Modul SemApprTh: Seminar Approximationstheorie - Cheatsheet
Lineare und nichtlineare Approximationsmethoden
Definition:
Methoden zur Annäherung einer Funktion durch einfachere Funktionen; linear bedeutet Nutzung linearer Kombinationen bekannter Funktionen, nichtlinear erlaubt komplexere Formen.
Details:
- Lineare Approximation: Kombination von Basisfunktionen und Gewichtungen.
- Nichtlineare Approximation: Nutzung von übergeordneten nichtlinearen Beziehungen.
- Lineare Methode: Einfache Implementierung, oft weniger genau.
- Nichtlineare Methode: Komplexere Berechnungen, oft exakter.
- Beispiel lineare Methode: Polynominterpolation.
- Beispiel nichtlineare Methode: RBF-Netzwerke.
Fehlerabschätzungen für Approximationsmethoden
Definition:
Fehlerabschätzung bewertet die Abweichung zwischen der approximierten Lösung und der exakten Lösung.
Details:
- Für eine Funktion \( f \) und deren Approximation \( P_n(f) \) gilt: \( E_n(f) = \|f - P_n(f)\| \)
- Fehler in Normen: \( \| \cdot \|_p \)-Norm, \( \| \cdot \|_{\text{sup}} \)
- Polynomialapproximation: \( E_n(f) \leq C \omega \left( f, \frac{1}{n} \right) \)
- Splines: Fehler hängt von Intervallaufteilung ab
- Lineare Interpolationsfehler: \( E_n(f) \leq M \cdot h^k \) für ein Polynom vom Grad \( k \)
- Chebyshev-Knoten minimieren den Interpolationsfehler bei Polynominterpolation
Gram-Schmidt-Orthogonalisierungsverfahren
Definition:
Gram-Schmidt-Verfahren: Verfahren zur Orthogonalisierung eines Vektorsystems im \( \mathbb{R}^n \) oder \( \mathbb{C}^n \).
Details:
- Eingabe: Lineare unabhängige Vektoren \( v_1, v_2, ..., v_n \)
- Ausgabe: Orthogonales (nicht normalisiertes) Vektorsystem \( u_1, u_2, ..., u_n \)
- Schritte:
- Setze \( u_1 = v_1 \)
- Für \( k = 2, 3, ..., n \): \[ u_k = v_k - \frac{ \langle v_k, u_1 \rangle}{ \langle u_1, u_1 \rangle}u_1 - \frac{ \langle v_k, u_2 \rangle}{ \langle u_2, u_2 \rangle}u_2 - ... - \frac{ \langle v_k, u_{k-1} \rangle}{ \langle u_{k-1}, u_{k-1} \rangle}u_{k-1} \]
- Normalisierung: \( e_i = \frac{u_i}{\|u_i\|} \)
Legendre-, Chebyshev- und Hermite-Polynome
Definition:
Legendre-, Chebyshev- und Hermite-Polynome sind spezielle orthogonale Polynome, die häufig in der Approximationstheorie verwendet werden.
Details:
- Legendre-Polynome: Lösen der Differentialgleichung \[ (1 - x^2)P_n''(x) - 2xP_n'(x) + n(n + 1)P_n(x) = 0 \], orthogonal bzgl. Gewichtsfunktion \(w(x) = 1\) im Intervall \([-1, 1]\).
- Chebyshev-Polynome: Zwei Typen, erster und zweiter Art. Erster Art \( T_n(x) = \cos(n \arccos(x)) \) , orthogonal bzgl. Gewichtsfunktion \(w(x) = (1 - x^2)^{-0,5} \) auf \([-1, 1]\).
- Hermite-Polynome: Lösen der Differentialgleichung \[ H_n''(x) - 2xH_n'(x) + 2nH_n(x) = 0 \], orthogonal bzgl. Gewichtsfunktion \( w(x) = e^{-x^2} \) auf \([-\infty, \infty]\).
Konstruktion von kubischen Splines
Definition:
Konstruktion von kubischen Splines: Lege kubische Polynome in jedem Intervall so an, dass sie stetig und stetig differenzierbar, einschließlich an den Stützstellen, sind.
Details:
- Gegeben: Knotenpunkte \( x_0, x_1, \ldots, x_n \) und Funktionswerte \( f_0, f_1, \ldots, f_n \).
- Kubische Spline-Segmente \( S_i(x) = a_i + b_i (x-x_i) + c_i (x-x_i)^2 + d_i (x-x_i)^3, \quad i = 0, \ldots, n-1 \).
- Stetigkeit: \( S_i(x_i) = f_i \) und \( S_i(x_{i+1}) = f_{i+1} \).
- Stetige Differenzierbarkeit erster Ordnung: \( S_i'(x_{i+1}) = S_{i+1}'(x_{i+1}) \).
- Stetige Differenzierbarkeit zweiter Ordnung: \( S_i''(x_{i+1}) = S_{i+1}''(x_{i+1}) \).
- Zusätzliche Bedingungen: natürliche Splines (zweite Ableitungen an den Rändern null) oder gespannte Splines (zweite Ableitungen oder erste Ableitungen an den Rändern vorgegeben).
- Löst ein lineares Gleichungssystem für die unbekannten Koeffizienten \( a_i, b_i, c_i, d_i \).
Kontinuierliche und diskrete Wavelet-Transformation
Definition:
Kontinuierliche und diskrete Wavelet-Transformation sind Methoden zur Analyse und Darstellung von Signalen in verschiedene Frequenzbereiche.
Details:
- Kontinuierliche Wavelet-Transformation (CWT): Zerlegung eines Signals in eine Summe von verschobenen und skalierten Versionen einer Mutterwavelet.
- Formel für CWT: \[W(a,b) = \int_{-\infty}^{\infty} f(t) \frac{1}{\sqrt{|a|}} \psi^* \left( \frac{t-b}{a} \right) dt\]
- Diskrete Wavelet-Transformation (DWT): Ähnlich wie CWT, aber die Skalen und Positionen der Mutterwavelet sind diskrete Werte.
- Vorteil DWT: Effiziente numerische Berechnung durch Algorithmen wie den Mallat-Algorithmus.
- Anwendung: Signalverarbeitung, Bildkompression, Rauschunterdrückung.
Konvergenzkriterien und -sätze der Approximationsmethoden
Definition:
Konvergenzkriterien und -sätze bestimmen, unter welchen Bedingungen Approximationsmethoden zu einer Lösung konvergieren.
Details:
- Konvergenz: Verhalten von Approximationsmethoden, sich einer exakten Lösung zu nähern.
- Notwendige Voraussetzungen: Bedingungen, die für die Konvergenz erfüllt sein müssen.
- Satz von Weierstraß: Jede stetige Funktion auf einem abgeschlossenen Intervall kann durch Polynome beliebig genau approximiert werden.
- Satz von Bernstein: Approximation stetiger Funktionen durch Bernstein-Polynome.
- Fehlerabschätzungen: Obere Grenzen für die Abweichung zwischen Approximation und exakter Lösung.
- Konsistenz, Stabilität, und Konvergenz: Grundkonzepte in der numerischen Analyse.
- Raum der Approximation: Funktionenräume wie \textit{C[a,b]}, \textit{L^p} usw.