hinter einem Doppelspalt
Details:
- Doppelspaltexperiment: Elektronen oder Photonen durch zwei Spalte
- Konstruktion durch Überlagerung der Wellenfunktionen
- Ort und Intensität durch Verteilung \[ I(y) = I_0 \cos^2 \left( \frac{\pi d \sin \theta}{\lambda} \right) \]
- Interpretation: Teilchen verhalten sich wie Wellen
- Beobachtung: Interferenzmuster auf dem Schirm
Zeitabhängige Schrödinger-Gleichung
Definition:
Zeitentwicklung eines quantenmechanischen Systems beschrieben durch eine partielle Differentialgleichung ersten Grades in der Zeit.
Details:
- Gleichung: \( i\frac{\text{d}}{\text{d}t}|\boldsymbol{\text{ψ}}(t)\rangle = \boldsymbol{\text{H}} |\boldsymbol{\text{ψ}}(t)\rangle \)
- \( |\boldsymbol{\text{ψ}}(t)\rangle \): Zustandsvektor des Systems
- \( \boldsymbol{\text{H}} \): Hamilton-Operator
- Erhaltung der Norm des Zustandsvektors \( \rightarrow \text{Unitäre Zeitentwicklung}\)
- Trennung in zeitunabhängigen und zeitabhängigen Teil möglich: \( |\boldsymbol{\text{ψ}}(t)\rangle = e^{-i\boldsymbol{\text{H}}t/\boldsymbol{\text{ħ}}}|\boldsymbol{\text{ψ}}(0)\rangle \)
Eigenwerte und Eigenfunktionen
Definition:
Eigenwerte und Eigenfunktionen sind zentrale Konzepte in der Quantenmechanik, die Zustände eines quantenmechanischen Systems und ihre Messgrößen beschreiben.
Details:
- Eigenwertgleichung: \ \[\hat{H}\psi = E\psi\]
- \(\hat{H}\): Hamiltonoperator
- \(\psi\): Eigenfunktion
- \(E\): Eigenwert
- Eigenwerte sind mögliche Messwerte
- Eigenfunktionen beschreiben die Zustände des Systems
- Orthogonalität: Eigenfunktionen zu verschiedenen Eigenwerten sind orthogonal
- Normierung: Eigenfunktionen können normiert werden, \(\int |\psi|^2 \, \text{d}x = 1\)
EPR-Paradoxon
Definition:
Paradoxon in der Quantenmechanik, das die Unvollständigkeit der Quantenmechanik basierend auf Verschränkung und Nicht-Lokalität infrage stellt.
Details:
- Einführung durch Einstein, Podolsky und Rosen (1935).
- Kritik an der Quantenmechanik: Suggestion einer verborgenen Variablen-Theorie.
- Basis: Messung eines Teilchenpaares, die sofortigen Einfluss auf das andere Teilchen hat, unabhängig von der Distanz.
- Spätere Widerlegung durch Experimente (z.B. Bellsche Ungleichungen, Aspect-Experiment).
Operatoren und Matrizenmechanik
Definition:
Operatoren und Matrizenmechanik sind fundamentale Werkzeuge in der Quantenmechanik, um physikalische Observablen und Zustände darzustellen und zu berechnen.
Details:
- Operatoren (z.B. \(\hat{A}, \hat{H}\)) wirken auf Zustandsvektoren im Hilbertraum.
- Eigenwertgleichung: \[\hat{A} \psi = a \psi\]
- Bra-Ket-Notation: \[\langle \phi | \hat{A} | \psi \rangle\]
- Matrixdarstellung: Operatoren als Matrizen, Zustände als Spaltenvektoren.
- Heisenbergsche Matrizenmechanik: Dynamik durch Matrizen und deren zeitliche Entwicklung (Heisenbergsche Bewegungsgleichungen).
- Kommutatoren: \[ [\hat{A}, \hat{B}] = \hat{A} \hat{B} - \hat{B} \hat{A} \]
Fourier-Transformation und Spektralanalyse
Definition:
Mathematische Methode, um eine Funktion im Zeit- oder Ortsraum in ihre Frequenzkomponenten zu zerlegen.
Details:
- Fourier-Reihe: Darstellung periodischer Funktionen durch trigonometrische Funktionen.
- Fourier-Transformation:
- Inverse Fourier-Transformation:
- Spektralanalyse: Analyse des Leistungsspektrums einer Funktion.
- Wichtige Eigenschaften: Linearität, Zeitschiebung, Skalierung.